Der König der Löwen

Ein Vorwort

Um Disneys Realverfilmungen kommt man in der aktuellen Kinolandschaft wohl kaum noch herum. Die Notwendigkeit ist stark bezweifelbar, die Zuschauerzahlen sprechen jedoch für sich. Während zuletzt mit Dumbo Tim Burton zumindest die bekannte Geschichte weitererzählte und so zumindest ein bisschen was neues schuf, übernahm diesmal wieder Jon Favreau. Im Jungle Book Remake durfte er ebenfalls auf dem Regiestuhl Platz nehmen und zauberte uns eine düstere Version des nicht mehr ganz so „gemütlichen“ Dschungelbuchs. Würde er nun auch in der König der Löwen neuen Pepp reinbringen? Erfahrt es in meiner Kritik.

Die Handlung

Simba ist der Thronerbe des Königfelsens und wird somit irgendwann König über das gesamte geweite Land. Doch sein Onkel Scar ist rasend eifersüchtig und trachtet sowohl seinem Bruder Mufasa, dem amtierenden König, und Simba nach dem Leben. Durch eine List scheint er sich beiden entledigen zu können, doch sieht man sich immer zweimal im Leben.

Meine Meinung

Bei einer 1:1 Verfilmung des Originalstoffes mit minimalen Anpassungen ging es den Machern bisher wahrscheinlich nur um eins: „Schau mal, was ich kann“. Denn während Alice im Wunderland und Maleficent noch neue Geschichten erzählten, Cinderella einen neuen Schwerpunkt legte, Jungle Book sich auf die düstere Variante konzentrierte und Dumbo die Geschichte über die Originalhandlung hinaus erzählte, hatten Die Schöne und das Biest oder jetzt auch der König der Löwen anscheinend nur den Anspruch der Welt zu zeigen, was mit neuster CGI Technik alles machbar ist. Das Jon Favreau das bereits mit Jungle Book bewiesen hat und trotzdem neue Facetten einbauen konnte, schien bei Disney nur auf geringes Interesse zu stoßen. Und so wurde Favreau anscheinend nur die Aufgabe gestellt Altbekanntes im neuen Gewand zu zeigen. Gemessen an den Zuschauerzahlen geht das Prinzip leider auch auf.
Sein „Schau mal, was ich kann“ muss man allerdings lobend erwähnen. Denn die Tiere der Savanne werden absolut realistisch gezeigt. Gerade die erste Szene, in der sich alle Tiere am Königsfelsen versammeln, um die Geburt des Thronfolgers zu feiern, ist trotz 1:1 Verfilmung absolut Gänsehautwürdig. Die hohe Qualität zieht sich durch den gesamten Film. Auch die Naturaufnahmen sind ein absoluter Augenschmaus.
Der Haken an der ganzen Sache ist natürlich, dass Tiere kaum Mimik haben und so auch die Emotionen der Handlung nicht übermitteln können. Daran wurde auch während des gesamten Films festgehalten. Realismus vor Emotionen durch Mimik. So hatten die Synchronsprecher allerhand zu tun die gesamte Wucht der Emotionen allein durch ihre Stimme rüberzubringen.
Wo wir dann auch schon beim Thema Stimme wären. Der König der Löwen ist tatsächlich einer der wenigen Filme, bei dem ich ganz gerne den Film noch einmal im Originalton sehen würde. Denn die deutschen Synchronstimmen sind teilweise sehr unpassend ausgesucht. Gerade die Stimme des jungen Simba ist unpassend, nervig und überfordert. Die einzige Emotion, die wirklich herüberkam, war der weinerliche Grundton der Stimme. Selten war ich so froh, dass auf Klein-Simba Groß-Simba wurde. Doch auch die Stimme war nicht so richtig passend.
Über die Handlung selbst muss ich wohl nicht viele Worte verlieren, denn sie ist altbekannt. Ein paar geringfügige Änderungen wurden vorgenommen, die teilweise einfach nötig waren – im Gleichschritt marschierende Hyänen sind einfach nicht mehr angemessen – und teilweise kaum zu bemerken.

Das Fazit

Der König der Löwen war optisch zwar gut anzusehen, aber dafür relativ emotionslos. Im Grunde war es ein guter Film, weil er einfach einen guten Film nachstellt. Neue Ideen sucht man jedoch ergebnislos. Dafür gibt es 05 von 10 möglichen Punkten.

Der König der Löwen läuft seit dem 17.07.2019 in den deutschen Kinos.

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Ein Gedanke zu „Der König der Löwen

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