Ein Vorwort
Es gibt Franchises, die kommen einfach nicht zur Ruhe. Nachdem zwei Kinofilme und drei Serien nicht ausreichten, gab es 2016 ein Reboot, diesmal mit hauptsächlich weiblichem Cast. Das Ganze kam eher semi gut an. Damit schien das Franchise dann begraben. Bis der Sohn des Regisseurs der Originalfilme sich wieder an den Stoff wagte. Und ganz im Sinne von Antreten des Erbes, geht es auch hier um die Erben der Ghostbusters. Wie das funktioniert, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung
Callie, Trevor und Phoebe Spengler sind Pleite und ziehen daher auf gut Glück in das frisch geerbte Haus von Callies Vater Egon. Das ist jedoch vollkommen heruntergekommen. Phoebe findet in dem Haus eine Geisterfalle und zeigt sie ihrem neuen Lehrer Mr. Grooberson, der sie daraufhin in seine Entdeckungen einbezieht. Denn in Summerville geht einiges vor sich. Zusammen mit Phoebes neuem Freund Podcast, untersuchen sie die Geschehnisse.
Meine Meinung
Nach dem Trailer war ich erst einmal wenig begeistert. Klar war die Nostalgie da, wenn altbekannte Gegenstände, wie der Ecto-1 gefunden werden und die Erben diese ausprobieren. Doch so richtig wurde ich nicht mitgerissen. Dennoch wagte ich den Blick. Und gerade der Anfang zieht sich eine ganze Weile, da erst einmal die neuen Charaktere vorgestellt werden. Ihre Sorgen, Ängste, Besonderheiten und Co. Dafür nimmt sich der Film bewusst Zeit, verzichtet dadurch aber darauf die Handlung weiter voranzutreiben. Doch nach und nach merkt man, wie gut diese Entscheidung war, denn gerade die Zusammensetzung aus den verschiedenen Altersgruppen und auch Sidekicks, wie Podcast, funktioniert im folgenden hervoragend.
Nach den ersten Anfangsschwierigkeiten beginnt der Film auch immer weiter an Fahrt aufzunehmen. Dabei hetzt er jedoch zu keiner Stelle, sondern lässt den Charakteren Zeit auf Geschehnisse zu reagieren. Dennoch kommt dadurch Spannung auf, da man doch mehr erfahren will. Was steckt hinter den Beben? Nach und nach kommen dann auch die ersten Geistererscheinungen. Da fällt jedoch eines schmerzlich auf: Es gibt keine wirklich neuen Geister. Stattdessen werden die alten alle mehr oder weniger auf bekannte Art verarbeitet.
Auch das große Finale lebt stark von einem gewissen Nostalgiefaktor, bringt aber erst einmal nicht so viel neues. Doch hier zeigt sich wieder, wieso der langsame Anfang so wichtig war. Denn dadurch, dass man den Charakteren so nah ist und mit ihnen mitfühlt, bekommt das Finale eine ganz neue Ebene. Denn hier geht es natürlich um die Monster/Geister, die es zu besiegen gilt, aber eben auch um die Familie, um Freundschaft und Zusammenhalt. Und eben um die Übergabe an die nächste Generation.
Während Paul Rudd nach der gemeinsamen Arbeit an Ant-Man wohl Jason Reitmans Wahl gewesen sein dürfte, so ist esdoch gerade McKenna Grace als Phoebe, die den Film für sich einnimmt. Denn auch wenn sie als Nerd und Außenseiterin charakterisiert wird, zeigt sie doch schnell, was sie drauf hat. Auch der übrige Cast lässt sich sehen.
Letztlich war Ghostbusters – Legacy wesentlich besser als nach dem Trailer erwartet. Dennoch fehlte so der letzte Funke, da sich doch stark am ersten Teil orientiert wurde. Sollte hier ein weiterer Teil folgen, so wäre eine gänzlich neue Geschichte angebracht.
Das Fazit
Ghostbusters – Legacy braucht eine ganze Weile, um in Schwung zu kommen, kann dann aber vor allem durch gut aufgebaute Charaktere bauen. Die Geister sind eher altbekannt und es wird wenig neues gewagt, was aber durch eine Menge Charme gut gemacht wird. Dafür gibt es 07 von 10 möglichen Punkten.
Ghostbusters – Legacy läuft seit dem 18.11.2021 in den deutschen Kinos