Ein Vorwort
Bei meinem letzten Besuch bei meiner besten Freundin haben wir es endlich geschafft dieses Spiel einmal auszuprobieren. Als ich kurz darauf ein Bild in meiner Instagramstory postete – und blöderweise auch noch fragte, ob ein Beitrag darüber gewünscht wird – wurde sich ein Beitrag über das Spiel gewünscht. Ich hatte erst überlegt das in kleiner Form nur auf Instagram zu machen, aber nachdem meine beste Freundin dann noch viel Zeit in die Fotos dafür investierte – zum Vergleich ich hab in der Zeit einen Kuchen gebacken – hab ich überlegt, doch einen ganzen Beitrag zu machen. Wenn ihr gerne mehr Spielerezensionen haben wollt, dann müsst ihr das nur sagen. Ich habe ein großes Arsenal an Spielen zur Auswahl 😉

Die Handlung
Schurken aller Welt vereinigt euch. Die bekanntesten/beliebtesten Disneyschurken versuchen ein ums andere Mal ihre bösen Ziele zu erfüllen. Sei es Ursula, die Triton besiegen und seinen Dreizack besitzen will, oder Captain Hook, der Peter Pan auf der Jolly Roger im finalen Kampf besiegen will. Doch wie immer kommen den Schurken auch diesmal wieder die Helden in den Weg. Wer schafft es trotzdem seinen finsteren Plan auszuführen?
Spielaufbau- und ablauf
Jeder Mitspieler – im Grundpaket sind bis zu sechs Spieler möglich – sucht sich seinen Schurken aus und nimmt die Weltkarte, die in der Regel aus vier Abschnitten besteht, die alle verschiedene Orte präsentieren. Dazu gibt es die Schurken-spielfigur, die Bösewichtkarten und die Schicksalskarten. Erste werden gemischt, links neben das Spieltableau gestellt und die obersten vier Karten werden gezogen. Enthalten sein können Handlanger, nützliche Gegen-stände oder auch Karten, die das Spielgeschehen bei anderen Mitspielern beeinflussen können. In der Regel hat jeder Schurke auch noch eigene Karten, die bei den anderen nicht vorkommen. Diese besonderen Karten werden für jeden Schurken im Beilageheft erklärt. Die Schicksalskarten enthalten die Helden und deren Freunde, sowie Gegenstände für Helden oder andere Dinge, die dem Schurken schaden können.
Die Spielfigur kann nun auf einen beliebigen Ort auf dem Spieltableau gestellt werden, sofern kein Schlosschip dies verbietet. Jeder Ort hat andere Symbole, die für verschiedene Aktionen stehen. Je nach Auswahl auf dem Ort, kriegt man Münzen, kann Handlanger verschieben, Karten ausspielen, Helden verschieben, oder Handkarten abwerfen. Da man immer auf die gleiche Handkartenzahl aufrüstet am Ende der Runde, kann dies taktisch sinnvoll sein. Oder aber man steht auf einem Ort mit dem Symbol Schicksal. Dann kann man sich einen Mitspieler aussuchen, die obersten beiden Karten dessen Schicksalskartenstapels ziehen und sich eine zum Ausspielen aussuchen. So verhagelt man den anderen ganz schön die Strategie, weil auf jeden Fall Aktionssymbole verdeckt werden und der Held auch meist mit einer negativen Eigenschaft daher kommt. Aber dafür hat man seine Handlanger, die gegen die Helden kämpfen. Nur, dass Handlanger und Gegenstände zum Ausspielen meist Münzen kosten, die also wohl gehütet sein wollen.
Gewonnen hat derjenige, der trotz der Versuche der Mitspieler, sein Ziel erreicht hat.

Meine Meinung
Das Spiel klingt zunächst furchtbar kompliziert und wir haben mehrere Anläufe gebraucht, um die Regeln zu verstehen. Aber sobald der Knoten einmal geplatzt ist, macht das Spiel wahnsinnig viel Spaß. Das liegt vor allem daran, dass es absolut liebevoll erstellt wurde und auch für jeden Schurken irgendwo einmalig ist. Denn auch wenn das Grundprinzip bei allen gleich ist, liegt es gerade an den einzelnen Zielen und den individuellen Karten, dass doch keine Partie der anderen gleicht. Klar sind manche Ziele etwas einfach zu verstehen, als bei anderen Schurken, aber irgendwo sind doch alle erreichbar. Auch Schurkentechnisch bietet bereits das Grundspiel eine gute Auswahl. Man hat hier Ursula (Arielle), Malefiz (Dornröschen), Dschafar (Aladdin), Die rote Königin (Alice im Wunderland), Captain Hook (Peter Pan) und Prinz John (Robin Hood) zur Auswahl. Außerdem gibt es bereits zwei Erweiterungspacks mit noch mehr Schurken.
Der Spielverlauf funktioniert eigentlich ganz gut, nur bei manchen Karten gab es dann doch Diskussionsbedarf, weil sie manchmal nicht ganz eindeutig waren. Hier haben es die Macher vielleicht etwas zu gut gemeint. Auch sind die Ziele unterschiedlich schwer zu verstehen – erreichbar sind sie alle irgendwie. Aber zum Beispiel Prinz John muss lediglich eine gewissen Anzahl an Münzen sammeln, während Ursula einen Ort freischalten muss, Triton besiegen, den Dreizack sammeln und das alles an vorgeschriebenen Orten. Wir haben es in einigen Kombinationen gespielt und abgesehen von Dschafar konnte jeder Charakter einmal gewinnen oder ganz knapp verlieren. Natürlich ist auch einfach eine Menge Glück dabei, welche Karten man zieht.
Das Fazit
Villainious überzeugt mit liebevoll gestalteten Karten, Spielfiguren und Welten. Für jeden Disneyfan ist etwas dabei, oder spätestens in den Erweiterungen. Das Spielprinzip macht jede Partie spannend, weil man sie nicht im Voraus planen kann. Wer also auf etwas komplexere Spiele steht, dem sei dieses Spiel empfohlen.