Eine Handvoll Serien – 05/21

Herzlich Willkommen zur fünften Ausgabe der serientastischen Handvoll in diesem Jahr. Heute mit dabei: ein peinlicher Vater, ein Höllenfürst, frittierte Leckereien, erste Highschoolerfahrungen und ein neu inszeniertes Musical.

Dad stop embarrassing me – Staffel 1

Die Handlung: Unternehmer Brian Dixon (Jamie Foxx) lebt zusammen mit seinem Vater und seiner Schwester. Große Aufregung herrscht, als auch seine Tochter Sasha (Kyla-Drew) ebenfalls zu ihm zieht. Doch der Balanceakt zwischen cooler Dad und strenger Vater gelingen ihm nicht immer.

Meine Meinung: Dad stop embarassing me wollte vieles sein. Jung, hip, erfrischend, eben ein Gegenpol zu den gängigen Sitcoms. Leider ist sie vorangig eins: Nervig. Denn gerade Jamie Foxx in der Rolle des Brian Dixon ist eine schlechte Parodie auf so ziemlich alles. Das seine Firma bei seinen Führungsqualitäten überhaupt Erfolg hat, kauft man der Serie an keiner Stelle ab, seine sozialen Kompetenzen sind auch eher mangelhaft, was die Frage auffwirft, wieso überhaupt noch jemand mit ihm befreundet ist. Und das locker-strenge Vater-Tochter-Verhältnis ist auch eher ein sprunghafter Wechsel. Zumal die strenge Seite selten irgendwo begründet ist und wenn doch sehr schnell ins Lächerliche gezogen wird. Die Serie weist nicht einen guten Gag auf, die Charaktere bleiben bis zum Ende flach. Lediglich eine halbwegs gute Folge – ich sag nur Grillwettbewerb – macht die Serie erträglich. Das Prinzip ist ansonsten auch bei allen gleich: Brian hat irgendeine abstruse Idee, seine Tochter macht, was sie will, er schimpft, sie heult rum, was er für ein gemeiner Vater ist und letztlich macht sie doch wieder, was sie will. Letztlich dürfte es hier wohl keine zweite Staffel geben und selbst wenn, dann ohne mich.

Dad stop embarassing me ist auf Netflix verfügbar

Lucifer – Staffel 5

Die Handlung: Lucifer (Tom Ellis) ist wieder in der Hölle, um dort nach dem rechten zu sehen. Unterdess taucht sein Bruder Michael (Tom Ellis) auf und gibt sich als den Höllenfürsten aus. Doch Chloe (Lauren German) kommt dahinter. Fortan geht es um Geschwisterrivalität und ob Lucifer und Chloe endlich zueinander finden.

Meine Meinung: Nach der viel zu langatmigen dritten Staffel, wurde sich in der vierten – also nach der Rettung durch Netflix – auf eine kurze und knackige Handlung geeinigt, die man wieder gut sehen konnte. Nun brachte die fünfte wieder die am Anfang übliche Länge von 16 Folgen. Und das funktionierte leider gar nicht. Denn zwischendurch hat die Serie echt gute Einfälle und gerade die Folgen, in denen Gott auftaucht und aktiv an der Handlung teilnimmt, waren spaßig, spannend und hatten die guten alten Lucifer Vibes. Alles darüber hinaus leider gar nicht. Hier dreht sich die Handlung immer wieder im Kreis, die Charaktere machen die gleichen Fehler immer wieder und gerade die Beziehung zwischen Lucifer und Chloe war nicht die lang ersehnte, sondern eins der nervigsten hin und hers der Serienlandschaft. Bei jedem „aber diesmal wirklich“ hatte ich nur noch ein müdes Augenrollen übrig, denn es folgte das unvermeidbare „aber da ist noch dieses eine letzte Problem“. Auch die ganze Sache mit Michael und Tom Ellis nerviger Doppelrolle wird nach zwei Folgen einfach zu viel. Kurzum: Weniger Beziehungsdrama und vielleicht zwei Staffeln draus machen (einmal mit der Gott-Thematilk einmal mit der Michael-Thematik) und alles wäre wesentlich runder geworden.

Lucifer ist auf Prime Video im Abo enthalten

Fresh Fried & Crispy – Staffel 1

Die Handlung: Essenskritiker und Fast Food Fan Daym Drops reist durch die USA auf der Suche nach außergewöhnlichen Kreationen. Die einzige Voraussetzung: Die Essen müssen an irgendeiner Stelle frittiert sein. Je mehr desto besser.

