Ein Vorwort
Da die ganzen Remakes und Reboots im Kino nicht mehr so richtig zogen, wurde es nun Zeit für Filme, die im 20. Jahrhundert gut funktionierten, aber damals dann noch nicht ausgeschlachtet wurden, nun ihre zweiten Teile bekommen. Eines der Werke ist nun Beetlejuice geworden. Immerhin mit Originalregisseur Tim Burton mit an Bord. Warum den Film wohl keiner gebraucht hat, er aber doch gut funktioniert hat, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung
Zur Beerdigung ihres Vaters reist Lydia Deetz zurück in das Haus ihrer Kindheit. Mit dabei sind ihre Stiefmutter und ihre rebellische Tochter Astrid. Vor Ort gibt es dann auch allerlei Drama, was Astrid zur Flucht bringt. Doch kurz darauf gerät sie in ernsthafte Gefahr und ihrer Mutter bleibt nichts anderes übrig als Beetlejuice zu rufen. Dieser erträumt sich noch immer eine Hochzeit mit ihr und sieht seine Chance gekommen.
Meine Meinung
Beetlejuice war einer der Tim Burton Filme, die ich erst ziemlich spät entdeckt hatte. So fehlte mir wohl die gewisse nostalgische Note, weswegen ich dem Film weit weniger abgewinnen konnte, als anderen Filmen des Kultregisseurs. In Vorbereitung auf den zweiten Teil habe ich ihn auch noch ein weiteres Mal geschaut und habe zwar die vielen Anspielungen verstanden, konnte mich aber dennoch nicht richtig mit der Handlung anfreunden. Dennoch war ich gespannt auf den zweiten Teil.
Dieser spielt viele Jahre nach dem ersten, so dass bekannte Gesichter, deren Schauspielenden durchaus gealtert sind, auch wieder gut eingebunden werden konnten. Zunächst mussten also alle alten und neue Akteure vorgestellt werden. Hier wurde sich zwar Mühe gegeben auch neue Zuschauenden mit abzuholen, dennoch ist das Vorwissen aus dem ersten Film durchaus angebracht, um die genaue Konstellation zu verstehen. Sobald wird es zurück an den Schauplatz aus dem ersten Teil schaffen, kommt dann auch die Handlung so langsam in Schwung. Zwar durchaus chaotisch und so richtig ist erstmal nicht zu erkennen, worauf es hinauswill. Zumindest Michael Keaton hat durch den Kultstatus um seine Figur durchaus profitiert, denn er hat diesmal deutlich mehr Leinwandzeit bekommen und durfte bereits vor seiner ersten Rufung agieren.
Und im Grunde hat der zweite Teil auch eine überschaubare Grundhandlung, die relativ gut funktioniert. Nur, dass sie nicht für einen kompletten Film gereicht hat und so noch unzähllige Nebenhandlungen aufgemacht werden, die den Film auf eine noch immer überschaubare Länge von 105 Minuten gebracht hat. Aber abgesehen von einer sehr gut inszenierten Auftaktserie, war die ganze Handlung rund um Beetlejuice Ex-Frau sehr ins Leere laufend. Zumal das Finale dann auch sehr schnell geklärt war, wofür aber alles etwas zu stark aufgebaut wurde.
Ich könnte hier noch allerhand Kleinigkeiten aufzählen, die in der Gesamtheit deutliche Einbußen bei Logik und Handlungsfokus hatten. Aber – und das ist ein großes Aber – ich hatte während des Schauens auch einfach Spaß! Die Witze haben funktioniert, waren gut aufgebaut, es war spannend, und wusste auch stets zu überraschen. Die Charaktere waren zwar wieder alle überzeichnet, aber auf eine so herrliche Art, dass es gut funktioniert hat.
So war Beetlejuice Beetlejuice vielleicht nicht der beste Film aller Zeiten und hat auch mit deutlichen Logiklöchern und losen Handlungssträngen zu kämpfen, kann aber durch seine Skurilität überzeugen und schafft es einfach einen unterhaltsamen Film auf die Kinoleinwand zu bringen. Das ganze System rund um die Bürokratie im Jenseits wurde nochmal deutlich ausgebaut und funktioniert durch die Nähe zur Realität einfach zu gut.
Das Fazit
Beetlejuice Beetlejuice ist ein Sequel, das nach all den Jahren zwar keiner brauchte, aber durch ausreichend lustige Einfälle durchaus zu unterhalten weiß, solange man über diverse Logiklöcher hinwegschauen kann. Dafür gibt es 07 von 10 möglichen Punkten.
Beetlejuice Beetlejuice läuft seit dem 12.09.2024 in den deutschen Kinos
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