Beim stöbern im Buchladen fiel mein Blick vor einigen Wochen auf dieses Buch und nachdem ich den Klappentext las, musste ich das Buch einfach lesen.
Frau Benghtsson ist das Vorbild jeder Vorstadthausfrau. Bis sie eines Tages durch einen Unfall in ihrer Badewanne stirbt. Gott bekommt das zufällig mit und rettet sie. Doch Frau Benghtssons aufkommender Glaube an Gott nimmt schnell wieder ab und sie beschließt Gott herauszufordern und gegen alle 10 Gebote zu verstoßen.
Frau Benghtsson geht zum Teufel ist vorallem eins: herrlich kurzweillig. Eine gute Lektüre, wenn man zwischendurch ein dünnes Buch lesen will, bei dem man sich nicht großartig konzentrieren brauch.
Zunächst lernen wir das Ehepaar Benghtsson ein bisschen genauer kennen. Wie sie leben, was sie mögen, ihren Lebensstandart. Zum einen scheinen sie ein Vorzeigeehepaar zu sein und führen das perfekte Leben in einem Vorort. Während Herr Benghtsson den ganzen Tag arbeitet, hat sich Frau Benghtsson dem Haushalt verschrieben. Obwohl viele Vorurteile auf das Ehepaar zutreffen, werden beide sehr sympathisch beschrieben. Ihre Harmonie wird erst gebrochen als Frau Benghtsson durch einen Unfall im Haushalt stirbt. Doch zufällig hat Gott das Geschehen beobachtet und hat aus einer Laune heraus eingegriffen. Frau Benghtsson ist nach dem Vorfall ein wenig verstört, währen ihr Mann ihr nicht glaubt, da sie ja schließlich lebendig vor ihm steht. In ihrem neugefundenen Glauben an Gott beginnt sie die Bibel zu lesen und sich Rat bei ihrer Nachbarin Rakel, einer Theologiestudentin, zu holen. Doch Rakel ist inzwischen vom Teufel besessen, da sich dieser um eine Seele betrogen fühlt, weil Gott Frau Benghtsson gerettet hat. Von nun an versucht Teufel-Rakel Frau Benghtsson langsam in eine andere Richtung zu schubsen. Und der Plan geht auf. Denn die Hausfrau beschließt Gott herauszufordern und alle 10 Gebote zu brechen.
Frau Benghtsson geht zum Teufel ist sehr einfach geschrieben und kann so gut zwischendurch gelesen werden. Die einzelnen Figuren werden kaum bis gar nicht charakterisiert, was etwas schade ist. Der Leser erfährt nur, was er unbedingt wissen muss. Auch trotz Tod und einiger Freveltaten ist die Stimmung des Buches grundsätzlich fröhlich. Die Grundthematik befasst sich stark mit dem Christentum und dem Glauben, auch treten Gott und Teufel auf, aber es gibt keine ausufernden Diskussionen über Gut und Böse oder ob das Christentum die „richtige“ Religion ist. Das ist dem Buch hoch anzurechnen und erleichtert das Lesevergnügen. Leider passt das letzte Drittel nicht mehr so richtig zum vorangehenden Buch und verliert sich ein wenig in abstrusen Handlungssträngen. Auch scheint die als intelligent beschrieben Frau Benghtsson gegen Ende immer naiver zu werden, was nicht so recht passen will. Hier wäre ein stärkeres Ende wünschenswert. Leider ist das sehr schwache Ende auch das, was langfristig in Erinnerung bleibt, weswegen es leider keine Leseempfehlung für dieses Buch gibt.
Schade! Auf Grund des Klappentextes hätte ich wahrscheinlich auch zugeschlagen 🙂
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Ja ich war am Ende auch sehr enttäuscht
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Ist leider häufig so! Insbesondere dann, wenn die Erwartung sich sukzessiv nach oben schraubt. Dann ist der Fall umso größer
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