Meine Meinung: Ganz wichtiger Tipp vorab: Schaut diese Serie nicht, wenn ihr hungrig seid und erst recht nicht, wenn ihr gerade abnehmen wollt. Denn die Massen an Essen und vor allem das viele Frittierfett setzt allein beim Zuschauen schon an den Hüften an. Pro Folge gibt es in einer Stadt durchschnittlich drei Restaurants, die besucht werden, wobei eins meist etwas größer aufgezogen wird. Wenn man Fan von frittiertem Essen ist, so findet man hier noch viele Ideen, da die Köstlichkeiten auch fernab des bekanntem sind und die volle Bandbreite des Möglichen abdecken. Zwischenzeitlich kann man über einige Kreationen zwar nur noch den Kopf schütteln, denn die Antwort auf die Frage, wie viel willst du frittieren, hier „ja“ zu lauten scheint. Oder frittierte Einzelbestandteile noch einmal als ganzes frittiert werden. Doch in den USA ist alles möglich. Mit Daym Drops hat man den idealen Moderator gefunden. Bekannt geworden ist er durch das Testen von Fast Food und ist hier ganz in seinem Element. Besonders sympathisch wurde er mir durch seine Abneigung gegen Tomaten, aber das ist dann wohl eine sehr subjektive Beurteilung. Grundsätzlich schafft er es, die Folgen spannend zu moderieren, auch wenn der Ablauf gleichbleibend ist. So und nun entschuldigt mich, ich muss mein Essen frittieren.

Fresh Fried and Crispy ist auf Netflix verfügbar

Noch nie in meinem Leben – Staffel 1

Die Handlung: Devi Vishwakumar (Maitreyi Ramakrishnan) hatte im letzten Schuljahr den Tod ihres Vaters und einer vorübergehende Lähmung zu verarbeiten. Nun will sie an der Highschool voll durchstarten und beliebter werden. Immer an ihrer Seite sind ihre besten Freundinnen Eleonor Wong (Ramona Young) und Fabiola Torres (Lee Rodriguez).

Meine Meinung: Die Beurteilung dieser Serie auf einer halbwegs objektiven Schiene, fällt mir bei dieser Serie besonders schwer. Denn viele Folgen haben mich durch die Themen Mobbing und Außenseiter stark getriggert – und ja, ich meine wirklich triggern im Sinne von psychischen und physischen Negativwirkungen. Dadurch brauchte ich beim Schauen einige Pausen und Ablenkung und habe immer wieder überlegt sie abzubrechen. Gleichzeitig hat sie mir durch ihre lockere Erzählweise und tollen Charaktere vor allem im Nebencharakterbereich gut gefallen, so dass ich doch der kompletten ersten Staffel eine Chance gegeben habe. Denn auch wenn es eigentlich normal sein sollte, so ist hier doch auffällig, wie wunderbar divers die Serie ist. Sie bietet Einblick in andere Kulturen, vor allem, da die Protagonistin indische Wurzeln hat, und inkludiert gleichzeitig noch LGBTQIAP+ Themen. Leider ist die Serie durch die Aufgewecktheit der Protagonistin für mich sehr anstrengend zu gucken. Dafür liebe ich den Großteil der Nebencharaktere. Ich bin also gleichzeitig begeistert von der Serie und konnte doch nicht richtig mit ihr warm werden. Ob ich die zweite Staffel sehen werde, weiß ich noch nicht.

Noch nie in meinem Leben ist auf Netflix verfügbar

High School Musical – das Musical – die Serie – Staffel 1

Die Handlung: Die neue Theaterlehrerin Miss Jenn (Kate Reinders) will den Film High School Musical neu inszenieren, da er an dieser Schule gedreht wurde. Doch schon beim Casting treten Probleme auf, da Nini (Olivia Rodrigo) als Gabriella gecastet wurde und ihr Ex-Freund Ricky (Joshua Bassett) als Troy. Dies stößt gerade ihrem neuen Freund EJ (Matt Cornett) bitter auf. Bei den Proben tauchen immer wieder neue Hindernisse auf, die es zu beheben gilt.

