Am 23.06.2016 erschien ein neuer Actionthriller mit Idris Elba in der Hauptrolle in den deutschen Kinos.
Michael Mason lebt in Paris und ist ein Taschendieb. Als er eines Tages eine Tasche klaut, in der sich eine Bombe befindet, die auch noch in der Stadt explodiert und Menschen sterben, gerät er ins Visier der CIA. Agent Sean Briar, der für seine Alleingänge bekannt ist, wird auf ihn angesetzt. Doch schnell stellt sich heraus, dass Mason unschuldig ist und die Bombe erst der Anfang war.
Im Angesicht der Terroranschläge auf Paris im letzten Jahr ist Bastille Day vielleicht mit etwas Vorsicht zu genießen. Aber da die Handlung absolut keinen Bezug zu den realen Anschlägen hat, kann man den Film auch ohne bitteren Nachgeschmack gucken.
Michael Mason ist amerikanischer Staatsbürger, lebt aber in Paris und verdient seinen Lebensunterhalt mit Taschendiebstählen. Seine Beute verkauft er dann an zwielichtige Geschäftsmänner. Dieses Leben funktioniert bis er eines Tages ausversehen die falsche Tasche stiehlt. Denn sie gehört Zoe, die von einer kleinen Rebellengruppe angeworben wurde. Sie wollten eigentlich ein Attentat auf ein Bürogebäude verüben, doch hatte Zoe kalte Füße. Nun ist die CIA auf Mason aufmerksam geworden und senden den Agenten Sean Briar aus, um Mason zu fangen. Briar ist mürrisch und handelt immer sehr intuitiv, weswegen er aber eine Verwarnung von der CIA bekommen hat. Nach einer wilden Verfolgungsjagd hat Briar Mason gefangen und muss zu seinem Bedauern feststellen, dass er eine sehr passive Rolle bei dem Anschlag hatte. Inzwischen hat sich aber eine Terrorgruppe zu der Explosion bekannt und es hetzt verschiedene Gruppen gegeneinander auf. Es kommt zu einem halben Bürgerkrieg. Mason und Briar müssen gezwungenermaßen miteinander arbeiten.
Bastille Day ist ein Thriller, der vielleicht nicht die neuste und innovativste Handlung hat, diese aber mit Liebe zum Detail ausgearbeitet ist, schlüssig ist und obwohl man schnell erkennt, wer Gut und wer Böse ist, doch die Spannung durchgängig hoch halten kann und vorallem trotzdem immer noch für kleine Überraschungen sucht. Auch endet er nicht in einem typischen Buddy-Film, in dem das ungleiche Paar Briar und Mason am Ende beste Freund sind, sondern sie respektieren sich lediglich für ihre Taten. Dies gibt dem Film einen erstaunlich frischen Wind und ist einmal eine nette Abwechslung. Auch gibt es Ausnahmsweise keine nervige Liebesgeschichte und Zoe handelt nur die Hälfte aller Klitschees von Frauen in Actionfilmen ab.
Idris Elba übernimmt die Rolle des Sean Briar und zeigt einen ersten Vorgeschmack, auf was man sich freuen dürfte, wenn er der neue James Bond werden würde. Leider ist seine Rolle so mürrisch, dass man keine Beziehung zu ihm aufbauen kann und man seine Taten daher immer mit einer großen Distanz beobachtet. Hier hätten kleine Charaktermacken gut gepasst, um eine größere Nähe zum Publikum zu schaffen.
Richard Madden übernimmt die Rolle des Michael Mason. Die Rolle spielt er angemessen, auch wenn er die meiste Zeit wie ein geprügelter Hund aussieht. Hier hätte er trotz seiner ausweglosen Situation ein bisschen von seiner anfänglichen Arroganz behalten können. Eine wirkliche Dynamik oder gute Chemie kommt zwischen den Charakteren Mason und Briar leider nicht auf, was aber den Effekt des ungleichen Paares verstärkt.
Das Setting Paris ist eine nette Abwechslung zu den Standartstädten in den USA und es werden auch ausnahmsweise keine Wahrzeichen zerstört. Man merkt, dass der Film in Paris spielt, aber es wird einem auch nicht in jeder zweiten Szene durch die Einblendung des Eiffelturmes auf die Nase gebunden. Die Action-Szenen sind gut choreografiert, geben Briar aber auch keine übermenschlichen Fähigkeiten.
Alles in allem ist Bastille Day ein schöner Action-Film mit einer nicht neuen Handlung, aber dafür erfrischend wenig Klitschees. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.
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