Spider-Man 3 – No way home

Ein Vorwort

Kinostart kurz vor Weihnachten ist eigentlich ein Garant für gute Zuschauerzahlen. Doch durch die weitverbreitete 2G-Regelung machen die ersten Filme schon wieder Rückzieher. Dabei hat Spider-Man mit dem besten Einspielergebnis seit der Pandemie erst wieder bewiesen, dass mit dem richtigen Film auch die Zahlen stimmen. Ob der Film mit der Schlagzeile mithalten kann, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Was bisher geschah

Hier werde ich kurz die zuvor erschienenen Filme zusammenfassen. Dadurch sind Spoiler leider nicht zu vermeiden. Du weißt bereits, was geschah? Dann überspring dieses Absatz einfach.

Welche Filme man vorab aus dem MCU gesehen haben sollte: Spider-Man Homecoming & Far from home – diese stelle ich hier kurz vor.
Welche Filme/Serien aus dem MCU gut wären vorab gesehen zu haben: Avengers – Endgame, Doctor Strange, WandaVision, What if… – hierfür verweise ich auf meine Zusammenfassungen (für die Links einfach die Titel anklicken). Ebenfalls ist es empfehlenswert die bisherigen Spider-Man Filme mit Tobey McGuire und Andrew Garfield zu sehen. Da ich sie selbst nicht gesehen habe, kann ich hier nicht sagen, welche wichtiger und welche unwichtiger sind.

Nach seinem Auftritt in Civil War will Peter Parker unbedingt ein Avenger werden. Doch Tony Stark möchte ihn komplett aus der Schusslinie nehmen. Bei einem Banküberfall merkt Peter das erste Mal, dass sein Handeln auch Konsequenzen haben kann, als beinahe ein Freund von ihm verletzt wird. Bei dem Überfall wurde eine Waffe verwendet, die mit Alientechnik verbessert wurde. Spider-Man versucht den Mann hinter den Waffengeschäften zu finden und trifft auf Adrian Toomes alias The Vulture. Bei der ersten Konfrontation muss Iron Man einschreiten und rügt Spider-Man danach. Dieser lässt sich jedoch nicht aufhalten und stellt mit seinem besten Freund Ned Leeds fest, dass sein Anzug noch mehrere versteckte Funktionen hat, die Ned freischalten kann. Kurz darauf begegnet er wieder the Vulture und seinen Handlangern. Diesmal wird dabei die Staten Island Ferry beschädigt und droht mitsamt aller Zivilisten unterzugehen. Spider-Man bemüht sich alle zu retten, doch wieder muss Iron Man eingreifen. Als Strafe nimmt er Spider-Man seinen Anzug weg. Reumütig versucht sich Peter wieder auf die Schule zu konzentrieren. Als der Homecoming-Ball ansteht, traut sich Peter Liz zu fragen, ob sie ihn begleiten möchte. Doch als er Liz abholt, erkennt er sofort ihren Vater: The Vulture. Er heftet sich an dessen Fersen. Dabei wird er jedoch zunächst überwältigt und hinterfragt seine Spider-Man Identität. Schließlich kann er sich befreien und versucht the Vulture aufzuhalten, der vom Umzug Iron Mans profitieren will und einen Jet in der Luft ausrauben will. Spider-Man schafft es den Jet zum abstürzen zu bringen, ihn aber von New York weg und an den Strand zu bringen, so dass niemand verletzt wird. Ebenfalls rettet er the Vulture, dessen Fluganzug zu explodieren drohte. Tony Stark will ihn daraufhin als neuen Avenger vorstellen, Peter lehnt jedoch ab, da er lieber die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft bleiben will.
In Far from home fährt Peter mit seinen Klassenkamerad*innen auf Klassenfahrt. Durch die Geschehnisse in Endgame ist die Klasse neu zusammengesetzt. Ebenfalls versucht Peter den Tod seines Mentors Iron Man zu verarbeiten. In Venedig taucht ein Wassermonster auf. Bei dem Kampf wird Peter unerwartet von Mysterio unterstützt, dessen Familie durch diese Monster ausgelöscht wurden. Da Peter lieber weiter auf der Klassenfahrt bleibt, leitet Nick Fury diese kurzerhand nach Prag um, wo das nächste Monster vermutet wird. Dort gesteht er seinem Schwarm MJ, dass er Spider-Man ist, was diese jedoch schon wusste. Er findet dabei eine Drohne, die er dem zuvor stattgefundenen Kampf von Mysterio und einem Feuerwesen zuordnet. Dadurch findet er heraus, dass Mysterio ihn angelogen hat und die Kämpfe nur simuliert hat. Zuvor hat er diesem jedoch die Kontrolle über Technologie von Iron Man übertragen. In Berlin versucht er Mytserio zu stellen, muss jedoch feststellen, dass er in einer Simulation gelandet ist. Da nun auch Ned und MJ in Gefahr sind, reist er ihnen nach. In London kommt es zum finalen Kampf, bei dem Mysterio besiegt wird. In der Mid-Credit-Scene beschuldigt J. Jonah Jameson öffentlich Peter als Mörder Mysterios und entlarvt ihn gleichzeitig als Spider-Man.

Die Handlung

Nach Jamesons Enthüllungen steht Peter Parker (Tom Holland) in der Kritik der Öffentlichkeit. Da auch seine Freund*innen da mit reingezogen werden, sucht er Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) auf und bittet ihn um Hilfe. Doch der Zauber geht schief und die Grenzen zum Multiversum verwischen. Kurz darauf tauchen Bösewichte auf, die allesamt Peter zu kennen scheinen.

