Anime Special: Suzume

Ein Vorwort

Seit Your Name ist Regisseur Makoto Shinkai ein Name, den ich (und viele andere Animefans) aus dem Schirm habe, hat er sich doch mit dem Film in viele Herzen geschlichen. Sein zuvor erschienener Film The Garden of Words ist zwar schön, kam aber ebenso wie der Nachfolger  Weatherin with You nicht an Your Name heran. Nun bietet er mit Suzume ein neues Abenteuer mit Coming of Age Geschichte. Wie das funktioniert hat, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung

Die 17-jährige Suzume trifft auf ihrem Schulweg auf einen gutaussehenden jungen Mann namens Sota, der auf der Suche nach einer Tür ist. Neugierig folgt sie ihm in eine verlassene Stadt, wo sie aus Versehen eine Tür öffnet und den Wächter zum Leben erweckt. Zusammen mit Sota versucht sie den Wächter wieder einzufangen, doch der verwandelt Sota kurzerhand in einen Stuhl. Suzume muss durch Japan reisen, um Türen zu schließen und Erdbeben zu verhindern

Meine Meinung

Wenn ein Regisseur eines der Highlights der letzten Jahre geschaffen hat, vergleicht man ganz unterbewusst die neuen Werke damit. Dabei ist es im Falle von Makoto Shinkai eigentlich wichtig, dies nicht zu tun, um die Geschichten unabhängig voneinander bewerten zu können und keine zu hochgesteckten Erwartungen mit in den Film zu nehmen.
Das war insofern bei Suzume bereits schwierig, weil die Optik eben stark von Shinkais Handschrift geprägt ist und die Vergleiche sofort ungewollt aufkamen. Ähnlich wie bei Weatherin with you, braucht Suzume zunächst ein bisschen, um in Schwung zu kommen, auch wenn die Geschichte schnell sehr spannend und actionlastig wird. Die Welt der Türen nimmt einen gefangen und lässt einen bis zum Ende des Films nicht mehr los.
Doch sobald einmal die Charaktere des Films gesetzt sind und der Roadtrip durch Japan startet, ist Suzume nicht mehr aufzuhalten. Die Geschichte überrollt einen mit Spannung und Abenteuer, tollen Ideen, aber vor allem so vielen verschiedenen Charakteren und Bekanntschaften, das die Coming of Age Elemente omnipräsent sind, dabei aber so fein eingearbeitet, dass sie sich harmonisch in die Handlung fügen.
Dabei besticht hier auch wieder die Optik, die die Geschichte wunderbar einbettet und zu einem wahren Augenschmaus macht. Auch die Metaebene des Films geht wieder sehr tief. Auch diesmal gibt es wieder die Geschichte einer Katastrophe als Basis für die Geschichte. Statt diese aber genauer zu beleuchten, geht es um die Menschen und wie diese danach damit umgehen. Wie schlechte Erinnerungen immer wieder aufploppen können, wie Familien zerbrechen können und was für Auswirkungen das haben kann.
Alles in allem macht Suzume eine gute Figur und kann vor allem die Spannung halten, dabei aber auch ruhige Momente zum innehalten einbauen. Lediglich der letzt Funken fehlte. Der Funke, der Your Name nicht nur gut, sondern besonders machte. Aber da sind wir wieder bei dem Problem mit den Vergleichen.

Das Fazit

Suzume erzählt eine runde Coming of Age Geschichte mit übernatürlichen Elementen auf einem schönen Roadtrip durch Japan. Dabei ist eine gute Portion Witz und Charme vorhanden. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.

Suzume lief an ausgewählten Tagen seit dem 13.04.2023 in den deutschen Kinos

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Spy x Family – Manga & Anime

Ein Vorwort

Während ich die Welt von Mangas und Animes relativ neu entdecke, ist mein Mann schon seit vielen Jahren in der Materie drin. So lag es nah, dass ich mit meiner neuentdeckten Neugier mich erst einmal an seinem Regal bediente, ehe ich Geld in die Hand nahm. So entdeckte ich Spy x Family, verschlang die bisher erschienen Bände und wurde kurz darauf noch dazu verdonnert auch die Serie dazu zu sehen. Warum mir beides sehr gut gefallen hat, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung

Twilight ist Spion aus Westalis und wird nach Ostania geschleust. In Berlint soll er sich unter der Tarnidentität Loid Forger Zugang zu einem der führenden Politiker verschaffen. Der einfachste Weg ist über die Eden-Akademie, eine der führenden Schulen. Dafür benötigt er jedoch ein Kind. In einem Waisenhaus adoptiert er die Telepathin Anya, ohne von ihren Fähigkeiten zu wissen. Doch leider akzeptiert die Eden nur vollständige Familien, weswegen Loid noch eine Frau braucht. Diese findet er in Yor, weiß jedoch nicht, dass sie eine berühmte Auftragskillerin namens Dornenprinzessin ist.