Meine Meinung: High School Musical gehört für mich einfach zu meiner Jugend dazu. Zu dem Zeitpunkt war ich im richtigen Teeniealter und in der Musical-AG meiner Schule, wo wir alle begeistert anfingen die Tänze zu lernen und die Lieder mitzusingen, wann immer sich die Gelegenheit bot. Für mich spielt also ein hoher Nostalgiefaktor mit rein. So hatte ich bereits vorab gehört, dass die neue Serie auf Disney+ nicht so richtig funktionieren soll, wollte ihr aber unbedingt eine Chance geben. Und ich bin sehr hin- und hergerissen. Denn zum einen mochte ich den sehr lockeren Erzählstil der Serie und auch hier gab es gerade bei den Nebencharakteren viele, die mir sofort sympathisch waren und mit denen ich mitgefiebert habe. Das Drama und die Hauptdarsteller*innen und auch das gesamte Drama um die Musicalproben, waren mir dagegen ziemlich egal. Da dies aber den Großteil der Serie einnahm, hatte ich zwischen den einzelnen Folgen teilweise große Pausen, da es mich nicht gerade in den Finger juckte, weiterzuschauen, was selten ein gutes Zeichen ist. Es war kein direktes Durchquälen, denn wenn ich eine Folge sah, gefiel es mir auch, aber es war auch kein Drama zwischendurch aufzuhören. Auch für die zweite Staffel bezweifel ich, dass das Prinzip noch einmal funktioniert. Dennoch könnte es sein, dass ich ihr irgendwann nochmal eine Chance gebe.

HSMDMDS ist auf Disney + verfügbar

Habt ihr eine davon gesehen? Wie hat sie euch gefallen?

Werbung

Kurzgedanken zu ein paar fortgesetzten Serien

Meistens schreibe ich hier Rezensionen zu abgeschlossenen Serien oder wenn ich gerade eine neue entdeckt habe und unbedingt davon berichten muss. Danach erwähne ich jedoch meist nur in meinen Monatsrückblicken, das ich wieder mehr Staffeln gesehen habe. Daher soll es hier nun um ein paar fortgesetzte Serien gehen – über manche habe ich vielleicht auch schon geschrieben – über die ich nicht in einem einzelnen Beitrag schreiben möchte.

Game of Thrones – Staffel 8

spoilerfrei!

Die finale Staffel einer der beliebesten Serien der letzten Jahren ist ganz frisch erschienen und hat dem Publikum einiges abverlangt. Von Petitionen, die einen kompletten Neudreh der Staffel fordern, überschattet, lief nun letzten Montag die wirklich letzte Folge der Serie. Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wie die Serie aufgelöst wurde. Ich muss sogar sagen, dass ich mit sehr viel gerechnet habe, aber der/die finale König/in über Westeros hat mich dann doch komplett überrascht. Man kann nun sagen, dass es daran liegt, dass er nicht in den Plotaufbau der vorherigen Staffeln passte, aber dennoch ist es eine Auflösung, mit der ich leben kann.
Dennoch schließe ich mich vielen Kritiken über die Staffel an. Denn sie versucht einen Schlussstrich in sechs Folgen hinzubekommen, hatte aber sieben Staffeln lang viel zu viel Handlung aufgebaut, um die nun vernünftig unterzubekommen. Daher wirkt vieles sehr gehetzt und Entwicklungen kamen wie aus dem Nichts, damit sie dann wieder zum Ende passten. Das wir auch schon vorher schwächere Staffeln hatten, wird bei den Kritiken gerne unter den Tisch fallen gelassen, jedoch ist es hier natürlich besonders enttäuschend, weil es einfach die letzte Staffel ist.
Grundsätzlich hat mich die letzte Folge wieder besänftigt, weil viele von mir befürchtete Handlungen nicht eingetreten sind. Dennoch ist es schade, dass eine Serie, die sich am Anfang für jeden winzigen Handlungsstrang genug Zeit genommen hat und dennoch ikonische Schlachten bieten konnte, nun auf einmal genau das nicht mehr hatte: Zeit.

American Gods – Staffel 2

meine Meinung zur ersten Staffel

Alles neu bei American Gods, nachdem Bryan Fuller ausgestiegen ist? Prägte Fullers Handschrift doch sehr die erste Staffel, war dadurch jedoch der Handlungsbogen nie richtig erkennbar. Nun ja, die zweite Staffel erfindet die Serie nun nicht noch einmal neu, zu sehr ist Fullers Vermächtnis in vielen Bildern noch zu sehen. Dennoch versucht die Serie mit ihren Charakteren stärker einen Handlungsstrang aufzubauen und – wenn man den Meinungen anderer Kritiker glauben darf – orientiert sie sich wohl auch mehr an der Buchvorlage. Dabei geraten diesmal die Hintergrundgeschichten der alten Götter sehr in den Hintergrund. Schade, waren diese doch mitunter der spannendste Teil der ersten Staffel. Mit acht Folgen ist auch die zweite Staffel eine der kürzeren Serienstaffeln, vermag es diesmal im großen Finale aber nicht mehr Freude auf die nächste aufzubauen. Immerhin kann man diesmal erkennen, worauf die Serie am Ende hinaus will, aber wenn sie in ihrem Tempo weitermacht, brauch sie dafür noch viele Staffeln und wird unterwegs immer mehr Zuschauer verlieren.