Meine Meinung

Spider-Man war noch nie mein bevorzugter Superheld. Die früheren Filme habe ich daher nie gesehen. Erst als er zum MCU stieß und man die Filme irgendwie sehen musste, da alle Marvel Filme irgendwo aufeinander aufbauen, habe ich mich mit ihm näher auseinander gesetzt. Während Homecoming für mich noch eine Überraschung war, konnte ich Far from home wenig abgewinnen. Nur kurz zuvor war es Endgame, der irgendwo eine ganze Ära beendete und auf einmal sollte der zweite Spidey Phase 3 beenden? Dementsprechend frustriert ging ich nun in No way home. Immerhin der zweite Trailer ließ mich ein wenig Hoffnung schöpfen, dass es vielleicht doch halbwegs amüsant wird.
Letztlich war No way home eine Achterbahn der Gefühle. Zwischen Euphorie, Spaß aber auch Enttäuschung. Denn die Geschichte an sich konnte mich wesentlich mehr mitreißen und begeistern als zuvor gedacht. Die Idee das Multiversum nach What if… zunächst auf ein paar Bösewichte aus den früheren Spider-Man Filmen zu begrenzen, funktioniert erstaunlich gut und bringt die Handlung gut voran. Zeitgleich verbirgt sich dahinter auch eine Menge Potential für Späße, wovon einiges ausgereizt wird. Selbst wenn man sich im Spider-Man Universum nicht so gut auskennt und die früheren Filme nie gesehen hat, funktionieren viele Anspielungen, auch wenn man wahrscheinlich gar nicht alle mitbekommt, und man kann der Handlung folgen.
Allerdings ist es gerade die sich zunehmends verschiebende Dynamik zwischen Peter und Doctor Strange, die immer mehr ins merkwürdige rutscht. Hier merkt man Benedict Cumberbatch an, dass er wohl von so einigen Dialogzeilen etwas genervt war, da er das nur dezent überspielen konnte. Während Peter durch die Verantwortung und Erwartungshaltung von Strange und seiner Tante May zunehmend überfordert ist, werden auch die Zuschauenden zunehmend verwirrt. Freund und Feind verschwimmt innerhalb von wenigen Minuten, um sich kurz darauf mit dem größtmöglichen Drama neu zu festigen. Ob dies nun wirklich nötig war, bleibt fraglich, denn teilweise scheint es so, als ob dieser nur aus Prinzip und nicht weil er wirklich gepasst hat, eingebaut wurde.
Dafür wird man jedoch am Ende beim großen Finale für alles entschädigt. Das Zusammenspiel aus alten und neuen Charakteren funktioniert hier absolut hervorragend. Es macht Spaß, ist spannend, birgt mehrere Handlungsstränge und bringt das Franchise zu einem würdigen Ende! (PS: Ich habe keine Ahnung, ob weitere Spideys geplant sind, aber es fühlt sich nach einem guten und würdevollen Abschluss an. Das hält in Hollywood zwar niemanden mehr auf, aber vielleicht haben wir ja wieder ein paar Jahre Ruhe)
Das Multiversum wird uns wohl noch die gesamte Phase 4 über begleiten. Vor dem Multiverse of Madness (Doctor Strange 2) fühlte sich dieser sanftere Einstieg unfassbar gut an. Es ist wohl der stärkste Spider-Man Film aus dem MCU (darüber hinaus kann ich nicht beurteilen), auch wenn er eben deutlich spürbare Schwächen hat. Aber mit diesen muss man leben, wenn man die Stärken des Films erkunden will. Das Ende lässt einen dann zwar wieder zwiegespalten zurück, aber auch darin liegt Ende und Anfang zugleich.

Das Fazit

Spider-Man 3 – No way home lässt sich nicht so einfach bewerten. Zeitgleich der stärkste Film der Reihe, hat er doch an einigen Stellen deutliche Schwächen, gerade in bestimmten Handlungsabschnitten, die ein grandioses Finale jedoch größtenteils ausbügeln kann. Die Einführung ins Multiversum funktioniert besser als gedacht und zeigt, was möglich ist. Dafür gibt es 06 von 10 möglichen Punkten.

Spider-Man: No way home läuft seit dem 16.12.2021 in den deutschen Kinos

 

Werbung

Mein Jahresrückblick 2019 – #1 – Bücher

Es ist mal wieder soweit. Das Jahr ist fast vorbei und die obligatorischen Jahresrückblicke beginnen. Da ich mein mediales Jahr immer von Dezember-November betrachte, damit die Statistiken korrekt bleiben, die Jahresrückblicke aber nicht erst im Januar erscheinen, bin ich mal wieder relativ früh dran. Dieses Jahr beginne ich mit den Büchern. In diesem Jahr habe ich 56 Bücher gelesen. Damit liege ich wieder knapp unter meinem jährlichen Ziel von 60 Büchern, jedoch besser als letztes Jahr mit 49 Büchern. Dieses Jahr dominieren deutlich die multiplen Bände, während die Einzelbände Einbußen auf sich nehmen mussten.

Bücher insgesamt: 56
Seiten gesamt: 20.512
Seiten pro Tag: 58 im Durchschnitt
Gebunden Bücher: 8
Taschenbücher: 19
E-Books: 24
Manga/Comic/Graphic Novel: 2
Hörbücher: 2
Reclam: 1

I. Wiederholungstäter

2019 habe ich bei zwei Büchern den Staub weggepustet und sie noch einmal gelesen – ohne Ranking:

1. Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch – Michael Ende
2. Harry Potter und der Feuerkelch – Joanne K. Rowling

II. Manga/Comic/Graphic Novel

2019 habe ich zwei „Bilderbücher“ gelesen – ohne Ranking:

1. Deadpool vs. Old Man Logan (Comic)
2. Death Note 5 (Manga)

III. Klassiker/Liste der Schande

2019 habe ich sieben Bücher aus dem Bereich Klassiker gelesen. Dabei habe ich die Definition Klassiker bewusst weitläufig gehalten. Wer sich an dem Begriff stört, soll es einfach als Werke von meiner Liste der Schande ansehen – im Ranking:

Platz 7: Fahrenheit 451 – Ray Bradbury

Ray Bradburys Klassiker durfte ich nun endlich von meiner Literaturklassikerliste der Schande streichen. Während das Buch eine wichtige Botschaft vermittelt, habe ich mich mit Protagonist und vor allem dem Schreibstil sehr schwer getan.

Platz 6: Das Bildnis des Dorian Gray – Oscar Wilde

Mr. Wilde übertreibt bei seinem einzigen Roman eindeutig, was die Länge angeht, weswegen es ein sehr langwieriges Buch ist, auch wenn zwischendurch durchaus interessante Charakterstudien eingeflochten wurden.

Platz 5: 20.000 Meilen unter dem Meer

Von Jules Verne kannte ich bereits Die Reise zum Mittelpunkt der Erde, die ich wesentlich besser fand. Denn irgendwo wartet man bei der Fahrt mit Kapitän Nemo immer auf das eigentliche Highlight, das sich aber nicht einstellen mag. So wird man auf über 600 Seiten kreuz und quer durch die Weltmeere gejagt, erfährt aber abgesehen von der Klassifizierungen von Fischarten nichts.

Platz 4: Mary Poppins kommt wieder – Pamela L. Travers

Die wohl bezaubernste Nanny aller Zeiten kommt zurück zur Familie Banks. Mit neuen Abenteuern in längeren Geschichten, kann sie einmal mehr einen in den Bann ziehen.

Platz 3: Alibi – Agatha Christie

Der inzwischen dritte Fall für Hercule Poirot kommt gewohnt spannend und rätselhaft daher. Bis zum Ende scheint nichts zusammen zu passen, bis dann die große Wendung kommt, mit der wohl keiner gerechnet hat.

Platz 2: Mord auf dem Golfplatz – Agatha Christie

Der zweite Band von Agatha Christie rund um den Meisterdetektiv Hercule Poirot konnte mich wieder vollständig in seinen Bann ziehen. Bis zum Ende stand ich einmal mehr komplett auf dem Schlauch, wer denn nun der Mörder sei.

Platz 1: Shining – Stephen King

Der Meister des Horrors schafft es mit Shining in beengten Raum eines Hotels drei Personen überwintern. Dabei trifft man nach und nach auf die Geschichte des Hotels, das einen nicht loslässt. King versteht es hier mit wenig Handlung eine faszinierende Atmosphäre aufzubauen und viel allein über Charakterentwicklungen zu erzählen.

