Seit Your Name ist Regisseur Makoto Shinkai ein Name, den ich (und viele andere Animefans) aus dem Schirm habe, hat er sich doch mit dem Film in viele Herzen geschlichen. Sein zuvor erschienener Film The Garden of Words ist zwar schön, kam aber ebenso wie der Nachfolger Weatherin with You nicht an Your Name heran. Nun bietet er mit Suzume ein neues Abenteuer mit Coming of Age Geschichte. Wie das funktioniert hat, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.
Die Handlung
Die 17-jährige Suzume trifft auf ihrem Schulweg auf einen gutaussehenden jungen Mann namens Sota, der auf der Suche nach einer Tür ist. Neugierig folgt sie ihm in eine verlassene Stadt, wo sie aus Versehen eine Tür öffnet und den Wächter zum Leben erweckt. Zusammen mit Sota versucht sie den Wächter wieder einzufangen, doch der verwandelt Sota kurzerhand in einen Stuhl. Suzume muss durch Japan reisen, um Türen zu schließen und Erdbeben zu verhindern
Meine Meinung
Wenn ein Regisseur eines der Highlights der letzten Jahre geschaffen hat, vergleicht man ganz unterbewusst die neuen Werke damit. Dabei ist es im Falle von Makoto Shinkai eigentlich wichtig, dies nicht zu tun, um die Geschichten unabhängig voneinander bewerten zu können und keine zu hochgesteckten Erwartungen mit in den Film zu nehmen. Das war insofern bei Suzume bereits schwierig, weil die Optik eben stark von Shinkais Handschrift geprägt ist und die Vergleiche sofort ungewollt aufkamen. Ähnlich wie bei Weatherin with you, braucht Suzume zunächst ein bisschen, um in Schwung zu kommen, auch wenn die Geschichte schnell sehr spannend und actionlastig wird. Die Welt der Türen nimmt einen gefangen und lässt einen bis zum Ende des Films nicht mehr los. Doch sobald einmal die Charaktere des Films gesetzt sind und der Roadtrip durch Japan startet, ist Suzume nicht mehr aufzuhalten. Die Geschichte überrollt einen mit Spannung und Abenteuer, tollen Ideen, aber vor allem so vielen verschiedenen Charakteren und Bekanntschaften, das die Coming of Age Elemente omnipräsent sind, dabei aber so fein eingearbeitet, dass sie sich harmonisch in die Handlung fügen. Dabei besticht hier auch wieder die Optik, die die Geschichte wunderbar einbettet und zu einem wahren Augenschmaus macht. Auch die Metaebene des Films geht wieder sehr tief. Auch diesmal gibt es wieder die Geschichte einer Katastrophe als Basis für die Geschichte. Statt diese aber genauer zu beleuchten, geht es um die Menschen und wie diese danach damit umgehen. Wie schlechte Erinnerungen immer wieder aufploppen können, wie Familien zerbrechen können und was für Auswirkungen das haben kann. Alles in allem macht Suzume eine gute Figur und kann vor allem die Spannung halten, dabei aber auch ruhige Momente zum innehalten einbauen. Lediglich der letzt Funken fehlte. Der Funke, der Your Name nicht nur gut, sondern besonders machte. Aber da sind wir wieder bei dem Problem mit den Vergleichen.
Das Fazit
Suzume erzählt eine runde Coming of Age Geschichte mit übernatürlichen Elementen auf einem schönen Roadtrip durch Japan. Dabei ist eine gute Portion Witz und Charme vorhanden. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.
Suzume lief an ausgewählten Tagen seit dem 13.04.2023 in den deutschen Kinos
Willkommen zum dritten Jahresrückblick in diesem Jahr. Es geht diesmal um die Serien. Im Vergleich zu 2021 bin ich wieder deutlich mehr zum Serienschauen gekommen. Natürlich geht es immer auch mehr zu schauen, aber ich bin da doch sehr zufrieden. Es folgt der Rückblick.
Zur Statistik:
2022 habe ich 77 verschiedene Serien gesehen (2021=66), dabei 103 Staffeln (2021=83)
Mit einer Lauflänge von … 48.144 Minuten … 802,4 Stunden … 33,43 Tagen … 4,78 Wochen … 1,19 Monaten
Davon … 10 Staffeln Wiederholungstäter … 3 Staffeln Comedy Special … 17 Staffeln Reportagen … 14 Staffeln K-Drama … 14 Staffeln Anime … 15 Staffeln fortgesetzter Serien … 30 Staffeln neuer Serien
I. Wiederholungstäter
2022 habe ich 6 Serien mit 10 Staffeln erneut angesehen – ohne Ranking:
Shadow & Bone – Staffel 1
Friends – Staffel 1-3
Willkommen in Gravity Falls – Staffel 1
The Big Bang Theory – Staffel 1-3
Darkwing Duck – Staffel 1
Ducktales – Staffel 2
II. Comedy Special
2022 habe ich 1 Comedy Specials mit insgesamt 3 Staffeln gesehen – ohne Ranking:
Last One Laughing – Staffel 1-3
Nach dem Vorbild der japanischen Serie no suberanai hanashi moderiert Michael „Bully“ Herbig diese Comedy-Sendung, in der Comedians sechs Stunden lanng in einen Raum gesperrt werden mit nur einer Aufgabe: Nicht lachen. Denn wer zuletzt lacht, gewinnt 50.000 Euro für den guten Zweck. – Eigentlich nicht wirklich lustig, da auch viel Fäkalhumor vorkommt, aber dennoch zieht die Serie einen in den Bann.
III. Reportagen
2022 habe ich 15 Serien mit Reportagencharakter und insgesamt 17 Staffeln gesehen. Interessanterweise gab es hier nicht so wirklich eine Enttäuschung. Manche waren nur einfach besser als die Anderen – im Ranking:
Platz 15: Requisiten – Staffel 1
Dan Lanigan ist ein begeisterter Sammler von Filmrequisiten. In dieser Reporage geht er auf Schatzsuche für acht Disney Klassiker, trifft Mitwirkende, die kleine Schätze aufgehoben haben, durchsucht die Disney Archive und reist dafür kreuz und quer durch die USA. – Auf der Suche nach ikonischen Requisiten aus der Disney-Geschichte. Zwischendurch ganz tolle Geschichten dabei, aber sehr ruhig und damit auch etwas langatmig aufgezogen.
Platz 14: Steetfood Asien – Staffel 1
Thematisch nach Ländern sortiert erzählt diese Dokumentation die Geschichten von erfolgreichen Streetfood-Kochenden. Dabei geht es neben den Geschichten der „Restaurants“ auch um die Geschichte der Rezepte und um die Personen hinter dem Essen, um Traditionen und die Bedeutung von Streetfood in den einzelnen Ländern. – Sehr nüchterne Dokuserie über Streetfood in Asien. Konnte mich nicht packen, obwohl das Essen interessant aussah
Platz 13: Indian Matchmaking – Staffel 2
Sima Taparia ist eine Heiratsvermittlerin. Sie lebt in Mumbai, hat aber Klienten in ganz Indien und den USA. Die Serie verfolgt sie bei ihrer Arbeit und erzählt die Hintergründe der indischen Tradition der Heiratsvermittlung und wie sich die moderne Variante von der früheren unterscheidet. – Altbekannte Gesichter und neue geben sich hier die Ehre. Ich bin etwas schwieriger reingekommen als in Staffel 1, aber hinten raus doch wieder spannende Einblicke in die indische Heiratsvermittlung.
Platz 12: Behind the Attraction – Staffel 1
1955 eröffnete in Anaheim, Kalifornien das erste Disneyland. Dabei waren die Attraktionen mit einer Hingabe entwickelt worden, das sie noch immer funktionieren. Diese Dokumentation zeigt die Geschichte der verschiedenen Attraktionen, von zeitlosen Klassikern wie Jungle Cruise bis zu modernen Neugestaltungen beispielsweise des Twilight Zone Tower of Terrors (inzwischen eine Guardians of the Galaxy Attraktion). – Dokuserie über die verschiedenen Attraktionen in den Disneyland Parks. Spannend und voller interessanter Hintergrundinformationen.
Platz 11: The world according to Jeff Goldblum – Staffel 2
Jeff Goldblum, ja der Schauspieler, hat 10 verschiedene Themen vorgesetzt bekommen, auf die er einen Blick werfen soll. Dabei sind es ganz alltägliche Themen, wie Geburtstage, Rätsel oder Feuerwerk. Dafür hat er sich möglichst wenig informiert, um durch Gespräche mit den verschiedensten Personen neue Einblicke zu erhalten und seine Gedanken dazu mitzuteilen. – Etwas schwächer als die herausragende erste Staffel, aber noch immer interessant.
Platz 10: Drink Masters – Staffel 1
Statt eines Kochwettbewerbs geht es in dieser Challenge um den ultimativen Drink. Barkeeper aus den USA stellen sich der Herausforderung und kreieren die spektakulärsten Getränke. Dabei versucht jeder zu gewinnen, um den Titel des Drink Master erhalten zu können. – Wettbewerb um den besten Cocktail. Ich habe richtig mitgefiebert und war fasziniert von den ganzen Zubereitungsarten
Platz 9: Instant Dream Home – Staffel 1
Komplette Hausrenovierung innerhalb eines Tages. Nichts geringeres ist das Motto der Serie. Dafür werden über 200 Arbeitende gebraucht und natürlich eine sehr genaue Planung, damit alles reibungslos funktionieren kann. – Ich mag Umbauserien und diese habe ich in einem Stück weggebinged. Guter Aufbau, schöne Designkonzepte, spannender Aufbau.
Moderator Antoni Porowski sucht die besten Hobbykochenden. Wichtigstes Kriterium: Die Kandidat*innen müssen die Rezepte möglichst einfach, mit vielen Tricks und doch sehr kreativ umsetzen. Denn die Zeit ist knapp.- Wenig Zeit, möglichst einfache Rezepte, leckere Kreationen. Ließ sich wunderbar wegbingen.
Platz 7: How to build a sex room – Staffel 1
Statt einer üblichen Zimmerrenovierung widmet sich Melanie Rose den intimen Wünschen ihrer Klient*innen. Denn egal ob aufgewertetes Schlafzimmer oder groß angelegtes Dungeon, sie lässt keine sex room Wünsche offen. – Als Fan von Einrichtungssendungen konnte ich bei diesem Konzept nicht widerstehen. Sehr sympathische Host.
Die Fab Five Germany sind Ayan, Aljosha, Leni, Jan-Henrik und David. Jede Folge reisen sie in eine andere Stadt und überraschen eine nominierte Person, deren Leben innerhalb einer Woche auf Vordermann gebracht wird. Dabei ist das oberste Ziel ein positives Lebensgefühl zu vermitteln. – Nach einer katastrophalen ersten Folge, voller gestelzter und auswenig gelernter Sätze, funktioniert der Ableger ab Folge 2 erstaunlich gut, auch wenn es nicht ans Original herankommt.
