Ein Vorwort
Erinnert ihr euch an die Mona Reihe? Die Funtasy Serie über eine junge Hexe, die mit ihren Kräften Probleme hat und sich bei einem Ritual, um das Museum, in dem sie arbeitet, zu schützen, sich ausversehen an einen Erzdämon bindet und diesen heiraten muss? Nun, nachdem ich die Reihe absolut geliebt habe und jeden Band sofort verschlungen habe, hat Autorin I. B. Zimmermann nun ein Spin-off über den Vampir Boris herausgebracht. Ich musste es natürlich sofort haben und erzähle ich heute, warum ich auch diesen Band absolut verschlungen habe.

Ein paar Worte zu Mona
Wir lernen Boris bereits in der Mona Trilogie kennen, die zeitlich vor dem Spin-off spielt. Mal abgesehen davon, dass ich die Reihe jedem empfehle, da sie eine gute Mischung aus Spaß, Fantasy und ernsten Themen bietet, die zu einer einzigartigen Mischung gemixt wurden, ist es grundsätzlich empfehlenswert die Reihe vor Boris zu lesen. Man versteht Boris auch ohne die Mona Reihe, aber verpasst einiges an Entwicklung und Hintergrundinformationen, die zwar gut versucht wurden in Boris einzubauen, aber für das volle Erlebnis bietet es sich an. Falls ihr noch zögert, geht es hier zu meinem ausführlichen Beitrag über Mona.
Die Handlung
Boris, ein Vampir, hat seine Ausbildung beim thaumaturgischen Notdienst beendet und fängt in der Abteilung von Martin van Helsing, ein Werwolf, an. Gleich an seinem ersten Tag gibt es einen Anschlag auf eine Blutbank und kurz darauf eine gescheiterte Vampirverwandlung. Boris lassen beide Fälle nicht los. Gibt es eine größere Verschwörung?
Meine Meinung
Als ein Spin-off zur Mona-Reihe angekündigt wurde, die zunächst nur als Sonderausgabe herauskam, bevor sie nun auch als reguläre Ausgabe erschien, war ich sofort Feuer und Flamme und bestellte die Sonderausgabe. Boris war mir bereits in der Trilogie sehr ans Herz gewachsen. Ein 2000 Jahre alter Vampir, der in seinem Leben schon so einiges erlebt hat, nun aber in einer Welt lebt, in der sich die mystischen Wesen nicht mehr verstecken müssen.
Nun hat er sich vom Nachtwächter im Museum zum Neuling beim traumaturgischen Notdienst, also mehr oder weniger die Polizei der übernatürlichen Wesen, entwickelt. Dafür musste er einige Aspekte seines Lebens anpassen, was zu neuen Einschränkungen führt. Wir bleiben also nah an seinem Charakter und erleben jede Neuerungen hautnah mit.
Als Fan der Mona Reihe sollte man wissen, dass es bei Boris vorangig um den Kriminalfall geht und es daher weitaus ernster und weniger witzig zugeht. Das passt aber zur Stimmung des Buches und der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin lässt einen dennoch nur so durch die Seiten fliegen. Mit fast 700 Seiten ist Boris durchaus dicker als ein einzelner Mona Band und zuvor befürchtete ich, dass sich der Kriminalfall dadurch unangenehm ziehen würde. Dabei war das Gegenteil der Fall. Der Fall ist groß angelegt, hat viele Wendungen und Plottwist, die ich eindeutig nicht kommen sah, aber ist dennoch auf einem Level, dass alles nachvollziehbar bleibt.
Die Dicke des Buches ist aber auch mit den vielen Charakteren zu erklären und den vielen Szenen, die das zwischenmenschliche (das zwischen-nicht-menschliche? Das zwischen-un-menschliche? Wie ist der Begriff bei Nicht-Menschen?) der Einheit näher beschreiben. Und hier ist keine Szene zu viel, denn I. B. Zimmermann schafft es wieder einmal so vielseitige und doch so liebenswerte Charaktere zu entwickeln, dass sie sich damit deutlich von der Masse auf dem Buchmarkt abheben und die Geschichte zu etwas ganz besonderem macht.
Gleichzeitig bekommen wir auch noch eine tolle queere Liebesgeschichte, die vielleicht etwas zu sehr slow burn für meinen Geschmack war, aber in sich gut funktioniert. Wir treffen auch auf altbekannte Charaktere aus den Mona Büchern, dennoch geht es hier hauptsächlich um die neuen Charaktere.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich Boris wieder sehr geliebt habe, die Geschichte als Einzelband rund und auserzählt ist – auch wenn ich nichts gegen einen weiteren Band mit einer neuen Geschichte einzuwenden hätte. Wer es also etwas düster mag, Krimis mag, tolle und einzigartige Charaktere liebt und nichts gegen ein bisschen Witz zwischendrin einzuwenden hat, der ist hier absolut richtig.
Das Fazit
Boris kann wieder mit einer tollen Geschichte, einzigartigen und liebenswerten Charakteren, einem spannenden Kriminalfall und einfach dem gewissen Etwas überzeugen. Nicht nur für Fans der Mona Reihe ein Lesevergnügen auf jeder Seite.

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