Die letzte Ausgabe aus dieser Kategorie ist schon wieder relativ lange her. Aber ich habe tatsächlich auch wenig Kinofilme nachgeholt und stattdessen mehr Originals oder andere Filme gesehen. Dennoch habe ich wieder ein paar zusammengesammelt und kann sie euch nun voller Stolz in Form einer Handvoll Kurzkritiken präsentieren.

Onward – keine halben Sachen
Die Handlung: In einer Welt voller Fantasywesen wird die Magie immer schwächer. An Ians Geburtstag bekommt er jedoch zusammen mit seinem Bruder Barley den Zauberstab des verstorbenen Vaters geschenkt. Mit dem sollen sie ihren Vater für 24 Stunden zurück ins Leben holen können. Doch der Zauber misslingt und ihr Vater ist nur zur Hälfte wieder da Zusammen müssen sich die zwei sehr unterschiedlichen Brüder auf eine abenteuerliche Reise begeben.
Meine Meinung: Pixar schafft es ja meist einzigartige Charaktere zu erschaffen, mit tollen Handlungen und vielen durchdachten Einzelheiten. Als der Trailer zu Onward herauskam war ich mir bereits klar, dass ich für diesen Film nicht die Zielgruppe war. Dabei fand ich das grundlegende Thema durchaus spannend. Im Prinzip verfolgt das Abenteuer der zwei Brüder nämlich die grundlegende Idee von Pen and Paper Rollenspielen, wie Dungeons and Dragons. Gepaart mit einer fantastischen Welt und allerlei Fabelwesen war das eigentlich total mein Thema. Aber Pixar versucht das diesmal einfach zu gewollt witzig zu machen. Allerhand Slapstick mit dem halben Dad ist vorprogrammiert und auch einige Fabelwesen, die sie treffen, sind zu gewollt ins Lächerliche gezogen. Das konnte mich nicht abholen. Gerade gegen Ende versuchen sie dann doch noch etwas an Tiefe zu gewinnen, aber da war ich schon zu weit von den Charakteren entfernt. Das liegt wohl vor allem daran, dass mich Barley als Charakter unfassbar genervt hat. Mit Ian hatte ich fast Mitleid, aus ihm hätte man noch einiges machen können. Auch die spannenden Elemente konnten mich diesmal nicht mitreißen. Schade.
Stuber – 5 Sterne Undercover
Die Handlung: Vic Manning (Dave Bautista) bekommt eine Augenoperation und kann daher einen Tag lang ganz schlecht sehen. Genau an diesem Tag bekommt er einen entscheidenden Hinweis zur Ergreifung eines Kriminellen, der seine frühere Partnerin auf dem Gewissen hat. Da er kein Auto fahren kann, ruft er sich ein Uber. Stu (Kumail Nanjiani) versucht eigentlich nur noch die letzte Fahrt des Tages über die Bühne zu bringen, als ausgerechnet Vic in sein Uber steigt. Und schon ist Stu mittendrin in einer wilden Verfolgungsjagd.
Meine Meinung: Eigentlich hatte der Film Potential genau für mich gemacht zu sein. Buddykomödie mit Crimelementen, klang super und auch das sehr ungleiche Team aus Dave Bautista und Kumail Nanjiani klang vielversprechend. Leider wurde aus der Vorlage nicht allzuviel gemacht. Die Witze werden zu lange ausgekostet, die Handlung ist sehr platt, Tiefe habe ich ja nicht erwartet, aber eine kleine Abweichung des üblichen Schemas wäre schon nett gewesen. Stattdessen wurde sich darauf verlegt die immer gleiche Action abzuspielen, die Charaktere von A nach B zu rennen und den Film mit Wiederholungen zu strecken. Dass der Film trotzdem nur auf 93 Minuten kommt, sagt viel über das vorhandene Material aus. Aber am problematischsten ist, dass die meisten Witze einfach nicht funktionieren, beziehungsweise einmal funktionieren und dann immer und immer wieder ausgespielt werden. Da hilft es auch nicht, dass Bautista und Najiani grundsätzlich eine gute Dynamik hatten, auch wenn ihre Charaktere schon sehr stereotypisch auf Gegenteile aufgebaut wurden.
Booksmart
Die Handlung: Die Freundinnen Molly und Amy haben ihre gesamte Highschoolzeit brav nur gelernt, um jetzt an ihren Traumunis angenommen zu sein. Bis sie herausfinden, dass auch ihre Mitschüler an den Elite-Unis angenommen wurden. Sie beschließen in der letzten Nacht der High School alle Partys nachzuholen. Eine turbulente Nacht beginnt.
