Ein Vorwort
Das DCEU (DC Extended Universe) kränkelte eigentlich schon ab dem ersten Film eher rum. Dann 2016 schien die große Erlösung bevorzustehen – zumindest war der Trailer echt gut gemacht. Doch der Film war ein wirres Hin und Her und konnte nicht richtig überzeugen. Zumindest Harley Quinn hatte in Margot Robbie ihre Meisterin gefunden. Nun sollte alles besser werden. James Gunn hat sich nach seinem Abgang bei Disney und damit bei Marvel (auch wenn er inzwischen wiederkommen durfte) frei entfalten dürfen. Gute Aussichten gab es, da es sich um ein Reboot handeln sollte. Was der zweite Versuch eines Suicide Squad nun kann, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung
Eine neu zusammengestellte Task Force X unter dem Kommando von Rick Flag (Joel Kinnaman) wird auf die Insel Corto Maltese geschickt, die gerade einen Militärputsch hinter sich hat. Sie sollen den Thinker (Peter Capaldi) finden und in der Geheimbasis Jotunheim ein Projekt sicherstellen. Dabei geht, wie der Name verrät, einiges schief.
Meine Meinung
Es sollte ein Reboot sein, der die vorherigen Filme einfach ignoriert und alles besser macht. Allein an dieser Prämisse scheitert es schon insofern, dass am Anfang nichts mehr erklärt wird. Es wird davon ausgegangen, dass jeder weiß, was ein Suicide Squad ist, wer Rick Flag, Amanda Waller und Harley Quinn ist. Gleichzeitig macht Regisseur James Gunn innerhalb weniger Minuten deutlich, dass er einiges am Ton der Serie ändern will. Allein die Tatsache, dass man nicht allein an der Einführung sehen kann, welcher Charakter stirbt und welcher lebt, sagt einiges aus.
The Suicide Squad – und nicht etwa Suicide Squad 2 um das Reboot deutlicher zu machen oder um alle zu verwirren – hat im Vergleich zur 2016er Version die weniger erinnerungswürdigen Charaktere. Hier wurde für den DC Laien (also mich) ganz tief in die Comic-Kiste gegriffen, um die abgedrehtesten Bösewichte zu finden. Dennoch fehlt es den Charakteren wie schon im ersten Versuch an vor allem einen: Hintergrundgeschichte und Tiefgang. Nun bei einigen wäre das wohl verschwendete Liebesmüh und würde den Rahmen des Films wohl auch sprengen. Das war der Vorteil des kleineren Teams aus dem ersten Versuch – hier wurde das ganze einfach nur vergessen.
Darüber hinaus bietet der Film ein Wechselbad aus Spaß und Spannung. Gut gemachte Action – auch wenn man manchen Charakteren irgendwann nicht mehr glaubt, dass sie das noch überleben konnten – trägt den Film von Szene zu Szene. Zwischendurch wird der Spaß erzeugt, in dem die Charaktere einfach miteinander agieren, auch wenn der ein oder andere „Ich bin aber viel toller“ Moment zwischen Bloodsport und Peacemaker ziemlich überflüssig wirkt – gut meiner Meinung nach war der ganze Charakter Peacemaker überflüssig, aber das ist ein anderes Thema. Highlight des Films ist wieder einmal Margot Robbies Harley Quinn. Da ihre Szenen wohl dosiert sind und es keine reine Harley-Show wird, machen sie noch viel mehr Spaß. Hier wird das verrückte Wesen Harley genommen und in abstruse Szenen gesteckt, was aber diesmal absolut wunderbar harmoniert.
Kurzum The Suicide Squad macht vieles richtig und kann im Großen und Ganzen als guter Film bzezeichnet werden. Die Rettung des Franchises ist die Widerherstellung des Rufes der Antagonist*innengruppe ist er jedoch nicht. Denn das meiste, was passiert, vergisst man innerhalb kürzester Zeit. Charaktere wie Amanda Waller sind einfach viel zu überzeichnet, für Antagonist*innen haben sie eine viel zu große Moral und irgendwo fehlt der letzte Touch, der den Film zu etwas besonderem gemacht hätte.
Das Fazit
The Suicide Squad schwankt zwischen wirklich gut, ganz nett und nett gemeint hin und her. Er funktioniert beim Sehen gut, schafft es aber nicht längerfristig im Gedächtnis zu bleiben. Dafür gibt es 06 von 10 möglichen Punkten.
The Suicide Squad läuft seit dem 05.08.2021 in den deutschen Kinos