Ein Vorwort
Ich bin überhaupt kein Fan von Verschwörungstheorien. Dennoch ist auch mir die ewige Frage, ob die Amis damals wirklich auf dem Mond gelandet sind, nicht an mir vorbei gegangen. Die Ankündigung eines Films, der bei der NASA angesiedelt ist und dennoch die Verschwörungstheorie mit einbaut, war mir zunächst suspekt, aber dann siegte meine Neugier. Und warum To the Moon ein voller Seherfolg war, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung
Im Zuge des Vietnamkriegs droht die NASA wertvolle Geldressourcen zu verlieren und so den Flug zum Mond nicht zu schaffen. Dafür wird Kelly Jones verpflichtet, die durch gut durchdachte Marketingtricksereien das Image ordentlich aufpolieren kann. Zeitgleich fühlt sie sich immer mehr zum ernsten Leiter des Projekts Cole Davis hingezogen. Doch die Regierung hält nichts von der Idee die Mondlandung live zu senden, falls es scheitert. Und so soll Kelly im Studio diese inszenieren. Nur, dass Cole davon absolut nichts erfahren darf.
Meine Meinung
Wie Eingangs erwähnt, war ich etwas skeptisch, was die Prämisse angeht. Als ich nach Hause kam, war ich so geflasht, dass ich meine wichtigsten Gedanken sofort notieren musste, damit ich beim Schreiben dieses Beitrags auch nichts vergessen würde. Nun steh ich vor der Herausforderung meine sehr wirren Notizen in einen sinnvollen Beitrag zu wandeln.
To the Moon stand vor der Herausforderung eine bekannte Geschichte, die bereits mehrfach auf alle möglichen Weisen verfilmt wurde, neu und innovativ zu erzählen. Und durch den Ansatz die zwei sehr verschiedenen Charaktere von Kelly als impulsive Marketingsexpertin und Cole als zurückhaltender Projektleiter aufeinander prallen zu lassen, funktioniert schon einmal sehr gut. Wir haben hier das typische Sunshine x Grumpy Trope, das ich persönlich aber sehr gern mag und hier auch voll auf geht.
Denn die Anziehung zwischen den beiden wird ab dem ersten Aufeinandertreffen klar kommuniziert und dann durch die unterschiedlichen Ansätze bei der Arbeit verkompliziert. Dennoch entwickelt sich die Geschichte der beiden nach und nach und auch, wenn der Fokus hier nicht unbedingt auf der Liebesgeschichte liegt, ist es doch eine der schönsten, die die Kinoleinwand in letzter Zeit zu bieten hatte.
Gleichzeitig wird die bekannte Geschichte auch noch einmal spannend erzählt. Denn hier geht es zwar auch um die technische Herausforderung, aber eben auch darum, wie das Projekt fertig finanziert werden konnte. So fiebert man mit, auch, wenn man genau weiß, worauf es hinausläuft. Ein großer Vorteil hierbei ist auch, dass es alles mit einem gewissen Augenzwinkern erzählt wird. So ist der Film unglaublich witzig, ohne es direkt darauf anzulegen. Keine lahmen Oneliner, die in Sitcoms Dosengelächter herausbeschworen hätte, keine groß angelegten Witze, die erst Minuten später zünden. Sondern einfach die Charaktere so gestaltet, dass es von ganz alleine witzig wird und dies auch über die gesamte Laufzeit gehalten werden kann.
Für Geeks gab es dann auch kleinere Schmunzler mit den Captain Kirk Gedächtnisshirts von Channing Tatum. Es mag der Mode von damals geschuldet sein, aber immer wieder, wenn ich ihn in diesen engen Shirts gesehen habe, musste ich an William Shatner denken. Zum Glück war das rote Shirt im großen Finale dann doch keine Prophezeiung. Aber dafür ist Tatum immer aus der Masse herausgestochen, was wohl der Hauptgrund der Kostümwahl war.
Man kann von Channing Tatum als Schauspieler halten, was man möchte. In To the Moon gibt er wirklich alles, was sein Repertoire herzugeben hat. Leider kommt er gegen eine Scarlet Johannsen damit nicht an, die hier wieder einmal beweist, wie sie spielerisch eine Bandbreite der Emotionen hergibt.
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zur Eingangs erwähnten Verschwörungstheorie. Der Film spielt natürlich damit, dass es irgendwie die Studioaufnahmen doch gab, gleichzeitig wurde aber an der realen Mondlandung gearbeitet. Während ich anfangs schon skeptisch war, die Prämisse allein miteinzubauen, schafft der Film es jedoch so zu drehen, dass es wieder eine logische und schlüssige Handlung ergibt. Also für die Zweifler unter euch: Entwarnung!
Das Fazit
To the Moon ist ein rundum gelungener Film, der Historiendrama mit einer wirklich schönen Liebesgeschichte untermalt und von gut platziertem Humor getragen wird. Ein Film, bei dem ich mich schon auf einen Rewatch freue. dafür gibt es 09 von 10 möglichen Punkten.
To the Moon läuft seit dem 11.07.2024 in den deutschen Kinos
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