Ein Vorwort
Pünktlich zur Weihnachtszeit startet auch der erste Weihnachtsfilm in den deutschen Kinos. Doch statt der hundertsten Verfilmung von Dickens Weihnachtsgeschichte, geht es diesmal um die Entstehung dieser. Immerhin habe ich es letzte Weihnacht geschafft das Buch von meiner Liste der Schande zu streichen.
Die Handlung
Charles Dickens (Dan Stevens) hat mit Oliver Twist Weltruhm erlangt. Darauf folgten jedoch vier Flops. Nun steht er vor einer finanziellen Krise. Ein neues Buch muss her. Da kommt ihm die Idee eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben. Doch dafür hat er nur noch sechs Wochen Zeit. Ein Wettlauf mit der Zeit und der Kreativität beginnt.
Meine Meinung
Die Weihnachtsgeschichte selbst dürfte soweit jedem bekannt sein. Denn selbst wenn das Buch nicht gelesen wurde, so gibt es inzwischen genug Verfilmungen, inklusive der Disneyvariante mit Micky Mouse und Co. Für diejenige, die die Handlung gerade entfallen ist: Dem Geizkragen und Menschenhasser Ebenezer Scrooge erscheinen am Weihnachtsabend drei Geister, den der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht. Alle drei erteilen ihm eine Lektion, so dass er am Weihnachtsmorgen wie ein neuer Mensch aufwacht. Charles Dickens, der Mann, der Weihnachten erfand beschäftigt sich aber nun mit den Hintergründen. Denn wer von euch wusste, dass Dickens zu der Zeit hoch verschuldet war?
Dabei gibt es mehrere unterschiedliche Handlungsstränge, die alle miteinander verwoben werden. Da geht es zum einen um das Zwiegespräch, das Dickens mit seinen Charakteren hielt, die Beziehung zu seinen Mitmenschen und um die tollkühne Idee das Buch innerhalb von sechs Wochen nicht nur zu schreiben, sondern auch binden und illustrieren zu lassen. Dabei bekommt jeder Strang genügend Zeit um vollständig erzählt zu werden und die einzelnen Stränge werden auch gekonnt ineinander verwoben. Gerade die Zwiegespräche mi seinen Charakteren werden humorvoll hervorgehoben, aber geraten doch nie zu reinen Comedyszenen. Und obwohl jeder Strang für sich spannend und gut erzählt ist und vor allem immer eine gewisse Lockerheit aufweist, gerät der Film doch an einigen Stellen etwas langatmig, auch wenn ich nicht benennen könnte, welche Szene weggelassen werden könnte.
Dan Stevens ist eine etwas ungewöhnliche Wahl für Charles Dickens. Und zunächst will er auch nicht so richtig in die Rolle passen. Doch Stevens macht dies mit einem hingebungsvollen Spiel wieder gut, dass zeigt, dass er auf den Film richtig Lust hatte. Ebenso verkörpert er die verschiedenen Stimmungen im fließenden Übergang. Damit überragt er seine Mitdarsteller mit Leichtigkeit, auch wenn Christopher Plummer als Ebenezer Scrooge perfekt in die Rolle passt, jedoch relativ wenig Spielraum hat zur Entfaltung der Rolle.
Letztendlich ist Charles Dickens, der Mann der Weihnachten erfand zwar ein ganz passabler Film geworden, jedoch mangelt es ihm ein bisschen an allem. Ein bisschen an außergewöhnlicher Handlung, ein bisschen an Entfaltung der Charaktere, ein bisschen an Herzblut. So kann man nicht sagen, dass der Film nicht gelungen ist, aber nach einer Sichtung hat man dann doch wieder genug.
Das Fazit
Charles Dickens, der Mann, der Weihnachten erfand hat eine interessante Idee, die leider etwas halbherzig umgesetzt wurde, um wirklich Weihnachtsgefühle zu erzeugen. Einmal sehen reicht leider aus. Dafür gibt es 06 von 10 möglichen Punkten.
Charles Dickens, der Mann, der Weihnachten erfand läuft seit dem 22.11.2018 in den deutschen Kinos.