Hallo ihr Lieben,
da sich mein Freundeskreis uneinig war, hatte ich letztendlich die Wahl entweder in Jurassic World oder in Miss Bodyguard zu gehen. Ich habe mich für letzteres entschieden, aber möchte euch trotzdem eine Empfehlung zukommen lassen. Daher gibt es hier nun zwei Gastkritiken von zwei der Freunde, die sich für Jurassic World und gegen Miss Bodyguard entschieden haben.
1) Jurassic World – Kritik von Alice Kelpin
Der vierte Teil der Dinosaurier-Reihe lief am 11.06.2015 in den deutschen Kinos an.
Kurz zur Story: Nach zwanzig Jahren der verhängnisvollen Ereignisse im Jurassic Park, konnte der Vergnügungspark, dessen Attraktionen aus lebenden Dinosauriern bestehen, eröffnen, unter den neuen Namen Jurassic World. Zwar wird der Park gut besucht, bangt aber dennoch um seine Besucherzahlen. Die Lösung: ein neuer Dino muss her, der natürlich im Reagenzglas zusammen gemixt wurde und daher ein Hybrid aus verschiedenen Spezies ist. Der weibliche und noch dazu äußerst intelligente Saurier Indominus Rex schafft es, zu entkommen und beginnt die Insel zu terrorisieren.
Der Film hält, was er verspricht. Ein neuer, mehr oder weniger grauenerregender Dino (Roar) und schreiende Menschen (Kreisch), die vor ihm davonlaufen 😛
Eine besondere Stelle nimmt Chris Pratts Rolle (bekannt als Starlord aus Guardians Of The Galaxy) ein. Dieser ist als Owen Grady für die Raptoren verantwortlich und hat diese auf sich geprägt. Er ist einer der wenigen, der sie Dinosaurier nicht als Profitprodukte sondern als atmende Lebewesen ansieht. Noch dazu ist er aber auch der Held in der Not und hilft der Prakmanagerin Claire ihre Neffen Gray und Zach zu retten, die gerade verschwunden sind, als der Indominus Rex ausbrach.
Alle Achtung hierbei an Bryce Dallas Howard, die Claire Dearing spielt, die den ganzen Film in ihren hochhackigen Schuhen verbringt. Egal ob Auto fahren, durch den Urwald streifen oder vor einen Saurier fliehen, die Frau kann wirklich alles. Ich glaube, selbst Lara Croft hätte das nicht besser machen können 😉
Außer der familiären Stimmung, die durch die Neffen und ihre Tante vermittelt wird, geht es natürlich im Hauptteil um die Dinos. In Jurassic World sieht man diese Tiere anders als in seinen Vorgängern. So gibt es einen Streichelzoo und eine Wassershow.
Alles in allem ist Jurassic World gut gemacht und steht seinen Vorgängern in nichts nach. Zwar ist er nicht revolutionär anders, aber dennoch in sich und mit den anderen Teilen stimmig. Die Charaktere, gut wie böse sowie Mensch und Saurier, sind gut gestaltet, wenn auch nicht immer vollkommen erklärt (Ich hoffe auf eine längere Filmversion auf BluRay). Für mich bekommt Jurassic World 08 von 10 Punkten. Vom Inhalt ist er dem ersten zu ähnlich, aber schafft es dennoch den Spannungsbogen zu halten und mit kleinen Witzen aufzulockern.
2) Jurassic World – Kritik von Markus Jäger
Mit zehn Jahren betrat ich den 1993 errichteten Jurassic Park zum ersten Mal und ich war mehr als begeistert. Aber auch zwölf Jahre später, als ich ihn erneut sah, hat der Film nichts von seinem Charme verloren. Deshalb war ich skeptisch, dass es nach zwei weniger guten Fortsetzungen einen vierten Teil geben würde. Umso enttäuschender fand ich den ersten Trailer. Für meinen Geschmack zu actionreich und zu viele Szenen vom ersten Teil entnommen. Daher war ich mir auch unsicher, ob ich überhaupt in den Film gehen wollte. Die Neugier überwog dann aber doch und ich wurde positiv überrascht.