Platz 5: Brain Games – Staffel 5-6
Können wir unseren Sinnen oder unserem Erinnerungsvermögen wirklich immer trauen? Die Serie befasst sich mit optischen Täuschungen und anderen Illusionen und erklärt dabei die Phänomene, die uns täuschen können, die aber für uns auch recht nützlich sein können. – Auch wenn sich einige Themen doppeln, so sind es doch immer noch neue Experimente und Erkenntnisse über das menschliche Gehirn. Immer wieder spannend zu sehen.
Jonathan van Ness (bekannt unter anderem durch Queer Eye) beleuchtet in jeder Folge andere Themen, wie Insekten oder Eiskunstlaufen. Dabei findet they immer wieder neue Aspekte. – Ganz alltägliche Themen werden nochmal völlig neu beleuchtet und das auf die übliche quirlige Art von Jonathan van Ness. Es funktioniert einfach sehr gut.
Platz 3: The Home Edit – Staffel 2
In The Home Edit reisen Clea Shearer und Joanna Teplin von der gleichnamigen Firma zu diversen Kunden prominenter und unbekannter Natur, um an bestimmten Stellen im Haus beim Aufräumen, Sortieren und Ordnen zu helfen. Mit dabei sind unter anderem Reese Witherspoon, Khloe Kardashian und Neil Patrick Harris. – Auch in der zweiten Staffel wieder voller guter Tipps, schönen Regenbögenhäusern und sehr viel Lebensfreude.
Platz 2: Traumhaus Makeover – Staffel 3
Shea McGee hat zusammen mit ihrem Mann eine Renovierungsfirma gegründet. Egal, ob das ganze Haus oder nur einzelne Zimmer, egal ob großes oder kleines Budget, die McGees kümmern sich um alle Wünsche. Mit ihrem unvergleichlichen Einrichtungsstil treffen sie dabei immer ins Schwarze. – So sympathische Protagonist*innen und tolle Design-konzepte. Einfach zum wegbingen.
Platz 1: Queer Eye – Staffel 5-6
Die Fab 5 sind Antoni, Tan, Karamo, Bobby und Jonathan. Sie sind alle homosexuell bzw. non-binär und haben jede Woche die gleiche Aufgabe. Sie reisen zu unterschiedlichen Menschen in Georgia, verbringen eine Woche mit ihnen und helfen ihnen wieder in Form zu kommen. Dazu gehört zum einen den Kleiderschrank auszumisten und die Körperpflege voranzutreiben, aber auch die Wohnung neu zu gestalten, das Kochverhalten zu überprüfen und die kulturellen und sozialen Kontakte zu überprüfen. – Ich habe diese Staffel so sehr gebraucht und sie hat mir genau die guten Vibes geliefert, die ich mir erhofft hatte.
IV. K-Dramen
Neue Kategorie: 2022 habe ich ein neues Genre für mich entdeckt und 14 Serien aus Korea gesehen. Bis auf eine Enttäuschung waren sie alle auf ihre Art und Weise großartig. Hier zu sortieren ist mir sehr schwer gefallen. – im Ranking:
Als sich der Architekt Park Jae-Won von seiner Arbeit eine Auszeit gönnt und einen längeren Surferurlaub macht, trifft er auf Lee Eun-O, die dort vor ihrem Leben geflohen ist. Als beide wieder in ihr Leben zurückkehren, bricht sie den Kontakt plötzlich ab. Jae-Won versucht daraufhin verzweifelt sie wiederzufinden. – Die Geschichte war ein auf und ab, konnte mich aber im Gesamtkonzept nicht überzeugen, auch wenn sie hinten raus nochmal deutlich an Stärke zugelegt hat.
Cha Mi-jo, Jeong Chan-young und Jang Joo-hee sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen. Zusammen haben sie die Krankheit von Joo-hees Mutter überstanden und Mi-jo auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter beigestanden. Jetzt sind sie 39 und überlegen, ob sie alles im Leben erreicht haben. Doch eine Nachricht reist ihnen den Boden unter den Füßen weg. – Traurig schönes K-Drama über eine Freundschaft und eine Krankheitsgeschichte.
Yoon Ah-Yi wurde von allen im Stich gelassen und lebt allein mit ihrer Schwester zusammen. Neben der Schule versucht sie Geld für Miete und Essen zusammen zu kratzen, was ihr in der Schule einen Außenseiterstatus einbrachte. Dann trifft sie auf einem verlassenen Jahrmarkt einen mysteriösen Zauberer, der ihr eine neue Welt zeigt. – Für ein Musical gab es mitunter wenig Lieder, aber die Geschichte ist schöntraurig und geht tief unter die Haut. Am Ende bleiben leider zu viele Fragen offen.
Auf der Hochzeit von Gu Ra-Ra stirbt ihr Vater. Dadurch mittellos geworden, platzt die Hochzeit und ihr bisher behütetes Leben. Einer Intuition folgend wagt sie einen Neustart in einer anderen Stadt und trifft dort auf den ebenfalls mittellosen Sunwoo Joon. Zusammen versuchen sie über die Runden zu kommen und Ra-Ra gründet schließlich eine eigene Klavierschule La La Land. – Schwieriger Einstieg, toller und starker Mittelteil voller Liebe zur Musik und toller Liebesgeschichte und tollen Charakteren, leider sehr schwaches Ende.
Die Ärzt*innen Lee Ik-Joon, Ahn Jeong-Won, Kim Joon-Wan, Yang Seok-Hyung und Chae Song-Hwa sind beste Freund*innen und arbeiten zusammen im Krankenhaus, in verschiedenen Abteilungen. Neben ihren persönlichen Geschichten und ihrer Arbeit im Krankenhaus, gründen sie eine Band und versuchen Zeit für die Proben zu finden. – Ein bisschen Krankenhaus, ein bisschen Drama, aber größtenteils einfach tolle Charaktere. Gut für zwischendurch, da wenig zusammenhängende Handlung.
Cha Eun-ho und Kang Dan-i sind schon ewig befreundet. Doch traut sie sich nicht ihm vom Scheitern ihrer Ehe zu erzählen. Da sie jedoch droht auf der Straße zu landen, schleicht sie sich wieder in sein Leben. Als im Verlag, bei dem Eun-ho Cheflektor ist, eine Stelle frei wird, fälscht Dan-i ihren Lebenslauf. Doch im Verlag versuchen beide ihre Freundschaft zu verbergen – oder ist da mehr? – Sehr süß, tolle Geschichte und voller Liebe zu Büchern.
Platz 8: Cinderella and the four knights
Ha-won wird von ihrer Stieffamilie schlecht behandelt und versucht daher selbst durch viele Nebenjobs das Geld für die Uni zusammen zu sparen. Dabei wird der reiche Erbe Kang Hyun-min auf sie aufmerksam. Kurz darauf engagiert sie der Großvater der Kang Cousins. Sie darf im großen Anwesen der Familie wohnen, soll sie aber zu einer Familie machen. Das ist jedoch gar nicht so leicht. – Zunächst sehr cringe, danach immer besser und am Ende einfach nur noch eine süße Geschichte
Platz 7: Extraordinary Attorney Who
Woo Young-woo ist Autistin. Dennoch hat sie es geschafft Anwältin zu werden und wird in einer großen Kanzlei angenommen. Doch schon ihr erster Tag stellt sich als große Herausforderung heraus, stößt sie doch auf viel Unverständnis und Vorurteile. Doch ihr brilliante Kombinationsgabe reist bei so manchem Fall das Ruder rum. – Etwas holpriger Einstieg, dann aber ein sehr liebevolles und schönes Drama.
Platz 6: Tommorow
Choi Jun-woong hat einen Unfall, während er versucht einen Suizid zu verhindern, und fällt ins Koma. Dabei wurde er von zwei Sensenmenschen beobachtet. Er bekommt ein verlockendes Angebot. Er muss sechs Monate ebenfalls als Sensenmann arbeiten und darf dann in sein Leben zurückkehren. Dabei kommt er in die Abteilung zur Verhinderung von Suiziden. Und dabei kommt das kleine Team immer wieder an ihre Grenzen. – Schwieriges Thema, gut aufgearbeitet, sympathische Charaktere
Go Chan-Seong kehrt nach seinem Auslandsstudium der Hotellerie zurück nach Korea, da er denkt mit seinem Geburtstag einem von seinem Vater verschuldeten Fluch entkommen zu sein. Doch die mysteriöse Jang Man-Wol spürt ihn auf und zwingt ihn im Hotel del Luna, einem Hotel für die Toten, zu arbeiten. – Fantasy, Komödie, Thriller, Krimi, Horror, Romance, das K-Drama verbindet einfach alles und verzaubert in jeder Folge. Taschentücher sollte man ebenso bereit halten, wie etwas zum reinkrallen bei den gruseligen Szenen.
Oh Yeon-joo ist Assistenzärztin und Tochter des berühmten Comicautors Oh Sung-moo. Als sie ihren Vater besucht landet sie aus Versehen in seinem Comic W und trifft auf den Protagonisten Kang Cheol. Während sie zunächst nur versucht in ihre Welt zurückzukehren, verstrickt sie sich immer mehr in Kang Cheols Suche nach dem Mörder seiner Familie. – Die Geschichte rund um den Comic W und die Verschmelzung der realen und der Comicwelt hat mit sehr gut gefallen. Ich mochte die Geschichte und die Charaktere einfach so gern.
Seong Duk-Mi arbeitet in einer renommierten Kunstgalerie und muss dort mit ihrem neuen Chef Ryan Gold zurecht kommen. Gleichzeitig ist sie großer Fan einer K-Pop Band und vorallem vom Sänger Cha Si-An, doch diese Leidenschaft muss sie im Geheimen ausleben. Nach einem Vorfall mit einer Jacke, muss sie eine Beziehung mit ihrem Chef faken, um die Fans Si-Ans zu beruhigen. Doch dann schleichen sich noch andere Gefühle ein. – Super süßes Drama mit viel Witz und Charme. Hintenraus 1-2 Folgen zu lang.
Han Kang-Bae stolpert in eine unauffällige Pop-Up-Bar. Als die Besitzerin Weol-Ju erkennt, dass Kang-Bae durch Berührung Menschen unfreiwillig dazu bringt, ihm alle ihre Sorgen anzuvertrauen, wittert sie die Chance ihren 500 Jahre dauernden Fluch zur Erfüllung zu bringen. Immer an ihrer Seite ist Guibanjang. – Originell, witzig, spannend, mystisch, einfach die perfekte Mischung aus allem. Große Empfehlung.
