Stage Dive

Ein Vorwort

Wenn man mich fragt, ob ich Bücher auch mehrfach lese, würde ich die Frage immer bejahen. Aber weil es einfach so viele spannende Bücher gibt, komme ich meistens einfach nicht dazu. So hatte ich die Stage-Dive Reihe von Kylie Scott bereits 2019 gelesen und dort befand sie sich unter meinen Jahreshighlights. Und obwohl mein Stapel ungelesener Bücher eigentlich überquillt, habe ich mir doch die Zeit genommen die Reihe noch einmal zu lesen. Einfach weil ich Lust drauf hatte. Und weil ich euch noch gar nicht ausführlich erzählt habe, warum mich diese Reihe so begeistert hat, nutze ich gleich die Chance und hole das nach.  

Die übergeordnete Handlung

Die Band Stage Dive besteht aus den Brüdern Jimmy (Sänger) und David Ferris (Gitarre und Songschreiber), Malcolm Ericson (Schlagzeug) und Ben Nicholson (Bass). Sie haben den Durchbruch geschafft und zählen zu den erfolgreichsten Musikern. Konzerte, Groupies und jede Menge Fans gehören zu ihrem Alltag. Doch Jimmy ist kurz davor zu zerbrechen und David möchte einmal etwas echtes erleben. In jedem Buch wird die Geschichte eines Bandmitglieds erzählt.

Kein Rockstar für eine Nacht

Die Handlung: Nach einer durchzechten Nacht in Las Vegas wacht Eve mit Blackout in einem Hotelzimmer auf. Ihr gegenüber ein ihr fremder Mann, der aber teuflisch gut aussehend ist. Er erzählt ihr, dass sie in der Nacht zuvor spontan geheiratet haben. Eve ist entsetzt. Eine Hochzeit mit einem Fremden passt so gar nicht in ihren sorgsam gehüteten Lebensplan. Wütend stürmt der Mann davon. Doch Eve muss kurz darauf feststellen, dass sie nicht einfach irgendwen geheiratet hat, sondern David Ferris, Gitarrist bei der erfolgreichen Band Stage Dive. Beim Wiedersehen der beiden, um die Scheidungspapiere zu unterschreiben, beschließen beide dieser Ehe eine Chance zu geben. Doch eine Menge Steine liegen den beiden im Weg.

Meine Meinung: Der erste Band ist auch gleichzeitig mein liebster. Ich mochte Eve als Charakter. Sie ist durchsetzungsfähig und doch ruhig. Sie hat ihren großen Lebensplan, aber eben auch ihre Träume. Auch David mochte ich, auch wenn ich ihn bei einigen Äußerungen und Entscheidungen einfach nur schütteln wollte. Die Geschichte hat die typischen Höhen und Tiefen eines Liebesromans, hinzu kommt noch der Rockstarglamour und eine Menge Sexappeal. Der Schreibstil war wunderbar flüssig, die Geschichte hatte Witz an den richtigen Stellen und Drama an den anderen. Man erfährt hier zwar schon ein bisschen über die anderen Bandmitglieder, aber lediglich genug, um gespannt auf deren Geschichten zu sein.

Wer will schon einen Rockstar

Die Handlung: Anne Rollins wird von ihrer ehemaligen Mitbewohnerin übers Ohr gehauen. Jetzt steht sie nicht nur vor einer halb leeren Wohnung, sondern weiß auch nicht, wie sie die nächste Miete bezahlen soll. Ihre Nachbarin Lauren nimmt sie kurzerhand zum Aufmuntern mit auf eine Party. Gastgeber sind Eve und David Ferris. Anne ist ganz aufgeregt, ist Stage Dive doch schon seit langem ihre Lieblingsband. Vor allem der Schlagzeuger Malcolm Ericson hat es ihr angetan. Als sie ihm kurz darauf gegenübersteht, ist er jedoch ganz anders als gedacht. Sonst immer quilig und überdreht, ist er in sich gekehrt und verschlossen. Als er ihr kurz darauf das Angebot macht, dass sie seine Freundin spielen könne, weiß sie nicht, was sie davon halten soll. Dennoch stimmt sie zu.

Meine Meinung: Malcolm ist der Spaßvogel der Band. Während seine Art manchmal anstrengend sein kann, trägt er doch das Herz am richtigen Fleck. Hier ist vor allem die Frage, was ihn so sehr belastet, dass er zwischen grüblerisch und völlig überdreht, hin und her springt. Anne ist ein guter Gegenpart zu ihm, sehr ruhig, sehr bedacht. Die Geschichte ist an sich genau das, was man sich als Kreischeteenie immer gewünscht hat. Man trifft seinen Lieblingsstar und schwupp ist er bei einem eingezogen. Die Geschichte jongliert gekonnt mit dem Klischee und einer herzergreifenden Geschichte. Hier und da gab es vielleicht ein bisschen zu konstruiertes Drama, aber im großen und ganzen ist es eine runde Sache.