Meine Meinung: Olivia Wilde als Schauspielerin kennt man, nun hat sie sich auf den Regiestuhl begeben. Und hat mit Molly und Amy zwei Charaktere geschaffen, die am Anfang sehr nahbar waren. Dann geht die Partysuche los und auch da hatte der Film einige gute Einfälle. Er baut running gags auf, die auch durchgehend funktionieren und so für eine grundsätzlich heitere Stimmung sorgen. Doch das Problem mit dem Film ist, dass er nicht über seine Länge von 102 Minuten funktioniert. Er verliert sich irgendwann in der Handlung, so dass diese einfach nicht vorwärts kommt. Auch wird gerade Molly immer unsympathischer und die Chemie zwischen den beiden Charakteren gerät immer mehr ins Wanken. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo der Film selbst nicht mehr weiß, was er eigentlich erzählen will und es nur noch versucht mit einem möglichst großen Knall zu Ende zu bringen. Das ist sehr schade, denn bis dahin war der Film durchaus unterhaltsam. Er hätte vielleicht die ein oder andere Zwischenstation überspringen sollen und sich lieber auf ein runderes Ende konzentrieren sollen. Und sich vielleicht noch ein bisschen besser auf die Charaktere eingehen sollen.
Drei Schritte zu dir
Die Handlung: Stella und Will leiden beide an Mukoviszidose, jedoch an unterschiedlichen Typen, so dass die Bakterien des jeweils anderen den anderen umbringen könnten. Dennoch freunden sie sich an. Durch einen Queue halten sie den Abstand zusammen ein. Denn näher als drei Schritte könnte den Tod des Anderen bedeuten..
Meine Meinung: Drei Schritte zu dir vereint mehrere Genres in einem. Es befasst sich mit den Themen Krankheit, Tod und Trauerbewältigung. Dabei ist die stetige Kulisse das Krankenhaus. Dazu schleichen sich dann noch die Themen Freundschaft und natürlich auch Liebe. Denn an sich ist der Film ein Liebesfilm mit einer etwas anderen Kulisse. Das funktioniert auf einer gewissen Ebene ganz gut, ist das Drama zwar vorprogrammiert, aber eben völlig anders als in den herkömmlichen Liebesdramen. Und sie könnten thematisch wesentlich tiefer gehen. Diesen Schritt wagt der Film jedoch nicht, hat er so schon alle Hände voll zu tun alle Themen irgendwo um die Liebesgeschichte zu bauen. Man sollte sich also darauf einstellen, dass die Liebesgeschichte zu jeder Zeit im Vordergrund steht. Charakterlich ist es vor allem Stella, die den Film mit ihrer Herzlichkeit und all ihren Ecken und Kanten bereichert. Man lacht mit ihr, man weint mit ihr. Will hingegen bleibt etwas blass. Er ist halt der geheimnisvolle, sarkastische, hoffnungslose Loveinterest. Letztlich erzählt der Film die Geschichte, die er erzählen will und er macht das gut. Aber es ist kein Film, der großartig im Gedächtnis bleibt oder durch wahnsinnige Tiefe überzeugt.
One cut of the dead
Die Handlung: Auf einem abgeschiedenem Gelände versucht ein Regisseur einen Zombiefilm zu drehen. Doch er kauft seiner Darstellerin ihre Performance nicht ab. In der daraufhin ausgerufenen Drehpause tauchen jedoch auf einmal wirklich Zombies auf.
Meine Meinung: Ich hasse Zombies, ich hasse Zombiefilme, ich feier diesen Film so unfassbar. Denn er schafft es dem Genre noch einmal etwas neues zu verpassen. Grundsätzlich sollte man über diesen Film nicht allzuviel wissen. Es ist lediglich gut zu wissen, dass man die erste halbe Stunde des Films überstehen muss, danach wird er nämlich wirklich gut. Und das ist wirklich gut zu wissen, denn sonst könnte man während dieser ersten halben Stunde ernsthaft auf die Idee kommen den Film abzuschalten. Danach wird es ein Spaß für alle, auch für jemanden wie mich, die absolut nichts mit Zombiefilme anfangen kann. Und mehr möchte ich tatsächlich nicht dazu schreiben, denn sonst verrate ich doch noch zu viel 😉