Dan-o stellt fest, dass ihr Leben Teil eines Comics ist. Doch statt wie vermutet ist sie nicht die Protagonistin, sondern nur die Nebendarstellerin. Sie ist verlobt mit Geyong/Kyung, der sie aber nicht leiden kann, und hat ein schwaches Herz. Hoffnung schöpft sie als die Nummer 13 in ihrer Klasse kennenlernt, der vom Autor nicht mal einen Namen bekam, daher nennt sie ihn Haru. Zusammen versuchen sie ihr Schicksal und den Willen des Autors zu brechen. – Ich habe mich in die Serie und daraufhin in das Genre verliebt. Es ist spannend, es ist romantisch, es ist dramatisch, es ist witzig und vor allem mitreißend in jeglicher Hinsicht. Es ist eine völlig neue Geschichte, voller Wendungen, die ich nicht kommen sah.
V. Anime
Neue Kategorie: 2022 habe ich 8 Animes mit insgesamt 14 Staffeln entdeckt – im Ranking:
Platz 8: Vampire in the Garden – Miniserie
In einer Welt ohne Musik, da diese die verfeindeten Vampire anlocken könnten, leben die Menschen im ständigen Krieg mit eben diesen. Als Momo, die Tochter der Kommandantin, vor deren strengen Erziehungsmethoden flieht, trifft sie auf Fine, eine adlige Vampirin, die ihr eine andere Welt zeigt. Auf der Flucht versuchen beide ihren Familien zu entkommen, um an eine gemeinsame Zukunft glauben zu können. – Vampiranime, konnte mich leider von den Charakteren und der Geschichte nicht überzeugen, obwohl die Ausgangssituation interessant klang
Platz 7: Aggretsuko – Staffel 3-4
Retsuko ist eine rote Pandadame, die in der Buchhaltung eines großen Unternehmens arbeitet. Während sie tagsüber eher still und schüchtern ist, geht sie abends heimlich in eine Karaokeeinrichtung und singt sich ihren Frust von der Seele – und zwar in bester Death Metal Manier. – Die dritte Staffel funktioniert nicht mehr ganz so gut, allerdings ist die Handlung zumindest für die Staffel abgeschlossen. In der vierten Staffel verliert die Serie weiter an Schwung, hat aber wieder eine bessere Geschichte zu erzählen, als Staffel 3.
Nach einem langen Krieg gibt es nur noch wenige Feensoldaten, denen Feenorgane eingepflanzt wurden, um diese als Waffen beschwören zu können. Die Organisation Dorothea hat die Aufsicht über diesen. Nachdem Maria Noel von einer Fee besessen wird, wird sie in das Team aufgenommen. Nach und nach entdeckt sie Geheimnisse der Regierung, die bis in ihre Kindheit zurückreichen. – Gute Grundidee, Umsetzung etwas langatmig und wirr.
Platz 5: Star Wars: Visionen – Staffel 1
9 verschiedene Anime-Studios lassen sich vom Star Wars Universum inspirieren, um eigene kurze Geschichten zu schaffen. Ob von der Tochter eines Lichtschwert-Bauers, einem kleinen cybernetischen Jungen, der von der Welt außerhalb träumt oder einer Band, die vor niemand geringerem als Jabba the Hut spielen soll. – Sind spannende Ideen dabei, lohnt auf jeden Fall einen Blick.
Light Yagami findet das Death Note des Todesgott Ryuk. Dieser hat sich in der Welt der Todesgötter gelangweilt und sucht nun Zerstreuung. Light hingegen ist von den Möglichkeiten des Death Note fasziniert. So fängt er fortan an damit gezielt Morde an Verbrechern auszuüben. Das ruft die Polizei weltweit auf den Plan. Auch Lights Vater, der bei der japanischen Polizei arbeitet, wird auf den Fall angesetzt. Doch erst als der mysteriöse L auftaucht, scheint er Light auf die Spur zu kommen. – Sehr manganahe Umsetzung. Da dieser sehr dialoglastig ist, funktioniert der Anime zwar, bietet aber kaum einen Mehrwert. Gerade zum Ende hin sehr gehetzt.
Platz 3: Komi can’t communicate – Staffel 1
Komi ist eine der beliebtesten Schülerinnen. Dabei ist sie sehr schweigsam. Tadano ist der typische Außenseiter. Doch er freundet sich mit Komi an und erfährt von ihren sozialen Ängsten, weswegen es ihr schwer fällt zu reden. Dabei hat sie einen großen Wunsch, bei dem Tadano ihr helfen soll: Sie will 100 Freund*innen finden. – Süßer Anime über ein Mädchen mit sozialen Ängsten, der wirklich gut mit dem Thema umgeht und die typischen Klischees weglässt
Twilight ist Spion aus Westalis und wird nach Ostania geschleust. In Berlint soll er sich unter der Tarnidentität Loid Forger Zugang zu einem der führenden Politiker verschaffen. Der einfachste Weg ist über die Eden-Akademie, eine der führenden Schulen. Dafür benötigt er jedoch ein Kind. In einem Waisenhaus adoptiert er die Telepathin Anya, ohne von ihren Fähigkeiten zu wissen. Doch leider akzeptiert die Eden nur vollständige Familien, weswegen Loid noch eine Frau braucht. Diese findet er in Yor, weiß jedoch nicht, dass sie eine berühmte Auftragskillerin namens Dornenprinzessin ist. – Schöne Verfilmung der Mangareihe, sehr buchnah und doch spannend umgesetzt, so dass ein Mehrwert vorhanden ist.
Vor 100 Jahren tauchten Titanen auf, die Menschen essen und keinen anderen Lebenszweck zu schein haben. Daher zog sich die Menschheit hinter drei hohen Mauern zurück. Doch als der kolossale und der gepanzerte Titan auftauchen und zwei Löcher in die Mauer machen, muss die Menschheit einen Großteil ihres Territorium aufgeben. Eren Jäger und seine Freund*innen Armin und Mikasa sind unter den Geflüchteten. Sie treten dem Militär bei, um Eren Traum ein Teil des Aufklärungstrupps zu werden, wahr werden zu lassen und gegen die Titanen anzutreten. – Ich liebe diese Serie. Sie ist spannend, mitreißend, voller toller charaktere, hat einen superinteressanten Weltenbau und lässt einen einfach nicht mehr los. Auch wenn mich das Finale von Staffel 3 wohl zerstört hat.
VI. Fortgesetzte Serien
2022 habe ich 14 Serien fortgesetzt und dabei 15 neue Staffeln entdeckt. Auch hier gab es keine wirklich schlechte Staffel, eher enttäuschende im Verglech zu den vorherigen. Allerdings gab es auch nur wenige Highlights. Es dominierte das Mittelfeld – im Ranking:
Platz 14: Marvelous Mrs. Maisel – Staffel 3
Die Tour im Vorprogramm von niemand geringerem als Shy Baldwin steht an. Dabei bleiben Midge und Susie ganz schön auf Trab. Rose und Abe hingegen kämpfen mit finanziellen Problemen und Joel versucht seine eigene Bar zu eröffnen, was ihm einiges abverlangt. – Durch die Geschichte rund um die Tour funktioniert die dritte Staffel relativ gut, auch wenn die einzelnen Folgen jeweils wieder ein bisschen zu lang sind.
Platz 13: Umbrella Academy – Staffel 3
Nach dem letzten Zeitsprung landen die Umbrellas in einer Welt, in der sie niemand für die Academy ausgewählt worden. Stattdessen gibt es die Sparrow Academy mit anderen besonderen Kindern, die von den Eindringlingen nicht sonderlich erfreut sind. Kurzerhand quartieren sie sich im Hotel Oblivion ein. – Baut leider in der dritten Staffel immer weiter ab, auch wenn gute neue Ansätze vorhanden waren. War mit 10 Folgen einfach zu lang.
Platz 12: Rick & Morty – Staffel 5
Auch in der fünften Staffel wird es nicht langweilig im Hause Smith. Ob Köder-Familien, apokalyptische Kneipentour oder einem Truthahn zum Erntedankfest, es gibt wieder jede Menge Abenteuer zu erleben für Rick und seinen Enkel Morty. – Mitunter noch gute Ideen, aber eher von allem zu viel. Vor allem die Dynamik zwischen beiden Protagonisten war ziemlich schwierig.
Detective William Murdoch arbeitet im 4. Polizeirevier von Toronto in den 1890er Jahren. Mit seinem unstillbaren Drang nach neuen Erkenntnissen ist er der Wissenschaft zeitweise voraus, was sein Vorgesetzter Inspector Thomas Brackenreid eher kritisch beäugt. Unterstützt wird er von Pathologin Dr. Julia Ogden. – Auch die zweite Staffel bietet wieder spannende Fälle und eine gute Charakterentwicklung.
Platz 10: Picard – Staffel 2
Nach ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer sind Picards Crew in alle Winde zerstreut. Doch bei einem Notruf, der nach niemand geringerem als Picard selbst verlangt, versammeln sie sich wieder. Doch die Borg-Königin versetzt sie kurzerhand in eine Parallelwelt, in der sich Picard um zurückkehren zu können, seiner eigenen Kindheit stellen muss. – Schafft mit dem Zeitreisenthema nochmal eine neue Richtung, hadert aber mit ein paar problematischen Stellen.
Platz 9: Bridgerton – Staffel 2
Anthony beschließt endlich doch eine Ehefrau zu suchen. Zum Glück steht die nächste Debütantinnensaison bevor. Kate und Edwina Sharma unter der Obhut von Lady Dunbury ziehen seine Aufmerksamkeit auf sich. Eloise sträubt sich zwar weiterhin, gehört aber zu den Debütantinnen. Und noch immer ist die Frage nach Lady Whistledown ungeklärt. – Wesentlich langatmiger als Staffel 1 und steht sich bei den Charakteren ein wenig selbst im Weg, wodurch die Herzlichkeit ziemlich verloren geht. Schade.
Platz 8: The Mentalist – Staffel 5
Patrick Jane war jahrelang als Medium unterwegs und zockte ahnungslose Kunden ab. Als er sich bei einem Fernsehinterview mit dem Serienkiller „Red John“ anlegt, tötet dieser seine Frau und seine Tochter. Daraufhin hängt er den Mentalistenjob an den Nagel und arbeitet jetzt als Berater beim CBI. Dort stößt er mit seiner selbstherrlichen Art und bewusst anderen Art zu denken an, hat aber eine hohe Verbrechensaufklärungsrate. – Nach dem zermürbenden Finale der vierten Staffel habe ich eine ganze Weile Abstand gebraucht. Auch jetzt ist die übergeordnete Handlung sehr nervig, aber mit genug Abstand habe ich durchgehalten.
