Willkommen zur zweiten Ausgabe der serientastischen Handvoll in diesem Jahr. Heute mit: einer Stadt voller Gefängnisse, einer Monarchie, Pokemon im Urlaub, Rehabilitation in der Hölle und Feen in Norwegen.
Mayor of Kingstown – Staffel 1
Die Handlung: In der kleinen Stadt Kingstown gibt es kaum Jobs, außer in den Gefängnissen. Hier versucht Mike McLusky dem Erbe seines Bruders gerecht zu werden und als Bindeglied zwischen Insassen, Gangs auf der Straße und den Wärtern zu agieren. Dabei gerät er selbst immer wieder ins Fadenkreuz.
Meine Meinung: Eine Serie so absolut außerhalb meiner bevorzugten Genres und meiner comfort zone? Ja, ihr habt es richtig erraten, es ist eine Serie mit Jeremy Renner in der Hauptrolle, weswegen ich zumindest mal einen Blick riskieren wollte – zumal ich eh gerade ein Paramount+ Probeabo hatte. Aber die Serie ist definitiv nichts für schwache Nerven, denn hier gibt es kaum eine Szene ohne Gewalt. Warum überhaupt noch jemand in dieser Stadt wohnt ist mir ein absolutes Rätsel. Dabei ist das Drehbuch durchaus gut geschrieben und weiß die Charaktere gut einzusetzen. Aber ich konnte es einfach nicht mehr sehen. Zumal es auch eine ordentliche Portion Gewalt gegen Frauen inklusive Vergewaltigungen gab. Auch wenn die Kamera hier nicht unbedingt direkt drauf hält, war das Leid der Charaktere teilweise nur schwer auszuhalten, weswegen ich auch beschlossen habe, nach der ersten Staffel nicht weiterzuschauen. So sehr ich mich auch über eine neue Serie mit Mr. Renner gefreut habe, so ist es einfach nicht meine Serie.
The Crown – Staffel 6
Die Handlung: Nach der Scheidung von Prinz Charles und Diana gibt diese den Avancen von Dodi Fayed nach. Doch die Paparazzi verfolgen sie schamlos überall hin, was schließlich zum bekannten Unglück führte. Doch auch danach schwebt die Familie zwischen Feierlichkeiten und Verlusten. Schließlich rückt der Fokus auf Prinz William, der an der Uni Kate Middleton kennenlernt.
Meine Meinung: Der Abschluss der Serie, die ich über die Staffeln sehr genossen habe, ist seltsam ernüchternd. Als ob der Serie auf den letzten Metern die Luft ausgegangen wäre. In der ersten Hälfte befassen wir uns nochmal mit vorangig mit Charles und Diana, was insgesamt einfach zu viel Platz einnahm. Es gab zu dem Zeitpunkt auch noch andere Themen, die viel zu sehr am Rand nur erwähnt wurden, um wieder ins Liebesdrama einzutauchen. Und sobald der Teil auserzählt wurde, gelingt der Serie nicht so richtig die Wendung zu anderen Themen. Sie versucht sich nun auf William und Kate zu konzentrieren, doch schweift davon immer wieder ab, hat aber eigentlich auch ansonsten wenig zu erzählen. Am enttäuschendsten ist dann jedoch die finale Folge. Hier wurden extra nochmal Claire Foy und Olivia Coleman als frühere Darstellerinen der Queen dazugeholt, um einen inneren Konflikt der Queen über die Zukunft zu skizzieren, was aber so gar nicht funktioniert. Wir haben noch Charles und Camillas Hochzeit, die aber einfach ins Leere läuft. Es wirkt einfach nicht wie ein runder Abschluss einer Serie, die über die Staffeln so viel aufgebaut hat, deren Staffeln ich immer sehr entgegen gefiebert habe und lässt auch den Cast ein bisschen ungenutzt zurück. Schade.
The Pokemon Congierce – Staffel 1
Die Handlung: Haru kommt frisch im Pokemon-Resort an, einer Insel, wo Reisende mit ihren Pokemons entspannend können. Sie fängt als Concierge an und lernt nicht nur den Umgang mit den verschiedenen Pokemon, sondern lernt auch viel über sich selbst. Dabei erlebt sie allerlei Abenteuer.