IV. Multiple Bände

2019 habe ich 32 Bücher, die zu einer Reihe gehören oder von denen es Folgebände gibt, gelesen. Der Einfachheit habe ich zusammengehörende Bände unter einem Platz zusammengefasst – im Ranking:

Platz 15: Quarterback Crush – Alice Ann Wonder

Dieser Versuch einer Liebes-Erotik-Geschichte hat mich einfach nur enttäuscht. Die Geschichte ist absolut vorhersehbar, hat fürchterliche klischeehafte Charaktere, eine absolut nervige Protagonistin und leider hilft auch der Schreibstil nicht sonderlich weiter. Ich habe dann von den weiteren Teilen erst einmal Abstand genommen.

Platz 14: Never loved before – Monica Murphy

Eigentlich eine interessante Grundsituation, aber die Autorin wiederholt sich und die Gedanken der Person fast pausenlos, so dass die Geschichte nie wirklich vorwärts kommt und sich so das absolut vorhersehbare auf über 500 Seiten streckt.

Platz 13: Wir für zwei Nächte – D.C. Odesza

Die Geschichte rund um Jade & Lawrence geht weiter. Allerdings scheint die Autorin hier einfach nur nicht loslassen zu können, weswegen die Handlung etwas dünn ist, die gewohnte erotische Prise komplett fehlt und in der Handlung zwischendurch immer wieder gesprungen wird, weil der Autorin einfach nicht genug einfiel. Sehr schade.

Platz 12: Bookless 1 – Wörter durchfluten die Zeit – Marah Woolf

Der erste Teil der Bookless-Reihe kommt mit einer ausführlichen Einführung daher. Wirklich viel ist noch nicht passiert, außer, dass die Grundhandlung gefestigt wurde. Macht dadurch leider kaum Werbung für die Folgebände (die allerdings doch schon bei mir im Regal stehen…)

Platz 11: Dark Wonderlands – Herzkönigin – A. G. Howard

Gerade am Anfang mochte ich die Geschichte, die sich mit der dunklen Seite der Alice im Wunderland Geschichte befasst. Doch ab einem gewissen Punkt bin ich aus der Geschichte ausgestiegen und habe einfach nicht mehr reingefunden. Gute Idee, anstrengende Umsetzung, verwirrender Schreibstil.

Platz 10: The Ivy-Years: Bevor wir fallen/Was wir verbergen/Solange wir schweigen/ Wenn wir vertrauen/Was wir uns bedeuten – Sarina Bowen

The Ivy Years sind eine gute Romanreihe für zwischendurch, wobei es starke Qualitätsschwankungen unter den Bänden gibt.

Platz 9: Spiegel & Scherben/Sterne & Regen/Rosen & Blüten/Splitter & Herz – D.C. Odesza

Während das erste Buch noch die Weichen gelegt hat, konnte mich vor allem der zweite Band rund um Trajan, Lelouch und Clary überzeugen. Der dritte Band war dann das typische übertriebene „jetzt muss noch was hochdramatisches passieren“ und der vierte hat dann noch stärker abgebaut. Sehr schade.

Platz 8: Ich bin die Nacht – Ethan Cross

Nach langer Zeit war mit tatsächlich mal wieder nach einem Thriller. Und hab auch schon wieder die Lust verloren. Denn die Auflösung der ganzen Geschichte war mir schon wieder zu abstrus.

Platz 7: Feel Again/Hope Again – Mona Kasten

Die Fortsetungsbände der Again-Reihe befassen sich wieder mit Nebencharakteren aus den vorangehenden Bänden. Dabei kreiert Frau Kasten eigenständige, runde Geschichten, die man als locker leichte Liebesgeschichten für zwischendurch bezeichnen kann.

Platz 6: Maybe Someday/Maybe Not – Colleen Hoover

Damit habe ich nun auch noch die fehlenden Werke von Mrs. Colleen Hoover gelesen. Wieder eine interessante Geschichte, die sich ganz anders entwickelt hat, als ich gedacht hätte. Nicht meine Lieblingsgeschichte von Mrs. Hoover, aber doch wieder sehr stark erzählt.

Platz 5: Die Känguru-Apokryphen – Mark-Uwe Kling

Mark-Uwe Kling hat es doch wieder getan. Er hat ein neues Werk über sein Leben mit dem Känguru geschrieben. Es sollen die unerzählten Geschichten aus den bisher erschienenen Bücher sein. Auf jeden Fall sind sie wieder unglaublich lustig und am besten als Hörbuch zu genießen!

Platz 4: Ghostsitter 2 – Achtung Poltergeist – Tommy Krappweis

Auf dem Elbenwaldfestival durften die Lesungen von Tommy Krappweis natürlich nicht fehlen und so kam ich endlich dazu mir den zweiten Teil seiner Ghostsitter-Reihe zu besorgen und signieren zu lassen. Die Geschichte ist zwar auch wieder eher für die kleineren ausgelegt, kann aber auch die Großen in den Bann ziehen und begeistern.

Platz 3: Wie Monde so silbern – Marissa Meyer

Ich bin mit Märchen aufgewachsen, vor allem die der Gebrüder Grimm. Die Geschichte von Aschenputtel/Cinderella aber einmal in einer Cyberpunk-Variante zu erleben, war erfrischend neu, hat gut funktioniert und konnte mich mitreißen.

Platz 2: Kein Rockstar für eine Nacht/Wer will schon einen Rockstar/Rockstars bleiben nicht für immer/Rockstars küsst man nicht – Kylie Scott

In den einzelnen Bänden geht es um die Mitglieder der Band Stage Dive, die neben einem absoluten Musikerfolg eben auch ein Anrecht auf die Liebe haben. Bereits im ersten Band konnte mich der Gitarrist David Ferris absolut überzeugen und auch die Folgebände konnten mich schnell in ihren Band ziehen.

Platz 1: Sinful King / Sinful Queen / Sinful Empire / Sinful Prince / Sinful Princess / Sinful Royalty – Meghan March

Eine Reihe, die aus zwei Unterteilen besteht, die mich nach Entdeckung nicht mehr losließ und innerhalb weniger Tage komplett verschlungen wurde. Aus dem Bereich Liebes-Erotik-Geschichten, jedoch mit starken Charakteren, gelungenem Schreibstil und zwei packenden Geschichten. Es gibt bewusst keine Szenen, die als Vergewaltigung oder körperliche Gewalt durchgehen könnten (looking at you 50 shades of grey) und auch in auswegslosscheinenden Szenen, lassen sich die Frauen nicht unterdrücken, ohne dabei gleich nur noch zickig werden zu können.

V. Einzelbände

2019 habe ich 13 Bücher gelesen, die (bisher) nicht als multiple Bände angelegt sind – im Ranking:

Platz 13: Am Ende die Zeit – Daniela Tetzlaff

Über dieses Buch bin ich auf der Comic Con in Berlin letztes Jahr gestolpert und wurde mir von der Verlegerin wärmstens empfohlen. Wirklich warm geworden bin ich mit Geschichte und Schreibstil nicht, auch wenn es mich im letzten Drittel doch noch fesseln konnte. Aber dafür, dass es eigentlich um die ägyptische Mythologie gehen sollte, kam mir gerade dieser Part sehr schwach vor.