Platz 7: Brooklyn 99 – Staffel 7
Nachdem Captain Holt degradiert wurde, steht dem 99. Revier wieder eine neue Chefin bevor. Jake will unbedingt beweisen, dass sie Böse ist, verrennt sich allerdings etwas. Außerdem gibt es Neuigkeit im Hause Santiago/Peralta und das ein oder andere Wiedersehen. – Im großen und ganzen funktioniert die Serie noch, doch man merkt, dass die Luft eher raus ist.
Platz 6: Mit Schirm, Charme und Melone – Staffel 4
Die Agenten John Steed und Emma Peel werden in verschiedene Teile Großbritanniens geschickt mit verschiedenen Missionen. Dabei ergänzen sie sich mit Steeds Lässigkeit und Peels Karate-Künsten wunderbar, um jede Situation zu meistern. – Warum Staffel 4 und wann wurde Staffel 1 gesehen? Sagen wir Amazon hat mich verarscht… Aber die Staffel funktioniert auch eigenständig sehr gut, spannende Folgen, voller britischer Eleganz.
Platz 5: Superstore – Staffel 5-6
Cloud 9 ist ein sogenannter Superstore. Gefühlt so groß wie eine Kleinstadt gibt es hier absolut alles zu kaufen. Dabei haben die Mitarbeiter*innen alle Hände voll zu tun, um das Chaos einzudämmen. Dabei ist jedoch stets Zeit für allerlei Drama. – Hat im Vergleich zu den vorherigen Staffeln stark nachgelassen, da es fast nur noch um das Gewerkschaftsthema ging, aber hatte dennoch seine Momente. Die wohl aktuellste Serie, da die sechste Staffel mitten in der Pandemie spielt. Dachte ich erst, dass ich das Thema nicht auch noch in meinen Serien bräuchte, doch es ist gut umgesetzt und umschifft humorvoll alle schwierigen Debatten. Ein toller und starker Abschluss der Serie nach einer schwachen fünften Staffel
Platz 4: Grace & Frankie – Staffel 7
Nach dem Wasserschaden bei Robert und Sal im Haus, ziehen diese kurzerhand ebenfalls ins Strandhaus, was zu einigen Spannungen führt. Grace und Frankie suchen unterdessen das Geld und Nick findet einen Weg sich vor dem Gefängnis zu schützen. Auch bei Brianna und Coyote kriselt es, doch irgendwie finden alle ihren Weg. – Schönes Ende, dennoch die schwächste Staffel.
Platz 3: The Crown – Staffel 5
Die 1990er Jahre sind geprägt von Krisen um die Krone. Diana macht die Ungerechtigkeiten Publik und stellt sich damit öffentlich gegen die Krone und ihren noch Ehemann Charles. Doch auch an anderen Stellen kriselt es. – Auch in der fünften Staffel noch sehr stark inszeniert, auch wenn der Fokus ein wenig zu sehr auf Charles und Diana lag.
Nach einigen sehr harten Jahren beschließt ein Dorf sich auf den Weg nach Oregon zu machen. Reverend Ezekiel Brown (Daniel Radcliffe) ist zwiegespalten, ob sie die Reise wirklich schaffen können, doch der Revolverheld Benny the Teen (Steve Buscemi) verspricht ihnen den Weg zu weisen – allerdings versucht er damit eher der Hand des Gesetzes zu entgehen. So ist es an Prudence Aberdeen (Geraldine Viswanathan) und dem Reverend halbwegs für Ordnung zu suchen. Denn der Weg ist lang und beschwerlich. – Diesmal geht es um den Oregon Trail. Nach der etwas schwächeren zweiten Staffel wieder eine sehr starke dritte mit vielen tollen Witzen.
Platz 1: Zoeys Extraordinary Playlist – Staffel 2
Nach dem Tod ihres Vaters ist Zoe völlig aus der Bahn geworfen. Mit der Unterstützung von Simon und Max kämpft sie sich ins Leben und in ihren Alltag zurück. Dort stehen neben beruflichen Herausforderungen auch noch eine Herzensentscheidung aus. Und ganz nebenbei versucht sie immer noch durch die Herzenslieder aller um sie herum zu helfen. – Eine tolle zweite Staffel, auch wenn es in Liebesdingen etwas zu sehr hin und her ging.
VII. Neue Serien
2022 habe ich 27 Serien neu entdeckt und davon 30 Staffeln gesehen. Hier verbergen sich tatsächlich viele Enttäuschungen. Alles, was in den anderen Kategorien fehlte, taucht hier auf – im Ranking:
Steven Grant leidet an Schlafstörungen und hat immer wieder Träume oder Visionen, die aus einem anderen Leben zu scheinen stammen. Dabei wacht er immer wieder an Orten auf und weiß nicht, wie er dort hin gekommen ist. Während seiner Schicht im Museum erkennt er, dass der ägyptische Mondgott Konshu ihn auserwählt hat. Und eine große Mission steht bevor, denn Arthur Harrow will niemand geringeren als die Göttin Ammit wiederbeleben. – Marvels diesjähriger Serienauftakt fällt leider in ziemlich allen Aspekten durch.
Die Hexen Raelle Collar, Abigail Bellweather und Tally Craven kommen neu an die Hexenakademie, wo sie militärisch ausgebildet werden, um die Welt zu beschützen. Denn die Plage, eine radikale Hexengruppierung, inszeniert immer wieder Anschläge auf die Bevölkerung. Dabei müssen sie einiges durchmachen. – Modernes Kriegsdrama mit Hexen. Etwas zu viel Zickenkrieg, aber sehr interessanter Weltenbau.
Jennifer Walters (Tatiana Maslany) ist Anwältin und ganz zufrieden mit ihrem Leben. Doch bei einem Unfall kommt sie mit dem Blut ihres Cousins Bruce Banner (Mark Ruffalo) in Berührung. Problem dabei ist, dass sie dadurch auch seine Hulk-Kräfte abbekommt. Schnell lernt sie diese zwar zu kontrollieren, dennoch ändert sich alles in ihrem Leben. Sie bekommt den Titel She-Hulk und muss nun versuchen sich selbst neu zu erfinden. – Auch hier gute Grundidee, aber die Umsetzung funktioniert nicht durch die Charaktere und vor allem das schlechte CGI.
Die neugegründete Space Force soll wieder Menschen auf den Mond bringen und dort wissenschaftliche Untersuchungen anordnen. Mark R. Naird bekommt die Führung zugeteilt. Zusammen mit dem wissenschaftlichen Leiter Dr. Adrian Mallory hat er alle Hände voll zu tun, zumal sich Militär und Wissenschaft gerne gegenseitig im Weg stehen.- Witze funktionieren nur bedingt, Charaktere etwas flach. Bin unsicher, ob ich die Serie weiter gucken mag.
Platz 23: Truth Seekers – Staffel 1
Gus Roberts arbeitet für den großen Mobilfunkanbieter Smyle, der eine fast perfekte Reichweite verspricht. Als er Elton John als neuen Partner zugeteilt bekommt, ist er skeptisch, denn seine eigentliche Leidenschaft ist das Übernatürliche. So muss Elton mit zu den Aktionen fahren. Überraschend gabeln die beiden auch Astrid auf, die vor irgendetwas auf der Flucht zu sein scheint. – Hatte so seine Momente, aber kommt die meiste Zeit nicht zum Punkt. Bringt die Charaktere nicht richtig rüber und daher größtenteils uninteressant.
Kamala Khan ist 16 und lebt in Jersey City. Ihre Familie stammt aus Pakistan und kann daher ihre Faszination für ihr großes Vorbild Captain Marvel nicht nachvollziehen. Als sie für eine Comic Convention ihr Cosplay etwas aufpeppen will und einen alten Armreif aus ihrer Familie umlegt, hat sie auf einmal Superkräfte. Doch diese wollen kontrolliert werden. – Verheddert sich mehrfach im roten Faden und weiß nicht so richtig, was sie erzählen will. Gute Ansätze vorhanden, Umsetzung eher mau.
In einer Villa in Staten Island leben vier Vampire seit über 100 Jahren zusammen. Geholfen wird ihnen von einem Vertrauten, der die Brücke zu den Menschen bildet. Ein Dokumentarfilmteam sucht diese auf und begleitet sie in ihrem Alltag. – Serienvariante von 5 Zimmer, Küche, Sarg, funktioniert nur bedingt. Einzelne Folgen ganz witzig, im großen und ganzen zünden die Witze eher nicht.
Calliope Burns ist neu an der Schule und Juliette Fairmont hat einen Crush auf sie. Doch da gibt es ein großes Problem. Juliette ist eine Legacy Vampirin, weswegen ihr Sonne nichts ausmacht, doch sie steht kurz vor dem Zeitpunkt, wo sie ihre erste Tötung vollziehen muss, um überleben zu können. Und Calliope und ihre Familie sind ausgebildete Vampirjäger*innen. Und auch Calliope wartet auf die Chance ihrer ersten Tötung. – Guten Grundidee (mal wieder). Funktioniert aber nicht über die Dauer der Staffel, starker Anfang, schwaches Ende.
Platz 19: And just like that – Staffel 1
Carry Bradshaw und ihre Freundinnen Miranda und Charlotte kämpfen mit dem älter werden, mit Herausforderungen der modernen Gesellschaft und Carry auch mit dem Tod ihres Mannes. Dabei halten die Freundinnen noch immer zusammen wie Pech und Schwefel. – Das Reboot/Sequel/was auch immer funktioniert stellenweise recht gut, vor allem wenn sich die Serie auf Carries Leben konzentriert. Ansonsten war es mir einfach ein bisschen zu viel Drama.
Platz 18: Gilbert & Sadie – Staffel 1
Sadie ist eine junge Magierin, die von dem Kaninchen Gilbert betreut wird. Zum einen muss sie ihre Fähigkeiten aber vor den Menschen geheim halten, nur ihre engsten Freund*innen wissen Bescheid, zum anderen scheint sie Chaos wie magisch anzuziehen. Gilbert hat also alle Hände voll zu tun, um seinen Job als Lehrer und Mentor gerecht zu werden. – Süße Grundidee, leider sehr gleiche Folgen und zu naive Protagonistin. Hatte ich mir mehr von erhofft.
Boba Fett etabliert sich als Verbrecherlord im ehemaligen Gebiet von Jabba dem Hutten. Zusammen mit seiner treuen Gefährtin Fennec Shand versucht er sich gegen verfeindete Verbrechersyndikate durchzusetzen. Besonders das Pyke-Syndikat versucht sehr verbissen seine Herrschaft zu beenden. – Sehr langweilige Serie aus dem The Mandalorian Universum, mit zu vielen Folgen für zu wenig Handlung.
Michael und Colin sind das Traumpaar schlechthin. Doch nach jahrelanger glücklicher Beziehung trennt sich Colin unerwartet auf seiner Überraschungs-Geburtstags-party. Vom Singleleben in New York völlig überfordert versucht Michael mit seiner Trauer und Enttäuschung zurecht zu kommen. – Modern Family trifft auf Sex and the City, dennoch will die Geschichte nicht richtig funktionieren.
