The Batman

Ein Vorwort

Einer der meistverfilmten Superhelden dürfte wohl Batman sein. Im Laufe der Zeit gab es immer wieder verschiedene Einschläge und Genremischungen. Während Christopher Nolans Dark Knight Reihe bis heute als die ikonischste Verfilmung angesehen wird, ist sie wohl auch die mit der guten düsteren Grundstimmung und gleichzeitig einem hohen Actionanteil. Nun stand wieder eine Neuverfilmung an. Nach dem ersten Aufschrei beim Casting von Robert Pattinson als dunklen Rächer, vor allem aus der Reihe derjenigen, die ihn noch immer mit seiner Rolle in Twilight verbinden, gab es immer wieder Gerüchte über die neue Richtung, die der Film einschlagen sollte. Wie er letztendlich funktioniert und ob der neue Stil etwas taugt, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung

Bruce Wayne (Robert Pattinson) zieht seit zwei Jahren als Batman durch Gotham und verbreitet Angst bei den Kriminellen. Die Polizei bittet ihn regelmäßig um Hilfe. Als der Bürgermeister (Rupert Penry-Jones) ermordet wird, schaltet Lietenant Gordon (Jeffrey Wright) Batman ein, der einer Spur voller Rätsel folgt, die auch in seine Vergangenheit führt.

Meine Meinung

Wenn der Name Batman fällt, tauchen meist gleich Bilder im Kopf auf von Kämpfen in dunklen Gassen, turbulenten Autofahrten und vor allem ikonischen Sätzen („Ich bin Batman“). Dabei findet sich Batman regelmäßig klassisch im Action- und Superheldenbereich. Nach Ben Afflecks Interpretation in den Flops Dawn of Justice und Justice League, waren viele wohl fertig mit DC und ihrem DCEU. Was keiner wollte, war noch ein Batman-Film. Was wir bekamen ist jedoch ein Batman-Film, der anders ist, der sich mehr auf die Comics besinnt und sich weniger an immer größer werdender Action orientiert, als vielmehr an Charakteren und an einer spannenden Kriminalgeschichte.
So fällt der Einstieg in The Batman durchaus schwer, da zwar dankenswerterweise auf eine Entstehungsgeschichte verzichtet wurde und lieber immer mal wieder ein paar Informationen eingestreut wurde, für die wenigen Zuschauenden, die Batmans Origingeschichte noch nicht kennen, sich gleichzeitig aber am Anfang eher auf eine düstere Grundstimmung konzentriert wurde, statt gleich in die Handlung einzusteigen. Sobald man sich jedoch an die Dynamik des Films gewöhnt hat, kommt die Handlung langsam ins Rollen. Der erste Mord passiert und wir erleben gleichzeitig die Ermittlungen rund um Comissioner Gordon und die parallelen Ermittlungen seitens Batman. Von hier aus entspinnt sich nach und nach der Kriminalfall immer mit bekannten Charakteren aus dem Batmanuniversum. So treffen wir auf den Pinguin, Catwoman und auch auf den Riddler. Dabei sind diese Charaktere auch eher unauffällig in die Gesamthandlung eingewebt und es wird nicht immer wieder groß mit ihren Namen herumjongliert. Selbst Batman wirkt hier eher kleiner.
So ist der Film wesentlich handlungsorientierter als Charakterbezogen. Natürlich darf zumindest eine action- und bildgewaltige Verfolgungsjagd nicht fehlen, aber ansonsten geht es eher darum Brotkrumen zu sammeln und das Puzzle zusammenzusetzen. Genau das ist auch der Grund warum der Film selbst nach den vielen Batmanvarianten, die es bereits gab, immer noch gut funktioniert. Er bringt eine ganz neue Dynamik hervor und birgt sowohl Potential für die Superhelden- als auch für die Krimifans. Die 177 Minuten Lauflänge fliegen nur so dahin, da es immer wieder eine neue Wendung gibt oder ein neues Rätsel auftaucht. Lediglich der Anfang ist wie oben erwähnt ein bisschen zäher.
Dennoch ist der Film nicht ganz rund. Zum einen gibt es gerade im großen Finale das ein oder andere Logikloch bzw. sind einzelne Handlungen da nicht mehr so richtig nachvollziehbar. Hier wurde lieber noch einmal auf den großen Wumms gesetzt, als darauf, dass die gut durchdachte Handlung bis zum Ende durchgesetzt wird. Dies ist aber in der Gänze des Films durchaus verzeihbar. Zum anderen wirkt die Rolle der Catwoman etwas lieblos eingebunden. Zwar taucht sie immer wieder auf, meist aber nur als kurze Stichwortgeberin, um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden, bis sie wieder gebraucht wird. Hier ist es fraglich, ob es dafür einen bekannten Charakter, wie Catwoman wirklich gebraucht hätte, da man sich für sie mehr Spielraum gewünscht hätte. Gleichzeitig spielt Zoe Kravitz die Catwoman sehr minimalistisch, so dass auch der Zugang zum Charakter komplett fehlt. Abgesehen davon funktioniert der Film als Ganzes sehr gut.
Auch Robert Pattinson beweist hier einmal mehr, dass er sich von seinem Vampirdasein schon lange verabschiedet hat, auch wenn er nur selten ohne Maske zu sehen war. An das graue und verregnete Gotham muss man sich auch erst gewöhnen, funktioniert aber für die Atmosphäre wunderbar. So sind die Bilder trotz der vielen Nachtszenen gut erkennbar, auch wenn vieles über die Schatten erzählt wird.
The Batman ist anders als die Vorgängerfilme, setzt sich aber auch weit genug von der Dark Knight Reihe ab, um nicht im Schatten dieser Verfilmungen zu stehen. Hier dürfen wir durchaus gespannt sein, was eine Fortsetzung bringen könnte.

Das Fazit

The Batman trifft vom Genre her bestimmt nicht den Geschmack von jedem Batman-Fan, aber wenn man sich damit anfreunden kann, funktioniert der Film größtenteils gut. Vor allem die Atmosphäre lässt einen über die kleinen Mankos hinwegblicken. Dafür gibt es 07 von 10 möglichen Punkten.

The Batman läuft seit dem 03.03.2022 in den deutschen Kinos

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Ein Gedanke zu „The Batman

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