Platz 12: Die Mitternachtsrose – Lucinda Riley

Nach Monaten (könnten inzwischen auch Jahre gewesen sein) auf meinem Sub (Stapel ungelesener Bücher) habe ich mich endlich an mein erstes Werk von Lucinda Riley herangewagt. Leider konnte mich weder die Geschichte, noch die Charaktere überzeugen. Es war irgendwie alles zu vorhersehbar, da die Charaktere sehr platt und stereotypisch waren.

Platz 11: 40 Festival in 40 Wochen – Christine Neder

Das Selbstexperiment der Autorin hatte ich mir eigentlich pünktlich zur Festival-Saison besorgt, kam aber nicht gerade viel zum Lesen auf dem Festival. Die kurzen und knackigen Beschreibungen der verschiedensten Festivals waren zunächst sehr interessant, wurden jedoch schnell monoton, da sich die Autorin gefühlt ständig nur über ihren Gesundheitszustand beschwerte.

Platz 10: Streifzüge durch das Abendland – Bill Bryson

Mit Bill Bryson und seine Reiseberichten habe ich ja schon einiges durch. Diesmal ging es kreuz und quer durch Europa. Ein eigentlich gutes Buch von Bill Bryson, dass sich aber so oft wieder holt und den üblichen Biss vermissen lässt.

Platz 9: Mr. Barnacals Schildkröte – Lisa Brenk

Meine Ausbeute von der GCC Berlin dieses Jahr stammt vom Wölfchen Verlag und wurde mir wärmstens empfohlen, da die Geschichte herrlich verrückt sei. Dies war keinesfalls untertrieben und konnte mich auch zunächst in Bann ziehen, bis mich die Geschichte leider irgendwann verlor.

Platz 8: Doctor Sleep – Stephen King

Die Fortsetzung zu Shining diesmal mit einem erwachsenen Danny. Nachdem ich den Trailer gesehen habe, musste ich das Buch schnell noch vor Kinostart lesen. Wirklich was besonderes war die Geschichte jetzt nicht, aber Stephen King kann aus allem eine Geschichte erzählen.

Platz 7: Erhebung – Stephen King

Dieser Kurzroman von Stephen King lies ich mir diesmal in Hörbuchform vorlesen. Eine schöne Geschichte über einen Mann, der immer leichter wird und bis er sich nicht mehr auf der Welt halten kann, zumindest noch eine Sache in Ordnung bringen will. Ein typischer King, nur eben diesmal tatsächlich auf 144 Seiten.

Platz 6: Ein wenig Leben – Hanya Yanagihara

Ein wenig Leben erzählt auf fast tausend Seiten die Geschichte der vier Freunde Jude, Willem, Malcolm und JB. Die Geschichte geht über einen Zeitraum von über 30 Jahren und geht tief unter die Haut. Vor allem Jude hat in seinem Leben sehr viel durchmachen müssen.

Platz 5: Fee – Schwestern bleiben wir für immer – Monika Feth

Ein Buch, das mir kommentarlos von meiner besten Freundin in die Hand gedrückt wurde. Eine Geschichte über Krankheit, Familie, Verlust und Trauer. Eine rührende Geschichte, die mir leider zu auseinandergerissen erzählt wurde.

Platz 4: Wir sehen uns beim Happy End – Charlotte Lucas

Ella lebt für Happy-ends und kann nichts ertragen ohne. Kein Film, kein Buch, nichts. Bis ihr eigenes Leben auf einmal aus der Bahn gerät und sie auf Oskar trifft, der anscheinend ganz dringend ein Happy-end braucht. Das perfekte Buch für Träumer, das vielleicht zwischendurch etwas realitätsfern ist, aber trotzdem eine zauberhafte Story erzählt.

Platz 3: Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O. – Neal Stephenson & Nicole Galland

Ein Buch, das man selbst erleben muss. Ein solch komplexes, durchdachtes, logisches, gut recherchiertes und doch magisches Buch habe ich noch nie gelesen. Selbst wenn man mit ein paar Wendungen nicht einverstanden ist oder der Schreibstil zwischendurch merkwürdig erscheint, bleibt es im Ganzen doch ein sehr gutes Buch.

Platz 2: Die 1000 Teile meines Lebens – Colleen Hoover

Das neuste Buch von Colleen Hoover durfte natürlich nicht in meinem Regal fehlen. Doch statt wie gewohnt eine Liebesgeschichte zu erzählen, ging es diesmal nur ganz nebensächlich um Sagan und Merit. Stattdessen ging es vielmehr im eine verworrene Familiengeschichte voller Geheimnisse und Missverständnisse. Hier musste Merit lernen, sich selbst und auch ihre Familie zu lieben. Grandios geschrieben und noch einmal eine völlig neue Thematik. Dennoch konnte es mich nicht so sehr begeistern, wie andere Werke von ihr.

Platz 1: Honigduft & Meeresbrise – Anne Barns

Die Geschichte über im Weltkrieg verloren gegangene Briefe, gibt es immer mal wieder. Hier wird die Geschichte jedoch mit einer absolut sympathischen Protagonistin und ihrer liebenswerten Oma aufgezogen und befasst sich gleichzeitig mit den Themen Verlust und Freundschaft und natürlich Bienen. Das perfekte Strandbuch für den Sommer.

Was waren eure Highlights des Jahres?

Pitch Perfect

Am 21.12.2017 lief der dritte Teil der Pitch Perfect Reihe in den deutschen Kinos.

Ein Vorwort

Nachdem in diesem Jahr bereits die Fack ju Göhte Reihe zu einem Abschluss kam, präsentiert uns Hollywood dieses Jahr den Abschluss der Reihe um die Barden Bellas, die den A-Capella Gesang wieder beliebter machten. Haken an der Sache: Der Autor der Buchreihe Mickey Rapkins hatte nicht das Bedürfnis eine Buchvorlage für einen dritten Teil zu schreiben. Kann der Film trotzdem funktionieren?

Was bisher geschah

Hier werde ich kurz die zuvor erschienenen Filme zusammenfassen. Dadurch sind Spoiler leider nicht zu vermeiden. Du weißt bereits, was geschah? Dann überspring diesen Absatz einfach.

Im ersten Teil lernten wir Becca Mitchell kennen, die zum Studium an die Barden Universität kommt. Eine der dortigen A-Cappela Gruppen die Barden Bellas suchen dringend Verstärkung, da die bisherigen Mitglieder größtenteils ihren Abschluss gemacht haben. Die neuen Mitglieder sind sehr unterschiedlich und sie brauchen einige Zeit, um sich aneinander zu gewönnen. Mit einigen Teamschwierigkeiten versuchen sie die nationalen A-Capella-Meisterschaften zu gewinnen.
Im zweiten Teil haben die Barden Bellas nach ihrem Sieg bei den nationalen A-Capella-Meisterschaften eine Menge Erfolg. Bis sie durch einen Faux-pas bei der Geburtstagsfeier des Präsidenten in Ungnade fallen. Danach müssen sie erst einmal alle wieder zu sich finden und erneut an ihrem Teamgefühl arbeiten, ehe sie an den internationalen A-Capella-Meisterschaften teilnehmen können.

