Eine Handvoll Serien – 04/23 – K-Drama Special

Herzlich Willkommen zur vierten Handvoll Serien in diesem Jahr. Und dem zweiten K-Drama Special in diesem Jahr! Heute mit: einem sexy Mathelehrer, Intrigen im Krankenhaus, einer Gewichthebenden Fee, einer Welt voller Magie und ein Katz und Maus Spiel mit CEO.

Crash Course in Romance

Die Handlung: Choi Chi-Yeol ist ein berühmter Mathelehrer und seine Privatkurse sind heiß umkämpft. Nam Haeng-Seon hat einen Banchan-Laden und versucht für ihre Nichte die beste Schulbildung rauszuholen. Doch als sie für sie einen Platz bei Chi-Yeol erkämpft, hat sie keine Ahnung, dass dieser kurz darauf ihr Herz erobert. 

Meine Meinung: Nach der Beschreibung hatte ich eigentlich wenig Lust auf die Serie, zumal ich mir nicht vorstellen konnte, dass Mathelehrer attraktiv sein konnten. Außer natürlich sie werden von Jung Kyun-Ho gespielt, was für mich auch den Ausschlag gab, der Serie eine Chance zu geben. Und spätestens nach der ersten Folge, in der ein Werbespot für die Mathekurse an eine berühmte Szene aus Kingsman aber mit mathematischen Gleichungen angelegt wurde, war ich der Serie verfallen. Sie war wunderbar witzig, charmant, hatte eine tolle Liebesgeschichte und schafft es dennoch viele kritische Töne am Privatschulensystem Koreas durchsickern zu lassen. Die Kriminalgeschichte im Hintergrund hätte es gar nicht benötigt, aber sie gab der Serie noch einmal einen spannenden Kick, so dass es schwierig war nach den Folgen aufzuhören. Zwischendurch war es mir fast ein bisschen zu viel Drama, aber danach gab es das wieder in guten Dosen. Vor allem mochte ich aber Haeng-Seons unerschüttliches gutes Gemüt. Ihre Positivität, wie sie die Familie durch alle Krisen führt und trotzdem freundlich zu allen ist und das Leben genießt.

Doctor Stranger

Die Handlung: Park Hun (Lee Jong-Suk) und sein Vater werden nach einem politischen Komplott in Nordkorea eingeschleust und hinterher nicht wieder rausgelassen. Jahre später und nach einer spektakulären Flucht durch Budapest, wo er seine Verlobte gestorben glaubte, betreibt er eine kleine Klinik, die sich auf Banden und ähnliches spezialisiert hat. Da bekommt er das Angebot an einer renommierten Klinik zu arbeiten und gerät in einen Wettstreit mit einem Chirurgen darum, wer den erkrankten Ministerpräsidenten operieren darf. Noch ahnt Hun nicht, dass eben jeder vor all den Jahren dafür sorgte, dass er Nordkorea nie wieder verlassen sollte.

Meine Meinung: Nach W und Pinocchio, welche ich beide sehr mochte, versuchte ich mich an einer dritten Serie mit Lee Jong-Suk. Leider war diese ein ziemlicher Reinfall. Eigentlich klang sie sehr spannend. Ein bisschen Krankenhausdrama, ein bisschen mehr Einsicht in das angespannte Verhältnis mit Nordkorea und darüber hinaus noch eine Liebesgeschichte. Leider braucht die Serie schon sehr lang, um sich überhaupt in Position zu bringen, hat am Anfang schon so viel Drama, dass die Charaktere schon absolut gebrochen sein müssten. Doch irgendwie schaffen die Handlungsstränge es sich im Krankenhaus zu treffen. Dort ufert die Handlung dann aber vollends aus und dreht sich immer wieder im Kreis, um den Wettstreit, wer den Ministerpräsidenten operieren darf. Während sich die Handlung einfach nur komplett zieht und ich irgendwann aufgehört habe, wie oft Park Hun das Krankenhaus verlassen hat, nur um dann doch weiter zu arbeiten, wirkt das Ende seltsam gehetzt. Große Handlungsstränge, die ewig aufgebaut wurden, fallen innerhalb weniger Minuten in sich zusammen. Leider eine große Enttäuschung.

