Doctor Strange in the Multiverse of Madness

Ein Vorwort

Nach einem bereits sehr marvellastigen Vorjahr, gibt Disney auch dieses Jahr wieder alles und bombardiert uns nicht nur mit immer mehr Serien, sondern auch weiterhin mit neuen Kinofilmen. Diesmal durfte ein bereits bekannter Charakter seinen lang ersehnten zweiten Film bekommen und macht eines noch einmal deutlich: Phase Vier wird von der Multiversums Idee geprägt bleiben. Warum mich der Film leider nicht vom Hocker hauen konnte, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Was bisher geschah

Hier werde ich kurz die zuvor erschienenen Filme zusammenfassen. Dadurch sind Spoiler leider nicht zu vermeiden. Du weißt bereits, was geschah? Dann überspring dieses Absatz einfach.

Welche Filme/Serien man aus dem MCU vorab gesehen haben sollte: Doctor Strange, WandaVision – Diese stelle ich hier kurz vor.
Welche Filme/Serien aus dem MCU gut wären vorab gesehen zu haben: What if…, Avengers – Infinity War, Avengers – Endgame, Spider-Man – No way home, Loki – hierfür verweise ich auf meine Zusammenfassungen (sofern sie bereits existieren, für die Links einfach die Titel anklicken).
Und zu guter Letzt Filme/Serien, die man nicht unbedingt gesehen haben muss, zu denen es aber größere Querverweise gibt bzw. zu denen man die bekanntesten Figuren kennen sollte: X-Men Reihe, Fantastic Four und Inhumans.

In Doctor Strange lernen wir Doctor Steven Strange kennen, einen herausragenden Neurochirurgen, der mindestens genauso arrogant ist. Bis er durch einen Unfall seine Finger nicht mehr richtig unter Kontrolle hat. Nach unzähligen Operationen ist er pleite und kann seine Finger immer noch nicht genug kontrollieren, um wieder arbeiten zu können. Als er von einem medizinschem Wunder hört, zieht es ihn nach Kathmandu. Im Kamar-Taj trifft er auf die Älteste, die ihm magische Fähigkeiten lehrt. Aller Anfang ist schwer, doch Strange ist fest entschlossen möglichst schnell alles zu lernen. Bei seinen erweiterten Studien entdeckt er durch Zufall die Magie der Zeit und damit wieder einen der Infinity-Steine. Kurz darauf wird auch schon das Kamar-Taj angegriffen. Kaecilius, ein ehemaliger Schüler des Kamar-Taj und der Ältesten, will das Dunkeluniversum und den großen Bösen Dormammu in unser Universum holen. Bei einem ersten Angriff Kaecilius wird Strange schwer verletzt und kann gerade noch in sein altes Krankenhaus entfliehen, wo er sich von einer alten Freundin Christine Palmer behandeln lässt. Zurück im Kamar-Taj hat sich Kaecilius befreit und greift nun weiter an. Strange und Mordo versuchen ihn aufzuhalten, unterliegen aber. Schließlich greift die Älteste ein. Aber auch sie unterliegt und stirbt kurz darauf. Kaecilius schafft es nun Dormammu zu entfesseln und dieser versucht die Erde einzunehmen. Doch Strange kann ihn mit einer Zeitschleife überlisten und Dormammu, sowie seine Anhänger um Kaecilius verlassen die Erde. Strange macht es sich nun zur Aufgabe die Welt vor Gefahren übernatürlicher Natur zu schützen.
In WandaVision erleben wir Wanda Maximoff und Vision wie sie im Stile verschiedener Sitcoms zusammen leben. Zeitgleich wird die Organisation SWORD zur Kleinstadt Westview gerufen, wo eine Anomalie aufgenommen wurde. Die Stadt ist unbetretbar, aber die Agent*innen empfangen die Sitcom-Folgen aus der Stadt. SWORD Agentin Monica Rambeau (bekannt aus Captain Marvel) FBI-Agent Woo (bekannt aus Ant-Man 2) und Astrophysikern Darcy Lewis (bekannt aus Thor 1-2) werden dazugerufen und untersuchen die Maximoff-Anomalie. Dabei stellt sich heraus, dass Wanda in ihrer Trauer um den in Infinity War verstorbenen Vision die Kleinstadt als Marionetten gefangen hält, um ihren Traum von einem Eheleben umzusetzen. Dazu kommen später auch zwei Kinder Tommy und Billy, die Wanda „gebärt“. Durch die Versuche von SWORD einzudringen, wird Vision immer misstrauischer und beginnt Nachforschungen anzustellen. Schließlich konfrontiert er Wanda damit und bittet sie aufzuhören. Doch die neugierige Nachbarin Agnes entpuppt sich als Hexe Agatha Harkness und ist neidisch auf Wandas Kräfte, die sie zu stehlen versucht. Es kommt zum finalen Kampf, in dem Wanda Westview und damit auch Vision aufgeben muss. Doch durch Agatha hat sie vom Darkhold erfahren, einem Zauberbuch voller schwarzer Magie, die alle einen Preis haben. Dies studiert sie in der letzten Szene in einem abgeschiedenen Haus.

