Doppeltreffer

Ein Vorwort

Sports Romance hat seit einiger Zeit ein neues Hoch, auch wenn es gefühlt nie weg war. Doch während wir viel Schulsport oder Profisport haben, wie wäre es dann mal mit dem Hochschulsport – auch wenn dieser teilweise Richtung Profisport gehen könnte, aber eben ohne teure Sportakademie? Das Ganze in einer Sapphic Romance bekommen wir in Doppeltreffer. Wie mir das Buch gefallen hat, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Das Buch wurde mir vorab von der Schriftstellenden als Rezensionsexemplar in E-Book Form zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich dafür und kennzeichne diesen Beitrag als Werbung

Das Buch auf einem Tisch vor einem Bücherregal

Die Handlung

Kate kann nach vielen Hürden endlich an der Uni Erfurt dem Florettfechten nachgehen. Schade nur, dass ihr großes Idol Amelie den Sport inzwischen aufgegeben hat. Bis sie bei einem Freundschaftsturnier aufeinander treffen. Doch dies verläuft nicht wie geplant und beide bekommen die jeweils andere nicht mehr aus dem Kopf.

Meine Meinung

Mein Wissen über das Fechten hält sich in Grenzen. Aber so ziemlich das Erste, was ich in diesem Buch gemerkt habe ist, dass hier jemand mit einer großen Leidenschaft für den Sport am Werk war. Hier wurde also zumindest schon einmal der Stolperstein umgangen, das zu wenig Wissen zu Logiklöchern führen. Allerdings gab es das nächste Problem: Wohin mit dem ganzen Herzblut? 
Sibi M. Siber hat sich dazu entschieden, einfach alles mit einfließen zu lassen. Oder anders ausgedrückt: They hat übelst abgenerdet. Das funktioniert insofern, dass they ausführliche Beschreibungen der Abläufe und eine Menge Hintergrundwissen mit einbaut und ihre Charaktere in realistischen Szenarien gegeneinander antreten lässt. Das Ganze hat aber leider auch einen Haken. Denn ich als Laie bin stellenweise einfach nicht mehr mitgekommen. Auch wenn ich nicht jedes Details ausführlich erklärt brauche, so fehlten mir ab und an einfach die Bezüge, um genau zu verstehen, worum es jetzt ging, beziehungsweise was die Charaktere gerade genau tun. 
Aber keine Angst, abseits vom Sportgeschehen haben wir noch eine Menge zu entdecken. Zum Beispiel unsere beiden Protagonistinnen. Während sie einander kennenlernen, erfahren auch wir eine Menge über sie, so dass sie Ecken und Kanten bekommen. Konflikte entstehen und können gelöst werden, und generell ist die Liebesgeschichte zwischen den beiden zwar nie super aufdringlich, aber dennoch präsent. Bis zu diesem Punkt dauert es zwar eine ganze Weile, aber das Warten lohnt sich. Auch die Liebe zur Stadt Erfurt und gewissen Naschereien wird deutlich und macht das Buch so authentisch. Endlich mal keine Geschichte in den gleichen Handvoll Städten. 
Und auch, wenn ich die Geschichte als Ganzes sehr genossen habe, so sind da doch noch ein paar kleinere Kritikpunkte, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Zum einen ging mir die Konfliktlösung am Ende dann doch etwas schnell, auch wenn zumindest von einer Seite das Drama auch etwas künstlich war, so war der andere Konfliktpunkt doch sehr berechtigt. Zum anderen ist es der sprachliche Stil von Kates Teil. Ich finde es grundsätzlich gut, wenn man zwischen den Kapiteln auch sprachlich merkt, dass wir eine andere personelle Erzählerin haben, aber Kates Denglisch war dann doch sehr anstrengend zu lesen. Denn es war nicht nur das Moderne nutzen von englischen Begriffen in der wörtlichen Rede, sondern in den gesamten Kapiteln aus ihrer Sicht. Dies nimmt gegen Ende zum Glück merklich ab, aber gerade die ersten Seiten aus ihrer Sicht waren dadurch sehr anstrengend zu lesen.
Also wer Lust auf eine schöne Sapphic Romance in Erfurt mit viel nerdigem Fechten, der hat hier einen Doppeltreffer gelandet. 

Das Fazit

Doppeltreffer bietet eine tolle Sappic Liebesgeschichte mit zwei starken Persönlichkeiten, die gut ausgearbeitet sind. Mit viel Liebe zum Fechten – wenn auch zwischendurch zeitgleich zu viel und zu wenig – bietet das Buch eine gute Mischung für Fans von Sportromance abseits der glamourösen Seite. 

Ein Gedanke zu „Doppeltreffer

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