Game Night

Ein Vorwort

John Francis Daley war mir bisher nur in seiner Rolle als Psychologe Dr. Lance Sweets aus der Fernsehserie „Bones“ bekannt, in der er immerhin 104 Mal die Rolle übernahm und über viele Staffeln zur Stammbesetzung gehört. Erst als ich mir nach der Sichtung die Beteiligten an Game Night genauer ansah, stieß ich auf Daley als Regisseur und musste zu meiner Überraschung feststellen, dass Game Night erst sein zweites Regieprojekt ist, er aber vorher neben seiner Schauspieltätigkeit auch immer wieder Drehbücher schrieb, unter anderem für Spider-Man Homecoming oder auch für anderen Komödien, wie die beiden Kill the Boss- Filme.

Die Handlung

Die Pärchen Annie (Rachel McAdams) und Max (Jason Bateman), Kevon (Lamorne Morris) und Michelle (Kylie Bunbury), sowie ihr Singlefreund Ryan (Billy Magnussen) mit einem wöchentlich wechselndem Date, treffen sich regelmäßig zu einem Spieleabend. Dabei stehen Spiele wie Scharade und Montagsmaler an der Tagesordnung. Bis Maxs Bruder Brooks (Kyle Chandler) zu Besuch kommt und den Spieleabend aufpeppen will. Er inszeniert eine Mörder-Mystery-Entführungsgeschichte mit einer dafür angeheuerten Firma. Doch Brooks ist in dubiose Geschichten verwickelt und wird von echten Kriminellen entführt. Bis die Spieleabendteilnehmer zu denen an diesem Abend auch Ryan Date Sarah (Sharon Horgan) gehört, dies aber kapieren, sind sie schon ziemlich tief in das Geschehen verwickelt.

Meine Meinung

Game Night lief in meinem Kino nur nachts ab 23Uhr. Als ich also das Kino besuchte, hatte ich den Saal zusammen mit meiner Begleitung für uns alleine. Das war sehr gut, denn ansonsten wäre ich wohl irgendwann Opfer fieser Popcorn-Attacken geworden. Der Grund dafür ist, dass Game Night so unglaublich lustig war, dass ich beinahe pausenlos lauthals lachen musste. Mitunter musste ich mich tatsächlich am Vordersitz abstützen, um nicht vor Lachen auf dem Boden zu landen. Und das lag bei Game Night nicht nur an einzelnen Szenen, sondern der gesamte Film mit Handlung und Charakteren war so unfassbar gut gestrickt, dass alle Witze zündeten und man aus dem Lachen nicht mehr herauskam. Von 100 Minuten Spielzeit habe ich mindestens 80 Minuten nur gelacht. Und ich denke das ist das größte Kompliment, dass man einer Komödie machen konnte.
Das liegt zu aller erst an der gut geschriebenen Handlung. Natürlich kann man nicht alles so wirklich ernst nehmen und kleinere Logiklöcher treten doch immer mal wieder auf, aber über die kann man gut hinwegsehen. Hinzu kommen die Charaktere, die alle gut harmonieren, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Jedes Paar bekommt genügend Screentime, um noch eine eigene Nebenhandlung hinzugeschrieben zu bekommen, die auch nochmal viel zum lachen anregen. Und dann sind es natürlich die Witze, die alle zünden, was ich bei einer Komödie auch noch nicht erlebt habe. Ein möglicher Erklärungspunkt könnte sein, dass die Witze aller sehr gut durchdacht sind und sich immer an der jeweiligen Szene orientieren. Auch ist jeder Witz auf einem gutem Niveau, so dass kein typischer UnterderGürtellinie-Humor nötig ist. Ein weiterer Erklärungspunkt könnte sein, dass man den Darstellern auch allesamt anmerkt, dass sie einfach richtig viel Spaß dabei hatten, den Film zu drehen.
Zwischendurch gab es dann Entwicklungen in der Handlung, die schnell zu viel des guten hätten werden können, aber es wird immer wieder der Bogen bekommen und gelungen weitergemacht. Dabei kommt neben dem hohen Humoranteil auch die Spannung nicht zu kurz. Denn sobald man mitbekommt, dass die Game Night nicht so verläuft, wie geplant und das es sich um eine echte Entführung handelt, wird auch das Spannungsniveau stark erhöht und kann bis zum Ende gehalten werden. So bleibt die Handlung unvorhersehbar und kann immer wieder überraschen.

Das Fazit

Game Night ist eine der besten Komödien der letzten Jahre. So viel habe ich schon lange nicht mehr während einer Kinovorstellung gelacht. Hinzu kommt eine tolle Handlung und Schauspieler, die unheimlich viel Spaß beim Dreh haben mussten, was man ihnen auch anmerkt. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.