Die Handlung

Die ursprüngliche Besetzung der Barden Bellas hat inzwischen ihren Abschluss gemacht. Doch so ganz glücklich ist keiner in seinem neuem Beruf. Also beschließen sie noch ein letztes Mal zusammen zu singen. Dafür reisen sie nach Europa, wo sie in einem Wettbewerb vor den Gruppen der Army singen. Doch ihre Konkurrenten haben diesmal Instrumente.

Meine Meinung

Auf Biegen und Brechen einen dritten Teil zu konstruieren, obwohl dafür eine Buchvorlage fehlt, war wohl von Anfang an keine gute Idee. Aber auch aus unseren Lieblingspitches musste unbedingt eine Trilogie geschaffen werden. Das der zweite Teil schon weit hinter dem unglaublich starken ersten zurückblieb, wurde ebenfalls nicht berücksichtigt.
Zu Gute halten muss man dem Film, dass er sich musikalisch wieder mehr am ersten Teil orientierte und Lieder mit Ohrwurmqualität erschuf – bzw. man die Cover-Songs diesmal wieder erkennen konnte, weil nicht zu viele übereinander gesungen wurden, was einer meienr großen Kritikpunkte am zweiten Teil war. So machten wenigstens die Gesangteile Spaß. Nicht so gut hat der Rest der Handlung funktioniert. Denn irgendwo war die Luft raus und die Haupthandlung wurde auch nur noch teilweise verändert. Diesmal ist es eben nicht der nationale oder internationale A-Capella-Wettkampf, sondern es geht um einen Plattenvertrag. Natürlich musste die Konkurrenz auch hier wieder schlimmer werden, also warum nicht den anderen Musikinstrumente geben, damit die A-Capella Pitches langweilig dagegen wirken – was sie zum Glück nicht tun. Ebenfalls wurden die Charaktere dabei noch mehr überzeichnet, als sie ohnehin schon waren und so scheint Fat Amy nur noch da zu sein, um ab und an einen Oneliner rauszuhauen und die Pitches richten noch mehr Chaos an, als je zuvor. Was bisher noch Charme hatte, ist nun einfach nur noch nervig.
Das schlimmste am Film dürfte jedoch die völlig hirnrissige Geschichte um Fat Amys Vater sein gepaart mit einem Entführungsdrama. Dies zerstört die ohnehin sehr schwache Handlung noch mehr, so dass man beim Sehen des Films immer wieder verzweifelt mit dem Kopf schüttelt. Dies sollte das große Finale, der finale Pitch sein?
Immerhin am Ende gab es doch noch einen Lichtblick, denn die wirklich letzte Performance holt noch einmal viel aus dem zuvor sehr langweiligen Film heraus. Zumindest die letzte Verbeugung hatte wieder Würde. Einerseits wäre es dem Franchise zu gönnen, dass dies nicht das grottenhafte Ende ist, andererseits ist ein weiterer Teil auch nicht mehr vielversprechend. Das Pitch Perfect Frachise hat sich mit dieser letzten schlechten Performance den Gnadenschuss gegeben. Der erfolgreiche und sehr gute erste Teil bekam einfach keine würdigen Fortsetzungen.

Das Fazit

Der dritte Teil der Pitch Perfect Reihe hält nicht, was er verspricht und kommt mit einer schlechten Handlung daher. Lediglich das große Finale und allgemein der musikalische Aspekt geben dem Film ein paar Lichtblicke. Das Franchise dürfte sich damit selbst beerdigt haben – wobei das andere Franchises bisher auch nicht von weiteren Fortsetzungen abgehalten hat. Dafür gibt es 04 von 10 möglichen Punkten.

Fack ju Göhte 3 – Final Fuck

Am 26.10.2017 erschien der dritte und (hoffentlich) letzte Teil der Fack ju Göhte Reihe in den deutschen Kinos.

Ein Vorwort:

Als im Jahr 2013 der erste Teil der Fack ju Göhte Reihe in die deutschen Kinos kam, hätte wohl niemand mit dem unbeschreiblichen Erfolg des Filmes gerechnet. Zeki Müller und seine Chaosklasse trafen genau den richtigen Punkt. Die überforderten Lehrer und die missmutigen Schüler wurden angesprochen und das ganze als Komödie mit sozialkritischem Inhalt konzipiert. Alle Figuren waren irgendwo überzogen dargestellt, aber es funktionierte. Der Erfolg wurde dann im Jahr 2015 noch einmal getoppt, auch wenn die Fortsetzung inhaltlich weit hinter dem starken ersten Teil zurück blieb. Nun sollte der Erfolg noch einmal getoppt werden mit dem großen Final Fuck. Doch schafft der dritte Teil die Kurve zur Qualität des ersten oder orientiert er sich doch an dem allzu abgedrehten des zweiten Teils?

Was bisher geschah:

Hier soll es einen kleinen Überblick über die ersten zwei Filme geben, für alle, die diese entweder verdrängt haben oder den dritten Teil sehen möchte, ohne die anderen zu kennen. Spoiler sind dadurch nicht vermeidbar.

Im ersten Teil lernten wir den Sträfling Zeki Müller kennen, der nach einem Bankraub seine Strafe abgesessen hat. Nun will er eigentlich nur noch sein Geld holen und ein neues Leben beginnen. Doch eben jene Person, der er das Geld anvertraut hat, hat dieses auf einer Baustelle vergraben, auf der inzwischen die neue Turnhalle der Goethe-Gesamtschule steht. Also will er sich als Hausmeister in der Schule einschleusen, um nachts heimlich nach seinem Geld zu graben. Leider gibt es ein kleines Missverständnis mit der Direktorin und er wird promt als Lehrer engagiert. Damit nicht genug, bekommt er auch noch die assozialste Klasse der ganzen Schule zugeteilt. Dumm und doch absolut von sich eingenommen und dabei um keinen Streich verlegen. Herr Müller hat ebenso wenig Lust Unterricht zu geben. Doch müssen sie sich alle zusammenreißen und wachsen so zusammen.

Im zweiten Teil findet Zeki Müller Diamanten im hohen Wert, die jedoch durch blöde Zufälle als Spende in Thailand landen. Um diese zurückzuholen, muss er zusammen mit der Klasse der Konkurrenzschule und seiner Chaosklasse auf Klassenfahrt nach Thailand. Natürlich sind seine Schüler kaum zu bändigen. Trotzdem erleben sie zusammen ein großes Abenteuer.

Die Handlung:

Eine Schulprüfung steht in der Goethe-Gesamtschule an und diese verläuft absolut katastrophal. Jetzt steht der 11. Klasse auch noch ein Eignungstest bevor, damit sie überhaupt zum Abitur zugelassen werden. Gerade Herr Müllers Klasse trifft das besonders tief, da sie noch immer ein Problem mit ihrem Selbstvertrauen haben. Können sie sich noch ein letztes Mal zusammenreißen?

