Tomb Raider

Ein Vorwort

Nach 9 veröffentlichten Tomb Raider Spielen (seit 1996) und zwei dazugehörigen Verfilmungen mit Angelina Jolie in der Hauptrolle (2000 und 2003) war das produzierende Studio nicht mehr zufrieden mit den Spieleinnahmen. Also wurde 2013 im 10. Teil der Reihe alles auf Null gesetzt. Lara Croft wurde noch einmal neu konzipiert und es wurde mehr Wert auf ihre Vorgeschichte gelegt. Aus der Idee sind inzwischen drei Spiele wieder entstanden. Nun wurde es Zeit die neue Lara auch der Filmwelt zu präsentieren. Und mit Alicia Vikander wurde eine sehr fähige Schauspielerin gewählt. Also dürfte so viel ja nicht schiefgehen, oder?

Die Handlung

Lara Croft (Alicia Vikander) lebt in London und arbeitet als Fahrradkurier. Eigentlich wartet ein großes Erbe auf sie, was alle finanziellen Sorgen abschaffen würde, aber sie weigert sich ihren Vater als Tod zu deklarieren, obwohl er von seiner letzten Forschungsreise, die Jahre zurückliegt – nicht zurückkehrte. Als sie schließlich doch das Testament öffnen lässt, bekommt sie Hinweise auf die letzte Reise ihres Vaters. Entschlossen alle Rätsel zu lösen und ihn zu finden, macht sie sich auf die Reise nach Yamatai, einer Insel zwischen China und Japan, um dort das Grab von Himiko zu finden. Dabei hilft ihr, eher unfreiwillig, Lu Ren (Daniel Wu). Vor Ort muss sie sich jedoch mit dem Grabschänder Mathias Vogel (Walton Goggins) auseinander setzen.

Meine Meinung

Zunächst sollten wir festhalten, dass ich bisher keines der Spiele gespielt habe und auch die Filmvorgänger mit Angelina Jolie in der Hauptrolle nie gesehen habe. Meine bessere Hälfte hat die Spiele gespielt und mitunter sah ich ein paar Szenen aus dem neuen Spiel, während er zockte, die aber nicht ausreichen, um Spiel und Film miteinander vergleichen zu können. Demnach kann ich nur beurteilen, ob der Film als solches funktioniert hat.
Zunächst wird die Protagonistin Lara Croft vorgestellt, für alle wie mich, die sie vorher noch nicht kannten. Wir erfahren einige Details aus ihrer Vergangenheit und warum sie sich weigert, den Tod ihres Vaters zu akzeptieren. Hier wird bereits ihr Kämpfergeist deutlich. Gemessen an der Gesamtlänge von knapp 120 Minuten gerät die Einführung vielleicht doch etwas zu lang. Denn bis Lara endlich auf der Insel anlegt, ist schon ziemlich viel Filmzeit verstrichen. Umso schneller muss nun auch der Rest der Handlung gehen. Schnell wird ein Verbündeter gefunden, der ihr hilft auf die Insel zu gelangen, dann wird der Bösewicht vorgestellt und schon fängt das Katz- und Mausspiel an. Das darf natürlich auch nicht zu lange dauern, denn das große Finale muss sich ja irgendwann ankündigen und darf ja auch nicht zu kurz kommen. So geraten die wirklich guten Szenen, wie Lara versucht auf der Insel zu überleben, während einerseits Vogels Männer hinter ihr her sind und gleichzeitig die Insel nicht gerade zum Leben dort einlädt, viel zu kurz. Hier lag aber die eigentliche Qualität des Films. Aber mehr als ca. 15 Minuten gute Action sind nicht drin gewesen. Und schon geht es Richtung Finale. Hier wird nochmal alles bisher aufgebaute über Bord geworfen und zu einer 08/15-„lasst uns das Grab öffnen, je genau das mit den unzähligen Fallen“ Geschichte. Spätestens hier hat dann auch der letzte Zuschauer abgeschaltet. Spannung wird kaum noch erzeugt, weil einem inzwischen auch die Charaktere egal geworden sind. Die große Auflösung rund um Himiko ist dann zwar doch nochmal überraschend, hilft aber nicht, um den Film final zu retten.
Grundsätzlich ist zu Tomb Raider zu sagen, dass die Optik des Films wirklich gelungen ist. Auch die Auswahl der Schauspieler ist gut gelungen und Alicia Vikander hätte eigentlich eine tolle neue Lara Croft werden können. Wenn der Film nicht so ein großes Problem mit der Handlung und der Spannung hätte. Hier werden Filmgucker und Spielliebhaber gleichermaßen enttäuscht. Das Ende lässt zwar eine Fortsetzung vermuten, aber nach den vielen schlechten Kritiken ist es noch fraglich, ob dieser umgesetzt wird.

Das Fazit

Tomb Raider hätte mit einigen starken Elementen gut funktionieren können, krankt aber an seiner misslungenen Handlung, die gerade zum Ende hin, vieles zerstört. Zurück bleiben enttäuschte Fans und selbst neutrale Filmliebhaber kommen hier nicht auf ihre Kosten. So ist Tomb Raider nur eine weitere nicht gelungene Spieladaption. Dafür gibt es 04 von 10 möglichen Punkten.

Tomb Raider lief ab dem 15.03.2018 in den deutschen Kinos.

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Ein Gedanke zu „Tomb Raider

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