Ein Vorwort
Nach 10 Jahren erhält der Überraschungsfilm aus dem Jahr 2009 nun eine Fortsetzung. Der Grundcast wurde wieder versammelt und scheint den gleichen Spaß wieder gehabt zu haben. Doch war 2009 noch eine Hochphase der Zombiefilme, die sich durch die gesamten ersten 10 Jahre der 2000er zog und 2010 in den Start der beliebten Serie „The Walking Dead“ gipfelte, scheint das Genre nun ausgelutscht, wenn nicht sogar tot zu sein. Kann da nun eine späte Fortsetzung noch funktionieren? Erfahrt es in meiner Kritik.
Was bisher geschah
Hier werde ich kurz die zuvor erschienenen Filme zusammenfassen. Dadurch sind Spoiler leider nicht zu vermeiden. Du weißt bereits, was geschah? Dann überspring diesen Absatz einfach.
Columbus (Jesse Eisenberg) lebt in einer Welt, in der ein Virus fast alle Menschen in Zombies verwandelt hat. Überlebt hat er bisher nur durch seine penibel aufgestellten Regeln im Umgang mit den Untoten. Auf der Suche nach seinen Eltern trifft er auf Tallahassee (Woody Harrelson), der großen Spaß am Jagen der Zombies hat und das ganze Land durchkämmt auf der Suche nach Twinkies. Zusammen zieht das ungleiche Team weiter und trifft auf die Schwestern Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin). Diese nehmen die Männer zunächst aus, um dann abzuhauen. Die beiden Gruppen treffen aber immer wieder aufeinander, bis die Männer die Damen am Ende aus einer ausweglosen Situation retten müssen. Von da an beschließen sie zusammen zu bleiben.
Die Handlung
Einige Jahre nach den Ereignissen aus dem ersten Teil beschließen die vier Zombieüberlebende Columbus (Jesse Eisenberg), Tallahassee (Woody Harrelson), Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin) sesshaft zu werden und ziehen ins weiße Haus ein. Doch während Columbus und Wichita anscheinend das große Glück gefunden haben, wird Little Rock zunehmend unruhiger und fängt an sich selbst nach der großen Liebe zu sehnen. Als sie eines Tages wegläuft und auf den Hippie Berkeley (Avan Jogia) trifft, beschließen die anderen, ihr zu folgen. Dabei treffen sie auch auf einige andere Überlebende.
Meine Meinung
Eine gute Grundvoraussetzung für Fortsetzungen ist es ja inzwischen schon, wenn man wirklich den Originalcast wieder vereinen kann und nicht einen Charakter mit einem Nebensatz entschuldigen muss. Diese Hürde hat Zombieland 2 – Doppelt hält besser schon einmal genommen. Zwar sind die 10 Jahre, die zwischen den Filmen liegen, an keinem Darsteller spurlos vorbeigegangen, doch am auffälligsten dürfte es wohl bei Abigail Breslin sein, die die Little Rock spielt. Während sie im ersten Teil noch 13 Jahre alt war, sind es nun 23 Jahre. Doch genaue diese Wandlung nimmt sich der Film sogleich als Basis für seine erzählte Geschichte. So bekommen zwar alle Charaktere ihre gleichen Charakterzüge wieder zugeschrieben, aber dennoch wurden gut durchdachte Weiterentwicklungen bereits am Anfang eingeflochten. Während nämlich eine 13 Jährige, noch froh ist mit ihrer großen Schwester durchs Land zu ziehen, sucht eine 23 Jährige dann doch nach anderen Lebenszielen. Und genau diese Entwicklung wird dann für die Handlung gezielt eingesetzt.
Wie bereits im ersten Teil erzählt Zombieland 2 keine großartige tiefgreifende Geschichte, sondern beschränkt sich darauf das Zombiegenre zwar ernst zu nehmen, aber als Komödie umzusetzen. Auch hier ziehen sich Columbus Regeln als Leitfaden durch den Film. Hinzugefügt werden einige Nebencharaktere, die mal einen größeren, mal einen kleineren Auftritt haben. Und genau die sind es, die auch Zombieland 2 wieder den gewissen Charme verleihen. Denn auch, wenn die vier Hauptcharaktere bereits in ihrer Unterschiedlichkeit für Konfliktpotential sorgen, sind es gerade die Nebencharaktere, die neuen Schwung in die Geschichte bringen. Sei es nun das pink liebende Blondchen, das Zombiejägerpaar oder die Elvis liebende Schönheit.
So ist Zombieland 2 vielleicht kein Meilenstein in der Filmgeschichte, aber dennoch ein Film, der erneut frischen Wind in das Zombiegenre bringt und durch gezielt eingesetzten Witz eine Menge Spaß macht. Dabei wird nicht jedes Wort oder jede Entscheidung ins lächerliche gezogen und auch die Zombie-Apokalypse wird durchaus ernst genommen und die Zombies auch als wirkliche Bedrohung dargestellt, dennoch handelt es sich eher um einen gute-Laune-Film mit großem Actionanteil.
Das Fazit
Zombieland 2 – Doppelt hält besser schafft es auch nach 10 Jahren noch eine gute Fortsetzung zu sein, der die wichtigsten Elemente des ersten Teils aufgreift und sich doch weiterentwickelt. Mit einem sympathischen Hauptcast, einem gelungenem Nebencast, viel angebrachtem Witz, durchdachter Action und mitreißender Dialoge schafft es der Film gute Laune zu versprühen. Dafür gibt es 07 von 10 möglichen Punkten.
Zombieland 2 – Doppelt hält besser läuft seit dem 07.11.2019 in den deutschen Kinos.