Operation Fortune

Ein Vorwort

Guy Ritchie ist ein Regisseur, der es schafft mit der gleichen Handschrift richtige Knaller zu produzieren, wie Sherlock Holmes oder Codename Uncle, und Filme, die einfach nicht funktionieren wollen, wie King Arthur. Auch zuletzt zauberte er 2019 mit The Gentlemen einen unfassbar guten und eleganten Film, konnte 2021 mit Cash Truck dann schon nicht mehr mithalten – auch wenn dieser lediglich kleinere Schwächen aufwies, aber im Vergleich zum Vorgänger deutlich abschwächte. Nun stand mit Operation Fortune wieder ein Heist Movie an und wie schon in Cash Truck erneut mit Jason Statham als Hauptdarsteller. Dennoch sollte die Richtung eher wieder in die der Gentlemen gehen. Kann Operation Fortune mit dem Erbe mithalten?

Die Handlung

Nathan Jasmine (Cary Elwes) bekommt die Aufgabe ein MI6 Team zusammenzustellen, um eine gestohlene Geheimwaffe sicherzustellen. Unter der Führung von Orson Fortune (Jason Statham) begibt sich das Team nach Hollywood, um den Schauspieler Danny Francesco (Josh Hartnett) zu rekrutieren. Denn ihr Ziel ist der Waffenhändler Greg Simmonds (Hugh Grant) und dieser ist ein großer Fan von Francesco. Doch als eine ungeplante zweite Partei auftaucht, wird der Auftrag komplizierter als zunächst angenommen.

Meine Meinung

Nach den Trailern wusste ich nicht so recht, worauf der Film hinarbeiten will. Ich war zumindest nicht so angefixt wie bei The Gentlemen und hatte diesen auch noch im Hinterkopf und musste mich zusammen reißen, den Film nicht ständig zu vergleichen. Denn auch wenn in Operation Fortune zunächst auch wieder versucht wird mit britischer Eleganz zu punkten, legt sich der Fokus doch schnell auf Statham und seinen Charakter Fortune. Hier ist wenig Eleganz zu spüren und eher die grobe Seite des Actionsstars.
Das ist allerdings insofern gut, dass sich damit jeglicher Vergleich in Luft auflöst. Mit Aubrey Plaza und Bugzy Malone bekommt das Team einen guten Vibe und gerade Plaza schafft es Statham Contra zu bieten und mit ihren Sprüchen die Stimmung deutlich aufzuhellen. Zusammen mit Ritchies Handschrift und seinem Gespür für gut dosierten Humor trotz actionreicher Szenen, entsteht daraus ein Heist Movie, der deutlich Spaß macht beim Sehen und deutlich wenig Logiklöcher aufweist als vergleichbare Vertreter.
Dennoch so ganz rund ist er leider doch nicht. Jason Statham wird zunächst versucht ein bisschen entfernt vom Actionheld einzugruppieren. Er bekommt Starallüren zugeschrieben, die aber schon bald keine Rolle mehr spielen, da er doch wieder nur als Hau-drauf-Typ eingesetzt wird. Dadurch verkommt JJ (Bugzy Malone) eher zum Stichwortgeber und gerät zu sehr in den Hintergrund, auch wenn er nochmal eine neue Richtung hätte geben können. Lediglich Sarah Fidel (Plaza) kommt gegen die Alleingänge auf der Leinwand ein wenig an. Und auch wenn einige Witze durchaus gut funktionieren, eignen sie sich doch meist nur zum schmunzeln und stechen nicht hervor.
So ist Operation Fortune keinesfalls ein schlechter Film. Mit einer Lauflänge von 114 Minuten funktioniert er in seiner Gesamtheit erstaunlich gut und schafft, was er verspricht: Kurzweilige Unterhaltung. Lediglich den Sprung zu etwas nachhaltigerem, etwas, dass länger in Erinnerung bleibt, verpasst er. Vielleicht hätte ein anderer Hauptdarsteller dem Orson Fortune schon eine ganz neue Richtung gegeben, da Statham durch seine immer ähnlichen Filme, doch nur eine gewisse Richtung scheint spielen zu können.

Das Fazit

Operation Fortune schafft es durch Guy Ritchies Handschrift das Genre Heist Movie zwar nicht neu zu erfinden, aber zu beleben. Kleinere Schwächen und eine zu große Fokussierung auf den Hauptdarsteller lassen ihn den Sprung zu etwas nachhaltigerem Verpassen, doch in seiner Gesamtheit funktioniert er sehr solide und schafft so die versprochene kurzweilige Unterhaltung. Dafür gibt es 07 von 10 möglichen Punkten.

Operation Fortune läuft seit dem 05.01.2022 in den deutschen Kinos

ACHTUNG SPOILER – Ein paar Worte zum Ende – ACHTUNG SPOILER

Kennt ihr diese Filme, wo zwischen zwei Charakteren unterschiedlichen Geschlechts einfach keine Chemie entsteht und das Drehbuch sie partout zusammenfinden lässt, obwohl es ganz andere Möglichkeiten gäbe? Zum Beispiel zuletzt bei Massive Talent, wo die Chemie zwischen den Charakteren von Pedro Pascal und Nicolas Cage einfach unglaublich war und am Ende noch eine zufällige Frau für Pascals Rolle gefunden wurde? Damit spielt Operation Fortune tatsächlich und schafft es am Ende aber mit einer kurzen Szene alles zu revidieren und Simmonds (Grant) und Francesco (Hartnett) ein zuckersüßes Happy-end zu bescheren. Und das liebes Hollywood ist das, was wir manchmal am Ende wirklich wollen!

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