Ein Vorwort
Verfilmungen der Werke von Sir Arthur Conan Doyle über einen der berühmtesten Detektive der Welt, kommen wohl nie aus der Mode. Sherlock Holmes überwältigte uns nicht zuletzt in der erfolgreichen BBC Serie mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle. Nun versuchte Etan Cohen sich auf dem Regisseurstuhl an einer Komödieninterpretation des Films. Wieso das Ganze der große Reinfall ist, den die schlechten Kritiken vermuten ließen, erfahrt ihr hier.
Die Handlung
Sherlock Holmes (Will Ferrell) ist mal wieder auf der Jagd nach seinem Erzfeind Moriarty (Ralph Fiennes). Dieser droht damit die Königin zu ermorden. Mit Hilfe seines treuen Assistenten Dr. Watson (John C. Reilly) versucht Holmes dies zu verhindern.
Meine Meinung
Die Handlung klingt wie so ziemlich jeder Holmes Film? Und so ziemlich wie jede zweite Serienfolge oder jede zweite Geschichte über den Detektiv? Ja, genau, denn nicht einmal hier war Regisseur und Drehbuchautor Etan Cohen wirklich kreativ. Seine Idee hinter dem neuen Werk war es, die Geschichte wie eine Parodie auf alle anderen Verfilmungen wirken zu lassen. Leider ist ihm das gründlich misslungen.
Denn anstatt wirklich Satire mäßig einzelne Ebenen der Geschichten aufzugreifen und so überspitzt darzustellen, dass sie lustig werden, wird lieber ein Drehbuch voller abstruser Dialoge, viel Fäkalhumor und einiger einfach nur noch abstoßender Szenen – das Waschen einer Leiche als sexuelle Anspielung, um nur ein Beispiel zu nennen – erstellt. Hier ist es fraglich, ob es auch nur eine Person gibt, die diesen Humor wirklich lustig findet – in meiner Kinovorstellung war es sehr leise, weil niemand lachte, aber alle regelmäßig auf die Uhr sahen, ob es endlich zu Ende ist.
Mal ganz ab gesehen von dem absolut unterirdischen Drehbuch, ist der Film ganz nebenbei auch noch ziemlich sexistisch. Die Frau ist natürlich nur dazu da, um vom Helden gerettet zu werden, um mit diversen Männern zu schlafen und kann natürlich auf keinen Fall einen akademischen Titel besitzen. Eigentlich sollte man meinen, dass wir inzwischen so weit gekommen sind, dass solche Filme keine Daseinsberechtigung haben.
Gibt es irgendetwas positives über den Film zu sagen? Nicht wirklich. Schauspielerisch wird er mit einer Lieblosigkeit gespielt. Wer sich schon bei der Handlung fragte, wie Ralph Fiennes es geschafft hat, in dem Film mitzuwirken, so wusste er selbst das wohl am wenigsten. Stattdessen steht er gefühlt durchgehend genervt, irgendwo herum und fragte sich anscheinend, wieso er noch einmal so dringend Geld brauchte, dass er sich darauf eingelassen hatte. Will Ferrell und John C. Reilly schienen zwar ab und an noch etwas Spaß an der Sache zu haben, aber wirklich ernst nahmen sie ihr Spiel auch nicht. Auch Rebecca Hall schien sehr stark unterfordert und konnte ihr genervtes Augenrollen über so manchen sexistischen Spruch kaum verbergen.
Im Endeffekt gab es tatsächlich ein bis zwei gelungene Anspielungen, die dann auch ein leichtes Schmunzeln beim Zuschauer entlockten. Tatsächlich gut parodiert war nur eine einzige Szenen, in der Holmes und Watson über ihren Gefühle sangen.
Das Fazit
Wie es ein so schlechter Film überhaupt ins Kino geschafft hat, bleibt schleierhaft. Wieso er es dann auch noch trotz seiner vielen sexistischen Äußerungen schaffen konnte, ist noch umstrittener. Es bleibt mir nur eins zu sagen: Spart euer Geld! Der Film ist von vorne bis hinten großer Mist! Dafür gibt es 01 von 10 Punkten für ein einziges Lied im ganzen Film.
Holmes und Watson läuft ab dem 07.02.2019 in den deutschen Kinos.
Na dann werd ich den wohl besser mal auslassen…ich kann mit Will Farrell sowieso nur selten was anfangen, insofern wäre das sicher kein Film für mich
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Kürzlich habe ich eine englische Kritik gelesen, die ebenfalls sehr negativ ausfiel und in der stand, dass wirklich sehr viele Zuschauer das Kino vor Ende des Films verlassen würden. Man fragt sich allerdings, warum Leute wie R. Fiennes oder R. Hall in so was mitspielen. Nötig haben dürften sie es eigentlich nicht.
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Das ist auch noch meine Überlegung… und wäre ich nicht geizig, wäre ich wohl auch eher gegangen
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Ich habe mal gehört, dass manche Kinos das Geld erstatten, wenn man in den ersten 15 Minuten eines Films rausgeht. Dieser Film würde so ein Kino wohl viel Geld kosten 🙂 .
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Das müsste ich direkt mal nachfragen^^
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