Der Joker

Ein Vorwort

Was sind eure absoluten Herzensbücher? Bücher, die ihr liebt, die ihr immer wieder lesen könnt, die euch nie langweilig werden? Ich habe ca. eine Handvoll dieser Herzensbücher. Voraussetzung ist, dass ich sie mehrfach gelesen habe und immer noch liebe. Daher fallen alle Bücher, die ich gerade in den letzten 1-2 Jahren gelesen und geliebt habe, meist raus, weil einfach die Zeit fehlt, sie noch einmal zu lesen. Und dann gibt es die Bücher, für die einfach immer Zeit ist. Eins davon ist der Joker von Markus Zusak. Und weil ich es gerade mal wieder gelesen habe, wird Zeit euch das Buch auch einmal vorzustellen.

Die Handlung

Eds Leben ist absolut durchschnittlich. Bis er einen Bankräuber aufhält. Kurz darauf findet er das Karo-Ass mit drei Adressen in seinem Briefkasten. Ihm stehen einige Prüfungen bevor, die sein Leben ganz schön durcheinander wirbeln.

Meine Meinung

Wie es manchmal im Leben ist, habe ich das Buch durch einen absoluten Zufall gekauft. Ich kam wegen anderer Bücher, die Buchhändlerin sah das und reichte mir das Buch, nach dem Motto „Das wird Ihnen auch gefallen“. Was soll ich sagen? Sie hatte Recht. Das es sich zu einem meiner absoluten Herzensbücher wandeln würde, konnte ich dennoch nicht vorhersehen.
Die Geschichte wirft einen zunächst mitten rein in den Banküberfall. Hier lernen wir Ed Kennedy und seine Freunde Marv, Ritchie und Audrey kennen und eben auch die Dynamik zwischen den Freunden. Dann wird zunächst wieder die Bremse gezogen. Wir lernen Ed und seinen Lebenstil etwas genauer kennen, seine Probleme und Konflikte. Bis das Karo-Ass auftaucht. Dann schafft Markus Zusak es zum einen die Geschichte stetig voranzutreiben und gleichzeitig ein gemächliches Tempo vorzulegen. Das spiegelt direkt Eds zögerlichen Aufschiebecharakter wieder, bleibt für den Leser aber gleichzeitig spannend, weil halt doch immer irgendetwas passiert.
Die einzelnen Aufgaben, die Ed durch das Karo-Ass abarbeiten muss, sind auf dem ersten Blick kaum durchschaubar und doch entfaltet sich hinten dran eine Metaebene, in die man sehr viel reininterpretieren kann, aber nicht muss. Man kann das Buch komplett durchanalysieren und findet überall versteckte Hinweise, aber man kann es auch einfach weglesen ohne darüber nachzudenken. Weil die Botschaften teilweise sehr offensichtlich sind und doch immer noch eine zusätzliche Interpretationsebene zulassen, wenn man sie denn möchte.
Der Schreibstil ist locker und leicht und auch die Dicke mit 444 Seiten ist überschaubar. Dennoch reicht es, um die Geschichte auch zu Ende zu erzählen. Alle Rätsel werden gelöst und die große Auflösung schafft es mich noch immer zu überraschen. Der Aufbau in fünf Abschnitte ist gut gewählt, um die thematischen Abgrenzungen sinnvoll zu zeigen. Die Kapitel sind nach Spielkarten aufgebaut und passen daher zum einen wunderbar zum Thema und man kann sich daran orientieren, wie weit man bei bestimmten Punkten ist.

Das Fazit

Der Joker hat eine berührende Geschichte, die sowohl spannend als auch gemächlich ist, die zwischen versteckten Andeutungen und offensichtlichen Erklärungen hin und her springt, so dass für jeden Liebhaber etwas dabei ist. Ich habe beim Lesen immer wieder Spaß, entdecke immer noch neue Details und kann mich einfach komplett in die Geschichte hineinversetzen. Eine große Empfehlung für jeden, der es gerne einmal lesen möchte.

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Ein Gedanke zu „Der Joker

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