Der Manga: Bisher sind 8 Bände der Reihe im Deutschen erschienen. Dabei befassen sich die ersten Bände zunächst mit dem Aufbau der Familie und den Start an der Eden-Akademie. Danach wird es immer mehr ein Misch aus Haupthandlung und kleineren Nebenhandlungen, die einen die Familie immer näher bringen. Dabei ist es gerade der Wechsel aus Spannung, Witz und Drama, die den besonderen Reiz der Reihe ausmacht. Die Familie besteht aus so einzigartigen Charakteren, dass allein das Zusammenspiel schon eine Menge Handlung bietet. Durch den Einfluss von außen wird dies nur noch verstärkt. Die wichtigen Personen für die Handlung bleiben übersichtlich, so dass man sich die Namen gut merken kann. Das Setting in einem fiktiven Land, das sich jedoch stark an einem Deutschland zu Zeiten des kalten Kriegs orientiert, was bei den Namen Westalis, Ostania und Berlint jetzt keine Überraschung sein dürfte, bietet noch einmal einen zusätzlichen Reiz. Man fliegt nur so durch die Seiten. Einen Band nach dem anderen habe ich verschlungen und kann die nächsten gar nicht abwarten.

Der Anime: Bisher ist im deutschen eine Staffel erschienen, die ca. die ersten drei Bände umfasst. Der Anime setzt die Mangareihe fast 1:1 um, belebt sie aber trotzdem noch einmal. Während in anderen Reihen der Mehrwert fehlt, merkt man hier, dass gerade die actionreichen Szenen noch einmal wesentlich besser in Szene gesetzt werden können. Doch auch die Dialoge und inneren Monologe der Charaktere, wirken hier noch einmal munterer. Gerade die Synchronisation von Anya gibt ihrem Charakter zusätzliche Tiefe. So funktioniert der Anime sehr gut, auch wenn man die Geschichte durch den Manga bereits kennt. Besonders gelungen ist hier auch einfach das liebevoll Intro, das einfach sofort für gute Laune sorgt. Nun heißt es warten auf Staffel zwei. Da diese für Oktober 2022 erstmal im japanischen Fernsehen angekündigt wurde, kann dies aber noch ein wenig dauern. Zum Glück gibt es schon mehr Mangabände für die Überbrückung.

Das Fazit

Spy x Family funktioniert sowohl als Manga als auch als Anime wunderbar und begeistert durch die gekonnte Mischung aus Action, Drama und Witz. Die liebevollen Charaktere überzeugen und lassen einen sowohl beim Lesen als auch beim Ansehen mitfiebern. Wen die Handlung anspricht, sollte einen Blick ins bevorzugte Medium werfen.

Bullettrain

Ein Vorwort

Von den Machern von Deadpool 2 ist vielleicht nur bedingt ein Qualitätsmerkmal, aber allein der Trailer für die Buchverfilmung sah aus wie eine gesunde Mischung aus Action, Dialogen und Humor. Ich war angefixt, aber skeptisch, ob das Niveau über einen ganzen Film gehalten werden konnte. Wie spielerisch Bullettrain dies umsetzt, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung

Ladybug (Brad Pitt) bekommt den Auftrag in einem Shinkansen einen Aktenkoffer voll Geld zu stehlen. Doch in diesem Zug sind noch einige andere Personen aus verschiedenen Motiven, die alle unterschiedliche Ziele haben. Doch eins ist gewiss: Der weiße Tod wartet in Kyoto.

