Ein Vorwort
2000 schuf M. Night Shyamalan seines Version eines Comichelden und eines Comicschurken. Lange Zeit blieb es ruhig um den Film, zudem Shyamalan mit mehren Flops zu kämpfen hatte. Doch 2017 lief Split in den Kinos an. Zunächst schien es sich um einen alleinstehenden Film zu handeln, bis ganz am Ende Bruce Willis als David Dunn einen Cameo hat und der Zusammenhang zu Unbreakable erkenntlich wird. Nun will Shyamalan die Trilogie abrunden und lässt in Glass nun Willis auf Samuel L. Jackson und James McAvoy treffen.
Was bisher geschah
Hier werde ich kurz die zuvor erschienenen Filme zusammenfassen. Dadurch sind Spoiler leider nicht zu vermeiden. Du weißt bereits, was geschah? Dann überspring diesen Absatz einfach.
In Unbreakable überlebt David Dunn ein schweres Zugunglück als einziger. Kurz darauf wird er von Elijah Price aufgesucht, der ihm erzählt, dass er ein Held wie aus einem Comic ist. Price selbst sieht sich als sein Gegenbild, da er an einer Glasknochenkrankheit leidet, wodurch seine Knochen sehr leicht brechen. Dunn findet daraufhin heraus, dass er noch nie krank war, unheimlich stark ist und durch Berühren von Menschen kurze Visionen bekommt, wodurch er zwei Kinder vor einem Hausbesetzer retten kann. Letztendlich stellt sich jedoch heraus, dass Price für einige große Unfälle, unter anderem dem Zugunglück vom Anfang des Films verantwortlich ist. Price sieht sich als Gegenstück zum Helden, also als der Schurke.
In Split sehen wir, wie drei Mädchen, unter anderem Casey Cooke, von einem Mann entführt und eingesperrt werden. In Kevin Wendell Crumb leben 23 verschiedene Persönlichkeiten. Er bereitet sich auf das Erscheinen einer 24. Persönlichkeit, der übermenschlichen Bestie vor. Die Mädchen sollen dieser geopfert werden. Casey hat durch ihren Onkel jedoch gelernt, ständig auf der Hut zu sein und kann sich mit einer von Kevins Persönlichkeiten, dem 9 jährigen Hedwig, anfreunden. Letztlich wird sie von der Bestie verschont und kann fliehen.
Die Handlung
Kevin Wendell Crumb (James McAvoy) und seine 24 Persönlichkeiten haben erneut Mädchen entführt, um sie der Bestie zu opfern. David Dunn (Bruce Willis), der zusammen mit seinem Sohn einen Laden für Sicherheitssysteme führt, geht regelmäßig auf Streifzüge, um die Mädchen zu finden. Doch gerade als er Kevin stellt und die Mädchen befreit, taucht die Psychiaterin Dr. Ellie Staple (Sarah Paulson) auf und lässt beide einweisen. Dort treffen sie auf Elijah Price, der als Mr. Glass (Samuel L. Jackson) ebenfalls einsitzt. Dr. Staple will nun alle drei davon überzeugen, dass sie keine Comicfiguren sind.
Meine Meinung
M. Night Shyamalan ist ein Regisseur, der mit seinen Werken mitunter etwas umstritten ist. Doch nachdem 17 Jahre vergehen mussten, bis Unbreakable seine Fortsetzung bekam, war die Hoffnung groß, dass wir nicht noch einmal 17 Jahre warten müssten auf das Ende der Trilogie. Zumal dann vielleicht Bruce Willis und Samuel L. Jackson nicht mehr mit an Bord sein könnten. Aber so hieß es noch einmal Wiedersehen mit David Dunn und Mr. Glass. Neu dabei ist Split Star James McAvoy.
Die erste Hürde war erst einmal die vergangene Zeit zwischen beiden Filmen. Willis und Jackson sind sichtbar gealtert, sodass ein Zeitsprung unumgänglich war. Sehr sichtbar ist dieser in Form von Spencer Treat Clark der auch hier wieder – wie bereits in Unbreakable – Joseph Dunn, also den Sohn von David Dunn (Willis) verkörpert. Dennoch wird praktisch im Schnelldurchlauf die Sicherheitsfirma und die eigentliche Arbeit der Dunns gezeigt, die durch Davids Fähigkeiten noch immer versuchen Menschen das Leben zu retten. Hier war die Verbindung zu Kevin W. Crumb (McAvoy) natürlich schnell hergestellt. Und mit dem Eintreffen in der Klinik ist dann auch Mr. Glass (Jackson) mit von der Partie.
Doch so schön das Wiedersehen und Zusammentreffen auch ist, so zäh wird die Handlung im nächsten Abschnitt. Denn kaum fängt Ellie Staple (Paulson) an die drei zu analysieren, fängt die Handlung ziemlich an durchzuhängen – zumal Jackson die meiste Zeit nur betäubt in seinem Stuhl sitzt. Einziger Lichtblick hier ist McAvoy mit seinem unglaublichen Talent innerhalb von Sekunden unzählige verschiedene Charaktere zum leben zu erwecken. Teilweise wird dieses Talent aber auch sehr inflationär benutzt, da gerade dies eine Sache war, die an Split sehr hoch gelobt wurde. Allerdings verliert es auch hier mit der Zeit seinen Wow-Effekt, auch wenn McAvoy weiterhin brilliert.
Wirklich fangen kann sich der Film erst am Ende wieder. Hier erwacht nun auch Jackson zum Leben und baut so nach und nach das große Finale auf. Dies kann sich dann wieder sehen lassen. Doch den Mittelteil hätte man gut um einige Minuten kürzen können, ohne auch nur etwas vom Gesagten auslassen zu müssen.
Schauspielerisch ist Glass durch seinen hervoragenden Cast wirklich gelungen. Lediglich Paulson bleibt etwas hinter den drei Herren zurück, was aber auch etwas ihrer Rolle geschuldet ist, die sich nicht so richtig bestimmen lässt. Und genauso unbestimmt spielt Paulson auch.
Das Fazit
Mit Ausnahme des schwachen Mittelteils, der kurzaus kürzer hätte ausfallen können, schafft es Shyamalan mit Glass einen Abschluss seiner Comicreihe zu kreieren, der vor allem von den brillianten Schauspielleistungen seiner Hauptcharaktere lebt. Dafür gibt es 06 von 10 möglichen Punkten.
Glass läuft seit dem 17.01.2019 in den deutschen Kinos.
6 von 10 hab ich auch gegeben. Es war wirklich ein guter Abschluss, aber auch nicht ohne Fehler. Das Meisterwerk der Reihe bleibt für mich Unbreakable. Der ist einfach super.
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Mir hat Split ein Stückchen besser gefallen. Vielleicht weil ich von Unbreakable dann zu hohe Erwartungen hatte, da ich den erst kurz vor Glass nachgeholt habe
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So haben wir GLASS gesehen: https://kinogucker.wordpress.com/2019/05/30/glass/
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