Weightlifting Fairy Kim Bok-Joo

Die Handlung: Kim Bok-Joo (Lee Song-Kyung) studiert an einer Sportuniversität mit Schwerpunkt Gewichtheben. Dabei trifft sie auf Jung Joon-Hyung (Nam Joo-Hyuk), einem Schwimmer, den sie aus der Grundschule kennt. Doch Bok-Joo schwärmt für dessen Cousin, dem sie jedoch nur durch seinen Job näher zu kommen glaubt. Allerdings ist Jae-I (Lee Jae-Yoon) Arzt, spezialisiert auf Diäten.

Meine Meinung: Ein K-Drama, bei dem ich die Endwertung sehr schwierig finde. Denn ich glaube kaum eins hat mich so zwiegespalten zurückgelassen. Fangen wir mit den positiven Seiten an. Zum einen finde ich es absolut großartig, dass die Protagonistin Gewichtheberin ist. Also eigentlich eine Sportart ausübt, die als absolut unfeminin angesehen wird. Diese Aspekte werden auch regelmäßig besprochen, so zum Beispiel im Zuge der Besuche in der Diätklinik, dass Bok-Joo eigentlich gar kein Fett hat, sondern viele Muskeln, diese aber dennoch schwer aussehen. Und auch die Schwierigkeiten beim Verlieben, wenn man ein schwieriges Selbstbild hat. Das habe ich alles sehr an der Serie geliebt, weil es von vielen Klischees Abstand nimmt und andere widerum bewusst einsetzt. Schwierig fand ich hingegen den Love interest. Seine Geschichte wird erst groß aufgebaut und am Ende eher vergessen als wirklich aufgelöst. Allerdings wird er halt auch immer wieder wie der nette Typ dargestellt, damit sich unsere Prota in ihn verlieben kann, dabei geht er aber sehr übergriffig vor. Bis zum Ende nennt er sie Moppi, obwohl sie ihn mehrfach gebeten hat, es zu lassen. Immer wieder dringt er ungefragt in ihre Privatssphäre ein, ganz nach dem Motto, wenn ich nur beharrlich genug  dran bleibe, mag sie mich vielleicht irgendwann. Dadurch fiel es mir schwer, die Liebesgeschichte der beiden zu mögen, auch wenn der Rest drumrum wirklich gut war. Wichtige Themen, tolle Charaktere (mit Ausnahmen) und dazu auch noch witzig. Wie gesagt, ich bin zwiegespalten bei der Serie.

Business Proposal

Die Handlung: Shin Ha-Ri mag ihren Job als Food Specialist bei einer großen Firma für Tiefkühlgerichte. Doch als ihre beste Freundin sie bittet für sie zum Blind Date zu gehen und den Typen zu vergraulen, den ihr Vater für sie ausgesucht hat, ahnt Ha-Ri nicht, dass es sich dabei um den CEO der Firma handelt, für die sie arbeitet. Und dass er sie trotz des desaströsen ersten Dates direkt heiraten will.

Meine Meinung: Wüsste ich nicht inzwischen, dass man manchen K-Dramen mehr als eine Folge lang eine Chance geben müsste, ich hätte nie weitergeschaut. Die erste Folge war sehr cringe und voller Fremdschämpotential. Aber hätte ich da abgebrochen, wäre mir ein wahnsinnig witziges Drama entgangen. Das Katz und Maus Spiel zieht sich in manchmal geänderter Besetzung durch die ganze Serie und schafft immer wieder Situationen, in denen ich einfach nur am Boden lag vor Lachen. Es waren aber auch tolle Charaktere, bei denen ich vielleicht ein paar Folgen brauchte, um sie lieben zu lernen, aber im Großen und Ganzen waren sie alle irgendwie liebeswert. Das Ende hat dem ganzen dann einen kleinen Dämpfer verpasst, dass hätte es so nicht gebraucht, aber das ist eigentlich Jammern auf hohem Niveau. Auf jeden Fall eine Empfehlung und bitte lasst euch nicht von der ersten Folge abschrecken!