Meine Meinung

Filme in Zügen haben bekanntlich ein Problem. Es geht nur nach vorne oder nach hinten, aber der Platz ist begrenzt und ein Zug endet auch irgendwann. Filme wie Train to Busan oder auch ein Snowpiercer (der an ganz anderen Stellen gescheitert ist) haben jedoch bewiesen, dass dies nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. So zieht uns Bullettrain direkt nach Fernost und in einen hochmodernen Shinkansen. Das Setting in Japan ist hier allerdings relativ egal, da die Gäste international sind und es wohl lediglich darum ging einen Zug zu haben, der sehr schnell und sehr pünktlich fährt (also fiel Deutschland als Setting schonmal raus).
Wir begegnen zunächst Ladybug, der uns wie aus dem Trailer bekannt von seiner neuen Einstellung erzählt und dann feststellt, dass er wieder einen Auftrag hat, bei dem er auf eine Waffe nicht verzichten sollte. Kaum im Zug angekommen, häufen sich die ersten Probleme. Nach und nach lernen wir auch die anderen Akteure kennen, erfahren ein wenig von ihrer Geschichte (ob vollständig oder nicht) und lernen ihre Motive kennen. Was wir nach der fröhlichen Vorstellungsrunde zu wissen glauben, wird im Laufe des Films mehrfach auf die Probe gestellt. Kleinere Rückblenden oder das Einführen weiterer Charaktere steigert den Spannungsgrad.
Die wunderbare Kombination aus Spannung, Action, Humor und Dialogen sorgt dafür, dass Bullettrain ein Spaß auf ganzer Linie wird. Zwischen den gut choreographierten Kämpfen – hier merkt man, dass Regisseur David Leitch am ersten John Wick mitgewirkt hat – gibt es immer diese Atempausen, die aber durch die Dialoge stets gut gefüllt sind.
Bis zum Ende bleibt es ein Katz und Maus Spiel und auch wenn man glaubt, das meiste durchschaut zu haben, gibt es immer wieder Wendungen und neue Informationen, mit denen vorher keiner gerechnet hat. Der ausgezeichnet ausgewählte Cast tut sein übriges zu diesem Film, der 127 Minuten Sehvergnügen bietet.
Wem John Wick gefallen hat, wird die Action hier lieben. Wer den Humor aus Deadpool mochte, wird sich hier wiederfinden, auch wenn die Dialoge hier noch mal ein ganz anderes Niveau erreichen. Wer ein gut gecastetet Schauspieler*innenensemble sucht, ist hier genau richtig. Kurzum: Bullettrain ist auf dem besten Weg zum Jahreshighlight.

Das Fazit

Bullettrain bietet gut choreographierte Action, ein tolles Setting, einen gut ausgesuchten Cast, ist spannend, humorvoll und einfach komplett rund. Ein Actionfilm mit spannendem whodunnit und humorvollen Dialogen. Dafür gibt es 09 von 10 möglichen Punkten.

Bullettrain läuft seit dem 04.08.2022 in den deutschen Kinos

Anime Special: Sing a bit of harmony (OmU)

Ein Vorwort

Mit Belle erreichte uns dieses Jahr bereits ein musikalischer Anime in einem Special. Während dies eine moderne Social Media Interpretation von die Schöne und das Biest war, befasst sich Sing a bit of harmony mit der Frage nach künstlicher Intelligenz. Wie das funktioniert, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung

Satomi lebt in einer Modellstadt, wo künstliche Intelligenz getestet wird. Roboter sind in ihrem Alltag fest integriert. Ihre Mutter steht kurz vor dem Abschluss eines wichtigen Projekts und hat daher wenig Zeit. Als mit Shion eine neue Mitschülerin auftaucht, die auf Satomis Glück aus ist, steht die Welt Kopf. Doch dann findet Satomi mit ihrem Freundeskreis heraus, dass Shion das neue Projekt der Mutter ist.

