Cinemathek: Call me by your name

Ein Vorwort

Willkommen in der Cinemathek, heute mit Call me by your name. Der Film war zwar dieses Jahr für mehrere Oscars nominiert – Bester Film, bester Hauptdarsteller (Timothee Chalamet), bester Filmsong (Mystery of Love) und bestes adapatiertes Drehbuch – wovon er aber nur einen (bestes adaptiertes Drehbuch) gewinnen konnte, obwohl ich bisher nur gutes über den Film gehört habe. Hält er, was er verspricht?

Die Handlung

Der 17-jährige Elio lebt mit seinen Eltern in Norditalien, hat aber US-amerikanische und französische Wurzeln. Jedes Jahr im Sommer holt Elios Vater, ein Archäologe, einen Studenten für 6 Wochen ins Haus, der ihm bei seinen Forschungen helfen soll. In diesem Jahr ist es Oliver. Zwischen Elio und Oliver ist schon bald eine Anspannung zu spüren.

Meine Meinung

Ich bin etwas zwiegespalten ins Kino gegangen. Zum einen hatte ich gehört, dass der Film unglaublich langsam erzählt werden soll, was mich bei den meisten Filmen eher stört. Auch konnte mich der Trailer absolut nicht ansprechen. Zum anderen hatte ich bisher nur Lobeshymnen auf den Film gehört. Also beschloss ich mich möglichst ohne jegliche Erwartungen einfach auf den Film einzulassen. Und er konnte mich absolut begeistern!
Call me by your name ist ein Film, der zwar unfassbar ruhig erzählt wird, aber dabei so viel Atmosphäre aufbaut, dass er einen komplett einlullt. Sehr schnell fühlt man sich selbst in einem viel zu heißen Sommer, um irgendetwas zu tun, und überlegt, welches schöne Buch man als nächstes lesen sollte. Ebenso wie Elio träumt man ein bisschen vor sich hin, während man die Ankunft von Oliver verfolgt. Das Armie Hammer einen sofort mit seiner Präsenz einnimmt, tut sein weiteres.
Während der ersten Hälfte des Films scheint auf dem ersten Blick relativ wenig zu passieren. Die Handlung plätschert ein wenig vor sich hin, erst nach und nach merkt man die kleinen versteckten Andeutungen. Doch mit der Zeit nimmt der Film an Fahrt auf und man erwacht aus der Trance, die der viel zu heiße Sommer in Norditalien bei einem hinterlassen hat.
Die Geschichte und Entwicklung zwischen Elio und Oliver, die sich mit der Zeit immer näher kommen, ist sehr subtil angedeutet und spielt mit der Leichtigkeit der Liebe und den damals noch schwierigen Verhältnissen. Hier profitiert der Film eindeutig davon, dass mit Timothee Chamalet und Armie Hammer zwei Schauspieler ausgesucht wurden, die die Stimmung des Films und die Intentionen ihrer Charaktere wirkungsvoll, aber doch subtil herüberbringen können.
Einer der größten Pluspunkte des Films – neben den bisher aufgezählten – ist aber auch der unglaublich authentische Soundtrack. Mystery of Love war nicht ohne Grund für den besten Filmsong nominiert. Denn der Soundtrack unterstützt noch einmal die sehr reduzierte Erzählweise, das Setting und das subtile Spielen der Darsteller und hüllt einen noch einmal zusätzlich in den Kokon des Films ein.

Das Fazit

Call me by your name ist ein Film, der gerade durch seine ruhige und subtile Erzählweise punkten kann. Mit gelungenem Soundtrack und gut gewählten Schauspielern rundet sich das Bild eines würdigen Oscarkandidaten. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.

Call me by your name lief ursprünglich ab dem 01.03.2018 in den deutschen Kinos.

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4 Gedanken zu „Cinemathek: Call me by your name

  1. Freut mich, dass dir der Film so gut gefallen hat…ich war damals auch hin und weg und der Film ist mir auch nachträglich sehr intensiv im Gedächtnis geblieben. Hab den damals eigentlich nur durch Zufall in einer Sneak Preview gesehen und war extrem glücklich, dass ich die Fahrt zum Kino auf mich genommen hatte.

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      • Ich hatte davor überhaupt nur einmal irgendwo den Trailer gesehen und war auch nicht gerade von den Socken, ohne Sneak hätt ich ihn vielleicht sogar verpasst, aber wie du sagst, als ich ihn dann gesehen hab hatte er mich sofort in seinen Bann gezogen…die DVD werd ich mir auf jeden Fall kaufen😉

        Gefällt 1 Person

  2. Pingback: Jahresrückblick 2018 – #1 – Cinemathek | ShalimasFilmweltenKritik

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