Ein Vorwort
Quarantäne Tag 33, oder wie andere es nennen: Ostermontag. Natürlich ist mir bewusst, dass ich nicht direkt unter Quarantäne stehe, sondern mich nur durch Social Distancing an die Kontaktbeschränkungen halte. Auf jeden Fall hat Sky über die Osterfeiertage alle Police Academy Filme zum streamen verfügbar gemacht. Obwohl ich zumindest Teil 1-5 schon einmal gesehen hatte und manche davon auch nicht gerade wenig, keimte bei mir die Idee eines Filmmarathons, den ich tatsächlich über alle sieben Teile durchzog.
Die Handlungen der einzelnen Teile
Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt (1984)
Ein neues Gesetz ermöglicht es auch Personen, die eigentlich für den Polizeidienst sofort ausgemustert worden wären, sich zu bewerben. Dadurch entsteht an der Poilzeiakademie eine Ansammlung mehrerer Gestalten, denen man wohl eher keine Chancen gegeben hätte. Auch Carey Mahoney findet sich beim Appell ein. Er ist allerdings nicht freiwillig dabei, wurde er doch bei einer Festnahme vor die Wahl gestellt. Er konnte entweder ins Gefängnis gehen oder musste das ganze Ausbildungsjahr an der Academy durchhalten. Zu seiner Seite stehen bald Larvell Jones, der mit seiner Stimme allerlei Geräusche imitieren kann, Eugene Tackleberry, der eine ganz besondere Affinität zu Waffen hat, Moses Hightower, ein freundlicher Riese und Laverne Hooks, eine kleine Frau mit zartem Stimmchen. Gemeinsam müssen sie sich gegen Ausbilder Thaddeus Harris behaupten, der sich gerne auf die alte Schule beruft und gerne die Leitung der Academy übernehmen würde.
Police Academy 2 – Jetzt geht’s erst richtig los (1985)
Die ausgebildeten Kadetten werden in den Dienst berufen. Dort haben sie es direkt mit einer Gang unter der Leitung des verrückten Zed zu tun, die den Beziekt terrorisiert. Dabei bekommen die Kadetten auf dem ersten Teil „erfahrende“ Polizisten an die Seite gestellt. Sollte sich die Verbrechensquote nicht innerhalb von 30 Tagen bessern, wird der aktuelle Captain ersetzt und der zweithöchste Polizist Mauser versucht nun die Einsätze zu manipulieren, um an den Posten zu kommen. Dabei steht ihm sein Assistent Proctor stets zur Seite.
Police Academy 3 – …und keiner kann sie bremsen (1986)
Da zwei Polizeischulen in einem Bundesstaat zu viel seien, soll eine von beiden nun geschlossen werden. Commandant Lassard ruft daher seine besten Schüler als Ausbilder zurück, um eine nicht minder kuriose Kadettengruppe auszubilden. Ihr Konkurrent ist niemand geringeres als Captain Mauser, der erneut alle Versuche der Gruppe um Mahoney zu manipulieren versucht.
Police Academy 4 – Und jetzt geht’s rund (1987)
Commandant Lassard hat eine neue Idee. Sein Programm heißt „Bürger gehen Patrouille“ und soll normale Bürger enger in die Polizeiarbeit einbinden. Sein Hauptteam stehen ihn sofort zur Seite und rekrutieren einige Bürger, die fortan in der Academy trainiert werden und dann bei Captain Harris – wir erinnern uns, er war der Gegenspieler im ersten Film – eingesetzt werden. Dieser ist nur mäßig begeistert und will das Programm zum scheitern bringen.