Meine Meinung

Die Frage, welche Auswirkungen künstliche Intelligenz auf unser Leben hätte, wurde bereits in vielen Filmen aufgegriffen. Auch, ob wir ab einem gewissen Punkt noch KI von realen Menschen unterscheiden könnten, war oftmals Thema. Meist jedoch in einer düsteren Dystopie oder zumindest mit dem erhobenen Finger. Sing a bit of harmony schlägt hier einen neuen Weg ein. Denn auch, wenn die Ausgangsfrage eine ähnliche ist, unterscheidet sich doch die Herangehensweise.
Zunächst lernen wir Satomi kennen, die mit ihrer Mutter zusammenlebt und offensichtlich mit viel Technik im Haus ausgestattet ist. In der Schule eher isoliert und von ihren Mitschüler*innen abschätzig gemustert, taucht eine neue Mitschülerin auf. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei Shion um eine KI handelt. Es entwickelt sich darum ein Freundeskreis und die Frage nach dem Glück steht im Mittelpunkt. Eher am Rand geht es um die KI. Dies ändert sich im Laufe des Films, denn Shion wird immer übermütiger bei ihrem Versuch Satomi glücklich zu machen.
Der Film nähert sich dem eigentlich Thema sehr langsam und greift vorher noch die Bereiche Freundschaft, Glück und Liebe ab. Dennoch bleibt irgendwann die Frage: Wie weit kann eine KI gehen, bevor es gefährlich wird. Das Ganze allerdings verpackt in eine feuchtfröhliche Komödie mit herzerwärmenden Charakteren und tollen Gesangseinlagen. Auch im großen Finale geht es noch mehr um die Freundschaft als um tiefgreifende KI Themen, was herrlich erfrischend ist. So fehlt dem Film zwar ein wenig die Tiefe des Themas, was aber auch gar nicht schlimm ist, weil der Film es gar nicht darauf anlegt. Stattdessen ist es einfach ein schöner Film, der gerade gegen Ende ziemlich spannend wird.
So konnte mich der Film auch als Nicht-Anime-Fan (wobei ich den Titel wohl langsam abgeben muss, näher ich mich dem Genre doch immer näher an) überzeugen. Ein paar kleinere Ruckler, die aber das Sehvergnügen keinesfalls einschränken, waren vorhanden, aber im Großteil ein schöner runder Film.

Das Fazit

Sing a bit of harmony ist ein kleiner, aber feiner, Anime mit einigen Musikeinlagen, einer tollen Geschichte über Freundschaft und Glück und liebevollen Charakteren. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.

Sing a bit of harmony lief am 26.07.2022 in den deutschen Kinos

Death Note – Anime

Ein Vorwort

Nachdem ich neulich (okay, ich hab nachgeschaut, es war schon im April) über die Mangas zu Death Note gesprochen habe, habe ich im Nachgang die Anime-Serie dazu gesehen. Ob die Adaption gelungen ist und wie mir die Serie gefallen hat, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung

Light Yagami findet das Death Note des Todesgott Ryuk. Dieser hat sich in der Welt der Todesgötter gelangweilt und sucht nun Zerstreuung. Light hingegen ist von den Möglichkeiten des Death Note fasziniert. So fängt er fortan an damit gezielt Morde an Verbrechern auszuüben. Das ruft die Polizei weltweit auf den Plan. Auch Lights Vater, der bei der japanischen Polizei arbeitet, wird auf den Fall angesetzt. Doch erst als der mysteriöse L auftaucht, scheint er Light auf die Spur zu kommen.

Meine Meinung

Da Death Note meine erste Managreihe war, die ich vollständig gelesen habe, ist auch die Serie die erste, die ich nachdem ich die Mangas gelesen habe, gesehen habe, aber nicht meine erste Anime-Serie allgemein. Nachdem ich zuvor Attack on Titan durchgesuchtet hatte, war Death Note deutlich ruhiger erzählt. Aber beginnen wir am Anfang.
Wie auch im Manga lernen wir zunächst Ryuk und die Welt der Totengötter kurz kennen. Dann treffen wir direkt auf Light, der das Death Note findet. Nach und nach erlernt er die Funktionsweise und macht einige Tests. Nach und nach baut sich die Serie auf und bleibt dabei sehr stark an der Mangavorlage. Ganz gemächlich wird alles aufgebaut und ausgespielt. Doch während das in der Vorlage noch gut funktionierte, da die meiste Handlung über Dialoge wiedergegeben wird, fehlt es dem Anime schnell an Spannung, bietet er durch die vielen Dialoge doch kaum Mehrwert. Während bei anderen Animes die Action, die in den Mangas nicht so rüberkommt – gerade Attack on Titan gewinnt dadurch einiges an Dynamik – besser in Szene gesetzt werden kann, gibt es hier kaum Unterschiede. Das bedeutet nicht, dass der Anime per se schlecht ist, eher, dass man nicht beides lesen/schauen muss.
Die Folgen sind auf zwei Boxen mit je drei Blurays aufgeteilt. Doch am Ende der ersten musste ich etwas stutzen, den die Handlung war noch nicht bei der Hälfte angekommen. Auch danach ließ sie sich weiter viel Zeit, wurde es doch immer enger noch alles unter zu kriegen. Das wird dem Finale dann auch zum Verhängnis, musste hier alles wesentlich schneller durchgespielt werden, um noch alle wichtigen Schritte unterzubekommen. Dadurch wirkt es eher gehetzt, wo es vorher vielleicht zu ruhig war. Klar sind viele mit dem Wendepunkt nach ca der Hälfte der Mangas nicht zufrieden, dies jedoch dann so schnell abzuarbeiten, fand ich schwierig.
Auch das Ende selbst wurde dann leicht abgewandelt, was irgendwie die finale Wendung ein bisschen abmildert, auch wenn es hinten ran nochmal umgesetzt wurde. Kann man runder finden, mir hat es ein bisschen die finale Spannung genommen.
Grundsätzlich der Animationsstil war aber gut umgesetzt, auch wenn ich Lights Charakter ein wenig zu stark in Szene gesetzt fand. Gar nicht  gefallen, haben mir die Intros, aber das ist wohl Geschmackssache.

