Der wilde Roboter

Ein Vorwort

Nachdem Vorreiter Disney selbst mit Pixar in letzter Zeit überwiegend hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, trauen sich nun die anderen Studios mit ihren Geschichten in die Kinos und schaffen es neue originelle Geschichten anzubieten. So nun Dreamworks, die sich endlich von ihren immergleichen Charakteren gelöst haben und mit der wilde Roboter einen Volltreffer gelandet haben. Warum das so ist, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Fanart des Kinotitels und Kinoticket auf einer Filmklappe

Die Handlung

Nach einem Schiffsunglück landet der Roboter Rozzum 7134 auf einer einsamen Insel. Diese ist fernab von Menschen, aber dafür voller Tiere. Da der einzige Existenzgrund für einen Rozzum das Erledigen von Aufgaben ist, versucht sie diese in der Tierwelt zu finden, was zu einigen Missverständnissen führt. Bis sie auf ein Gänseei trifft und die Aufgabe bekommt sich um das Küken zu kümmern.

Meine Meinung

Seit 1998 versucht sich Dreamworks als Konkurrent zu Disney und Pixar und stieg sehr schnell auf computeranimierte Filme um. Dabei waren es eher ihre großen Franchises und Reihen, die funktionierten, dafür aber bis zum bitteren Ende ausgeschlachtet wurden. Shrek, Madagascar, Kung Fu Panda oder auch Drachenzähmen leicht gemacht, sind da sehr prominente Namen. Doch zwischendurch sind es die kleineren Filme, die überraschen können. So zuletzt geschehen mit Der wilde Roboter.
Hier wurde sich ein Buch als Vorlage genommen und mit Chris Sanders einem  alten Disney-Veteranen, der mit dem Konzern aber inzwischen eher auf Kriegsfuß steht und bei Dreamworks auf mehr künstlerische Freiheit hoffte. Und das konnte er hier auch ausleben. Mit Einflüssen von niemand geringerem als Ghibli-Legende Hayao Miyazaki und auch des Malers Claude Monet wird hier eine wunderbare Optik geschaffen. Zusammen mit der supersüßen Geschichte des Kinderbuchautors Peter Brown kam ein Animationsfilm, der mit ziemlicher Sicherheit Kandidat für den nächsten Oscar ist.
Aber fangen wir noch einmal von vorne an. Zunächst erfahren wir über Ort und Zeit des Films nicht viel, aber wir lernen mit Rozzum 7134 eine künstliche Intelligenz kennen, die darauf programiert ist, alle möglichen Probleme zu lösen. Die Tierwelt ist ihr unbekannt und so tappt sie zunächst in allerlei Fettnäpfchen. Erst später lernt sie mit den Tieren zu kommunizieren, was aber nur bedingt hilft, da ihre Lebensweise sich noch immer stark von den Tieren unterscheidet. Ihr einziger Daseinsgrund ist es Aufgaben zu erledigen, aber die Tiere haben eher Angst vor ihr.
So ist es eine Geschichte über das Anders sein, über das Ausgeschlossen werden und wie man sich dennoch annähert. Es geht um Freundschaft, um Hilfsbereitschaft, um die Evolution, um Familie und das ganze in einer menschenfreien Insel. Dabei ist alles sehr liebevoll verpackt, auch wenn einige Dialoge doch etwas schwarzhumorig geraten sind, was aber wohl eher den erwachsenen Zuschauenden auffallen dürfte. Denn trotz der Vielzahl der Themen ist der Film an keiner Stelle überladen, sondern baut sich Stück für Stück auf.
Manche Themen werden auch erst später noch mit eingeworfen und bringen den Film noch einmal auf eine weitere Ebene. Und auch, wenn er größtenteils auf einer guten Humorebene läuft, sollte man die Taschentücher nicht vergessen.

Das Fazit

Der wilde Roboter vereint Humor, eine gute Aufarbeitung von Themen, wie Familie, Freundschaft und Evolution, und eine gute Portion Drama und ist so einer der innovativsten und intensivsten Animationsfilme der letzten Jahre. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.

Der wilde Roboter läuft seit dem 03.10.2024 in den deutschen Kinos

2 Gedanken zu „Der wilde Roboter

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