Meine Meinung:

Wenn in der Anfangssequenz einmal das Schulgebäude der Goethe-Gesamtschule gezeigt wird, ist sie vorallem eins: völlig verdreckt. Hier möchte man weder Lehrer noch Schüler sein. Umso verständlicher, dass alle ein bisschen unmotiviert sind. Die Lehrer haben kaum noch Lust zu unterrichten, die Schüler sind aufgedreht, wie eh und je. Doch neben den in Fack ju Göhte üblichen Themen, wie Versagensangst und das unter Kontrolle kriegen von ausgeflippten Teenagern, nimmt sich der dritte Teil noch ganz fest dem Thema Mobbing an und dem Druck der Eltern. Aber natürlich können diese Themen nicht einfach so angesprochen werden, sondern es muss einen großen Knall geben. Auf diesen großen Knall arbeitet der Film jedoch handlungstechnisch nicht wirklich hin. Hier und da verwebt er einzelne Handlungsstränge, die vielleicht, vielleicht aber auch nicht, irgendwann mal etwas miteinander zu tun haben.
Zum einen ist da die Handlung über Zeki Müller, der um seinen Job bangt, weil die Schule kurz vor der Schließung steht, wenn nicht einige Maßnahmen getroffen werden. Dann geht es um die 11. Klasse mit Danger, Chantal & Co, die natürlich kein bisschen Bock auf Schule haben, andererseits aber auch eine Menge Angst vor der Zukunft haben. Dann gibt es den Handlungsstrang über die Lehrerin Frau Enzberger, die in den vorherigen Teilen nie auftauchte und nun wohl die Lücke von Frau Schnabelstedt füllen soll, da Karoline Herfurth im dritten Teil nicht mehr mitspielt – die Gründe wurden in zwei Sätzen abgehandelt und an keiner Stelle sinnvoll im Film untergebracht. Dafür geht es gleichzeitig noch um eine andere Klasse, in der ein Schüler sehr stark gemobbt wird und weil das alles noch nicht ausreicht, geht es noch um ein paar Schüler, die einen Selbstmord planen. Somit ist der gesamte Film eigentlich völlig überladen, um auch nur ein einziges Thema richtig ausführen zu können. Aber darum wird sich auch gar nicht bemüht, kann man die Lauflänge doch erreichen, in dem man einen schlechten Witz nach dem nächsten reißt. Während die Charaktere Chantal, Danger & Co im ersten Teil mit ihrer Art noch belustigen konnten, sind sie inzwischen so sehr überzeichnet, dass man die Grundidee hinter ihnen kaum noch erkennen kann. So scheint der dritte Teil auf dem ersten Blick lediglich wie ein stark überzeichneter und überladener Abklatsch des ersten.
Aber dennoch verbirgt sich unter der dreckigen Schale irgendwo doch eine Moral und einzelne Augenblicke zeigen doch, dass sich mit den Problemen der Schüler auseinander gesetzt wird und man auch den Zuschauer irgendwo ernst nimmt. Ohne diese einzelnen Szenen wäre der dritte Teil wohl wie der zweite ein kompletter Reinfall geworden. Im großen und ganzen kann er aber durch seine inzwischen vollkommen abgedrehten Gags nicht mehr überzeugen.

Das Fazit:

Fack ju Göhte 3 – Final Fuck lädt wieder ein, mit den gleichen bekannten Charakteren, noch derberem Humor und einer völlig abgedrehten Handlung. Dabei will der Film gleichzeitig zu viel und zu wenig und kann sich so weder auf ein Thema, noch auf eine Aussage einigen und bleibt irgendwo in der Belanglosigkeit stecken. Ein gelungener Abschluss einer erfolgreichen Reihe sieht anders aus. Dafür gibt es 04 von 10 möglichen Punkten.

Thor 3 – Ragnarök

Am 31.10.2017 erschien der dritte Teil der Thor-Reihe aus dem Marvel Cinematic Universe in den deutschen Kinos.

Ein Vorwort:

Das Marvel Cinematic Universe beglückt uns ja jährlich mit mehreren neuen Helden oder den Fortsetzungen zu bereits bestehenden Helden. In der ersten Phase des MCU wurden die Helden Iron Man, Captain America und Thor vorgestellt und in Avengers zusammengeführt. In der zweiten Phase bekamen sie nun alle ihre Fortsetzung und in Phase 3 nun die beendete Trilogie. Es fehlte noch der dritte Thor-Teil. Wer die Idee hatte den Originaltitel „Ragnarök“, der eine feste Bedeutung in der nordischen Mythologie hat in den nichtssagenden 08/15 deutschen Titel „Tag der Entscheidung“ umzubenennen, ist unklar. Wahrscheinlich der gleiche, der aus „Captain America – The Winter Soldier“ „The Return of the first Avenger“ machte. Doch mit Bekanntgabe war die grobe Richtung des letzten Thorsolofilms deutlich. Es sollte um Ragnarök gehen, den Kampf der Götter und der Riesen in dessen Folge die ganze Welt untergeht. Bereits in den vorhergehenden Teilen hatte Marvel ja immer gerne auf die nordische Mythologie zurückgegriffen, diese aber auch frei interpretiert und angepasst.

Was bisher geschah

Für Nichtfans des MCU, die die Vorgängerfilme nicht sahen, oder auch für Fans, denen die Vorgängerfilme einfach nicht mehr geläufig sind, soll es hier eine kurze Zusammenfassung geben. Das dabei die ersten beiden Teile gespoilert werden ist unvermeidbar.

Im ersten Teil lernt der Zuschauer den arroganten Gott des Donners Thor kennen. Er soll demnächst die Thronfolge antreten, wenn Odin abtritt. Immer in seinem Schatten steht sein Bruder Loki. Nachdem die Frostriesen die Krönungszeremonie unterbrechen, sinnt Thor auf Rache. In Folge dessen kommt heraus, dass sein Bruder Loki adoptiert ist und eigentlich zu den Eisriesen gehört, und Odin verbannt Thor nach Midgard, damit er dort über seine Taten nachdenken kann. Thor landet direkt in der Wüste von New Mexiko und trifft dort auf die Astrophysikerin Jane Foster. Mit ihrer Hilfe versucht er seine Macht zurück zuerlangen, um nach Asgard zurückkehren zu können.
Die Eisriesen bedrohen Midgard noch ein zweites Mal. Loki reist auf die Erde und stiehlt den Tesseract, den SHIELD – eine geheime Regierungsorganisation – gerade untersucht. Dabei gerät Dr. Selvig unter Lokis Kontrolle. In Folge dessen wird die Avengers Initiative ins Leben gerufen. Die bekannten Helden Iron Man, Captain America, Hulk und Black Widow vereinen sich, um Loki aufzuhalten. Thor stößt zum Team, da er Loki wieder mit zurück nach Asgard nehmen möchte. Es kommt zum Kampf in dessen Folge New York größtenteils zerstört wird. Thor und Loki kehren zurück nach Asgard.
Dort schließt dann die zweite Thorverfilmung an „Thor – The Dark World“. Während Loki in Asgards Gefängnis sitzt, würde Thor am liebsten zu Jane Foster auf die Erde zurückkehren. Als eine uralte Macht erwacht und mit Jane in Berührung kommt, holt Thor sie kurzerhand in seine Welt nach Asgard. Dies wird zum einen von Odin gar nicht gerne gesehen, zum anderen suchen die Dunkelelfen nach eben jeder uralten Macht. Thor versucht alles um Jane zu schützen. In seiner Not befreit er Loki aus dem Gefängnis und flieht mit beiden. In der großen Endschlacht stirbt Loki in Thors Armen, aber Jane kann gerettet werden. In einer After Credit Scene erlaubt Odin Thor auf die Erde zu reisen und mit Jane zusammen zu sein. In der letzten Einstellung wird gezeigt, wie sich Odin in Loki verwandelt.
Thor erlebt mit den Avengers noch ein zweites Abenteuer in „Avengers – Age of Ultron“. Der Film hat jedoch keinen direkten Bezug zu den Geschehnissen in „Thor – Ragnarök“