Das Fazit

Death Note funktioniert als Anime nicht so gut wie als Manga, da die Geschichte stark dialoglastig ist und dies im Anime keinen Mehrwert bietet. Ansonsten ist es fast eine 1:1 Umsetzung, außer das die zweite Hälfte ein bisschen zu gehetzt erzählt wurde.

Death Note

Ein Vorwort

Da sagt sie jahrelang, dass Anime und Mangas nicht ihr Ding sind und jetzt kommt schon der zweite Beitrag dazu innerhalb kürzester Zeit? Ja, ihr lest richtig. Ich habe meine allererste Mangareihe komplett durchgelesen und das hat durchaus eine Weile gedauert. Irgendwann vor ein paar Jahren (ja, ich war da schon sehr spät dran, die Mangas sind Anfang der 2000er Jahre entstanden) hatte ich einfach mal Lust drauf diesen vielgeschwärmten Manga zu lesen und habe mir Band 1 zugelegt. Und dann habe ich mich einfach in die Welt reinziehen lassen. Nach Band 7 hatte ich eine große Pause von ein paar Jahren, weil mich der Bruch in der Geschichte komplett rausgerissen hatte. Jetzt habe ich mich wieder rangetraut und konnte es dann bis zum Ende nicht mehr weglegen. Warum das so war, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung

Light Yagami findet das Death Note des Todesgott Ryuk. Dieser hat sich in der Welt der Todesgötter gelangweilt und sucht nun Zerstreuung. Light hingegen ist von den Möglichkeiten des Death Note fasziniert. So fängt er fortan an damit gezielt Morde an Verbrechern auszuüben. Das ruft die Polizei weltweit auf den Plan. Auch Lights Vater, der bei der japanischen Polizei arbeitet, wird auf den Fall angesetzt. Doch erst als der mysteriöse L auftaucht, scheint er Light auf die Spur zu kommen.

Meine Meinung

Zunächst hatte mich die Idee des Death Note einfach gereizt, fand die Welt der Todesgötter aber etwas langweilig ausgearbeitet, vielleicht hatte ich mir hier einfach mehr erhofft. Nach und nach habe ich mich aber immer mehr mit Ryuk angefreundet und hab mich gefreut mit ihm die Menschenwelt zu erkunden. Gleichzeitig fand ich Lights Umgang mit dem Death Note zugleich faszinierend und doch beängstigend. Nach und nach folgen immer wieder spannende Abschnitte und es ist stets faszinierend, wie sich Light immer darauf vorbereitet, damit er nicht gefasst wird.
Dazu kommen immer mehr Charaktere, dennoch kann man gut die Übersicht behalten. Richtig spannend wird es, wenn Lights Gegenspieler L auftaucht, denn ab da muss Light immer kreativer werden, um den Verdacht von sich abzulenken. Dabei spielt die Reihe fast ausnahmslos in der Menschenwelt, was ein bisschen schade ist, da ich mich über ein paar mehr Einblicke in die Welt der Todesgötter gefreut hätte.
Nach einem sehr starken Auftakt und einem spannenden Mittelfinale, fällt die Handlung erst einmal in sich zusammen und versucht sich neu aufzubauen. Genau das war der Punkt, wo ich rausgefallen bin und einige Zeit brauchte, um mich wieder ran zu wagen. Es ist danach definitiv anders und ich habe mich bis fast zum Schluss nicht an die beiden neuen Charaktere gewöhnt. Dennoch wird an der Spannung deutlich wieder gearbeitet.
Gerade zum Ende hin, fiel es mir schwer die Reihe aus der Hand zu legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht. Auch, wenn das Ende das einzig logische ist und es anders nicht hätte enden können, war ich über den Ausgang etwas enttäuscht. Es ist halt eine Reihe, die sehr über Dialoge und wenig über Handlung getragen wird, weswegen auch das Ende sehr dialoglastig ist. Es passt wie gesagt ins Gesamtkonzept und doch war es irgendwie enttäuschend. Da war das Mittelfinale deutlich spannender.