Game Night läuft seit dem 01.03.2018 in den deutschen Kinos.

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9 Gedanken zu „Game Night

  1. Hört sich gut an! Musste zuallererst an „Date Night“ denken mit Tina Fey und Steve Carrell. Den fand ich irrsinnig komisch. Schade, dass solche Filme wie Game Nicht immer so spät kommen und meistens nur kurz im Kino laufen. So ging es mir mit „Heilstätten“.
    Viele liebe Grüße!

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  2. Na das klingt doch mal bombig. Nur zum Verständnis: Warum gibt es denn „nur“ 8/10 Punkten? Wie muss denn eine Komödie für eine 9 oder 10 sein? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei mehr als 80% des Films lachen muss 😉

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    • Gute Frage und ich habe auch lange überlegt wegen der Wertung. Aber ich mache keine Genrewertung. Würde ich den Film nur mit Komödie vergleichen wären es volle 10 Punkte geworden. Aber Game Night muss eben auch mit allen anderen Genres mithalten und da fand ich die höher bewerteten Filme – zuletzt Three Billboards und Red Sparrow – einfach nochmal wesentlich stärker

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      • Ich verstehe. Aber warum ist das so? Bitte verstehe mich nicht falsch, ich will dir hier nicht dein Bewertungssystem kaputt reden oder so. Als interessierter Leser verstehe ich nicht, wie ein Film bei dem man so viel Spaß hatte wie du ganze zwei Punkte schlechter sein wie Three Billboards. Auch wenn dieser möglicherweise eine 10 sein sollte.

        Ich vergleiche das jetzt einfach mal mit „Kill the boss“, bei dem ich mich totgelacht habe! Ist der so bildgewaltig wie Blade Runner 2049? Nein. Ist der Sound so elektrisierend wie bei Whiplash? Nö. Ist er so spannend wie Psycho? Auch das nicht. Aber ich hatte mit ihm mindestens genauso viel Spaß.

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      • Also zuerst möchte ich klarstellen, dass 08 Punkte eine sehr gute Bewertung ist. Bei mir kriegt ein Film 07 Punkte, wenn er mich in allen Belangen zufrieden gestellt hat, sprich eine rundum solide und gute Leistung abgeliefert hat.
        08 Punkte bekommen Filme, die alles nochmal besser gemacht haben, die also in allen Punkten positiv herausstechen. Das hat Game Night erfüllt.
        09 Punkte bekommen Filme, die mich absolut umgehauen haben und mir auch dauerhaft positiv um Gedächtnis bleiben werden und von denen ich noch jahrelang schwärme werde. Bei Game Night befürchte ich, ist vieles schon bald wieder vergessen, was auch mit der Einfachkeit der Handlung zu tun hat. Es ist kein Film, der viel wagt oder sich ansonsten vom restlichen Filmhimmel abhebt.
        10 Punkte sind tatsächlich nur Filme, von denen ich glaube, dass es Filmklassiker werden können. Das sie in allen Punkten so herausragen, dass ich noch meinen Enkeln von dem tollen Film erzählen werde. Tatsächlich hat 2017 es kein Film geschafft 10 Punkte zu erhalten.

        Im Endeffekt möchte ich sagen, dass Game Night nicht „nur“ 08 Punkte bekommen hat, sondern das Game Night die schwierige Aufgabe bewältigt hat und die sehr guten 08 Punkte bekommen hat.

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  3. Ok das macht das ganze etwas Klarer. 🙂

    Ich habe ja das NUR in „nur 8 Punkte“ bewusst in Anführungszeichen gesetzt.

    „09 Punkte bekommen Filme, die mich absolut umgehauen haben und mir auch dauerhaft positiv um Gedächtnis bleiben werden…“

    Das kannst natürlich nur du alleine entscheiden. Um noch mal „Kill the Boss“ anzuführen. Da ich so herzhaft über den Film lachen konnte, war genau das der Fall. Dein Loblied auf „Game Night“ (auf den ich jetzt auch Lust habe) hat mich einfach daran erinnert.

    Das Ganze zeigt so ein bisschen wie schwierig die Sache mit der Punktewertunng ist. Ich selbst vergebe bei Letterboxd zwar auch Punkte. Die sind aber letztendlich eher für mich selbst zum Sortieren. In meinen Besprechungen lass ich sie deswegen seit einiger eher weg. Ist ja aber letztendlicha uch egal, wenn man den Text vorher gelesen hat. 😉

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