Ein Vorwort
Wenn man mich nach meinem Sehnsuchtsort Nummer eins fragt, lautet meine Antwort: Wales. Unter anderem würde ich gerne einmal am Pembrokeshire Nationalpark entlangwandern – nicht die ganze Strecke, nur ein Stück! Als ich gefragt wurde, ob ich eine Crimeserie sehen möchte, die an eben diesem spielt, gab es für mich nur eine mögliche Antwort. Wie sie mir gefielt, erfahrt ihr ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung
Kriminalkomissar Steve Wilkins (Luke Evans) rollt zehn Jahre nach mehreren Morden diese noch einmal auf, um den wegen eines anderen Verbrechens inhaftierten John Cooper (Keith Allen) zu überführen. Damit will er verhindern, dass dieser entlassen wird und weiter morden kann. Dabei haben er und sein Team nur ein begrenztes Budget zur Verfügung, um mit Hilfe neuer DNA-Technik neue Beweise zu sammeln

Meine Meinung
The Pembrokeshire Murders ist eine dreiteilige abgeschlossene Miniserie mit einer Folgenlänge von je ca. 50-60 Minuten. Mit der Eingangsformulierung, dass die Serie auf einer realen Ermittlung basiere, die zwischen 2006 und 2011 stattfand, zeigt die Serie gleich zu Beginn, dass zeitlich einiges zu erzählen ist. Dabei sichert sie sich gleich ab, dass es aus dramaturgischen oder zum Schutz bestimmer Personen Änderungen geben kann.
Die Zuschauenden werden zunächst mit Steve Wilkins bekannt gemacht, der seinen Arbeitsalltag zeigt. Kurz darauf wird schon die Einheit gegründet und erläutert, was ihre Ziele sind. John Cooper wird kurz und schmerzlos vorgestellt. Das ist auch das Markenzeichen der Serie. Es geht vordergründig um die Ermittlungen. Das heißt, dass es an keiner Stelle inszenierte Tathergänge oder Rückblenden gibt. Stattdessen bleibt die Geschichte an Wilkins und seinem Team. Einzige Abschweifungen sind, wenn Wilkins Verhältnis zu seinen Kindern gezeigt wird. Auch John Cooper wird nur in wenigen Szenen gezeigt, die genutzt werden, um ihn und sein Verhältnis zu Frau und Sohn deutlich zu zeigen.
Die Serie wird sehr ruhig erzählt. Es gibt keine großen Verfolgungsjagden oder ein Aufbauschen einzelner Szenen. Stattdessen wird die Geschichte beinahe nüchtern erzählt, schafft es aber dennoch die Zuschauenden vollständig in den Bann zu ziehen. So ist keine Szene zu viel, die drei Folgen hintereinander weg zu bingen war fast Pflicht und das obwohl kein sonst gängiger Kniff genutzt wurde, um künstlich Spannung zu erzeugen. Hier reicht allein der Fall. Die atemraubende Landschaft Wales tut ihr übriges.
Etwas schwerer hingegen ist es dem Zeitstrahl zu folgen. Zwar wird die Geschichte chronologisch erzählt, doch ohne Jahreszahleinblendungen bei Zeitsprüngen. Dadurch erkennt man nur an den Dialogen über die Beweismittel und das Budget, dass Zeit vergangen ist. Das mindert die Qualität und das Verständnis der Serie nicht, ist aber so ein kleiner Kritikpunkt.
Schauspielerisch kann sich die Serie mit einem starken Luke Evans an der Spitze durchaus sehen lassen. Auch hier wird sehr bewusst minimalistisch gespielt, dennoch bekommen die Rollen Charakter und man fiebert mit ihnen mit.

Das Fazit
The Pembrokeshire Murders ist zwar ruhig erzählt und kommt ohne die bekannten Kniffe auf anderen Crimeserien aus, doch gerade durch den Fokus auf die Ermittlung und das Team wird eine Nähe aufgebaut, die eine einzigartige Spannung und einen Sog erzeugt. Für alle, die von den großen Crimenamen genug haben und mit Wales einen neuen spannenden Handlungsort suchen.
The Pembrokeshire Murders wurde mir von Glücksstern-PR als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Ich kennzeichne diesen Beitrag hiermit als Werbung.
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