Rockstars bleiben nicht für immer

Die Handlung: Jimmy Ferris war lange Zeit das Sorgekind der Band. Dem Alkohol und den Drogen  ein bisschen zu sehr zugetan, ist er nach mehreren Zusammenbrüchen frisch aus der Entzugsklinik zurück. Seine bisherigen Entzugsbegleiter hat er alle vergrault. Da trifft er auf Lena, die soeben vom Bandmanager Adrian gefeuert wurde. Seine Bandkollegen sind sofort von ihrer Art begeistert und ermutigen Jimmy sie einzustellen. Beide sind von der Situation eher wenig begeistert, stimmen aber zu. Doch auch wenn Jimmy sich wie der größte Arsch auf Erden aufführt, entwickelt Lena Gefühle für ihn, sobald sie hinter seine Fassade blickt. Als sie das merkt, will sie sich zurückziehen, doch Jimmy lässt sie nicht. Stattdessen versucht er sie dazuzubringen ihre Gefühle für ihn zu überwinden.

Meine Meinung: Auf die Geschichte von Jimmy hatte ich mich beim ersten Lesen sehr gefreut, weil er zwar gerade im ersten Buch ein sehr großes Arschloch ist, aber auch eine sehr interessante Entwicklung durchmacht. Hieraus hätte man einiges machen können. Grundsätzlich mochte ich auch die Geschichte von ihm und Lena – ihr hört sicher schon das aber – aber es gibt halt auch ein paar Aspekte, die mir nicht gefallen haben. Zum Beispiel die Anziehung am Anfang, die Lena für Jimmy empfindet wirkt sehr konstruiert, einfach weil sie etwas empfinden musste, um die Geschichte in Schwung zu bringen. Das sind aber kleinere Aspekte, über die man gut hinwegsehen kann. Mein größeres Problem ist, dass fast die ganze erste Hälfte einfach langweilig ist. Die Handlung kommt nicht in Schwung, weil sich an einzelnen kleinen Szenen entlanggehangelt wird, viele Zeitsprünge sind nötig, um überhaupt vorwärts zu kommen und gefühlt dreht sich jede Szene im Kreis. Ab einem gewissen Punkt überwindet die Geschichte dann die Anfangshürden und dann kommt es wieder an die vorherigen zwei Bände heran. Ich habe überlegt, ob es an meiner Erwartungshaltung lag, aber da es mir beim zweiten Mal auch noch so ging, lag es wohl wirklich an der Geschichte.

Rockstars küsst man nicht

Die Handlung: Nach einer verhängnisvollen Nacht in Las Vegas, stellt Liz – Annes jüngere Schwester – entsetzt fest, dass sie schwanger ist. Der einzige, der als Vater in Frage kommt, ist Ben Nicholson, der Bassist der Band Stage Dive. Doch der hat ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass er an keiner Beziehung interessiert ist. Zumal ihre Schwester und deren frisch gebackener Ehemann beide gewarnt hat, sie sollen ihre Finger voneinander lassen. Doch für Liz ist klar, dass sie das Baby behalten will.

Meine Meinung: Schon allein bei der Zusammenfassung habe ich ziemlich die Augen verdreht. Vielleicht habe ich in meiner Teeniezeit einfach zu viele Rockstar-Fanfictions gelesen und gefühlt in jeder dritten wurde jemand schwanger. Auf jeden Fall bin ich leicht genervt an die Sache rangegangen und das hat sich auch beim zweiten Mal nicht gebessert. Dabei ist die Geschichte eigentlich auch sehr schön, auch wenn mir zwischendurch einfach diese besonderen Momente fehlten, wie in den ersten beiden Bänden. Zudem gab es hier manchmal auf einfach nur Drama, weil Drama erwartet wurde, nicht weil es besonders passend war. Als vierten Band hatte es die Geschichte allerdings auch schwer. Die Clique war irgendwo schon da, Ben war als letztes Bandmitglied noch übrig und Liz war als Annes Schwester auch schon vorgestellt. Dafür funktioniert die Geschichte noch sehr gut und kann durchaus auch noch überraschen. Außerdem geht es hier endlich auf die lange angeteaserte Tour. So ist der vierte Band vielleicht nicht der Abschluss, der er hätte sein können, aber dennoch ein würdiges Ende einer wirklich tollen Reihe.

Das Fazit

Die Stage Dive Reihe von Kylie Scott ist nicht nur sehr schön und flüssig geschrieben, sie jongliert auch gekonnt zwischen Klischee, Erwartungen und Überraschungen. Sie hat viele tolle Charaktere und die Geschichten werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.

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Ein Gedanke zu „Stage Dive

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