Rampage – Big meets Bigger

Ein Vorwort

In einem Interview sagte Dwayne Johnson neulich, dass er sich als eine Marke sieht und seine Fans deswegen eine gewissen Erwartungshaltung an seine Filme hätten. Deswegen dürften diese auch nur auf eine gewisse Art und Weise enden. Damit hatte er dann natürlich schon den Megaspoiler für seinen neusten Film Rampage rausgehauen. Aber abgesehen von der Diskussion, ob sich ein Schauspieler selbst als „Marke“ sehen sollte – da dies ja suggeriert, dass er immer die gleichen Filme machen würde, was bei Johnson ja tatsächlich zutrifft – ist die Frage, ob Rampage an den überraschend guten Film „San Andreas“ anschließen kann, ein Überraschungserfolg wie „Jumanji“ wird oder eher ein Reinfall wie „Baywatch“.

Die Handlung 

Davis Okoye (Dwayne Johnson) ist Primatenforscher und sein Lieblingsgorilla ist George. Doch eines Tages landet ein fehlgeschlagenes Experiment in Georges Gehege und lässt ihn nicht nur unkontrolliert wachsen. Die Spur ist schnell zu Claire (Malin Akerman) und Brett Wyden (Jake Lacy)zurückzuführen. Die skrupellosen Unternehmer hatten im All Experimente mit Genom-Editierung durchgeführt. Dr. Kate Caldwell (Naomie Harris) sieht sofort Verbindungen zu ihrer früheren Forschung und will Okoye helfen. Doch neben George sind noch zwei weitere Tiere betroffen, was das Militär und Harvey Russel (Jeffrey Dean Morgan) auf den Plan ruft.

Meine Meinung

Rampage mit dem Beititel „Big meets Bigger“ – wer hat sich den eigentlich schon wieder ausgedacht?- ist nur eine weitere nicht gelungene Umsetzung eines Videospiels. Wie, ihr wusstet nicht, dass Rampage auf dem gleichnamigen Arcade-Videospiel basiert? Gut wusste wohl vorab kaum einer. Vor allem weil es im Spiel um den Gorilla George und einen Werwolf und einen Dinosaurier geht, die Häuser zerstören müssen. Zumindest dieses Element wurde zur genügend in Rampage eingebaut. Und wer vorab den Trailer gesehen hat, wusste wohl auch, dass er sich auf große „Monsterkloppe“ als Handlung einstellen konnte.
Das Problem an Rampage ist eher, dass er versucht vor der „Monsterkloppe“ noch eine richtige Handlung einzuführen. Er stellt doch tatsächlich erst einmal in aller Ausführlichkeit Davis Okoye und seine Beziehung zum Gorilla George vor. Dann passiert der Experimenteneinschlag und dann wird erst einmal wieder eine Weile über Georges Gefühle geredet. Dr. Kate Caldwell wird auf den Plan gerufen und natürlich mischt sich das Militär direkt ein. Das versteht aber natürlich Georges Gefühle nicht und deswegen läuft es nach einer ewigen Einführung endlich auf die versprochene „Monsterkloppe“ hinaus. Doch zwischendurch ist so viel geredet worden, dass der durchschnittliche Kinozuschauer schon längst kurz vorm Einschlafen ist. Nicht einmal der typische Humor von Dwayne Johnson kommt richtig durch. Letztendlich läuft es dann auf das große Finale hin, in dem Okoye und Caldwell versuchen ein Heilmittel zu finden und George und seine beiden neuen Buddys versuchen halb Chicago zu zerstören. Leider ist selbst dieser Teil nicht so richtig spannend dargestellt und da man den Ausgang ja bereits erahnen konnte, fieberte man auch nur sehr halbherzig mit den Figuren mit.
Dwayne Johnson versucht auch in Rampage wieder den starken Muskelmann zu spielen, aber diesmal sollte dieser noch eine Vorgeschichte und eine Charakterisierung bekommen. Leider ist die sehr stereotypisch ausgefallen und passt hinten und vorne nicht so richtig zusammen. Naomie Harris als weiblicher Sidekick ist dann auch eine ziemliche Verschwendung von Talent, da ihre Rolle viel mehr Leinwandzeit vertragen hätte und leider eben doch nur der Sidekick geblieben ist. Wirklich Spaß hat eigentlich nur Jeffrey Dean Morgans Harvey Russel gemacht, der Cowboy im schicken Anzug. Keine Vorgeschichte, keine Charakterisierung, sondern einfach nur eine coole Socke. Genau das, was Rampage zumindest noch halbwegs erträglich gemacht hat.

Das Fazit

Wenn man sich einen Film wie Rampage ansieht, dann weiß man an sich, dass man keine große Erwartungen haben sollte, sondern sich nur auf ein bisschen sinnlose „Monsterkloppe“ einstellen sollte. Leider zögert Rampage diese viel zu lange heraus und setzt sie dann nicht einmal wirklich gut um, so dass ein Film entsteht, der es schafft nicht vorhandene Erwartungen nicht zu erfüllen. Das haben wir von The Rock schon einmal besser gesehen. Dafür gibt es 04 von 10 möglichen Punkten.

Rampage – Big meets Bigger läuft seit dem 10.05.2018 in den deutschen Kinos.

3 Gedanken zu „Rampage – Big meets Bigger

  1. Pingback: Jahresrückblick – #6 – Kinofilme – die Enttäuschungen | ShalimasFilmweltenKritik

Hinterlasse einen Kommentar