Power Rangers

Am 23.03.2017 erschien ein Film, der die Serie über die Power Rangers wieder aufgriff, in den deutschen Kinos.

Die Schüler Jason, Kim und Billy lernen sich beim Nachsitzen kennen. Zusammen mit Trini und Zack, die sie zufällig bei einer Goldmiene kennenlernen, finden sie besondere Steine, die sie mit neuen Fähigkeiten ausstatten. Bei ihrer Suche nach Antworten finden sie ein versunkenes Raumschiff und erfahren von ihrer Bestimmung Power Rangers zu sein. Zeitgleich taucht die böse Rita Repulsa auf.

Das Theme „Go go Power Rangers“ dürfte jedem auf die ein oder andere Art etwas sagen, auch wenn man die Serie selbst nie gesehen hat. Diese hat seit 1993 24 Staffeln und zuvor schon zwei Filme hervorgebracht. Dies ist nun der dritte und am größten inzinierte und dient als kompletter Reboot des Franchise. Gleichzeitig kündigte Serienschöpfer Saban insgesamt sechs Films an. Ob dies nach der Leistung des ersten Films wirklich vom Produktionsstudio genehmigt wird, bleibt fraglich.
Aber fangen wir ganz am Anfang an. Jason war einst einer der beliebtesten Schüler und sehr guter Footballspieler. Doch dann geriet er mit dem Gesetz in Konflikt und muss seitdem nachsitzen. Dort lernt er Kim, einst eine beliebte Cheerleaderin, nun von ihren Freundinnen ausgegrenzt, und Billy kennen, einen Autisten. Zunächst scheint sie nicht viel zu verbinden. Doch Billy überredet Jason ihn zu einer Goldmine zu fahren, an der Billy immer mit seinem inzwischen verstorbenen Vater gegraben hatte. Jason stimmt nach einigem Zögern zu. Während Billy einen Sprengsatz anbringt, trifft er durch Zufall auf Kim. Angelockt von Billys Explosion treffen sie auch noch auf Trini und Zack, die sich ebenfalls im Umfeld der Mine herumgetrieben haben. Billys Explosion hat jedoch merkwürdig schimmernde Steine zum Vorschein gebracht. In der Hoffnung damit reich zu werden, nimmt jeder der fünf einen der Steine mit. Doch am nächsten Tag wachen sie zu Hause auf, ohne zu wissen, wie sie nach Hause kamen und haben alle verstärkte Kräfte. Sie beschließen die Mine noch einmal aufzusuchen und zu untersuchen. Dabei finden sie ein verstecktes Raumschiff und erfahren, dass sie auserwählt wurden die neuen Power Rangers zu sein. Doch die Ruhe bleibt nicht lange erhalten, denn zeitgleich mit ihren Steinen ist auch die böse Rita Repulsor wieder erwacht. Und ihr Ziel die Rangers zu töten und die Erde zu vernichten ist noch immer in der Umsetzung.
Man könnte bei Power Rangers lobend erwähnen, dass der Film sich genug Zeit nimmt, um alle Charaktere vorzustellen und um ihnen Tiefe zu geben. Allerdings nimmt der Film sich nicht nur genug, sondern eher viel zu viel Zeit. Über zwei Drittel des Films befasst sich lediglich damit, dass die fünf Rangers Freunde werden müssen, um ihre Panzerung zu bekommen. Nun gut, könnte man denken, immerhin sollen sie noch fünf weitere Filme zusammen kämpfen, da ist es dann doch wichtig die Charaktere gut vorzustellen. Grundsätzlich ja, doch leider tut Power Rangers genau dies nicht. Denn ein Drittel lang, hört man von jedem Charakter ein “Ihr kennt mich gar nicht und ihr wisst nichts über mich”. Erst im zweiten Drittel des Films wird überhaupt versucht dies zu ändern. Leider sagen die Dialoge, in denen den Charakteren Tiefe gegeben werden soll, beinahe überhaupt nichts aus, so dass man sich hinterher immer noch fragte, wieso wer warum so gehandelt hat. So zieht sich der Film am Anfang doch stellenweise stark, weil man nun unbedingt die großen Geheimnisse wissen will, aber praktisch nichts ausgesagt wird.
Auch Rita Repulsor als Gegnerin der Rangers wird sehr eindimensional dargestellt. Sie ist einfach nur Böse. Keinen Hintergrund, weswegen sie so geworden ist. Auch wurden ihr sehr holprige Textpassagen zugesprochen, die ohne das schauspielerische Talent von Elizabeth Banks, die schon in den Tributen von Panem-Verfilmungen bewies, dass sie außergewöhnliche Rollen spielen kann, wohl eine einzige Lachnummer gewesen wäre. Doch Banks ist es wohl auch zu verdanken, dass Rita Repulsor immer als ernstzunehmende Verrückte wahrgenommen wird. Selbst als sie ein übergroßes Monster erschafft, wo sie gerade mal so groß wie dessen Fuß ist, bleibt sie Selbstsicher und wirkt so auch immer noch bedrohlich. Hier Chapeau vor der Schauspielerin, die einen schlecht geschriebenen Charakter doch noch vor der Lachnummer bewahren konnte.
Die Power Rangers selbst wurden mit jungen Nachwuchsschauspielern besetzt, die bisher eher wenig Erfahrung vor der Kamera hatten. Trotzdem spielen sie ihre Rollen sehr souverän, auch wenn ihnen noch die ein oder andere Feinheit in der Mimik fehlt.
Letztendlich bleibt zu Power Rangers nur zu sagen, dass das Drehbuch deutliche Schwächen aufweist, die Dialoge mitunter etwas holprig sind, durch die lange Einführungsphase der Film mit Längen kämpft und auch die gut gestaltete Endschlacht keine Spannung mehr mit sich brachte. So fehlt im Großteil des Films die Action, stattdessen entwickelte es sich mitunter zu einem Teenagerdrama. Trotzdem schafft der Film es einen ganz eigenen trashigen Humor zu entwickeln, der gerade im Zusammenspiel mit den Schwächen des Films funktioniert. Gerade weil Power Rangers sich stellenweise selbst nicht so ganz ernst nimmt, funktioniert er auf dieser Ebene sehr gut, so dass man sich über die Schwächen hinwegsehend doch gut amüsieren kann.

Alles in allem sollte man den Film nicht zu ernst nehmen. Durch die deutlichen Schwächen ist es aber unwahrscheinlich, dass er den erwünschten Erfolg bringt, um wirklich noch fünf Fortsetzungen zu drehen. Dafür gibt es 04 von 10 möglichen Punkten.

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2 Gedanken zu „Power Rangers

  1. Pingback: Kritik: Power Rangers (2017) – filmexe

  2. Pingback: Rückblick auf das 1. Quartal 2017 – Highlights und Enttäuschungen | ShalimasFilmweltenKritik

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