Eine Handvoll Serien

Heute mit: einer faszinierenden Familiengeschichte, einer ungewöhnlichen Superheldenfamilie, ein Weckruf der Erde, einen Einblick in die indische Tradition der Heiratsvermittlung und einer Geisterband. 

This is us – Staffel 1

Die Handlung: Familie Pearson ist nicht unbedingt alltäglich. 1980 erwarten die Eltern Jack (Milo Ventimiglia) und Rebecca (Mandy Moore) Drillinge. Kevin (Justin Hartley) und Kate (Chrissy Metz) kommen zur Welt, doch das dritte Baby stirbt bei der Geburt. Wie es der Zufall so will, wurde am gleichen Tag ein Baby vor einer Feuerwache ausgesetzt und ins gleiche Krankenhaus gebracht. Die Pearsons adoptieren Randall (Sterling K. Brown). Die Serie wechselt zwischen der Geschichte der Eltern in den 1980er Jahren und denen der erwachsenen Kinder hin und her.

Meine Meinung: Vielfach bei den Emmys nominiert, vereinzelte auch gewonnen, auf jeden Fall immer hoch gelobt. Schon länger hatte ich die Serie auf dem Schirm, nun habe ich sie endlich auch mal angefangen. Grundsätzlich gefällt sie mir auch richtig gut. Die Probleme und Dramen sind realitätsnah und durch die drei sehr unterschiedlichen Wege der Kinder auch sehr anders und jedes auf seine Art und Weise interessant. Durch den Wechsel zwischen den Geschichten bleibt auch die Spannung stets erhalten. Hinzu kommen die wirklich guten Schauspielleistungen aller Darsteller. Problematischer ist für mich die Menge an Drama. Nie gibt es einen Stillstand oder irgendetwas ist einfach mal gut. Ständig wird nur auf den nächsten großen Knall hingearbeitet. Und da das in den insgesamt 18 Episoden der ersten Staffel einfach so oft vorkam, gibt es dann auch kein richtiges Staffelfinale mehr, da gefühlt schon alles an Drama aufgebraucht war. Bedeutet, dass ich This is us immer nur in kleinen Häppchen sehen kann, damit es mir nicht zu viel wird. Dennoch weicht das Drama oft auch vom Schema ab und Entscheidungen werden nicht stereotypisch, sondern zum Charakter passend getroffen, was wirklich erfrischend ist. 

This is us ist bei Amazon Prime im Abo enthalten

The Umbrella Academy – Staffel 2

Die Handlung: Die sieben Mitglieder der Umbrella Academy konnten dem Weltuntergang, hervorgerufen durch Nummer 7/Vanya (Ellen Page) mit Hilfe von Nummer 5 (Aidan Gallagher) entgehen. Sie landen alle in den 1960er Jahren, aber nicht im gleichen Jahr. Als schließlich auch Nummer 5 ankommt, herrscht erneut Weltuntergang. Nur mit Hilfe schafft es Nummer 5 noch einmal ein paar Tage vor die Apokalpyse zu springen und muss nun seine Geschwister zusammen suchen. Doch die haben sich teilweise schon ein ganz neues Leben aufgebaut.

Meine Meinung: Schon die erste Staffel der Umbrella Academy konnte begeistern. Auch wenn es schwer vorstellbar war, aber die zweite Staffel schafft es spielerisch noch einmal ordentlich einen drauf zu legen. Durch die unterschiedlichen Leben, die sich die Geschwister aufgebaut haben, bleibt genügend Zeit um ihre Charaktereigenschaften noch einmal näher zu betrachten. Dennoch wird es wieder spannend durch die drohende erneute Apokalypse, die sie wieder verhindern wollen. Dabei hat die Serie es inzwischen geschafft eine gute Grunddynamik zwischen den Charakteren aufzubauen, die hier wieder voll ausgeschöpft wird. Hinzu kommen einige altbekannte Gesichter und einige neue in mehr oder weniger wichtigen Nebenrollen. Es kommt zu einigen absurden Situationen, die auch den Humoraspekt der Serie wieder befeuern. So klebt man am Bildschirm vor Spannung und kann zwischendurch auch herzlich lachen. Auch wenn Teilaspekte wie eine Wiederholung der ersten Staffel wirken, kommen immer genügend neue Ideen dazu. Das ganze wird unterstrichen von einem auf den Punkt gebrachten Soundtrack. Wer auch immer in einer großen Schlacht die Backstreet Boys spielen wollte, verdient gefälligst einen Preis. Es war auf jeden Fall wieder ein Wechselbad der Gefühle und das ist absolut positiv gemeint.

The Umbrella Academy ist bei Netflix im Abo enthalten

Down to Earth with Zac Efron – Staffel 1

Die Handlung: Zac Efron hat sich mit Wellness-Experten Darren Olien zusammengetan. Zusammen reisen sie um die Welt, um verschiedene Konzepte zum den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu begutachten und der Erde einfach mal zuzuhören.

