Ein Vorwort
2013 lief Guilermo del Toros Pacific Rim in den Kinos an und entführte uns erstmals in eine Welt, in der es einen großen Spalt im pazifischen Ozean gibt, durch den riesige Aliens gelangen, die ganze Städte zerstören. Genannt werden sie Kaijus (ein japanischer Begriff). Um sich dagegen zu schützen, entwickelten die Menschen riesige Roboter, die von zwei Menschen geführt werden, die sogenannten Jäger (ein deutscher Begriff yey). 2015 plante del Toro bereits die Fortsetzung seines Erfolgs, dass er zusammen mit Maisie Williams (bekannt als Arya Stark aus Game of Thrones) in der Hauptrolle realisieren wollte. 2016 gab er dann den Regiestab an Steven S. DeKnight ab, der nun 2018 die Fortsetzung auf die Leinwand brachte. Nach dem ersten Teil waren die Erwartungen hoch und der Trailer enttäuschte sehr. Doch was kann die Fortsetzung?
Was bisher geschah
Hier werde ich kurz die zuvor erschienenen Filme zusammenfassen. Dadurch sind Spoiler leider nicht zu vermeiden. Du weißt bereits, was geschah? Dann überspring dieses Absatz einfach.
Aus dem sogenannten Breach kommen immer wieder Kaijus und zerstören die Küstenstädte am pazifischen Ozean. Doch Jahre nach dem ins Leben gerufene Jäger-Programm, glauben die Menschen nicht mehr, dass diese sie beschützen können. Sie initieren ein großes Projekt, um alle Küstenstädte mit einer großen Mauer zu umgeben. Doch schon beim ersten Kaiju Angriff auf Sydney, kann die Schutzmauer nicht bestehen. Die vier verbleibenden Jäger sammeln sich in Hongkong, um einen letzten Vernichtungsschlag zu planen. Dabei wird auch der ehemalige Jaeger-Pilot Raleigh Becket (Charlie Hunnam) zurückgerufen, der nach dem Tod seines Bruders aus dem Programm ausgestiegen ist. Zunächst braucht Becket einen neuen Partner, da immer zwei Piloten die Jäger steuern müssen. Doch seine Wahl fällt auf Mako Mori (Rinko Kikuchi), die aber bereits ein traumatisches Erlebnis mit den Kaijus hinter sich hat. Um den Breach zu schließen, wollen sie eine Nuklearbombe hineinwerfen. Die Wissenschafter Dr. Newton Geiszler (Charlie Day) und Dr. Hermann Gottlieb (Burn Gorman) haben jedoch herausgefunden, dass das nur funktioniert, wenn Kaiju-DNA sich gleichzeitig im Breach befindet. Stacker Pentecost (Idris Elba), der Anführer der Jaeger, opfert sich schließlich selbst, um Becket und Mori beim Verschließen zu helfen.
Die Handlung
Im Jahr 2035 scheint die Erde wieder komplett sicher zu sein, trotzdem wird das Jäger-Programm fortgesetzt, für den Fall, dass die Kaijus irgendwann zurückkommen. Jake Pentecost (John Boyega) flieht derweil vor seinem Erbe, als Sohn des Helden im finalen Kampf auf dem ersten Teil. Doch nach einer kurzen kriminellen Karriere, wird er zusammen mit der Rebellin Amara Namani (Cailee Spaeny) zurück zum Jäger-Programm befördert. Derweil versucht die Wissenschaftlerin und Unternehmerin Liwen Shao (Tian Jing) ein Drohnenprogramm durchzusetzen, dass die bemannten Jäger absetzen soll. Bis die Drohnen sich anfangen selbstständig zu machen. Auf einmal steht die Welt wieder einer Bedrohung gegenüber, mit der es nur wenige aufnehmen können.
Meine Meinung
Guilermo del Toro setzte im ersten Pacifim Rim Teil vor allem auf eine absolut großartige Optik und brachte uns seine Idee über die Kaijus und die Jäger näher. Dabei blieb jedoch mitunter die Spannung auf einem tieferem Niveau, da die Charaktere ausführlich gezeigt wurden und das viel Zeit einnahm. Uprising setzt da nun auf ein ganz anderes Tempo. Da die Handlung Jahre später spielt, werden viele neue Charaktere eingeführt. Für die zwei neuen Hauptcharaktere reicht jedoch eine kurze actionreiche Anfangssequenz, um die wichtigsten Weichen zu stellen. So wird an der Charakterisierung nicht gespart, aber es wird keine trockene Einführung, sondern der Film legt schnell viel Tempo vor.
Während der Trailer zu Uprising noch andeutete, dass er sich einen Mist um den Vorgängerfilm schere und einfach nur auf dem aufgebautem Konzept einen 08/15-Actionfilm machen würde, wird man beim Schauen schnell eines besseres belehrt. Denn der zweite Teil hat wesentlich mehr drauf als der Trailer vermuten lässt. Man sollte den Trailer vielleicht sogar ganz außer Acht lassen, denn an sich zeigt er nur die große Endschlacht und nimmt dort wieder viel vorweg. In den ersten 2/3 des Films zeigt er seine eigentliche Qualitäten und kann handlungstechnisch auf jeden Fall mit dem ersten Teil mithalten, wenn er ihn nicht sogar noch übertrumpft, denn immerhin erzählt er die Geschichte wesentlich spannender. Auch ist die Nähe zu den Charakteren wesentlich näher, da Charlie Hunnam im ersten Teil doch sehr publikumsdistanziert spielt, während John Boyega im zweiten Teil seinen Zwiespalt rüberbringt, aber doch sympathisch und locker bleibt.
Man kann also sagen, dass Pacifim Rim Uprising die Schwächen des ersten Teils aufgreift und verbessert und doch die Vision von del Toro weiterlebt. Lasst euch hier nicht von dem sehr schwachen und völlig falsch aufgebautem Trailer vom Kinobesuch abhalten! Die Drehbuchautoren haben hier zwar kein völlig neues Werk erschaffen und die Parallelen zum ersten Teil sind unbestreitbar, aber es stört nicht den Filmgenuss. Wer also mal wieder Lust auf einen schönen Actionfilm mit überlebensgroßen „Robotern“ hat, der sollte hier mal einen Blick wagen. Außerdem kriegt Daniel Day hier eine größere Rolle und auch Burn Gorman als Dr. Hermann Gottlieb durfte wieder auftreten (worüber ich mich sehr gefreut habe, da ich die Rolle schon im ersten Teil ins Herz geschlossen habe).
Das Fazit
Pacifim Rim Uprising greift die Geschichte von Guilermo del Toros erstem Teil respektvoll auf, bessert kleinere Schwachstellen aus und bringt so einen gelungenen Actionfilm auf die Leinwand. Die Charaktere sind näher am Publikum und das Erzähltempo wurde angezogen, ohne dabei eine nachvollziehbare Handlung und Charaktereinführungen zu vernachlässigen. Dafür gibt es 07 von 10 möglichen Punkten.
Pacific Rim – Uprising lief ab dem 22.03.2018 in den deutschen Kinos.