Das Fazit

Starker Auftakt, spannendes Mittelfinale, dann ein bisschen langatmig, ehe es zum Finale wieder spannend wird. Death Note hat eine spannende Grundidee und auch zwischendrin immer wieder neue Ideen, um die Lesenden bei der Stange zu halten. Leider vergleichsweise schwaches Finale.

Your name.

Am 11.01.2018 erschien ein in Japan sehr erfolgreich laufender Anime in den deutschen Kinos.

Ein Vorwort

Da Your Name. in Japan sehr erfolgreich lief – genau genommen die zweierfolgreichste japanische Produktion ist – wurden zunächst zwei Kinotermine für Deutschland bekannt gegeben. Auf Deutsch synchronisiert und mit dem Untertitel „Gestern, heute und für immer“ zeigten 150 deutsche Kinos den Anime. Doch auch hier lief er sehr erfolgreich und so wurden kurz darauf noch einmal fünf Zusatztermine in noch mehr Kinos bekannt gegeben. Auch ohne Fan von Animes zu sein, wurde man so auf den Film aufmerksam und neugierig.

Die Handlung

Mitsuha lebt in einem kleinen Dorf in Japan und träumt davon irgendwann ihrer Situation entfliehen zu können. Taki lebt in Tokio und ist auch nicht allzu zufrieden mit seinem Leben. Beide haben merkwürdige Träume. Bis sie feststellen, dass sie tatsächlich an manchen Tagen die Körper tauschen. Also beschließen sie das beste aus der Situation zu machen und versuchen irgendwie zu planen, wie sich der andere verhalten soll, wenn er im Körper des jeweils anderen ist.

Meine Meinung

Die Handlung klingt zunächst nach einer simplen Rollentauschkomödie, nur dass es diesmal eben als Anime umgesetzt wurde. So weit so bekannt. Doch Your Name geht noch einmal einen Schritt weiter und spinnt zur Rollentauschkomödie noch einige weitere Handlungsstränge mit hinein. Und genau hier setzt das besondere am Film an. Denn Your Name ist alles andere als gewöhnlich – immerhin kommt er aus Japan, da ist nichts gewöhnlich. So schafft er es in 107 Minuten eine Geschichte zu erzählen, die den Zuschauer auf so vielen unterschiedlichen Ebenen berühren. Der Film ist liebevoll, spannend, witzig, berührend und trifft genau den richtigen Nerv. Ganz nebenbei schafft er so vielschichtige Charaktere, mit denen man fühlt und die einem absolut sympathisch sind. Zwar nicht alle, so dass es auch Charaktere gibt, die negativ auffallen, aber in einem überschaubaren Rahmen.
Your Name fängt zunächst relativ verwirrend an. Als Neuling in der Animewelt ist es zudem noch ein bisschen schwieriger die ersten Minuten zu greifen, was genau da versucht wird zu erzählen. Erst nach und nach verläuft der Film in regelmäßigere Muster. Ab dann ist auch die Handlung gut verständlich, wenn sie auch immer wieder mit neuen Überraschungen auftaucht. Trotzdem eilt die Handlung nicht, sondern lässt sich nach und nach mit einer gewissen Ruhe erzählen. Selbst in hektischeren Szenen, bleibt eine gewisse Gelassenheit zu spüren. Trotzdem ist die Handlung fast durchgehend spannend.
Ein weiteres großes Kompliment geht an die Animatoren. Denn Your Name. ist sehr detailliert und sehr ausführlich gezeichnet. Während herkömmliche Animes – was man halt nachmittags beim durchschalten auf RTL2 so sieht – in manchen Szenen die Mimik doch stark vereinfacht darstellt, legt Your Name. hier durchgehend großen Wert aufs Detail.

Das Fazit

Your Name. ist ein sehr schön gezeichneter Film, der über die bekannte Körpertauschthematik hinausgeht und mit einer gut durchdachten und spannenden Handlung überzeugen kann. Auch Animeabgeneigte kommen hier auf ihre Kosten. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.