Queer Eye – Staffel 3

meine Meinung zu Staffel 1&2

Die Fab 5 mit Anthony, zuständig für Essen & Wein, Tan, zuständig für Mode, Karamo, zuständig für Kultur, Bobby, zuständig für das Design, und Jonathan, zuständig für die Pflege, haben ihre Station in Georgia der ersten beiden Stationen verlassen und sind nach Kansas City, Missouri aufgebrochen, um dort wieder im Leben der verschiedensten Menschen ein wenig aufzuräumen. Dabei treffen sie wieder auf die verschiedensten Geschichten, die teilweise schon zu Tränen rührten. Mit ihrer üblichen quirligen Art schaffen sie es wieder das Lächeln aus das Gesicht der Zuschauer zu bringen. Trotzdem merkt man, dass Netflix hier sehr gewollt auch abweichende Szenarien von denen der ersten Staffeln erstellt, um der Monotonie vorzubeugen. Das ist aber nur ein kleines Manko an einer weiterhin brillianten Serie. Gerne ganz schnell viel mehr hiervon!

Luzifer – Staffel 3

meine Meinung zur ersten Staffel

Die letzte Staffel vor der vorübergehenden Absetzung, ehe Netflix die Serie rettete, und uns nun ganz frisch die vierte Staffel präsentiert. Hier merkt man deutlich, dass sich die Serie von dem Kriminalfall der Woche abgewandt hat und mit Marcus Pierce – einem seit Smallville deutlich gealtertem Tom Welling – einen „Gegenspieler“ für Lucifer eingeführt hat, der aber nicht so richtig funktionieren will. Laura Germans Figur des Detective ist auch nur noch ein emotionsbelasteter Charakter, der zwischen Gefühle für Pierce und Lucifer hin und herspringen muss. Dabei verliert die Serie einiges ihres bisherigen Schwungs, da sie zu viel Wert auf ihre große Hintergrundhandlung legen, was vorher subtiler eingearbeitet wurde. Dennoch bin ich froh, dass die Serie gerettet wurde und bin sehr auf die neue Staffel gespannt.

The Crown – Staffel 2

meine Meinung zur ersten Staffel

Die Geschichte rund um Königin Elisabeth II. geht in die nächsten Jahre und bewahrt sich dabei die Tonalität zwischen ernsten geschichtlichen Entwicklungen und dem üblichen Königshaustratsch, gerade rund um ihre Schwester Margaret. Dabei brillieren die Hauptdarsteller und allen voran Claire Foy erneut in ihren Rollen. Auch die zweite Staffel schafft es wieder Spannung aufzubauen und dennoch mit ihren Themen mehrere Zielgruppen zu bedienen. Die Handlung hängt sich mitunter wieder an Einzelerereignissen auf, versucht aber gleichzeitig wieder die Entwicklungen eines ganzen Jahrzehnts unterzubringen, so dass mitunter viele Zeitsprünge drin sind.
Kulisse, Make-up und Kostüm haben sich auch hier wieder selbst übertroffen und das weiterhin hohe Budget der Serie wird an den richtigen Stellen eingesetzt.
Die zweite Staffel war gleichzeitig auch das Ende der bisherigen Darsteller, da die angekündigte dritte Staffel nun mit einem älteren Cast besetzt wurde. Hier freue ich mich vorallem auf Olivia Coleman, die Claire Foy beerben wird – was schon nicht leicht wird.

Downton Abbey – Staffel 6

meine Meinung zu Staffel 1-5

Die finale Staffel Downton Abbey hatte sich nur noch zum Ziel gemacht, die Geschichte der Familie Crowley und ihrer Angestellten zu Ende zu erzählen. Dennoch versuchen sie noch ein paar neue Handlungsstränge einzubauen, um die Spannung auch über die letzte Staffel noch zu erhalten. Trotzdem merkt man, wie vieles auf das Ende der Serie hinausläuft. Dabei wird sich für jeden Charakter – und die Serie hat bekanntlich sehr viele – versucht ein passendes Ende zu finden, mit der die Fans auch leben können. Auch hier wirken Entwicklungen der letzten beiden Folgen dann doch etwas übereilt, aber letztlich passt es zu den Charakterentwicklungen der vorherigen Staffeln.
Ein würdiges Ende einer schönen Serie. Bleibt nur zu hoffen, dass der angekündigte Kinofilm hier nicht zu viel verpfuscht.