Ein Vorwort
Bereits 2020 erschien Colleen Hoovers Buchvorlage. Und nach dem anhaltenden Erfolg ihrer Bücher, die mal mehr mal weniger gerechtfertigt auch in der Kritik stehen, ist nun die Zeit der Verfilmung gekommen. Die Zweite befasst sich direkt mit einem Buch, das auch für den Wandel Hoovers von den Teenieromanzen auch zu „erwachseneren“ Themen steht, und das ich noch durchaus okay fand, aber auch die Phase einläutete, in der ich nicht mehr jedes Buch von ihr verschlungen habe. Warum sich die Verfilmung aber durchaus sehen lässt, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung
Morgan hat sich ihr Leben wohl anders vorgestellt, als mit 17 schwanger zu werden. Doch auch jetzt mit Anfang 30 ist Clara das Beste, was ihr passieren konnte. Natürlich ist Erziehung nicht immer leicht. Bis ein Unfall ihr Leben komplett auf den Kopf stellt.
Meine Meinung
Im letzten Jahr erschien mit Nur noch ein einziges Mal direkt die Verfilmung meines liebsten Buches von Colleen Hoover, aber auch das mit der schwersten Thematik. Und während die Situation am Set noch immer für Schlagzeilen sorgt, ging bereits der nächste Film ins Marketing. Und während im nächsten Jahr dann Verity ansteht, mit dem ich der Autorin dann angefangen habe den Rücken zu kehren, weil mich der Genrewechsel leider enttäuscht hatte, tauchte plötzlich All das Ungesagte zwischen uns auf und brachte einen überraschend überzeugenden Trailer.
Denn das Buch hatte ich als vollkommen okay in Erinnerung, es löste bei mir aber bei weitem keine Begeisterungsstürme aus. Das lag vor allem daran, dass die Geschichte für mich nicht so eindeutig war, was es aussagen wollte. Es war irgendwie eine Mutter-Tochter-Geschichte, hatte aber auch die typische Hoover klebrige zuckersüße Liebesgeschichte mit drin. Während ihre Bücher sonst so vollgestopft mit Themen waren, die eigentlich eine sehr großen Triggerwarnung benötigt hätten, ging es hier um einen Unfall mit Todesfolge und die Trauerbewältigung. Also vergleichsweise „harmlos“. Damit dürfte man auch nach der großen Kritik an der weichgespülten Darstellung der häuslichen Gewalt in Nur noch ein einziges Mal erstmal sichere Gewässer getestet worden sein.
So reisen wir zunächst in die Vergangenheit und treffen auf die Schwestern Morgan und Jenny, die mit ihren jeweiligen Freunden Chris und Jonah, unterwegs zu einer Party sind. Hier entspinnt sich schon eine gewisse Dynamik, die meine Begleitung dazu veranlasste, voller Vorfreude zu verkünden, dass sie schon wisse, worauf der Film hinauslaufe. Als dann jedoch die Einblendung 17 Jahre später kam, entfloh nicht nur ihr ein überraschter Aufschrei. Wir haben noch immer die gleichen Paare, aber die Dynamik hat sich geändert hat. Und mit Clara, der Tochter von Morgan und Chris, haben wir noch eine zusätzliche Komponente. Die lernt ganz frisch Miller kennen, der jedoch bereits eine Freundin hat.
Mit dem kurz darauf eintretenden Unfall beginnt das eigentliche Drama. Wir haben also das Thema Trauerbewältigung und wie Tochter und Mutter damit umgehen, aber auch Geheimnisse, die gelüftet werden und eine Geschichte aus der Vergangenheit, die wieder aktuell wird. Aber wir haben eben auch die typische lockerleichte Liebesgeschichte, die Hoover so leicht aus der Feder zu kommen scheint. Das lockert die Stimmung im Film immer wieder auf.
Und auch, wenn ich die Geschichte bereits kannte und sich der Film stark an die Vorlage hält und damit alle überraschenden Wendungen schon kannte, waren es gerade die Darstellenden, die dem Film Leben einhauchen. Die einen die Gefühle der Charaktere selbst spüren lassen. Dabei war es gerade Dave Franco, bei dem ich im Vorfeld starke Zweifel hatte, da ich ihn nicht in der Rolle gesehen hatte. Aber er beweist, dass er auch der Dramarolle gewachsen ist und haucht dem Jonah Leben ein.
Das Fazit
All das Ungesagte zwischen uns ist eine grundsolide Buchverfilmung, die den Wörtern Leben einhaucht und sie gekonnt auf der Leinwand inszeniert. Aber eben auch nicht mehr. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.
All das Ungesagte zwischen uns läuft seit dem 23.10.2025 in den deutschen Kinos
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