Valerian – Stadt der tausend Planeten

Am 20.07.2017 erschien eine Comicverfilmung von Regisseur Luc Besson in den deutschen Kinos.

Die Agenten Valerian und Laureline erhalten den Auftrag das letzte Exemplar einer ansonsten ausgestorbenen Spezies zu retten und nach Alpha – eine ehemalige Mondbasis, die inzwischen von Spezies aus allen Ecken des Universums bevölkert wird. Dort angekommen scheint etwas nicht zu stimmen. Die Agenten untersuchen diese Sache.

Luc Besson dürfte als Regisseur für Freunde von Filmen, wie Nikita und das fünfte Element durchaus ein Begriff sein und hat sich damit einen guten Ruf erarbeitet. 2014 brachte er mit Lucy zwar einen bildlich guten Film hervor, der aber ab einem gewissen Punkt in der Handlung einfach übertrieben hat und damit die Meinungen spaltete. Nun nimmt er sich die Comicreihe Valerian und Laureline vor. Der erste Aufschrei erfolgte nach der Bekanntgabe des Namens des Films, denn der weibliche Part Laureline wurde komplett entfernt, so dass der Film nun nur noch Valerian heißt. Dann erschien der erste Trailer und zwei Sachen wurden schnell klar. Erstens: Der Film würde ein visuelles Erlebnis der Sonderklasse werden und den Gang ins Kino visuell entlohnen. Zweitens: Mit dem Casting von Cara Delevigne als Laureline würde der Film einiges an Qualität verlieren.
So beginnt der Film mit einer interessanten Entstehungsgeschichte zur Raumstation Alpha und der Geschichte eines traumhaften Planetens. Dann lernt der Zuschauer die Protagonisten Agent Valerian und Agentin Laureline kennen. Und hier macht der Film den ersten großen Fehler. Er versucht verzweifelt Schauspieler Dane DeHaan als Valerian als Charmeur und Frauenheld zu etablieren. Dies wirkt an keiner Stelle authentisch und stört den bis dahin sehr fließenden Erzählfluss. Weiter geht es zu dem wirklich spannenden und gut erzählten Part der Handlung. Bis sie sich schließlich auf Alpha wiederfinden. Hier schläft die Handlung dann fast vollständig ein, während eine Menge Dialoge geführt werden, ohne den Film richtig voranzubringen. Nach und nach deutet sich ein großes Geheimnis an, das aber letztendlich sehr vorhersehbar ist und daher weder Spannungs aufbauen kann noch den Film wirklich gut macht. Nebenbei werden immer wieder Nebenhandlungen eingebaut, die zwar eindrucksvoll das Universum vergrößern, den Film aber letztendlich nur künstlich verlängern. Da helfen auch schöne Ideen nicht weiter. Im Prinzip verschießt der Film am Anfang ziemlich viel Pulver bis ihm auf halber Strecke die Puste ausgeht.
Die wirklich große Stärke des Films ist ohne Zweifel die Bilder. Die visuelle Erzeugung einer einzigartigen Welt ist ein Genuss für das Auge. Leider stehen dem einige schlechte Castingentscheidungen entgegen. Die größte Enttäuschung dürfte Cara Delevigne sein. Mit nur einem Gesichtsausdruck – genervt – ist ihre Laureline nichts weiter als eine austauschbare Puppe, auch wenn die Charakterisierung der Rolle eigentlich etwas anderes vorgesehen hat. Dane deHaan als Valerian schien angesichts seiner guten Leistungen in a cure for wellness eine gute Entscheidung. Leider passt er sich allzu oft an die schlechten Vorlagen seiner Kollegin Delevigne an und will absolut nicht in die Rolle des draufgängerischen Charmeurs passen. So hat der Film gleich zwei Hauptdarsteller, die schauspielerisch wenig leisten. Das die anderen umso mehr leisten, ist in diesem Fall leider nicht mehr viel wert. Damit verschenkt der Film sehr viel Potential und bleibt so leider im unten Mittelmaß stecken.

Alles in allem ruht sich Valerian zu sehr auf seinen Bildern aus und kann nach der Hälfte weder Handlungstechnisch, noch darstellerisch etwas bieten. Dafür gibt es 04 von 10 möglichen Punkten.

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2 Gedanken zu „Valerian – Stadt der tausend Planeten

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