Meine Meinung: Down to Earth hat im deutschen den wenig passenden Titel „Um die Welt mit Zac Efron“. Der Titel ist nicht nur unaussagekräftig, sondern verfehlt wohl auch die Zielgruppe. Denn Zac Efron kennt man wohl am ehesten durch seine Schauspieltätigkeit. Von seinen Anfängen mit High School Musical zu seinen gewöhnungsbedürftigen Komödien, wie Bad Neighbors oder Dirty Grandpa. Doch hier erleben wir Efron fern ab von Hollywood und dadurch auch von einer ganz anderen Seite. Denn schon seit längerem befasst er sich selbst mit den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Inspiriert hat ihn das Buch von Darren Olien, woraus eine Freundschaft entstand, die schließlich zu dieser Serie führte. Zusammen bereisen die beiden Orte auf der Welt, die faszinierende Konzepte für gewisse Probleme entwickelt haben. Zum Beispiel bereisen sie Frankreich mit dem öffentlichen Wasserkonzept und einer Heilquelle. Oder sie untersuchen in Sardinien die hohe Lebenserwartung der Einheimischen. Durch die sehr unterschiedlichen Themen bleibt es stets spannend und man kann durchaus für sich etwas mitnehmen. 

Down to Earth ist bei Netflix im Abo enthalten

Indian Matchmaking – Staffel 1

Die Handlung: Sima Taparia ist eine Heiratsvermittlerin. Sie lebt in Mumbai, hat aber Klienten in Indien und den USA. Die Serie verfolgt sie bei ihrer Arbeit und erzählt die Hintergründe der indischen Tradition der Heiratsvermittlung und wie sich die moderne Variante von der früheren unterscheidet.

Meine Meinung: Zu dem Thema Heiratsvermittlung hatte ich eine Menge Vorurteile. Deswegen sprach mich die Serie durchaus an, konnte sie mich doch entweder bestätigen oder widerlegen. Und tatsächlich bestehen meine Vorurteile nicht umsonst, wurde es noch bis vor ein paar Jahren tatsächlich von den Eltern bestimmt, wen die Kinder zu heiraten haben. Inzwischen ist dies aber wesentlich fortschrittlicher. So ist die Heiratsvermittlerin eigentlich nur eine Zwischeninstanz, die verschiedene Profile vergleicht und versucht eine gemeinsame Basis zu finden. Die Dates machen die Vermittelten dann unter sich aus und können dann entscheiden, ob sie sich weiter treffen wollen. Natürlich hat der Familienaspekt noch immer einen großen Stellenwert. In Indien vielleicht auch nochmal etwas intensiver als in den USA. Da aus beiden Länder Kunden gezeigt werden, kann man auch hier noch einmal sehr gut die Unterschiede sehen. Die Kunden selbst sind sehr unterschiedlich. Bei manchen fiebert man mit, ob es zu einem Match kommt, während einem der Ausgang bei anderen relativ egal ist. So ganz ohne fragwürdige Aspekte kommt das ganze dann aber doch noch nicht aus. So wird regelmäßig ein Gesichtsleser und ein Astrologe dazu gerufen, die mithilfe der Gesichter oder der Sterne entscheiden sollen, ob das Match unter einem guten Stern steht. Schade finde ich es auch, dass die Kunden vom Anfang der Serie am Ende gar nicht mehr erwähnt wurden und man teilweise nicht richtig nachvollziehen konnte, ob sie jetzt den passenden Partner gefunden haben. Also wer sich einmal etwas intensiver mit der indischen Tradition auseinander setzen möchte, dem sei die Serie empfohlen.

Indian Matchmaking ist bei Netflix im Abo enthalten

Julie and the Phantoms – Staffel 1

Die Handlung: 1995 steht die Band Sunset Curve kurz vor dem musikalischem Durchbruch. Doch abgelaufene Hotdogs führten zum verfrühten Ableben drei der vier Bandmitglieder. 25 Jahre später, landen sie als Geister in der Garage von Julie (Madison Reyes). Die Highschoolschülerin trauert noch immer um ihre Mutter und hat dadurch ihre Liebe zur Musik verloren. Sie kann als einzige die Jungs sehen und findet dadurch zurück zur Musik. Und sobald sie auf einer Bühne auftritt, können auch die anderen die Jungs sehen. So gründen sie die Band Julie and the Phantoms, wobei alle denken, dass es sich bei den Jungs um Hologramme handelt. Hinzu zu den alltäglichen Probleme kommen noch ein paar Geisterprobleme.

Meine Meinung: 9 Episoden umfasst die erste Staffel und ich habe alle an einem Tag verschlungen. Wenn man sich mit der Grundprämisse der Musical-Comedy anfreunden kann, zieht einen die Serie sehr schnell in den Bann und man will einfach wissen, wie es weitergeht. Während Julie stellenweise noch etwas gewöhnungsbedürftig ist, sind die Jungs von Sunset Curve einfach nur liebenswert. Stellenweise ein bisschen trottelig, manchmal ein bisschen zu Klischee, aber schlussendlich einfach zum knuddeln. Die Geschichte geht zügig voran und bietet mehr als nur Bandproben und Auftritte. Neben Julies Probleme an einer Highschool inklusive Zicke und Crush, steht auch die Frage im Raum, wieso Julie die Jungs sehen kann, wieso sie beim Auftritt sichtbar werden und was ihre Aufgabe ist. Hier stellt die erste Staffel schon erste Vermutungen an, lässt einige Geisterprobleme einfließen, lässt aber auch noch einiges für eine zweite Staffel offen. Einen kleinen miesen Cliffhanger konnte sich die Serie dann am Ende doch nicht verkneifen.

Julie and the Phantoms ist bei Netflix im Abo enthalten

Welche Serien habt ihr schon gesehen? Konnte ich euch von einer neuen Serie überzeugen?

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2 Gedanken zu „Eine Handvoll Serien

  1. Pingback: Mein Jahresrückblick 2020 – #4 – Serien | ShalimasFilmweltenKritik

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