Meine Meinung: So kurzweilig die Serie mit ihren gerademal vier Folgen auch ist, so guttuend ist sie auch. Im Prinzip ist es nur ein Serie über ein Resort, mit dem Unterschied, dass hier halt auch Pokemon leben. Mit der Stop-Motion Knetoptik ist alles sehr liebevoll gestaltet, wodurch gerade die kleinen Monster einen schnell ans Herz wachsen – wenn sie das nicht ohnehin schon sind. Mit der Protagonistin habe ich etwas länger gebraucht, um warm zu werden, doch auch das ist schnell geschafft – zumal es halt auch einfach nicht viel Zeit ist. In jeder Folge sind kleine Lebenslektionen verborgen, die sich viel mit den Themen Entspannend und Freundschaft befassen und so zeitgleich auch noch gute Themen umfasst. Dabei wird hier jedoch keineswegs der Finger belehrend erhoben, sondern die Lektionen sind gut in der Serie eingebaut, so dass man sie zwar bemerkt, sie aber die cozy Grundstimmung nicht stören. So freu ich mich auf jeden Fall auf noch viele weitere Folgen.
Hazbin Hotel – Staffel 1
Die Handlung: Charlie Morningstar, die Tochter des Höllenfürsten Lucifer, hat einen einmaligen Plan, um gegen die Überbevölkerung der Hölle vorzugehen: Ein Hotel, in dem Dämonen rehabilitiert werden, um dann in den Himmelaufsteigen zu können. Das würde auch die jährliche Säuberung durch den Himmel in der Hölle überflüssig machen. Doch davor stehen ihr noch allerlei Schwierigkeiten bevor.
Meine Meinung: Definitiv die abgedrehteste Serie, die ich seit langem gesehen habe und das hat nur teilweise etwas mit dem außergewöhnlichem Zeichenstil zu tun. Nachdem die Pilotfolge bereits auf Youtube ein großer Erfolg war, hat sich nach Jahren endlich ein Studio gefunden, um die Geschichte serientechnisch umzusetzen. Und das lohnt sich defintiv, auch wenn es besser ist, die Pilotfolge zu kennen, da man sonst eher kalt in die Geschichte geschmissen wird. So haben wir eine abgedrehte Serie über Rehabilitation in der Hölle, die so wunderbare Karikaturen erschafft, dass für jeden ein Lieblingscharakter dabei ist. So viele originelle Ideen, die man sonst im Einheitsbrei eher vergeblich sucht und das immer mit einigen flotten Musicalnummern versehen. Dabei ist die Serie aber auch sehr explizit, was nicht jeden abholen dürfte, aber dennoch empfehle ich eigentlich jedem zumindest mal einen Blick drauf zu werfen. Auf jeden Fall hatte ich nach der Serie auch wieder große Lust auf ein Cosplay.
Hilda – Staffel 3
Die Handlung: Bei Hilda steht ein Besuch bei ihrer Tante an, doch dort scheint einiges merkwürdig zu sein. Später taucht auch ihr Vater auf, der einiges durcheinander wirft. Doch das ist nicht das einzige Familienproblem, um das sich Hilda in dieser Staffel kümmern muss. Denn eine Offenbarung stellt ihre komplette Identität auf den Kopf.
Meine Meinung: Leider die schwächste Staffel der Serie. Es fehlte einfach der typische Charme, die kleinen Witze und irgendwie auch der Flair, die die Serie zuvor so gut gemacht hat. Das beginnt schon damit, dass wir in der ersten Folge die bekannten Gefilde verlassen und zu Hildas Tante reisen. Hier scheinen einige Geheimnisse zu liegen. Und das taucht in der ganzen Staffel immer wieder auf. Wir lernen Hildas Vater kennen, die Thematik zieht sich ebenfalls durch die restliche Staffel, bevor wir mit der letzten Folge in Filmlänge praktisch alles vorher da gewesene zunichte machen. Leider ziehen sich die einzelnen Folgen auch noch wie Kaugummi, es kann wenig überraschen, bekannte Figuren werden nicht mehr gut genutzt und am Ende war ich einfach nur froh, als ich die Serie durch hatte. Das ist besonders enttäuschend, weil die vorherigen Staffeln da eindeutig ein anderes Niveau versprochen haben. So ist es eher ein unwürdiges Ende der Serie.
Habt ihr eine davon gesehen? Wie fandet ihr sie?