Eine Handvoll Bücher – 03/23

Herzlich Willkommen zur dritten Ausgabe  der buchigen Handvoll in diesem Jahr. Heute mit: Runen der Macht, einem toten Anrufer, einem Haus voller Schatten, einem Rockstar in einer Kleinstadt und eine Cellistin in Seoul.

Talus 3

Die Handlung: Während Jessica nach einem Weg sucht, um die Höhlen der Hexendengemeinschaft zu vergrößern, taucht eine neue Gruppierung auf und bieten ihr an, was unmöglich scheint: Die letzte Rune, die Talus vollendet und die Negativwirkung nimmt. Sie könnte ihre verlorene Liebe zurückholen, doch etwas lässt sie zögern. Warum wurde der Tarotleger Maxwell, den ihre Mitbewohnerin Emily beschatten sollte, ebenfalls entführt?

Meine Meinung: Eigentlich war die Talus Reihe abgeschlossen. Die Handlung aus Band 1 und 2 war genau für diese beiden konzipiert und ging auch genau auf. Als der dritte Band angekündigt wurde, war ich sehr überrascht, sehr skeptisch, habe mich aber auch sehr gefreut. Doch wie sollte das funktionieren? Nun, zum einen haben wir zwar auch die ein oder andere bekannte Figur mit dabei, aber eben auch neue Charaktere, andere altbekannte haben nur Gastauftritte und im Prinzip ist es eine neue Geschichte, die einfach in dieser Welt von Talus spielt. Und genau das mochte ich. Einfach noch einmal Eintauchen in die bekannte Welt und doch Neues entdecken. Dabei macht auch der dritte Band von Talus vieles richtig, kämpft ein wenig mit den altbekannten Schwächen, verliert sich zwischendrin ein wenig im Fokus, gipfelt am Ende aber in einem spannenden Finale und funktioniert einfach wieder als magisches Fantasyabenteuer in Edinburgh. Die sehr kurzen Kapitel von Liza Grimm sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber da ich kurze den langen vorziehen, war das für mich vollkommen in Ordnung.

Bleib bei mir, Sam

Die Handlung: Julie und Sam haben klare Pläne, was sie nach ihrem Abschluss machen wollen. Zusammen an die Uni und der Kleinstadt entfliehen. Doch dann stirbt Sam und lässt Julie zurück. Diese kann sich auf nichts mehr konzentrieren und versucht ihre Trauer zu verarbeiten. Dabei wählt sie Sams alte Handynummer, um seine Stimme nochmal zu hören. Doch statt der Mailbox geht Sam ran. 

Meine Meinung: Nachdem das Buch eine zeitlang aus Bookstagram nicht mehr wegzudenken war, musste ich auch meine Neugier befriedigen. Zumal mich allein das Cover schon sehr ansprach. Natürlich war mir klar, dass es ein schwieriges Thema sein wird, aber ich wollte auch wissen, wie die Trauerbewältigung hier umgesetzt wurde. Und gerade zum Anfang war ich sehr begeistert. Ich habe mit Julie mitgeweint, Sam vermisst, obwohl ich ihn kaum kannte und fand einfach alles ungerecht. So richtig konnte sich das Niveau aber nicht halten. Der Mittelteil hatte einen kleinen Durchhänger, da sich hier vieles wiederholt hat bzw die Handlung sich ein wenig im Kreis drehte, was aber auch aus der Situation heraus geschuldet war. Das Ende war dann deutlich anders, als ich erwartet hätte. Es lässt ein paar Klischees aus, nimmt andere bewusst mit rein und ist dann doch rund und bringt das Buch zu einem Ende, auch wenn ich mir einiges anders gewünscht hätte. Der Schreibstil war sehr flüssig und trotz der kleinen Längen in der Handlung, wollte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Gallant

Die Handlung: Olivia Prior ist in einem Waisenhaus aufgewachsen. Da sie nicht sprechen kann, wurde ihr gern das Leben schwer gemacht. Nur die Worte ihrer Mutter in einem alten Tagebuch konnten ihr Trost spenden. Dort wird sie vor einem Ort namens Gallant gewarnt. Doch als ein Brief von ihrem Onkel eintrifft, lädt er sie genau dorthin ein. Olivia folgt dem Ruf, in der Hoffnung ihre Familie wiederzufinden, doch vor Ort ist alles ganz anders. Ein Geheimnis liegt auf Gallant, das Olivia lösen will.

