Ein Vorwort
2017 entdeckte ich Autorin Lana Rotaru mit ihrer damals im Selfpublishing erschienen Reihe „Deadly Sin Saga“. Es folgte ihre bereits abgeschlossene Reihe „Black – die Panther Trilogie„. Und ab dann hieß es für mich warten. Bis Frau Rotaru schließlich bekannt gab, dass sie wohl nicht mehr schreiben würde. Verzweiflung machte sich in mir breit. Doch manchmal geschehen noch Wunder. Und so kehrte Frau Rotaru als Autorin zurück und diesmal mit dabei: Der Impress-Verlag. Dies bedeutete nicht nur, dass sie Seven Sins-Reihe wieder aufgenommen wurde und (hoffentlich) endlich beendet wird, sondern auch, dass Impress noch eine weitere Reihe von Frau Rotaru ins Programm aufnahm. Die Crushed Trust-Reihe bestehend aus vier Bände rund um Amanda und den Frauenschwarm Dante wollte ich eigentlich erst nach der Seven Sins Reihe beginnen, doch als ich nach einer Ausschreibung der Autorin ein Rezensionsexemplar erhielt, wurde es nun Zeit, der Reihe jetzt schon eine Chane zu geben. Wie mir der Auftakt der Reihe gefiel, erfahrt ihr in meiner Kritik.

Die Handlung
Amanda ist sich sicher, dass der Tod ihres Bruders Andrew kein Motorradunfall war. Es war Mord. Und seine beiden besten Freunde Van und Dante sind darin verwickelt. Doch ausgerechnet für Dante hat sie selbst jahrelang geschwärmt. Nun versucht sie der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Dabei kommt sie Dante gefährlich nah. Doch was hat es mit den Zetas auf sich? Und hatte Andrew vielleicht mehr Geheimnisse als Amanda dachte?
Meine Meinung
Wenn Liebesgeschichten über mehrere Bände erzählt werden, bin ich zunächst immer skeptisch. Denn in den meisten Fällen bedeutet das, dass sich die Geschichte an vorgeschriebene Muster hält. So verhält es sich meistens so, dass die Charaktere langsam zueinander finden, am Ende des ersten Bands auseinander gerissen werden, meistens einfach nur ein Missverständnis, dass sich irgendwann im zweiten Band aufklärt, nur um dann am Ende des zweiten Bands wieder auseinander gerissen zu werden und so weiter und so fort. Meistens funktioniert das bei Romantasy besser, als bei romantischen Fantasy-Geschichten, da sich hier die einzelnen Bände eher mit dem Aufbau zum großen Finale befassen und die Liebesgeschichte nur an zweiter Stelle steht. Und so versucht Lana Rotaru hier einen guten Kompromiss aus beiden Varianten zu bauen. Denn neben der aufkommenden Liebesgeschichte geht es eben auch um das Rätsel um den Tod von Amandas Bruder Andrew.
Hierzu werden im ersten Band bereits einige Hinweise gestreut und so kommt bereits erste Spannung auf. Dennoch tappt Amanda und auch der Leser hier größtenteils noch völlig im Dunkeln. Vor allem bleibt es völlig offen, wem man trauen kann und wer die Wahrheit erzählt und wer nur falsche Fährten legt. So will man unbedingt mehr erfahren, muss sich aber zunächst durch eine Menge Wiederholungen graben.
Dafür wird man aber mit einem wunderbar flüssigem Schreibstil entlohnt. Auch ist die Protagonistin zwar sehr hartnäckig in ihren Forderungen, wird dadurch aber nicht unsympathisch, sondern bleibt menschlich. So fiebert man mit ihr, stolpert über neue Erkenntnisse, hinterfragt alles, was ihr erzählt wird und hofft darauf, dass sich die Geschichte aufklärt.
Wesentlich undurchsichtiger ist ihr Gegenstück Dante. Der Inbegriff eines Bad Boys, aber trotzdem lernt man seine menschlichen Seiten kennen. Bei Bad Boys habe ich immer das Problem, dass ich ihren Wandel nachvollziehen muss. Bzw. dürfen sie am Anfang nicht so unfassbar unsympathisch werden, dass man ihnen ihr Verhalten nicht mehr verzeihen kann. Hier steht Dante zwischenzeitlich ziemlich auf der Kippe, dennoch merkt man ihm seine gute Seite stets noch an, was mir eine weitere Geschichte mit ihm realistisch macht.
Letztlich merkt man dem Band an, dass er als Einleitung für das kommende konzipiert wurde. Dafür funktioniert er noch erstaunlich gut und macht Lust auf die nächsten Bände. Wirklich störend ist nur eins: Das sehr abrupte Ende. Hier ist man gerade mitten in einer neuen Spur und kann es kaum erwarten herauszufinden, was dort passiert, als die Worte „Ende des ersten Bands“ auftauchen. Allerdings stellt Frau Rotaru so tatsächlich sicher, dass man auf jeden Fall zum nächsten Band greift.
Das Fazit
Kiss me never ist ein guter Auftakt, der Spannung aufbaut, die Charaktere einführt, aber leider auch nicht versucht mehr als das zu sein. So endet die Einleitung sehr plötzlich. Doch sympathische Charaktere und ein schöner flüssiger Schreibstil entschuldigen einiges. Dann brauch ich wohl nun dringend den zweiten Band.
Kiss me never ist am 01.09.2020 als Taschenbuch erschienen
Kiss me never wurde mir von der Autorin und dem Impress Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Ich kennzeichne diesen Beitrag hiermit als Werbung.
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