Platz 15: The Big Show Show – Staffel 1
Der Wrestler Big Show beendet seine Karriere und kann so endlich mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Gleichzeitig zieht Lola, seine Tochter aus einer früheren Beziehung bei ihm ein. Zusammen mit seinen beiden jüngeren Töchtern Mandy und JJ birgt dies allerlei Potantial für Chaos. – Ganz witzig für Zwischendurch, man darf halt keinerlei Tiefgang erwarten und die schauspielerischen Leistungen sind auch sehr flach.
Platz 14: Ich bin Groot – Miniserie
Der kleine Baum aus Guardians of the Galaxy erlebt allerlei Abenteuer. Ob bei ersten Schritten, einem Bad oder gar einem Dance-Battle. In diesen kurzen Episoden muss er sich allein behaupten. – 5 Minifilme um den kleinen Groot, ganz süß gemacht, nichts außergewöhnliches.
Roy Grace ist verzweifelt. Nachdem bei seinem letzten Fall bekannt wurde, dass er ein Medium um Hilfe bat, ist er zu Schreibtischarbeit verdonnert. Dabei juckt es ihm in den Fingern draußen aktiv zu sein. Zum Glück hat er seinen Partner Glenn Branson der ihn bei den brisanten Fällen mit einbezieht. Denn auch wenn mit fragwürdigen Methoden, hat Grace doch stets den richtigen Riecher. – Sehr unnahbarer Protagonist, relativ interessante Fälle, konnte mich nicht ganz abholen
Phileas Fogg wettet mit seinem Freund Bellamy, dass er es in 80 Tagen um die Welt schafft. Da Fogg es bisher nicht einmal aus London herausgeschafft hat, sieht der finanziell angeschlagene Bellamy seine Chance die Schulden bei der Bank zurückzuzahlen. Doch Fogg bricht wirklich zur Reise auf. An seiner Seite Jean Passepartout und die Journalistin Abigail „Fix“ Fortescue. – Neuverfilmung des bekannten Klassikers und dennoch an einigen Stellen modern interpretiert. Die Änderungen haben mir gut gefallen und auch so war die Serie spannend und hochwertig produziert.
Schauspieler Charles-Haden Savage, Theaterregisseur Oliver Putnam und Mabel Mora leben alle im Arconia Appartement Gebäude in New York. Während sie zuvor keine Berührungspunkte hatten, finden sie durch Zufall heraus, dass sie alle den gleichen Lieblings-True-Crime Podcast haben. Dann gibt es während eines Feueralarms eine Leiche. Während die Polizei Suizid vermutet, sind sich die drei einig: Es war Mord. – Ist für die Handlung etwas zu lang und streckt sich daher, im großen und ganzen aber spannend. Nach dem Cliffhanger in Staffel 1 lässt sich die Serie wieder sehr viel Zeit und verstrickt sich so sehr, dass es am Ende irgendwie jeder hätte sein können. Keine befriedigende Auflösung.
Adam Dalgliesh ist Ermittler beim Scotland Yard. Schweigsam und in Trauer ist er nach dem Tod seiner Frau frisch in den Dienst zurückgekehrt. Ihm zugeteilt wird DS Charles Masterson, der die poetische Ader Dalglieshs kritisch begutachtet. Zusammen sitzen sie an besonders ausgewieften Fällen. – Ruhig erzählte britische Krimiserie, etwas schwacher Protagonist, spannende Fälle.
Platz 9: How I met your father – Staffel 1
Sophie erzählt ihrem Sohn die Geschichte, wie sie seinen Vater getroffen hat. Dabei beginnt sie jedoch ganz am Anfang, als die Nase voll von den ganzen schlechten Tinder-Dates hatte und statt der großen Liebe Freundschaften fürs Leben schließt. – Ganz nettes Reboot, kann aber nicht die alten Vibes hervorholen. Mal schauen, was folgende Staffeln bringen.
Platz 8: Blockbuster – Staffel 1
Timmy ist Manager einer Blockbuster-Filiale, die sich trotz Streamingkonkurrenz als Videothek hält. Doch als er den Anruf bekommt, dass die Kette Pleite ist und sie offiziell die letzte existierende Filiale sind, sieht er sich mit ganz neuen Problemen konfrontiert. – Lustige kurzweilige Sitcom, die Lust auf mehr macht
Kriminalkomissar Steve Wilkins rollt zehn Jahre nach mehreren Morden diese noch einmal auf, um den wegen eines anderen Verbrechens inhaftierten John Cooper zu überführen. Damit will er verhindern, dass dieser entlassen wird und weiter morden kann. Dabei haben er und sein Team nur ein begrenztes Budget zur Verfügung, um mit Hilfe neuer DNA-Technik neue Beweise zu sammeln. – Spannende Miniserie, die sich eher auf den Ermittler als auf den Tathergang konzentriert.
Reagan Ridley arbeitet als Wissenschaftlerin bei Cognito Inc., eine Firma, die sich mit Verschwörungstheorien befasst bzw. für deren Geheimhaltung zuständig ist. Zusammen mit ihrem Team hat sie dabei alle Hände voll zu tun. – Animationsserie in Rick & Morty Manier über Verschwörungstheorien. Sobald man sich an die Charaktere gewöhnt hat, sehr witzig.
Platz 5: Golden Girls – Staffel 1-2
Um im Alter nicht allein zu sein und Geld zu sparen sind Blanche, Dorothea und Rose zusammengezogen. Dabei sind sie vom Charakter her total unterschiedlich, doch trotz einiger Konflikte finden sie immer wieder zusammen. Als dann noch Dorotheas Mutter Sophia aus dem Altenheim ausziehen muss, weil es da gebrannt hat, ist das Chaos perfekt. – Gute Sitcom mit witzigen Protagonistinnen. In der zweiten Staffel wiederholen sich die Witze dann einmal zu oft, weswegen sie schwerer zu sehen war.
Charlie Spring wird an seiner Schule dafür gemobbt, weil er offen schwul ist. Als er im neuen Schuljahr neben Nick Nelson, einen Rugby-Spieler, gesetzt wird, verliebt er sich in diesen. Doch wie kommt man gegen Vorurteile und Mobbing an? – Eine wunderbare herzliche Geschichte, tolle Charaktere und auch wenn es viel mit Queerfeindlichkeit arbeitet, trotzdem mit viel Wohlfühlfaktor.
Lyra Belaqua wächst zusammen mit ihrem Dæmon Pan im Jordan College in Oxford auf. Durch ihren Onkel Lord Asrael erfährt sie von Staub und seinen Forschungen dazu. Da er sie jedoch nicht mitnehmen will, nimmt sie kurzentschlossen das Angebot von Mrs. Coulter an, dieser zu assistieren. Dabei erfährt sie jedoch, dass diese für das Magisterium arbeitet und Kinder entführt werden. Zusammen mit einem mystischen Gegenstand entflieht sie und begibt sich auf eine abenteuerliche Reise. – Serienverfilmung zu der goldene Kompass. Bildgewaltig, spannend, trotz junger Protagonistin nur gering nervig. Auch die zweite Staffel kann mit dem Spannungslevel mithalten.
Kate Bishop ist seit den Ereignissen in New York 2012 (siehe The Avengers) großer Fan von ihrem persönlichen Helden Hawkeye alias Clint Barton. Als bei einer Schwarzmarkt-Auktion auf einer Charity-Veranstaltung der Firma ihrer Mutter das Kostüm des Ronin versteigert wird, landet dies nach einem Anschlag in ihrem Besitz. Damit macht sie zwei Parteien auf sich aufmerksam. Zum einen Hawkeye, der eigentlich wegen eines Musicalbesuchs mit seinen Kindern in der Stadt war, und der Jogging-Anzug Gang, deren Anzahl der Ronin einst stark verkleinerte. – Die langersehnte Serie über meinen Lieblings-Avenger ist da und sie ist so gut, wie ich es mir erhofft hatte. Bisher die beste Marvel-Serie!
Dream, einer der Ewigen und zuständig für die Traumlande, wird von einem Zauberer gefangen genommen. Hundert Jahre später kann er sich befreien und steht vor den Trümmern seines Reiches, dass er nun wieder aufbauen muss. – Mein Highlight des Jahres, spannend, bildgewaltig, tolle Charaktere, Neil Gaiman weiß einfach, wie man Geschichten schreibt.
Was waren eure Highlights? Welche Serie fehlt in der Übersicht?
*Rezensionsexemplare, vielen Dank an die Glücksstern-PR für die Bereitstellung. Ich kennzeichne diesen Beitrag daher als Werbung
Mit Belle erreichte uns dieses Jahr bereits ein musikalischer Anime in einem Special. Während dies eine moderne Social Media Interpretation von die Schöne und das Biest war, befasst sich Sing a bit of harmony mit der Frage nach künstlicher Intelligenz. Wie das funktioniert, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.
Die Handlung
Satomi lebt in einer Modellstadt, wo künstliche Intelligenz getestet wird. Roboter sind in ihrem Alltag fest integriert. Ihre Mutter steht kurz vor dem Abschluss eines wichtigen Projekts und hat daher wenig Zeit. Als mit Shion eine neue Mitschülerin auftaucht, die auf Satomis Glück aus ist, steht die Welt Kopf. Doch dann findet Satomi mit ihrem Freundeskreis heraus, dass Shion das neue Projekt der Mutter ist.
Meine Meinung
Die Frage, welche Auswirkungen künstliche Intelligenz auf unser Leben hätte, wurde bereits in vielen Filmen aufgegriffen. Auch, ob wir ab einem gewissen Punkt noch KI von realen Menschen unterscheiden könnten, war oftmals Thema. Meist jedoch in einer düsteren Dystopie oder zumindest mit dem erhobenen Finger. Sing a bit of harmony schlägt hier einen neuen Weg ein. Denn auch, wenn die Ausgangsfrage eine ähnliche ist, unterscheidet sich doch die Herangehensweise. Zunächst lernen wir Satomi kennen, die mit ihrer Mutter zusammenlebt und offensichtlich mit viel Technik im Haus ausgestattet ist. In der Schule eher isoliert und von ihren Mitschüler*innen abschätzig gemustert, taucht eine neue Mitschülerin auf. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei Shion um eine KI handelt. Es entwickelt sich darum ein Freundeskreis und die Frage nach dem Glück steht im Mittelpunkt. Eher am Rand geht es um die KI. Dies ändert sich im Laufe des Films, denn Shion wird immer übermütiger bei ihrem Versuch Satomi glücklich zu machen. Der Film nähert sich dem eigentlich Thema sehr langsam und greift vorher noch die Bereiche Freundschaft, Glück und Liebe ab. Dennoch bleibt irgendwann die Frage: Wie weit kann eine KI gehen, bevor es gefährlich wird. Das Ganze allerdings verpackt in eine feuchtfröhliche Komödie mit herzerwärmenden Charakteren und tollen Gesangseinlagen. Auch im großen Finale geht es noch mehr um die Freundschaft als um tiefgreifende KI Themen, was herrlich erfrischend ist. So fehlt dem Film zwar ein wenig die Tiefe des Themas, was aber auch gar nicht schlimm ist, weil der Film es gar nicht darauf anlegt. Stattdessen ist es einfach ein schöner Film, der gerade gegen Ende ziemlich spannend wird. So konnte mich der Film auch als Nicht-Anime-Fan (wobei ich den Titel wohl langsam abgeben muss, näher ich mich dem Genre doch immer näher an) überzeugen. Ein paar kleinere Ruckler, die aber das Sehvergnügen keinesfalls einschränken, waren vorhanden, aber im Großteil ein schöner runder Film.