Die Handlung

Das inzwischen dritte Thor-Soloabenteuer setzt einige Zeit nach „Avengers – Age of Ultron“ an. Thor (Chris Hemsworth) reist durch die verschiedenen Welten, ehe er nach Asgard zurückkehrt. Dort muss er zunächst feststellen, dass Odin (Anthony Hopkins) verschwunden ist und Loki (Tom Hiddlestone) sich als Odin ausgibt. Die Brüder beginnen Odin zu suchen und treffen dabei auf Hela (Cate Blanchett), der Göttin des Todes. Diese schafft es nicht nur Thor Hammer Mjölnir zu zerstören, sondern auch Thor und Loki an einen weit entfernten Ort zu verbannen und Asgard zu unterwerfen. Inmitten von Müll findet sich Thor wieder und wird auf dem fremden Planeten kurzerhand als Gladiator festgenommen und zu Arenenkämpfen verdonnert. Dort trifft er auf einen alten Bekannten. Sein einziger Gedanke jedoch ist die Flucht, um sich Hela zu stellen und Ragnarök, den Kampf der Götter, zu verhindern.

Meine Meinung

Die Thor Filme hatten sich bisher immer bildgewaltig gezeigt, die nordische Mythologie jedoch immer gut mit eingesetzt. Die verschiedenen Welten wurden gut vorgestellt und dargestellt und doch wurde die Balance zum Superhelden-Genre immer gefunden. Dabei gab es eine gute Portion Marvel-Humor, die wohl dosiert eingesetzt wurde und so den Kinosaal in allen Facetten unterhalten konnte. Thor – Ragnarök hingegen scheint nicht ganz so genau zu wissen, was er denn jetzt eigentlich aussagen möchte. Grelle bunte Bilder und ein sehr elektrischer Soundtrack zeichnen eher eine gewisse Nähe zu „Guardians of the Galaxy“ als zu den Vorgängerfilmen. Hier scheint Marvel eindeutig auf den Erfolgszug der Guardians aufspringen zu wollen. Leider beißt sich das ganz böse mit dem immer wieder auftauchenden Mythen. Das Thema „Ragnarök“, dem Kampf der Götter, dem Ende der Welten, wäre eigentlich genug Vorlage gewesen, um einen vernünftigen Film zu kreieren. Stattdessen wird ein neuer Planet/eine neue Welt eingeführt, die kaum zur Handlung beiträgt, geschweige denn die Charaktere weiter entwickelt. Dafür wird dem wenigen, was dort passiert sehr viel Platz eingeräumt. Während seiner Arenazeit wird aus Thor, was die Sprüche angeht, zeitweise ein zweiter Star Lord, was so gar nicht zum Charakter passen will. Hier hätte man eindeutig Zeit einsparen können, um die am Ende bei der Endschlacht wieder zu nutzen. Denn diese fällt dann viel zu kurz aus, wo man sich am Ende fragt „Das war es jetzt schon?“
So scheint der Film zwischendurch sehr zweigeteilt. Während Hela in Asgard hockt, greift sie immer wieder Themen zur nordischen Mythologie auf. Leider wird ihre Screentime immer weiter runtergekürzt und ihre Ausführungen scheinen dadurch abgehackt und kommen nicht so richtig auf den Punkt. Am Ende weiß man immer noch nicht so richtig, was eigentlich passiert sein soll. Währenddessen bekommt Thor eine Menge überflüssiger Screentime.
Erneut mit von der Partie sind Chris Hemsworth als Thor, Tom Hiddleston als Loki, Idris Elba als Heimdall und Anthony Hopkins als Odin. Sie spielen ihre Rollen alle gewohnt souverän, auch wenn sich Hiddlestone inzwischen in seiner Rolle als Loki ein wenig zu langweilen scheint. Zugegeben seine Dialoge mit Thor scheinen teilweise mit Kopieren und Einfügen aus den vorherigen Filmen übernommen worden zu sein. Neu mit von der Partie sind Cate Blanchett als Hela, Karl Urban als Skurge, Jeff Goldblum als Grandmaster und Tessa Thompson als Walküre. Cate Blanchett ist in jeder Rolle einfach eine Wucht und man merkt ihr ihren Spaß an der Rolle der Hela deutlich an. So ist sie eine große Bereicherung zum MCU, wird als Bösewichtin aber sehr blass charakterisiert. Aber die schwachen Bösewichte waren schon immer die größte Schwäche des MCU. Da können noch so starke Schauspieler gecastet werden – das gleiche ist schon Mads Mikkelsen in Doctor Strange passiert. Karl Urban ist als Skurge zwar nur ein kleiner Sidekick im Film, aber schafft es durch seine starke Präsenz und seinem etwas trotteligem Charakter eine Person zu schaffen, die Springseilhüpfen mit der schmalen Linie zwischen Sympathie und Hass spielt. Gerne darf er auch in den kommenden Filmen immer wieder kleine Rollen spielen. Die Rolle des Grandmaster scheint praktisch zugeschnitten worden zu sein auf einen Stanley Tucci, der bereits ähnliche Rollen verkörpern konnte. Stattdessen wurde jedoch Jeff Goldblum gecastet, der die Rolle sehr einseitig spielt und irgendwie nicht richtig passen will. Für so einen guten Schauspieler eine schwache Leistung. Tessa Thompson spielt zwar als Walküre auch eher eine Nebenrolle, überzeugt aber dennoch durch ihren Charakter und ihre Spielweise. Gerne hätte man von ihr schon früher etwas gesehen, denn sie passt wunderbar in beide Welten des Films und schafft es als einzige den Übergang richtig zu finden.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass das dritte Thorabenteuer eindeutig viel Potential liegen lässt und vergisst den richtig Ton zu treffen. Es könnte auch Guardians of the Galaxy 3 ohne die Guardians of the Galaxy heißen. Das ist schade, weil der Teil des Films, der sich auf den Titel Ragnarök bezieht, zeigt, was der Film uns eigentlich hätte bieten können. Liebes MCU: Wenn eine Filmreihe funktioniert, heißt es nicht, dass alle Filmreihen mit der gleichen Prämisse funktionieren. Bei Thor – The Dark World wusstet ihr noch, was ihr aussagen wolltet. Wieso nicht auch dieses Mal?

Das Fazit

Ein eher enttäuschender Vertreter des Marvel Cinematic Universe, da das gegebene Potential aus Ragnarök einfach nicht genutzt wurde. Marvel, das konntet ihr doch mal besser. Dafür gibt es 06 von 10 möglichen Punkten.

