Hallo ihr Lieben,
ich möchte eine neue Kategorie ins Leben rufen: Filme, die musst du gesehen haben! Immer wieder höre ich von Freunden, wenn ich mich mit ihnen unterhalte „Was den Film kennst du nicht! Aber den muss man doch gesehen haben!“. Um diese Aussagen zu überprüfen, bitte ich immer wieder Freunde darum, mir doch genau diese Filme einmal zur Ansicht zu geben. Dies hat nun zunächst mein Arbeitskollege Jan getan und ich habe seine Filme nun durchgeschaut. Hier erfahrt ihr nun, ob sich die Filme meiner Meinung nach wirklich lohnen.
1) Red Cliff:
Im Jahr 208 ist China in drei Reiche aufgeteilt. Um das Reich zu einen wird der Kaiser der Han-Dynastie überredet, die anderen beiden Reiche anzugreifen, die sich aber erbitterlich wehren. Am ‚Red Cliff‘ findet die Entscheidungsschlacht statt.
Der Film besteht im chinesischen Original aus zwei Teilen, die aber in der westlichen Welt zu einem Film zusammengeschnitten wurden. Dies merkt man nicht direkt beim sehen, aber die Handlung ist stark undurchsichtig und einige Handlungsstränge lassen sich nicht wirklich erklären. Für mich war es sehr schwierig den Film zu verstehen, weil jedes der drei Königreiche hat einen Kaiser, einen großen Feldheeren und noch einige andere Hauptfiguren, so dass man durch die Namen schnell nicht mehr durchstieg. Optisch macht der Film auf jeden Fall etwas her und die Schlachten sind sehr schön inszeniert.
2) Defiance:
Die vier Bielski-Brüder sind in Ostpolen lebende Juden zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Um den Nazis zu entkommen und nicht in Konzentrationslager gesteckt zu werden, ziehen sie sich zusammen mit Gleichgesinnten in die Wälder zurück. Doch die Nazis sind ihnen weiterhin auf den Fersen und sie müssen irgendwie den Winter überstehen.
Der Film basiert zwar auf wahren Ereignissen, allerdings sehr lose. Gerade die Beziehungen zu sowjetischen Truppen werden nur angerissen, was vor allem von polnischer Seite stark kritisiert wird. Auch ansonsten plätschert der Film ohne Spannungsbogen vor sich hin. Anstatt auf die politischen Spannungen einzugehen, scheint der Film sich eher auf das Drama der „Waldbevölkerung“ untereinander zu konzentrieren. Dabei schafft er es weder eine Aussage zu treffen noch eine wirkliche Handlung zu generieren. Kein Film, den man gesehen haben muss.
3) Syriana:
Der Orient hat Öl und der Westen, allen voran die USA, wollen es haben. Der Rohstoffexperte Bryan Woodman, der Anwalt Bennett Holiday und der CIA Agent Bob Barnes sind alle auf ganz unterschiedliche Weise in diese Geschäfte verwickelt.
Syriana ist ein Film, dessen Handlung man eigentlich nicht in ein paar kurzen Sätzen zusammen fassen kann. Das zentrale Thema ist das Öl und die Auswirkungen auf die Ölverkauenden Länder und die Wirtschaft der Ölkaufenden Länder. Dabei gibt es mehrere Handlungsstränge, die lose miteinander verwoben sind. Ohne Hintergrundinformationen über das Funktionieren der Wirtschaft ist es sehr schwer dem Film zu folgen und ein wirklicher Spannungsbogen wird auch nicht geschaffen. Stattdessen plätschert die Handlung vor sich hin und es werden so viele Charaktere vorgestellt, dass man schnell die Übersicht verliert. Definitiv nur ein Film, für jemanden, der sich ganz stark für die Thematik interessiert.
4) Blood Diamond
Vor dem Hintergrund des Bürgerkrieges in Sierra Leone schmuggelt der Söldner Danny Archer Blutdiamanten aus dem Land. Dabei hört er von einem besonders großen, den der Einheimische Solomon Vandy gefunden hat. Dieser wurde bei einem Angriff der Rebellen von seiner Familie getrennt. Archer verspricht Vandy für den Diamanten vereint er ihn wieder mit seiner Familie.
Blood Diamond ist ein Film, der bereits ab der ersten Szene zutiefst schockiert. Die Zustände die während des Bürgerkrieges in Sierra Leone herrschten sind für uns in der westlichen Welt einfach unfassbar und schockierend. Durch die hohe Brutalität und schonungslose Ehrlichkeit fällt es schwer einen tieferen Bezug zum Film und zu den Charakteren aufzubauen. Der Film selbst ist sehr spannend und sehr gut gespielt. Ob man den Film unbedingt gesehen haben muss, hängt davon ab, ob man mit so viel Realität zurecht kommt. Er regt auf jeden Fall zum nachdenken an.
5) Lord of War – Händler des Todes
Yuri Orlov ist von Beruf Waffenhändler. Er erzählt während des Films völlig nüchtern über seine Arbeit und wie alles funktioniert und welche Tricks er nutzt, um nicht gegen das Gesetz zu verstoßen.
Die Eröffnungsszene, in der die Herstellung einer Patrone gezeigt wird, ist sehr bekannt. Der Film zeigt viele brutale Auswirkungen von Waffenhändlern und erzählt die Geschichte von Yuri Orlov trotzdem komplett nüchtern. Der Film unterscheidet sich durch die Erzählweise stark von anderen Filmen und obwohl er nicht auf einen großen Spannungsbogen setzt, kann man doch nicht wegschalten. Ein Film, den man gesehen haben sollte.
6) Invictus – Unbezwungen
Nelson Mandela wurde aus dem Gefängnis auf Robben Island entlassen. Nach dem Ende der Apartheid gewinnt er die Wahl zum Präsidenten und wird der erste schwarze Präsident Südafrikas. Um seine Stellung auch bei der weißen Bevölkerung zu stärken und beide Gruppen einander näher zu bringen, unterstützt er die Rugby-Mannschaft, die Südafrika bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft vertreten soll.
Der Film greift die Themen Rassismus und Politik auf und verpackt sie in ein Sportdrama. Ein sehr geschickter Schachzug, denn dadurch werden die brisanten Themen aufgelockert und der Zuschauer kriegt eher einen Bezug zum Film. Vorallem die sehr guten schauspielerischen Leistungen von Morgan Freeman und Matt Damon machen den Film zu einem einzigartigen Erlebnis. Ein Film, den man auf jeden Fall gesehen haben muss und der auch mein persönlicher Favorit von Jans Filmen ist.
So das war die erste Ausgabe von dem neuen Format „Filme, die man gesehen haben muss“. Hat es euch gefallen, gibt es Anmerkungen?