Die Handlung

Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) bekommt Besuch von America Chavez (Xochitl Gomez), die durch das Multiversum reisen kann. Sie wird von einem seltsamen Wesen gejagt, was ihr in diese Realität folgen konnte, wurde aber gerade erst von einem anderen Strange enttäuscht. Da ihm die Erfahrungen mit dem Multiversum fehlen, wendet er sich an Wanda Maximoff (Elizabeth Olsen).

Meine Meinung

Seit What if…, aber spätestens seit Spider-Man – No way home dürfte klar sein, dass Phase 4 nach einer kurzen Findungsphase – mit Shang-Chi und den Eternals – sich hauptsächlich um das Thema des Multiversums dreht. Der zweite Streich um Doctor Strange fokussiert dies nun noch mehr und beinhaltet gleich eine Reise durch eben dieses.
Dabei wird nun auch immer deutlicher, dass die Zeit der reinen Solofilme vorbei ist und die Überschneidungen immer größer werden. War Strange beispielsweise bei Spider-Man dabei, so darf nun diesmal Wanda in einer größeren Rolle auftreten. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings auch, dass es weiterhin notwendig ist, die meisten der MCU Filme gesehen zu haben, um alle Anspielungen zu verstehen und teilweise auch um der Handlung noch folgen zu können. Da dies inzwischen auch auf die Serien ausgeweitet wurde, kommt da echt viel Material zusammen.
Aber kommen wir nun zum Film. Der Einstieg ist gleich sehr spannend und durch den Übergang von einer Welt in die nächste, sorgt sie auch wieder für die Schmunzelmomente. Hier zeigt sich in den Dialogen ein gewisses Fingerspitzengefühl um eine lockere Stimmung zu erzeugen trotz großem Kampf. Leider verliert sich genau das im Laufe des Films.
Stattdessen wird eine Überfeindin geschaffen, die eigentlich nicht zu besiegen ist. Und die Hintergrundgeschichte kann nur von jemandem geschrieben worden sein, der noch nie Verlust empfunden hat. So werden die Motive der Antagonistin komplett klein geredet, weil sie ist ja jetzt „die Böse“ anstatt diese differenzierter zu betrachten. Aber dann wäre die Action etwas weniger gewesen und so etwas gibt es in einem Marvel-Film natürlich nicht.
Das ist auch das Grundproblem des Films. So werden mit den Illuminati einige Filme/Serien eingebunden, die bisher außerhalb des MCU funktionierten, nur um diese innerhalb kürzester Zeit wieder zu zerschlagen.
Doctor Strange in the Multiverse of Madness ist trotz allem kein schlechter Film. Er ist nur hoch ambitioniert, macht einige Handlungsstränge auf, ohne diese mit genügend Power zu bedienen. So würde eine reduzierte Handlung dem Film mehr Raum geben sich richtig zu entfalten. Dennoch funktioniert er mit der Absicht sich mehr auf Action und Spannung zu konzentrieren durchaus. Aber, dass das MCU optisch gute Kämpfe inszenieren kann, wurde genug bewiesen.
So bleibt der Film hinter den Erwartungen zurück. Beziehungsweise hat damit zu kämpfen, dass das MCU bereits mit Infinity War und Endgame einen Zenit erreicht hatte und diese einfach nicht mehr übertrumpfen kann. So lässt sich der zweite Doctor Strange gut gucken, man wird unterhalten, es ist spannend, aber es wäre einfach mehr möglich gewesen.

Das Fazit

Doctor Strange in the Multiverse of Madness bietet zwar Multiverse aber wenig Madness. Er scheitert an den eigenen Ambitionen und kann mit der nur an der Oberfläche kratzenden Handlung niemanden mehr vom Hocker hauen. Trotzdem funktioniert er durch die Spannungskurve. Dafür gibt es 06 von 10 möglichen Punkten.

Doctor Strange in the Multiverse of Madness läuft seit dem 04.05.2022 in den deutschen Kinos

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Ein Gedanke zu „Doctor Strange in the Multiverse of Madness

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