High Rise

Am 30.06.2016 erschien ein neuer Film über eine dystopische Vergangenheit in den deutschen Kinos.

Robert Laing zieht in ein Hochhaus, in dem die Gesellschaftsstrukturen klar gezogen sind. Während die Wohlhabenden sich in den oberen Stockwerken ausbreiten, wurden Familien und Menschen mit weniger Einkommen in die unteren Stockwerke verbannt. Doch schon schnell kommen Krisen auf.

High Rise basiert auf einen Buch von J.G. Ballard, dass 1975 erschien und damals eine dystopische Moderne entwarf. Die Ausgangsidee ist, dass alle Gesellschaftsschichten in einem Hochhaus zusammen wohnen. Die oberen Etagen sind von den Wohlhabenden bezogen. Hier dominieren ausschweifende und teure Partys das Leben. Die unteren Etagen hingegen gehören den wenig Verdienenen und den Familien mit Kindern. Ziemlich mittig zieht Robert Laing ein. Hin- und hergerissen, da er sich zum einem mit einer Familie aus den unteren Stockwerken anfreundet und zum anderen aber vom Schöpfer des Hochhauses Anthony Royal fasziniert ist. So kauft er zwar in den unteren Stockwerken ein, wird aber mitunter auch auf die Partys in den oberen Stockwerken eingeladen. Nach permanenten Stromausfällen, die vorallem die unteren Stockwerke betrifft, gibt es eine Rebellion, die schnell in Anarchie ausbricht.
High Rise ist ein Film, der versucht gesellschaftskritisch darzustellen, was passiert, wenn einem durchgängig vor Augen geführt wird, dass es Menschen gibt, denen es besser als dir geht. Eine Grundidee mit hohem Potential. Der Look ist an die 1970/1980er Jahre angelehnt. Leider schafft der Film es am Anfang nicht richtig in die Thematik einzuführen und verliert sehr schnell den Faden und scheint ab der zweiten Hälfte nur noch ein Bild der Verwüstung, des Chaos und der Anarchie zu zeigen. Abstruse Handlungen, viele Tote und ein Leben im Chaos – und trotzdem bleiben die Bewohner in ihrem Hochhaus. Teilweise fahren sie nicht einmal mehr zur Arbeit. Der Spannungsbogen, der sich am Ende der ersten Hälfte aufbauen wollte, ist schnell vergessen. Kopfschüttelnd sieht man sich das Chaos an und doch findet der Film einfach kein Ende. Die Gesellschaftskritik, die sich zunächst andeutet, ist schnell in den Hintergrund geraten. Das ist sehr schade, denn aus der Idee hätte man defintiv mehr machen können.
Tom Hiddlestone übernimmt die Rolle des Protagonisten Robert Laing. Als Neurologe findet er das „Experiment“ im Hochaus sehr spannend und gerät gleichzeitig direkt zwischen die Fronten. Obwohl auch er merklich immer verrückter wird, scheint er noch der Normalste im Hochhaus zu sein. Hiddlestone meistert souverän die Rolle und zeigt seine ausgezeichneten Schauspielkünste.
Auch der übrige Cast gerade mit Jeremy Irons und Luke Evans brillieren in ihren Rollen. Hier fällt keiner negativ auf. Trotzdem kann letztendlich die Handlung des Films nicht überzeugen. Der Film bietet zwar großen Interpretationsspielraum, erzählt aber letztendlich zu wenig, um den Zuschauer die Handlung verständlich zu machen.

Alles in allem hatte High Rise eine gute Grundidee, die aber schlecht umgesetzt wurde. Dafür gibt es 05 von 10 möglichen Punkten.

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Ein Gedanke zu „High Rise

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