Am 23.05.2015 war das dreijährige Warten auf eine Fortsetzung des Avengersfilms vorbei.
Kurz zur Story: Inspiriert durch die künstliche Intelligenz aus Lokis Zepter, entwickelt Tony Stark (Iron Man) zusammen mit Bruce Banner (Hulk) ebenfalls eine künstliche Intelligenz, die auf JARVIS Computersystem basiert. Sie soll eigentlich zum Schutz der Menschheit dienen, doch entwickelt sie schnell ein Eigenleben und entwickelt zudem einen Hass auf die Menschheit und seinen Schöpfer. Nun müssen die Avengers ihre bisher größte Aufgabe meistern und zugleich zeigen, dass sie untereinander weiterhin zusammen halten.
Jeder, der meinen Blog ein wenig verfolgt, weiß, dass ich ein riesengroßer Marvel-Fan bin. Der erste Avengersfilm gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Drei Jahre musste ich auf die Fortsetzung warten, nur um jetzt bitterlich enttäuscht zu werden. Gleich vorweg, vielleicht ist der Film gar nicht sooo schlecht, aber meine Erwartungen waren halt sehr hoch.
Die eigentliche Grundstory um Ultron ist gut durchdacht und auch gut umgesetzt. Aber dies hat Joss Whedon diesmal wohl nicht gereicht. An sich hat Whedon für seine bisherigen Werke meine absolute Bewunderung. Aber diesmal wollte er zu viel. Neben der Hauptstory, die an sich schon für einen Film mit Überlänge reicht, kamen noch angefangene und teilweise auch überflüssige Handlungsnebenstränge dazu, die absolut nicht in den Film passten, weder zeitlich noch thematisch. Es werden neue Charaktere eingeführt, diese aber auch zu wenig beleuchtet, so dass man sich mit ihnen nicht identifizieren konnte.
Aber eins nach dem anderen. Die Idee Whedons die Ängste der Charaktere einzuführen – herbeigeführt durch den neuen Charakter Scarlett Witch – ist an sich nicht schlecht, aber der Film scheint keine Zeit dafür zu haben, weswegen sie nur in einzelnen Traumsequenzen angesprochen werden. Dadurch scheint das Thema so wahllos in den Film geschnitten, ohne näher durchleuchtet zu werden oder irgendeinen großen Einfluss auf die Handlung zu haben.
Die Hintergrundgeschichte von Black Widow ist durchaus spannend. Die Erläuterung, wie sie zur eiskalten Killerin geworden ist, ist interessant, hätte aber gerne noch ein wenig genauer erzählt werden können. Dies aber im Zusammenhang mit einer absolut unpassenden Liebesgeschichte zu Bruce Banner (Hulk) zu erzählen, ist doch fragwürdig. Wieso muss in jedem Film immer mindestens eine Liebesgeschichte vorkommen? Für mich unbgefreiflich, weil es den Filmfluss zumindest bei Age of Ultron zerstört und auch nicht zu den Charakteren passen will. Black Widow ist zur eiskalten Killerin erzogen worden, da passt die Liebesgeschichte nicht dazu. Genauso wie bei Bruce, der mit seinen Agressionsbewältigungsproblemen genug beschäftigt ist. Und was ist aus Betty Ross geworden? Bruces große Liebe aus den bisherigen Hulk-Filmen? Für mich eine absolut störende Nebenhandlung.
Fast noch störrender finde ich jedoch die Nebenhandlung mit Hawkeye und seiner Familie. Von einer eher vernichtenden Schlacht der Avengers wird in eine Familienidylle gehüpft, die einem eher das Gefühl gibt in einen anderen Film gehüpft zu sein. Hier wurde wertvolle Filmzeit geopfert, die besser in die Hauptstory investiert worden wäre, denn die kann man schnell mal aus den Augen verlieren.
Ansonsten bietet der Film alles, was man von einem Marvel-Film erwartet: Spannende Actionszenen und humorvolle Dialoge. Leider ist die Handlung so wirr und überladen, dass man gar nicht dazu kommt dies zu genießen.
Alles in allem bin ich von dem Film echt enttäuscht und selbst mit Marvelbonus schafft der Film nur 6 von 10 möglichen Punkten.