Meine Meinung: Bisher hatte ich wenig Erfahrung mit dem Gothic Genre. Das hatte keinen wirklichen Grund, außer, dass ich mich damit bisher einfach noch nicht auseinander gesetzt hatte. Als ich jetzt vor Gallant stand, fielen mir die durchwachsenden Rezensionen auf Bookstagram ein und ich war zeitgleich fasziniert und abgeschreckt. Letztlich gewann die Neugier und ich gab dem Buch und dem Genre eine Chance. Ich kann daher nicht beurteilen, wie Gallant im Gothic Genre funktioniert, aber die Geschichte hat eine seltsame Faszination bei mir ausgelöst. Olivia ist eine Protagonistin, mit der ich komplett mitgelitten habe. Ich war fasziniert von Gallant, dem Herrenhaus, die Geschichte rund um Schatten und eine geheimnisvolle Mauer, hat mich komplett in den Bann gezogen. Es war alles irgendwie neu, es war kein Horror, kein Thriller, und dennoch irgendwie düster und mystisch und das fand ich sehr faszinierend. Autorin V. E. Schwab hat mit wenigen Worten eine Welt geschaffen, die ich sehr gern erkundet habe und doch war die Geschichte nach relativ wenig Seiten auch einfach auserzählt. Kein künstliches Strecken, einfach kurz und knackig und dennoch war die Welt aufgebaut und die Geschichte rund erzählt. Ich verstehe, warum manche mit dem Erzählstil nicht klargekommen sind, aber ich mochte alles an dem Buch und kann es nur empfehlen.

Sweeter than fame

Die Handlung: Ani Bennett hat sich bewusst in die beschauliche Kleinstadt Wildwood zurückgezogen. Doch dann zieht der Rockstar Garrett Hayes ins Haus nebenan ein und mit der Ruhe scheint es vorbei zu sein. Dabei scheint auch er genau diese nach dem Tod seiner Frau zu suchen. Garretts bester Freund scheint jedoch der Ansicht zu sein, dass er wieder daten sollte und überredet Ani zu einem Nicht-Date mit dem Rockstar. Doch welche Chancen hat sie mit ihrer Angststörung bei einem berühmten Rockstar? 

Meine Meinung: Nach langer Zeit hatte ich mal wieder Lust auf Rockstar-Romance und dann auch noch von Kylie Scott, die mit ihrer Reihe rund um Stage Dive, mich sehr faszinierend konnte. Diesmal handelt es sich (bisher) um einen Einzelband und sind erstaunlich weit weg vom Rockstar-Leben. Dennoch ist es wieder ein Buch, dass mich am Anfang hatte und dass ich fast in einem Stück weggelesen habe. Ich mochte Ani sofort und auch die Kleinstadt ist einfach nur Zucker. Die Liebesgeschichte war so ein bisschen eine Parodie auf sich selbst, aber deswegen nicht weniger schlecht. Eher im Gegenteil! Ich mochte die Anziehung der beiden, ihre Hintergrundgeschichte und wie sie damit umgegangen sind. Leider ist Anis Angststörung am Ende nur noch eine Erwähnung, auch wenn sie vorher gut eingearbeitet wurde. Generell war es das Ende, was mich am meisten gestört hat. Hier wurde einfach das gesamte Konzept über den Haufen geworfen und die Autorin wollte zu viel in kurzer Zeit. Macht das Buch nicht kaputt, ist aber auch etwas schade, weil es das Niveau das restlichen Buches nicht widerspiegelt.

XOXO

Die Handlung: Jenny ist angehende Cellistin und legt all ihre Anstrengungen darauf, an einer guten Musikschule angenommen zu werden. Eines Abends trifft sie auf den geheimnisvollen Jaewoo, der ihr Herz berührt. Doch dann zieht ihre Mutter für ein halbes Jahr nach Korea, um ihre Großmutter zu unterstützen. Jenny beschließt mitzukommen und besucht dort eine gute Musikschule. Nicht ahnen, dass Jaewoo ebenfalls diese Schule besucht. Doch es gibt ein Problem: Er ist ein K-Pop Idol und eine Freundin ist daher streng untersagt. 

Meine Meinung: Was habe ich auf dieses Buch gewartet. Lange wurde es nicht ins Deutsche übersetzt und nach so vielen begeisterten Rezensionen und weil es thematisch genau ins Schwarze bei mir traf, war ich kurz davor das Buch sogar auf Englisch zu lesen. Aber dann wurde sich endlich meiner erbarmt und ich konnte es auf Deutsch lesen. Und die vielen positiven Rückmeldungen sind durchaus gerechtfertigt. Es ist ja immer so ein bisschen die Schwierigkeit glaubhaft rüberzubringen, wie man ein K-Pop Idol durch Zufall trifft und wie man das Setting nach Korea kriegt, wenn man eine ausländische Person als Protagonistin und damit als Reflexion der Zielgruppe haben möchte. Mit Jenny ist das wunderbar gelungen, war es doch glaubwürdig, wieso sie als amerikanische Koreanerin die Sprache beherrschte, aber dennoch nicht zu 100% in der Kultur drin war. So konnten Erklärungen gegeben werden, damit auch Laien die Geschichte verstehen können. Auch ist der Idol Aspekt zwar sehr präsent, kommt aber auch mit weniger Klischees daher, die man aus so mancher Fanfiction kennt. Da war es gerade die Mischung, die es ausgemacht hat. Hinzu kommt ein wunderbarer Schreibstil, der einen geradeso durch die Seiten hat fliegen lassen. Einfach nur eine große Empfehlung.

Habt ihr eins davon gelesen? Wie fandet ihr es?

Ein Gedanke zu „Eine Handvoll Bücher – 03/23

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