Das Fazit
Sing a bit of harmony ist ein kleiner, aber feiner, Anime mit einigen Musikeinlagen, einer tollen Geschichte über Freundschaft und Glück und liebevollen Charakteren. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.
Sing a bit of harmony lief am 26.07.2022 in den deutschen Kinos
Nachdem ich neulich (okay, ich hab nachgeschaut, es war schon im April) über die Mangas zu Death Note gesprochen habe, habe ich im Nachgang die Anime-Serie dazu gesehen. Ob die Adaption gelungen ist und wie mir die Serie gefallen hat, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.
Die Handlung
Light Yagami findet das Death Note des Todesgott Ryuk. Dieser hat sich in der Welt der Todesgötter gelangweilt und sucht nun Zerstreuung. Light hingegen ist von den Möglichkeiten des Death Note fasziniert. So fängt er fortan an damit gezielt Morde an Verbrechern auszuüben. Das ruft die Polizei weltweit auf den Plan. Auch Lights Vater, der bei der japanischen Polizei arbeitet, wird auf den Fall angesetzt. Doch erst als der mysteriöse L auftaucht, scheint er Light auf die Spur zu kommen.
Meine Meinung
Da Death Note meine erste Managreihe war, die ich vollständig gelesen habe, ist auch die Serie die erste, die ich nachdem ich die Mangas gelesen habe, gesehen habe, aber nicht meine erste Anime-Serie allgemein. Nachdem ich zuvor Attack on Titan durchgesuchtet hatte, war Death Note deutlich ruhiger erzählt. Aber beginnen wir am Anfang. Wie auch im Manga lernen wir zunächst Ryuk und die Welt der Totengötter kurz kennen. Dann treffen wir direkt auf Light, der das Death Note findet. Nach und nach erlernt er die Funktionsweise und macht einige Tests. Nach und nach baut sich die Serie auf und bleibt dabei sehr stark an der Mangavorlage. Ganz gemächlich wird alles aufgebaut und ausgespielt. Doch während das in der Vorlage noch gut funktionierte, da die meiste Handlung über Dialoge wiedergegeben wird, fehlt es dem Anime schnell an Spannung, bietet er durch die vielen Dialoge doch kaum Mehrwert. Während bei anderen Animes die Action, die in den Mangas nicht so rüberkommt – gerade Attack on Titan gewinnt dadurch einiges an Dynamik – besser in Szene gesetzt werden kann, gibt es hier kaum Unterschiede. Das bedeutet nicht, dass der Anime per se schlecht ist, eher, dass man nicht beides lesen/schauen muss. Die Folgen sind auf zwei Boxen mit je drei Blurays aufgeteilt. Doch am Ende der ersten musste ich etwas stutzen, den die Handlung war noch nicht bei der Hälfte angekommen. Auch danach ließ sie sich weiter viel Zeit, wurde es doch immer enger noch alles unter zu kriegen. Das wird dem Finale dann auch zum Verhängnis, musste hier alles wesentlich schneller durchgespielt werden, um noch alle wichtigen Schritte unterzubekommen. Dadurch wirkt es eher gehetzt, wo es vorher vielleicht zu ruhig war. Klar sind viele mit dem Wendepunkt nach ca der Hälfte der Mangas nicht zufrieden, dies jedoch dann so schnell abzuarbeiten, fand ich schwierig. Auch das Ende selbst wurde dann leicht abgewandelt, was irgendwie die finale Wendung ein bisschen abmildert, auch wenn es hinten ran nochmal umgesetzt wurde. Kann man runder finden, mir hat es ein bisschen die finale Spannung genommen. Grundsätzlich der Animationsstil war aber gut umgesetzt, auch wenn ich Lights Charakter ein wenig zu stark in Szene gesetzt fand. Gar nicht gefallen, haben mir die Intros, aber das ist wohl Geschmackssache.
Das Fazit
Death Note funktioniert als Anime nicht so gut wie als Manga, da die Geschichte stark dialoglastig ist und dies im Anime keinen Mehrwert bietet. Ansonsten ist es fast eine 1:1 Umsetzung, außer das die zweite Hälfte ein bisschen zu gehetzt erzählt wurde.
Wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen, die bei Disneys die Schöne und das Biest nicht in Begeisterungsrufe verfällt. Allgemein ist es nicht unbedingt mein liebstes Märchenmotiv. Dies jedoch in einem Anime mit einer virtuellen Welt verarbeitet zu sehen, hat mich gereizt. Wie die Kombination in Belle funktioniert, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.
Die Handlung
Suzu lebt zurückgezogen mit ihrem Vater, zu dem sie seit dem Tod der Mutter ein schwieriges Verhältnis hat. Durch ihre Trauer kann sie nicht mehr singen. Bis ihre Freundin Hiroka sie mit der digitalen Welt von U bekannt macht. Dort tritt sie als Belle auf und flieht in die Anonymität. Bis bei einem ihrer virtuellen Konzerte ein legendärer Kämpfer in Gestalt eines Biestes auftritt. Kurz darauf beginnt eine Hetzjagd auf ihn.
Meine Meinung
„Tales as old at time“ Und wer hat schon einen Ohrwurm? Zumindest Regisseur Mamoru Hosada hatte den wohl mehr als einmal, bzw. ist er gerüchteweise ein großer Fan des Disney-Films. Zumindest hat er sich mit Belle an eine ziemlich offensichtliche Adaption gewagt. Wir lernen zunächst Suzu kennen und ihren Alltag. Nach und nach lernen wir, womit sie zu kämpfen hat und lernen die Vergangenheit um ihre Mutter kennen. Kurz darauf werden wir zusammen mit ihr in die Welt von U eingeführt. Dabei fehlen allerdings einige Informationen, weswegen ich bis zum Ende nicht wirklich durch die Welt durchgestiegen bin. Kurz darauf folgt ein hin und her zwischen realer Welt und U, vor allem, wenn die Jagd auf das Biest anfängt. Hier zeigt sich die größte Schwäche des Films. Denn wer bei U an coole Online Welten, wie in Ready Player One, denkt, wird schwer enttäuscht. Die Welt ist relativ trist und mit einfacher Optik. Lediglich Belle und einige andere Nutzer*innen bringen ein bisschen Farbe rein. So ist die Einfachheit einer so komplexen Welt wie U ziemlich enttäuschend und wirkt einfach nur lieblos. Die Handlung an sich ist relativ einfach gestrickt und schwingt zwischen realer Welt und U hin und her. Dabei liegen in den verborgenen Botschaften des Films die eigentliche Stärke. Denn hier geht es auch viel um Traumata und deren Überwindung, was gut aufgegriffen wird. Leider versteckt sich dies hinter der groß aufgemachten Jagd auf das Biest. So bleiben viele Charakterentwicklungen zurück oder werden zu schnell umgesetzt, da Hosada gerade gegen Ende die Zeit zu fehlen scheint. So ist auch das Ende ein wirres hin und her und es bleiben einfach zu viele Fragen offen. Nach einem spannenden Wettlauf gegen die Zeit und einer starken Tat, kehren einfach alle wieder zu ihrem ursprünglichen Tun zurück. Doch, ob alles nun umsonst war oder ob die finale Spannungsszene etwas gebracht hat, wird nicht geklärt. So bleibt man mit zu vielen offenen Fragen zurück. Dabei hat mich zwischenzeitlich die Umsetzung des Schöne und das Biest Themas gut gefallen, da es einige der größten Schwächen der Vorlage (Stichwort Stockholm Syndrom) umgeht und durch die Verwebung mit der Welt in U gut umsetzt. Gerade aber auch die musikalische Unterhaltung hat mir sehr gut gefallen und bei mir mehr als eine Gänsehaut ausgelöst. So ist Belle in seiner Gesamtheit nicht schlecht und lässt sich gut wegschauen, hat aber Schwächen, die leicht zu umgehen gewesen wären, daher umso mehr enttäuschen.
Das Fazit
Belle hat eine schöne Grundgeschichte, verarbeitet schwierige Themen respektvoll, eine grundsätzlich tolle Optik und vor allem einen schönen Soundtrack. Leider gibt es mehr als ein Logikloch, eine lieblose virtuelle Welt und am Ende mehr Fragen als Antworten. Dafür gibt es 06 von 10 möglichen Punkten.
Belle läuft seit dem 09.06.2022 in den deutschen Kinos
Ihr kennt mich eher als Animemuffel, weswegen ich auch selten Serien aus dem Bereich schaue. Doch manchmal braucht man nur die eine Serie, die alles ändert. Und so habe ich nach Violet Evergarden die zweite Animeserie gefunden, die mir gefiel. Wieso „gefallen“ ein sehr schwacher Ausdruck für mein durchbingen dieser Serie ist, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.
Die Handlung
Vor 100 Jahren tauchten Titanen auf, die Menschen essen und keinen anderen Lebenszweck zu schein haben. Daher zog sich die Menschheit hinter drei hohen Mauern zurück. Doch als der kolossale und der gepanzerte Titan auftauchen und zwei Löcher in die Mauer machen, muss die Menschheit einen Großteil ihres Territorium aufgeben. Eren Jäger und seine Freund*innen Armin und Mikasa sind unter den Geflüchteten. Sie treten dem Militär bei, um Eren Traum ein Teil des Aufklärungstrupps zu werden, wahr werden zu lassen und gegen die Titanen anzutreten.