Police Academy 5 – Auftrag Miami Beach (1988)
Captain Harris hat herausgefunden, dass Commandant Lassard das Pensionsalter bereits erreicht hat und sorgt nun für dessen Pensionierung. Lassard soll in Miami zum Polizisten des Jahrzehnts gekürt werden, bei dem ihm sein treues Team – außer Mahoney, der ab diesem Film ausscheidet – begleitet. Doch in Miami kommt es zu einem Taschenwechsel zwischen Lassard und einer Gruppe Diamontdiebe. Diese versuchen nun die Diamanten zurückzubekommen und entführen dafür sogar Lassard.
Police Academy 6 – Widerstand zwecklos (1989)
Captain Harris hat sich in einen Bezirk weit entfernt von Lassards Akademie versetzen lassen. Doch eine Reihe von Raubüberfällen lässt ihn ratlos zurück. Commissioner Hurst beschließt daher ein unabhängiges Team zu rufen. Zu Harris Entsetzen handelt es sich um Lassard und dessen erfolgreichste Schüler und seinen Neffen Nick, der seit Auftrag Miami Beach zum Team gehört. Doch die Überfälle stellen sie alle vor Probleme. Es muss einen Maulwurf geben, den es nun zu finden gilt.
Police Academy 7 – Mission in Moskau (1994)
Ein Computerspiel des russischen Bösewichts Konali ist weltweit sehr erfolgreich. Nun plant er ein neues Spiel, mit Hilfe dessen er Zugriff auf alle weltweiten Computersysteme hat. Da Konali bereits in den USA aktiv war, wird von dort ein Team geordert, das sich als Lassard, Harris und einem engen Team (Callahan, Tackleberry und Jones) herausstellt. – Direct to Video, keine Kinofassung
Meine Meinung
Alle Police Academy Teile waren darauf ausgelegt einfacher Klamauk zu sein. Dennoch gibt es qualitative Unterschiede. So ist gerade der siebte Teil, der auch fünf Jahre nach dem sechsten erst veröffentlicht wurde und keine Kinofassung erhielt, mit Abstand der schlechteste. Auch Teil 4 und 6 haben deutliche Schwächen gegenüber den anderen Teilen, bleiben aber bei einer halbwegs sinnvollen Handlung. Das ist in sofern tragisch, da sich im siebten Ron Pearlman und Schauspiellegende Christopher Lee vorstellten.
Wenn man sich jedoch einmal an den Ton der Filme gewöhnt hat und sich mit dem Humor anfreunden kann, dann liegen einige Stunden an Spaß vor einem. Bei einigen Späßen merkt man zwar, dass die Filme bereits einige Jahre auf den Buckel haben. So wird beispielsweise die Figur der Ausbilderin Debbie Callahan zwar von Anfang an als starke und intelligente Frau gezeigt, jedoch in vielen Szenen auf ihre großen Brüste reduziert. Auch den running gag mit der Blue Oyster Bar würde man (hoffentlich) heute nicht mehr so darstellen. Doch darüber hinaus sind Gags gut pointiert und treffen einen Nerv. Vor allem schafft der Cast es allerlei verschiedene Typen eine Bühne zu geben und auch über sich hinaus zu wachsen. So ist die durchgehende Botschaft, dass man alles schaffen kann, egal, welche Voraussetzungen man hat.
Was man in den Teilen weniger suchen sollte, ist Logik. Denn die beiden Hauptgegenspieler Harris und Mauser wechseln die Ränge gerne mal von einem Film zum nächsten. Aber wie gesagt, der Hauptaugenmerk liegt auf dem Klamauk und das kann die Reihe. Schade ist es, dass liebgewonnene Charaktere zwischendurch einfach nicht mehr auftauchen, erinnern wir uns nur an die seltsame Freundschaft von Zed und Sweetchucks.
Das Fazit
Klamauk, der einfach immer wieder Spaß macht über eine chaotische Gruppe, die eigentlich nie eine Polizeischule besuchen sollte.
Wer übrigens an meinem persönlichen Ranking der Teile interessiert ist (vom schlechtesten zum besten):
7 – 6 – 4 – 5 – 2 – 1 – 3
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