Alchemy of Souls

Die Handlung: Die mächtige Magierin Naksu (Jung So-Min) führt, um zu überleben, die verbotene Magie der Seelen durch. Dabei gelangt ihre Seele in den Körper des blinden Mädchens Mu-Deok. In dieser Form trifft sie auf einen mächtigen Erben einer Magierlinie Jang Uk (Lee Jae-Wook). Dieser ist aufgrund eines Geheimnisses um seine Geburt von den Lehren ausgeschlossen, auch wenn er enge Beziehungen zu den Anführern hegt. Mu-Deok wird zunächst seine Dienerin, doch bald stellt er fest, dass sie seine größte Chance ist, um sein verschlossenes Energieportal öffnen zu lassen.

Meine Meinung: Ein Drama, bei dem ich überlegt habe, ob es einen eigenen Beitrag braucht, um alles richtig zu verarbeiten. Aber ich versuche einfach mich kurzzufassen. Der Hype um die Serie war groß, so dass sie sogar in zwei Teile unterteilt und mit Pause ausgestrahlt wurde. Unterschied Nummer eins zu den Dramen, die ich sonst schaue, dürfte die Fantasywelt sein. Also ist es diesmal nicht urban mit Fantasyelementen, sondern wir lernen eine komplett neue Welt kennen. Der Weltenbau funktioniert gut und es gibt ein spannendes Magiesystem, über das man immer mehr lernt. Dadurch entstehen aber auch eine Vielzahl an Charakteren, die man sich erstmal merken muss, was nach einer Weile aber auch gut funktioniert (auch wenn ich mir nicht unbedingt alle Namen merken konnte).
Teil 1 der Serie beginnt sehr spannend und hält das Niveau auch ziemlich gut. Viel Weltenbau, aber immer in Dosen, so dass es nie zu viel wird. Die Geschichte von Jang Uk und Mu-Deok ist herrlich witzig am Anfang, wird immer dramatischer und schafft es den Umschwung zur Liebesgeschichte und dennoch die anderen Elemente nicht zu vernachlässigen. Auf jede neue Folge habe ich mich gefreut und einfach mit allen mitgelitten, gebangt, mich gefreut, gelacht und einfach alle Emotionen im Wechselbad der Gefühle durchlebt. Gegen Ende der zwanzig Folgen, die zu Teil 1 gehörten, merkte man schon, dass sie theoretisch genug Zeit hatten, um die Geschichte zu einem guten Ende zu bringen, sich dann aber dagegen entschieden haben und lieber alle mit nem riesigen Cliffhanger zurückgelassen haben.
In Teil 2 mit noch einmal zehn Folgen bin ich bis zum Schluss nicht wirklich reingekommen. Die Geschichte spielt ein paar Jahre später und zunächst lernen wir erst einmal, was mit allen Charakteren in der Zwischenzeit passiert ist und das war schon sehr deprimierend. Allgemein ist der zweite Teil sehr düster und niederschlagend. Es fehlen die witzigen Momente, die alles etwas auflockern, auch wenn zwischendurch versucht wurde, welche einzubringen. Aber die Chemie zwischen den beiden Protagonist*innen besteht einfach nicht mehr, zumal hier auch die Schauspielerin gewechselt wurde. Letztlich war der zweite Teil eher enttäuschend. Es hätte alles schon im ersten Teil gelöst werden können, es war einfach nur künstlich gestreckt.

Habt ihr eins davon gesehen? Wie haben sie euch gefallen?

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