Aus Spoilergründen verzichte ich darauf die Handlungen der einzelnen Staffeln zu beschreiben
Staffel 1
Nach einer ganz kurzen Einführungsphase der Welt und der ersten Charaktere geht es gleich spannend los. Die Welt wird auf den Kopf gestellt und es geht los mit der militärischen Ausbildung. Dabei geht es fast durchgehend rasant zu und wir lernen immer wieder neue Charaktere kennen. Dabei ist gerade die erste Hälfte noch im Bereich „okay“, aber spätestens ab der zweiten Hälfte, wenn es um den Aufklärungstrupp geht (und mein absoluter Lieblingscharakter auftaucht) wird es so spannend und fesselnd, wie ich es lange bei keiner Serie mehr hatte. Dabei ist vor allem der Weltenbau absolut faszinierend. Durch die Mauern ist die Welt natürlich begrenzt, aber die ganze Geschichte, die erst nach und nach entschlüsselt wird, ist unglaublich spannend und faszinierend. Die Charaktere sind sehr durchwachsen und man sollte sich überlegen, an wen man sein Herz hängt. Durch die durchschnittliche Episodenlänge von 25 Minuten lässt sich die Serie gut durchbingen. Bzw. lassen die Cliffhanger und spannenden Folgen es auch gar nicht anders zu.
Staffel 2
Nach dem Ende der ersten Staffel – was tatsächlich auch einen Sinnabschnitt beendete – konnte ich gar nicht anders, als mir sofort Staffel 2 zuzulegen. Ohne große Umschweife geht es hier direkt spannend weiter und wieder hält uns die Staffel komplett in Atem. Es werden neue Fragen aufgemacht, während andere beantwortet werden. Vor allem war es hier aber auch an vielen Stellen einfach wieder ein Bangen, was mit den liebgewordenen Charakteren passiert. Da die Handlung an mehreren Schauplätzen spielt, wird das Bangen auch gern in die Länge gezogen. Auch hier gibt es keine andere Chance außer die Staffel durchzubingen. Da sie im Vergleich sehr kurz ist (12 Folgen), geht das hier noch einmal schneller. Dabei sei hier auch noch einmal auf die tollen Zeichnungen und Animationen hingewiesen, die an einigen Stellen einem Gemälde ähneln – vor allem, wenn es um die Wolken und den Himmel geht. Einfach wunderschön.
Staffel 3
Staffel 3 war dann diejenige, die mich völlig fertig gemacht hat. Am Ende habe ich nur noch geweint (ich sagte doch, man soll drauf achten, an welche Charaktere man sein Herz hängt… sagen wir, das ist aus Erfahrung). Doch von vorne. Nach der kurzen zweiten Staffel ist Staffel 3 wieder mit einer normalen Länge (22 Episoden) am Start. Während gerade am Anfang viel politisches beigemischt ist, geht es auch um die Vergangenheit einiger Charaktere und wie sie zu dem geworden sind, was sie jetzt sind. Nebenbei wird auch die Handlung deutlich vorangetrieben. Während es einige spannende Höhepunkte über die Staffel verteilt gab, ist es gerade das Finale der dritten Staffel, die noch einmal alles rausreißt. Unter anderem mein Herz. Schaut euch die Serie trotzdem an! Sie ist einfach nur gut! Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig als auf die vollständige Ausstrahlung der finalen vierten Staffel zu warten.
Nach einigen Anime Specials, die sich direkt auf ein Franchise beziehen, wie die My Hero Academia Filme, kam nun wieder ein unabhängiger Anime ins Kino. Zunächst zog mich gar nichts in diesen Film, auch nicht der Trailer. Selbst in Animeforen haben eher wenige von diesem Film vorab gehört. Was er denn nun kann und ob er zu Recht oder Unrecht im Dunkeln schlummert, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.
Die Handlung
Der Meeresbiologie-Student Tsuneo hangelt sich von Nebenjob zu Nebenjob, um seinen Traum von einem Auslandssemester wahr zu machen. Durch einen Zufall trifft er auf die im Rollstuhl sitzende Kumiko, die sich selbst Josie nennt, und ihre Großmutter. Letztere ist es, die versucht Kumiko auf ein Leben als selbstständige Erwachsene vorzubereiten und daher kurzerhand Tsuneo einstellt. Josie ist davon allerdings nicht begeistert.
Meine Meinung
Josie, der Tiger und die Fische ist ein kleiner und sehr ruhig erzähler Film. Am Anfang wird einige Zeit investiert, um Tsuneo vorzustellen, ehe er auf Kumiko trifft. Das Aufeinandertreffen erinnert, dann an Konstellationen, wie Ein ganzes halbes Jahr, wo die Person im Rollstuhl wenig Lust hat, sich auf jemand neues „pflegendes“ einzulassen. Doch hier läuft es nicht auf die große Liebesgeschichte hinaus, sondern auf die fein gespielten Nuancen und eine Freundschaft, die auf einer anderen Grundbasis entsteht. Auch darüber hinaus ist der Anime eher genreuntypisch – zumindest für Hollywood-Verhältnisse. Es geht darum Hilfe annehmen zu lernen, um Freundschaft, aber auch um den Schritt über sich hinaus zu wachsen und nicht darauf zu hören, was andere glauben, was man schaffen kann und was nicht. Vor allem ist es aber auch ein Film, der den alltäglichen Ableismus aufmerksam macht. Wie schwierig es ist mit einem Rollstuhl von einem Ort zum anderen zu kommen. Wie schwierig öffentliche Verkehrsmittel sind, wie einfach man übersehen wird oder als etwas nervendes abgestempelt wird. Das macht unfassbar wütend, ist aber nicht übertrieben dargestellt und eher subtil eingebaut. Daraus wird nicht der Aufhänger für den Film gestaltet, dennoch ist es ein fester Bestandteil, eben auch wie (leider) im realen Leben. Während die Handlung dennoch eher schleppend vorwärts kommt und gefühlt immer wieder „Rückfälle“ erleidet und die gleiche Entwicklung noch einmal erzählt, sind es gerade die Bilder, die faszinieren. Gerade in einigen „Traum“-Sequenzen zeigt der Film seine künstlerische Ader und beweist wo die Stärken liegen. Trotz der Länge von 98 Minuten fühlt sich der Film deutlich länger an. Gerade, weil das vermeintliche Ende sich immer noch mal verzögert und nochmal die gleiche Wendung nimmt, wie zuvor schon und so künstlich gestreckt wird. Letztlich ist es ein Film, dessen Stärken und Schwächen sich größtenteils aufheben. Starke Themenverarbeitung fernab von den gewohnten Mustern, subtiles Aufmerksam machen auf Ableismus im Alltag mit starken Bildern, steht eine gestreckte und sich im Kreis drehende Handlung gegenüber und eine sehr unsympathische Protagonistin.
Das Fazit
Für Fans von ruhigen und eher subtilen Animes auf jeden Fall empfehlenswert. Wer ein bisschen Tempo braucht, wird hier nicht glücklich.
Die Anime Specials im Kino werden gefühlt von Jahr zu Jahr mehr. Während es aber auch immer mehr Filme zu Serien sind, ist für mich die Auswahl nicht unbedingt größer geworden. Ab und an lohn sich aber doch ein Blick ins Programm, denn manchmal werde auch ich noch überrascht. So fand ich den Titel The Dragon Dentist so witzig, dass ich mir einfach mal den Trailer angesehen habe. Und sagen wir mal, er hat mich nicht völlig abgeschreckt, was bei Animes für mich schon viel aussagt. Da mein Pärchenpartner sowieso für Animes zu begeistern ist, stand also mal wieder ein Kinobesuch an – also zu Zeiten, wo das noch möglich war. Warum mir der Film in seiner Gänze gut gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Kritik.
Die Handlung
In einem großen Krieg zweier Nationen wird ein großer und kilometerlanger Drache als Waffe eingesetzt. Da er kriegsentscheidend sein kann, versucht die eine Seite ihn irgendwie zu besiegen, während die andere sich um ihn kümmert. So leben im Drachen seine Zahnärzte, da die Zähne seine größte Schwäche sind. Nonoko ist eine noch junge Zahnärztin. Nach einer Schlacht findet sie den jungen Bell in einem Zahn, der ein Soldat der Gegenseite war.
Meine Meinung
Ich mag Drachen. Ich bin fasziniert von ihren vielen verschiedenen Darstellungen und den Charakterzügen, die man ihnen nachsagt und mit denen man dann doch bricht. In The Dragon Dentist bekommen wir es noch einmal mit einer ganz anderen Sorte Drache zu tun. Die Grundzüge der hier genutzten Drachenmythologie werden dem Zuschauer auch zunächst im Schnelldurchlauf durch einige markante Szenen verdeutlicht. Seine Eignung für den Krieg, das Mysterium seiner Zähne und seiner Zahnärzte. Wir lernen Nonoko kennen und mit ihr den Alltag eines Drachenzahnarztes. Kurz darauf darf dann auch schon Bell auf der Bildfläche erscheinen. Durch sein Eintreffen wird der Film zunächst vorangetrieben, weil nun mehrere Details zum Kriegsgeschehen folgen. Kurz darauf scheint der Film aber wieder in sein gemächliches Tempo zurückgefunden zu haben. So meint man schon, dass der Film gar nicht so viel zu sagen habe, aber dann geht es Schlag auf Schlag. Besonders faszinierend an der Geschichte ist, dass sie zwar linear erzählt wird, aber durch viel Symbolik im Mund des Drachen so viel mehr erzählt wird, als nur die Geschichte von Nonoko und Bell. Hier könnte man wahrscheinlich ganze Abhandlungen darüber verfassen, wofür bestimmte Erreger an den Zähnen stehen und wie sie das Kriegsgeschehen widerspiegeln. Hinzu kommt eine wunderbare Optik, die an keiner Stelle ins zu übertriebene abdriftet, was bei Animes gerne mal passiert. Das große Finale mag an ein paar Stellen zu übertrieben wirken, bzw. wird die ‚Moral von der Geschicht‘‘ ein bisschen zu sehr mit der Holzhammermethode rübergebracht. Hier wären die sanfteren Metaphern von davor, wesentlich angebrachter gewesen. Denn grundsätzlich ist es ein Finale, das sich sehen lassen kann. Es ist spannend, mitreißend und man fiebert verzweifelt mit den Charakteren mit. Was dem Film letztlich fehlt ist eine finale Diskussion. Zwar wird der Krieg symbolisch an mehreren Stellen kritisiert. Die Charaktere werden aber ein wenig zu sehr im Schubladendenken gezeigt. Die ‚bösen‘ von der anderen Seite und natürlich die ‚guten‘ auf der Seite des Drachen. Das der Drache ebenfalls Werkzeug im Krieg ist, wird ein wenig außen vorgelassen. Über die Hintergründe des Krieges und welches Ziel er verfolgt, bleibt auch unklar. Natürlich ist das für den Film auch nicht weiter von Bedeutung, aber gerade dann ist die Einordnung in ‚Wir und die Anderen‘ ein wenig zu einfach. Dafür das der Film auf einem Kurzfilm basierte, bot die Idee genug Raum um die Laufzeit von 90 Minuten spannend zu füllen. Selbst der ruhigere Einstieg ist durch seine Faszination der neuen Welt, nie langatmig oder gar langweilig.
