Ein Vorwort
Dass die DDR gerade durch die Stasi nicht unbedingt ein schöner Ort zum leben war, haben schon einige Filme gezeigt. Das Ganze jetzt noch einmal als Komödie zu verpacken, war noch einmal ein Ansatz, der mich interessierte. Wie das in Leander Haußmanns verpackt wurde, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung
Ludger Fuchs (Jörg Schüttauf/David Kross) lässt sich von seiner Familie überreden Einsicht in seine Stasiakte zu nehmen. Dabei erinnert er sich an die 1980er Jahre, wo er von der Stasi in die Künstlerszene des Prenzlauer Bergs eingeschleust wurde und dort zu einem gefragten Dichter aufsteigt.
Meine Meinung
Mit Sonnenalle und NVA – beide von mir ungesehen – hat Leander Haußmann sich bereits zweimal mit der DDR-Geschichte befasst. Stasikomödie soll nun der Abschluss der Trilogie sein. Ich habe keine Ahnung, wie in den anderen Filmen an das Thema herangegangen wurde, aber hier wurde ein bunter Misch aus Ostalgie, dem bunten Treiben der Kunstszene am Prenzlauer Berg, feiner Dialogkomik und groß aufgefahrenen und überladenen Szenen, die die eigentliche Komödie ausmachen sollen. Zusammen gibt das eine ganz eigenwillige Mischung, die durchaus einen Blick wert ist, wer noch einmal einen völlig anderen Film erleben will.
Dennoch hat der Film deutliche Schwächen. Wer das Wort Komödie im Titel einbaut, schührt damit gewisse Erwartungen. Über Humor lässt sich zwar streiten, aber wirklich witzig war der Film nun nicht. Der komödiantische Anteil wird hier entweder zu subtil untergebracht oder eben in viel zu übertriebenen Szenen. Wobei mich gerade die abgeholt haben, auch wenn sie immer sehr fehl am Platz wirkten. Gerade die Abschlussszene wirkte wie aus einem ganz anderen Film.
Auch ist nicht direkt zu erkennen, welche Aussage der Film nun zur Stasi treffen will. Zwar wird sich an vielen Stellen über sie lustig gemacht, eine komplette Abrechnung mit den Methoden ist dann aber auch nicht. So schafft es der Film durch seine einnehmende Atmosphäre einen irgendwie in seinen Bann zu ziehen, lässt einen hinterher aber ziemlich ratlos zurück, was genau der Film nun aussagen wollte.
Schauspielerisch und durch eine Vielzahl an verschiedenen Charakteren ist der Film mit seiner Lauflänge von 115 Minuten nicht langweilig oder langatmig und lässt sich gut weggucken. Vor allem Henry Hübchen als Ludgers Vorgesetzter bringt eine ordentliche Portion Charme mit. Letztlich ist der Film wohl vor allem an die ehemaligen Bewohner der DDR gerichtet, die hier ein wenig in Ostalgie schwelgen können. Denen Schauplätze bekannt vorkommen und die sich einfach nochmal für eine Weile in die Vergangenheit versetzen lassen wollen.
Das Fazit
Stasikomödie ist so ein Film, von dem man nichts erwartet und wenig bekommt, der in seiner Schlichtheit irgendwie funktioniert und gleichzeitig schnell in Vergessenheit geraten dürfte. Der von allem etwas, aber nichts richtig hat. Dafür gibt es 05 von 10 möglichen Punkten.
Stasikomödie läuft seit dem 19.05.2022 in den deutschen Kinos
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