Zunächst kurz zum Inhalt: 22 Jahre, nachdem der Wunsch des damaligen Leiters John Hammond, einen Vergnügungspark mit Dinosauriern zu errichten, jäh zerplatzt ist, wird dieser Traum im Süden der fiktiven Insel Isla Nublar Wirklichkeit. Bereits seit einigen Jahren zieht der Park jährlich zehn Millionen Besucher an. Die beiden Brüder Gray und Zach besuchen nach langer Zeit ihre Tante Claire, die eben diesen Erlebnispark „Jurassic World“ leitet. Da sie allerdings keine Zeit für ihre Neffen hat, überlässt sie die Beiden ihrer Assistentin Zara, die sich um sie kümmern soll. Derweil holt sich Claire Rat bei dem ehemaligen Militär-Soldaten und derzeitigen Verhaltensforscher Owen um eine sichere Unterbringung für den aus mehreren Arten herangezüchteten und hoch intelligenten Saurier Indominus Rex zu gewährleisten. Allerdings kommt es wie es kommen muss und der Indominus Rex entkommt aus seinem Gehege…
Natürlich haben sich 22 Jahre nach dem ersten Teil, in denen es zwei Jurassic Park Fortsetzungen gab, die Sehgewohnheiten geändert und es ist auch aufgrund der heutigen technischen Möglichkeiten schwierig dem Zuschauer noch etwas Neues und Einzigartiges zu bieten, wie es damals möglich war. Dementsprechend musste der Regisseur Colin Trevorrow auch alles größer, lauter und schneller machen: Mehr Dinos, mehr potenzielle Opfer und natürlich mehr Action um den heutigen Kinogänger noch zufriedenstellen zu können. Trotzdem schafft er es vor allem am Anfang den Zauber und Charme, den der erste Teil hatte, einzufangen. Wenn die Brüder zum ersten Mal durch die Tore des Parks fahren, die fast exakt denen des alten Jurassic Parks gleichen, unterstützt von der altbekannten Musik des ersten Teils, fühlt man sich gleich wieder wie zu Hause. Als wäre man nie weg gewesen. Überhaupt werden viele Elemente des ersten Teils übernommen und entsprechend des derzeitigen technischen Standes abgewandelt. Natürlich kommt auch Steven Spielberg typisch die Bedeutung und Wichtigkeit von Familien nicht zu kurz. Insgesamt gibt es für Jurassic Park -Kenner zahlreiche Referenzen auf den ersten Teil, bei denen bei mir nicht nur einmal das Fan-Herz aufgegangen ist. (Wer sich nach Sichtung des Films weiter darüber informieren möchte, kann dies gerne hier tun.) Auch die eigentlichen Hauptdarsteller – die Dinosaurier – sind großartig animiert und die Actionszenen ausgezeichnet in Szene gesetzt. Allerdings gibt es hiervon meiner Meinung nach fast zu viele, wobei der Abenteuercharakter und die einzigartigen Gänsehaut-Momente, die der erste Teil noch vorweisen konnte, etwas zu kurz kommen. Auch dass der ganze Park bereits mit Millionen Besuchern gefüllt ist, lässt die Beklemmung und die Spannung, die im ersten Teil noch anhielt, etwas verschwinden. Vielleicht hätte dem Film an der einen oder anderen Stelle weniger Dino-Action und mehr Suspense besser getan. Darüber hinaus hätte ich mir etwas mehr Eigenständigkeit in der Story gewünscht, auch wenn ich als Fan des ersten Teils die vielen Referenzen nicht missen möchte.
Die menschlichen Figuren sind gegenüber den Dinos leider etwas blass und von der Figurenzeichnung sehr stereotypisch und klischeehaft geraten. Die Schauspielleistungen sind den Charakterisierungen entsprechend ausreichend, wobei nur Chris Pratt als herzensguter Tiertrainer etwas heraussticht und mit seinem typischen Humor die ansonsten sehr ernste Handlung etwas auflockert.
Insgesamt haben die Macher aus dem schon sehr antiquierten Thema das bestmögliche herausgeholt und einen sehr kurzweiligen Blockbuster erschaffen, der vor allem Kennern und Liebhabern des ersten Teils so einiges Mal das Herz aufgehen lässt, aber sich stellenweise leider doch zu sehr auf der Dinoschau und der Action ausruht und kaum etwas Eigenständiges bietet.
Demzufolge gebe ich dem Film 07 von 10 in einer Restaurantküche hausenden Raptoren plus ein Hologramm eines Dilophosaurus als Fan-Bonus.
Coole Idee mit den Gastautoren.
Hatte ich auch schon mal vor. Wollte aber keiner machen. Auf jeden Fall gute Arbeit.
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Das Kompliment gebe ich gerne weiter an die beiden 🙂
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