Das Fazit
The Dragon Dentist überzeugt durch eine wunderbare Optik, eine spannende Geschichte, eine interessante Idee und teilweise sympathischen Charakteren. Während gerade zu Anfang viel über Symbolik vermittelt wurde, bleibt die Enddiskussion ein wenig liegen, was zwar schade ist, dem Film aber im Sehvergnügen nicht schadet.
The Dragon Dentist lief am 27.10.2020 in den deutschen Kinos
Eigentlich war es einer meiner inoffiziellen Vorsätze für 2020, dass ich mich mehr dem Animebereich öffne und meinen Lebensgefährten öfter in die Anime Specials ins Kino begleite. Da die Kinos hier noch immer geschlossen sind, wurde daraus wohl nichts. Nachdem mich im letzten Jahr Penguin Highway nicht richtig überzeugen konnte, bringt Netflix nun einen Originalfilm aus dem gleichen Studio (Studio Colorido) heraus. Da mir Katzen nach Pinguinen wohl die liebsten Tiere sind, und mich die supersüßen Katzen aus dem Trailer bereits überzeugen konnten, stimmte ich der Wahl für einen Filmabend zu. Der Film ist aktuell nur im Original mit Untertitel verfügbar, da die Synchronisation durch Corona verzögert stattfindet.
Die Handlung
Miyo Sasaki muss nicht nur mit der Scheidung ihrer Eltern und der neuen Stiefmutter klar kommen, sondern hat auch Gefühle für ihren Mitschüler Kento Hinode. Diesen kommt sie näher, da sie sich mithilfe einer Katzenmaske in die Katze selbst verwandeln kann. Doch während Hinode Miyo in Katzenform als Taro alles erzählen kann, bleibt er bei der menschlichen Miyo auf Abstand. Miyo fühlt sich missverstanden und dann taucht auch noch der Maskenverkäufer wieder auf, der sie zu überreden versucht ihr menschliches Gesicht endgültig abzulegen und für immer eine Katze zu bleiben.
Meine Meinung
Mein größtes Problem bei Animes ist es, der Handlung folgen zu können. Da sich die Erzählweise stark von den herkömmlichen (Hollywood-)Filmen unterscheidet, ist es eine Umgewöhnung zu der japanischen zu wechseln. Dies gelingt bei Um ein Schnurrhaar jedoch deutlich besser als bei Penguin Highway.
Die Ausgangssituation ist schnell klar. Wir lernen Miyo kennen, die von vielen einfach nur Muge genannt wird, was übersetzt eine Abkürzung für mysteriöses Mädchen ist. Wir finden heraus, dass sie Scheidungskind ist und bei dem Vater und ihrer Stiefmutter lebt. Diese entspricht jedoch keineswegs dem Märchen der bösen Stiefmutter, sondern gibt sich große Mühe allen alles recht zu machen, wird jedoch trotzdem in einem fort von der leiblichen Mutter kritisiert. Dennoch muss sich Miyo dazu zwingen ständig zu lächeln und so zu tun, als wäre alles in Ordnung. In der Schule greift der Film schnell das Thema Mobbing auf, denn bis auf ihre beste Freundin scheinen alle Mitschüler, sie für sehr merkwürdig zu halten. Zumal sie dann auch noch ständig Hinode anflirtet, der doch augenscheinlich nichts von ihr möchte. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit findet der Film dann schnell seine Fantasykomponente. Der Wandel von Mensch zu Katze ist dann die perfekte Metapher für die Leichtigkeit des Katzenseins. Dies versucht ihr die wiederkehrende Figur des Maskenverkäufers auch schmackhaft zu machen. So versucht der Film auf fantastische Weise den Bogen zu bekommen, zwischen dem anstrengenden Menschenleben und dem einfachen Katzenleben.
Grundsätzlich ist dies auch eine schöne Idee, passende Metapher und mal ganz ehrlich die Katzen sind wirklich supersüß. Die Zeichner und Animatoren haben hier großes Herz bewiesen, so dass jeder Katzenliebhaber sofort schmelzen wird. Das Problem ist, dass der Film irgendwo unfertig wirkt. Es wird nicht erzählt, warum Miyo die Situation zu Hause wirklich als so schwierig empfindet. Es wird nicht gesagt, was sie an Hinode so anziehend findet. Es wird behauptet, dass sie ihm nicht richtig sagen kann, was sie empfindet, wobei das Anflirten wohl für alle sehr deutlich sichtbar ist. Es wird vieles angedeutet, aber wenig wirklich gesagt. So kratzt der Film bei vielen Sachen an der Oberfläche, aber schafft es nicht wirkliche Tiefe aufzubauen. Dies ändert sich auch im Laufe des Films nicht, wenn die Fantasykomponente zunimmt.
Hinzu kommt, dass die Protagonistin Miyo ständig überdreht irgendwo rumspringt und dabei nicht unbedingt Sympathiepunkte sammelt, was es umso schwerer macht sie richtig greifen zu können. So bleibt sie unnahbar und man leidet nicht wirklich mit ihr mit. Das nimmt jedoch dem großen Finale die Spannung, da einen der Ausgang relativ egal ist.
Die fehlende Synchronisation ist gerade am Anfang gewöhnungsbedürftig, zumal im japanischen noch einmal ganz andere Betonungen stattfinden. Dennoch war der Film mit den Untertiteln gut verständlich. Die beschriebene Welt ist nachvollziehbar und nimmt am Ende ordentlich Fahrt auf, wenn es auf das große Finale zu geht und setzt die Fantasyelemente in einer guten Dosis ein.
Das Fazit
Um ein Schnurrhaar ist ein liebevoll animierter Film, der mit einer schönen Metapher als Grundidee daher kommt. Während der Film die Fantasykomponente gut beherrscht, schwächelt er jedoch am Tiefgang. Zu wenig wird wirklich erzählt, so dass der Film lediglich an der Oberfläche kratzt. Schade!
Um ein Schnurrhaar (OmU) ist ab sofort auf Netflix abrufbar
Uuuund Saison Dezember-Mai sind vorbei und es wird Zeit für meine Halbjahresbilanz. Da die Kinos seit drei Monaten geschlossen sind, fällt die Kinosektion dementsprechend enttäuschend aus. Da ich meine großen Rückblicke immer am Ende des Jahres schreibe, soll es hier nur eine kurze Zwischenbilanz werden, in der ich euch ein paar Zahlen und Namen um die Ohren haue. Also los geht’s!
I. Cinemathek
Coronabedingt war diesmal nur ein Film dabei, der hat mich dafür aber auch richtig umgehauen. Ich spreche von Porträt einer jungen Frau in Flammen. Unbedingte Empfehlung!
II. Anime Special
Im ersten Quartal (wir erinnern uns, Kinos waren nur drei von sechs Monaten offen) gab es zumindest ein Anime Special. Mit Weatherin with you gab es den Nachfolger von Your Name. Leider kam der Nachfolger nicht an seinen Vorgänger heran, bleibt aber eine solide Geschichte.
III. Neulich in der Sneak
Sieben Sneakvorstellungen konnte ich besuchen. Ich hab sie euch gefühlsmäßig mal in eine Reihenfolge gebracht. Wichtig ist, dass selbst Platz 7 im soliden Mittelfeld landen würde. Demnach hatte das Jahr eigentlich einen guten Sneaklauf.
Platz 7: 21 Bridges
Platz 6: 7500
Platz 5: Peanut Butter Falcon
Platz 4: Bombshell
Platz 3: 1917
Platz 2: Drei Engel für Charlie
Platz 1: The Gentleman
IV. Filme – auf großer Leinwand gesehen
Im ersten Quartal konnte ich 15 reguläre Kinofilme sehen, außerhalb der Spezialreihen (Cinemathek, Sneak, Anime). Normalerweise hätte es hier fünf Enttäuschungen und fünf Highlights gegeben, aber da die Liste ungewöhnlich kurz ist, hier meine aktuelle Reihenfolge:
Platz 15: Nightlife
Platz 14: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle
Platz 13: Cats
Platz 12: Lindenberg – Mach dein Ding!
Platz 11: Jumanji 2
Platz 10: Sonic – the Hedgehog
Platz 9: Ruf der Wildnis
Platz 8: Birds of Prey
Platz 7: Parasite
Platz 6: Enkel für Anfänger
Platz 5: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl
Platz 4: Jojo Rabbit
Platz 3: Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers
Platz 2: Knives Out
Platz 1: Little Woman
V. Filme – auf großem Fernseher gesehen
64 Filme liefen im ersten Halbjahr bei mir im Heimkino. Davon waren 14 Wiederholungstäter und drei Comedy Specials. Meine Highlights gibt es hier:
Platz 10: Aladdin (2019)
Platz 9: I, Tonya
Platz 8: Juliet, Naked
Platz 7: Elliot, das Schmunzelmonster
Platz 6: Wind River
Platz 5: Klaus
Platz 4: Isn’t it romantic
Platz 3: Emo – The Musical
Platz 2: The Final Girls
Platz 1: Die zwei Päpste
VI. Serien – ein kurzer Überblick
34 verschiedene Serien mit 49 Staffeln sind gesehen. Eine kurze Übersicht über meine Highlights (ohne Reihenfolge) gibt’s hier:
Weihnachten zu Hause (Staffel 1)
Grace & Frankie (Staffel 6)
Star Trek: Picard (Staffel 1)
Fleabag (Staffel 2)
The Mandalorian (Staffel 1)
Willkommen in Gravity Falls (Staffel 1+2)
Batwoman (Staffel 1)
The Crown (Staffel 3)
Friends (Staffel 1-9)
Miss Fishers mysteriöse Mordfälle (Staffel 1)
Bücher – meine Highlights
35 Bücher sind ausgelesen, davon sind 17 von meiner 20 für 2020 Liste. Hier noch schnell meine aktuelle Top 10:
Platz 10: Momo – Michael Ende
Platz 9: Wer die Nachtigall stört – Harper Lee
Platz 8: Kirschkuchen am Meer – Anne Barns
Platz 7: The Green Mile – Stephen King
Platz 6: Mara und der Feuerbringer – Tommy Krappweis
Platz 5: Was perfekt war – Colleen Hoover
Platz 4: Dive Bar 1 – Crazy, Sexy, Love – Kylie Scott
Platz 3: Die Bücherdiebin – Markus Zusak
Platz 2: Someone New – Laura Kneidl
Platz 1: All in: 1000 Augenblicke & Zwei Versprechen – Emma Scott
Wie sah euer erstes Halbjahr aus? Welcher Film/Buch/Serie fehlt definitiv in meiner Liste? Ich bin immer offen für Empfehlungen!