Ein Vorwort
Nach acht Staffeln Criminal Minds war es für mich mal wieder an der Zeit eine etwas ruhigere Krimiserie mir zu Gemüte zu führen. Da kam die Anfrage zu London Kills genau richtig. Nach der ersten Staffel, die mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar* bereitgestellt wurde, habe ich noch schnell die Chance genutzt und die zweite Staffel auf Wow gleich mit geschaut – inzwischen dürfte die Serie dort leider ausgelaufen sein.

Die Handlung
DI David Bradford kehrt nach einer Auszeit zurück in den Dienst. Er leitet eine Abteilung für Mordfälle. Doch gerade mit seiner Vertretung Vivienne Cole kommt es immer wieder zu Reibungen, da er einen anderen Stil hat, als sie. Zeitgleich wird alles davon überschattet, dass Bradfords Frau noch immer verschwunden ist. Und das Team ist nicht vollständig überzeugt, dass er nichts damit zu tun hat.
Meine Meinung
London Kills sollte als Serie sich realer als andere Krimiserien anfühlen. Nur ein kleines Team war bei den Drehs anwesend. Mehrere Kameras waren gleichzeitig aktiv, um die Szenen in nur wenigen Takes einzufangen und so die Schauspielenden permanent aktiv sein zu lassen. So sollten sie mehr in ihren Rollen bleiben und es sollte sich mehr wie eine Reportage anfühlen als eine geskriptete Serie. Das Ergebnis entspricht nicht ganz dem, was im Vorhinein versprochen wird. Man merkt zwar, dass die Serie nicht dem üblichen Vorgehen entspricht, aber dadurch wirkt sie nicht unbedingt wie eine Reportage, sie wirkt einfach nur hölzerner. Denn es wirken zwei Faktoren gegeneinander, die sich nicht gut vertragen. Auf der einen Seite stehen unsere Charaktere, die wir in all der Zeit kaum wirklich kennenlernen. Keine Hintergrundinformationen, keine Marotten. Sie könnten wirklich das Ermittlngsteam von Nebenan sein. Sehr kühles Spiel, kaum Variation in der Mimik. Auf der anderen Seite haben wir zum einen die Mordfälle, die auch eher nüchtern aufgeklärt werden und damit gut zum Stil und den Charakteren passen. Wir haben aber auch die Geschichte rund um das Verschwinden der Frau von DI Bradford. Hier wurde eine große dramatische Geschichte aufzumachen versucht, die einen an allem und jeden zweifeln lassen sollen, sich aber im Kontext der Serie seltsam grotesk und übertrieben anmutet. Hier werden in jeder Folge neue Hinweise gestreut und im Finale der ersten Staffel wird das Thema auch nochmal groß ausgebreitet. Dabei wirken diese Aspekte allerdings stets wie ein Fremdkörper in der sonst eher distanzierten Serie.
Auch die zweite Staffel kränkelt an eben diesem Problem, denn die Rätsel um die verschwundene Frau gehen hier weiter. So ist die Serie grundsätzlich für alle etwas, die sich an den großem Dramabögen anderer Krimiserien stören und eine eher nüchterne Betrachtung der Ermittlungen bevorzugen. So richtig mitreißen konnte mich die Serie leider nicht.
Das Fazit
London Kills ist sehr nüchtern erzählt und bietet dadurch eine ganz neue Atmosphäre, die mich aber nicht abholen konnte. Das folgenübergreifende Drama wirkt leider wie ein Fremdkörper. Für Krimifans, die etwas neues suchen, aber auf jeden Fall einen Blick wert.
London Kills – Staffel 1 wurde mir von Glücksstern-PR als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Ich kennzeichne diesen Beitrag hiermit als Werbung.


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