Killers Bodyguard

Am 31.07.2017 erschien eine Actionkomödie mit Samuel L. Jackson und Ryan Reynolds in den deutschen Kinos.

Michael Bryce war einst ein gut bezahlter und hoch geachteter Bodyguard. Doch nachdem er einen Auftrag in den Sand setzte, verlor er fast alles und gibt sich nun mit unterklassigen Jobs zufrieden. Bis er einen Anruf von seiner Ex-Freundin bekommt, die den Auftragskiller Kincaid dringend zum internationalen Gerichtshof in Den Haag bringen muss, doch befürchtet, dass es in ihrer Organisation einen Maulwurf gibt. Doch Bryce und Kincaid können sich eigentlich überhaupt nicht riechen, da Kincaid öfter Aufträge hatte Bryce Klienten zu töten.

Man nehme einen Ryan Reynolds. Dann schreibe man ihm eine Rolle, die sehr pingelig gegenüber seinem Auftreten, seinem Aussehen, seinen Plänen und seinen Regeln ist. Für den eine Welt zusammen bricht, wenn auch nur ein Glied nicht in seine gut durchdachten Pläne passt oder etwas nicht wie gewünscht aufgeht. Also praktisch einen sehr steifen Charakter, den Reynolds aber mit seinem typischen Charme spielen kann, so dass man trotzdem mit ihm mitfühlt und ihn als Identifikationsfaktor nutzen kann. Als nächste nehme man einen Samuel L. Jackson mit seiner absolut unbeschreiblichen Lache. Dann schreibe man ihm die bekannte Rolle aus Pulp Fiction ein klein wenig um, lässt ihn aber unverhätnismäßig oft „Motherfucker“ sagen. Man hat nun also einen unkontrollierbaren, besserwisserischen, aber trotzdem saucoolen Gegenspieler zu Reynolds Rolle. Ungefähr so werden die Produzenten des Films Killer’s Bodyguard geplant haben. Als Krönchen auf dem bereits sehr gut ausgestatteten Cast, konnte man dann auch noch Gary Oldman für den Film gewinnen.
Während sich im Jahr 2016 bereits Russel Crowe und Ryan Gosling in „The Nice Guys“ an einer Actionkomödie mit zwei sehr unterschiedlichen Protagonisten versuchten und scheiterten, geben sich nun Jackson und Reynolds die Ehre. Und schaffen es tatsächlich trotz ihrer Unterschiede und Differenzen miteinander zu harmonieren, so dass allein die Wortgefechte der beiden viel Spaß machen. Es entwickelt sich eine einzigartige Hassliebe, die durch die großen Talente der beiden Schauspieler sehr gut hervorgehoben werden.
Die Handlung an sich ist sehr einfach konzipiert und bleibt an vielen Stellen sehr eindimensional. Teilweise war es wieder das typische Klischee, dass man schon so oft gesehen hat. Doch dadurch, dass die Actionszenen sehr schön choreographiert wurden und auf der großen Leinwand immer gut wirken und mit einem ganz eigenen Humor gekrönt werden, macht der Film unheimlich viel Spaß beim Anschauen, auch ohne tiefgründige Handlung. Durch kleinere Nebenstränge mit sehr guten Einfällen, um die Stimmung bewusst zu heben und zu senken, wirkt die Handlung abwechslungsreich, bleibt aber trotzdem schlüssig und geradlinig.
Der Humor des Films ist trotz der inflationären Benutzung von Motherfucker stets auf einem guten Niveau und nimmt sich auch ganz gerne an einigen Stellen selbst aufs Korn. So sorgt er für ein befreiendes Lachen und dass die Zuschauer den Kinosaal mit einem guten Gefühl verlassen.
Während Reynolds und Jackson ihr Talent in vielen Szenen unter Beweis stellen können, bleibt Gary Oldman in seiner Rolle sehr blass und hat einfach viel zu wenig Screentime, um wirklich etwas aus seiner Rolle zu machen. Die wenigen Szenen spielt er jedoch auf gewohnt sehr hohem Niveau.
Die musikalische Untermalung ist auch für jede Szene gut gewählt, auch wenn sehr oft auf Klassiker zurück gegriffen wurde. Trotzdem passen die Lieder, sind teilweise etwas ironisch für die Szene und passen damit nur noch besser.

Alles in allem macht Killer’s Bodyguard einfach Spaß beim Anschauen und kann auch ansonsten auf vielen Ebenen punkten. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.

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5 Gedanken zu „Killers Bodyguard

  1. Pingback: Meine Kinowoche mit Felix Neumaier | Review/Gedankenspiel | DerStigler

  2. Pingback: Rückblick auf das 3. Quartal 2017 – Highlights und Enttäuschungen | ShalimasFilmweltenKritik

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