Horroroctober #3: Die Frau in Schwarz

Die Frau in Schwarz 2 war mein persönlicher Flop des Jahres 2015 mit gerade einmal 01 von 10 möglichen Punkten. Trotzdem wurde mir immer wieder geraten den ersten Teil zu sehen, da der zweite nur lose auf diesem basieren und der erste ohne unnötige Jumpscares auskomme. Also kam der Film auf meine Liste für den Horroroctober.

Arthur Kipps ist Anwalt und Witwer. Er soll für seine Kanzlei das Vermächtnis einer Frau klären und reist dafür in den abgeschiedenen Ort Crythin Gifford. Die Ortsansässige wollen ihn jedoch scheinbar schnell loswerden. Trotzdem begibt er sich auf das abgeschiedene Anwesen, um dort die Briefe zu durchsuchen. Doch das Haus scheint ein Eigenleben zu führen und auf einmal sterben Kinder im Dorf. Was geht wirklich vor sich?

Die Frau in Schwarz schafft es sehr schnell ein sehr düsteres Grundsetting zu schaffen und damit auch eine gruselige Grundatmosphäre. In Crythin Gifford scheint es nur schlechtes, regnerisches Wetter zu geben, was zwar zur Stimmung passt, aber doch etwas zu drastisch ist. Die abgeschiedene Lage des zu untersuchenden Hauses ist gut, damit sich Protagonist und Zuschauer wie am Ende der Welt führt, zumal man das Haus nur bei Ebbe erreichen und auch wieder verlassen kann. Hinzu kommt das der Film beinahe gänzlich auf Jumpscares verzichtet, sondern schafft es durch langsame Kamerafahrten, Nebel und dem langsamen Auftauchen von übernatürlichen Gestalten den Gruselfaktor hoch zu halten. Dadurch wirkt der Film sehr atmosphärisch und kreiert ein Vorbild für Filme des gleichen Genres. Selbst Daniel Radcliffe schafft es in diesem Film nicht mit Harry Potter verglichen zu werden und gibt dem Film dadurch noch einen Zusatzpunkt. Der einzige Kontrapunkt des Film ist, dass die erzählte Geschichte sehr oberflächlich behandelt wird. Kipps findet zwar immer wieder Briefe, die eine Hintergrundgeschichte zur Frau in Schwarz stricken, aber die Bruchstücke die man erfährt sind so wenige, dass man selbst nach Ende des Films das Gefühl hat, nicht alle Puzzlestücke gefunden zu haben.

Gruselfaktor: 4/5
Handlung: 4/5
Umsetzung: 4/5
Gesamt: 4/5

The Purge – Election Year

Am 15.09.2016 erschien der inzwischen dritte Teil der Purge-Reihe in den deutschen Kinos.

In den USA stehen die Präsidentschaftswahlen kurz bevor. Die Senatorin Charlie Roan tritt gegen den Kandidaten der neuen Gründungsväter an und will die Purge abschaffen. Leider steht eben diese Nacht im Jahr, in der für 12 Stunden alle Verbrechen, inklusive Mord, erlaubt sind, kurz bevor. Die Senatorin muss nun versuchen diese Nacht zu überleben.

Im Jahr 2013 machte uns Regisseur James DeMonaco zum ersten Mal mit der Purge bekannt. Die amtierende Partei „Die neuen Gründungsväter“ hatten diese eingeführt, um die Kriminalitätsrate und Arbeitslosigkeit gering zu halten. Die Purge ist eine Nacht im Jahr, in der für 12 Stunden alle Verbrechen, inklusive Mord, erlaubt sind. Im ersten Teil wurde eine Familie vorgestellt, die von der Purge ziemlich profitierte. Durch den Verkauf von teuren Sicherheitssystemen wurden sie sehr reich. Doch auch das beste Sicherheitssystem ist kein garant diese Nacht zu überleben. Im Jahr 2014 folgte mit Anarchy der zweite Purge-Teil. Hier wurde nun das Gegenstück der Medaille gezeigt. Die arme Bevölkerung, die sich keine Sicherheitssysteme leisten kann, und trotzdem irgendwie versucht zu überleben. Hier wird nun zum einen die große Kluft zwischen reichen Purgern und ihren armen Opfern gezeigt. Hier zeigen sich nun auch zum ersten Mal politische Einflüsse, denn die Regierung soll die Purge dafür nutzen, die arme Bevölkerung aus ihren Häusern zu entführen und massenweise zu töten, um die Sozialausgaben zu senken. In Election Year dem inzwischen dritten Teil der Reihe, wird diese Thema noch einmal verstärkt angesprochen.
Die Senatorin Charlie Roan war einst selbst Opfer in einer Purge-Nacht und überlebte diese nur knapp, während sie zusehen musste, wie ihre Familie brutal abgeschlachtet wurde. Nun kandidiert sie als neue Präsidentin, um die Purge entgültig abzuschaffen. Damit ist sie ein Dorn im Auge der neuen Gründungsväter. Also wird kurz vor der alljährlichen Purge die Immunität von hohen Politikern abgeschafft und somit das Feld für einen Attentat auf die Senatorin frei geräumt. Diese versucht jedoch nicht klein beizugeben und bleibt in ihrem Haus in der Stadt, anstatt den Rat ihres Sicherheitschefs zu befolgen und in ein Safehouse umzuziehen. Der Sicherheitschef ist inzwischen auch schon bekannt, nachdem er eine der Hauptfiguren in Anarchy verkörperte. Am Abend der Purge wird trotz aller Vorsichtsmaßnahmen das Sicherheitssystem überlistet und die Jagd auf die Senatorin mit professionellen Söldnern eröffnete. Diese muss sich nun durch die purgende Stadt kämpfen. Parallel dazu lernen wir den Ladenbesitzer Joe Dixon kennen. Er hat das Jahr über für seinen Laden extra eine Purge-Versicherung abgeschlossen. Doch ein Tag vor jener Nacht wird die Police auf einmal stark erhöht und Joe steht doch wieder ohne Versicherungsschutz da, denn die Erhöhung kann er sich nicht leisten. Also nimmt er mit seinem Freund Marcos auf dem Dach Stellung, um von dort aus den Laden zu beschützen. Dabei gabelt er zufällig auch die fliehende Senatorin auf.
The Purge – Election Year lässt keine Zweifel aufkommen, dass sich hier der Gipfel des Wahnsinns befindet. Die Purger in den Staaten lassen nicht einfach nur ihre Agressionen raus, sie metzeln einfach nur noch ab. Dabei kommen kreative Gedanken bei herum, wie das Aufstellen einer Guillotine. Auch weltweit hat das Ereignis eine so hohe Aufmerksamkeit, dass tausende von „Mordtouristen“ anreisen, nur um mitpurgen zu können. Die Purge wurde also noch nie größer gefeiert. Auch ist der dritte Teil der bisher politischste. Das Prinzip wird sehr einfach gehalten. Es gibt zwei Präsidentschaftskandidaten: Der Kandidat der neuen Gründungsväter ist für den Erhalt der Purge, die Senatorin Roan möchte die Purge am liebsten sofort abschaffen. Andere politische Ziele scheint es in diesem Wahlkampf nicht zu geben. Natürlich werden die Sympathien schnell auf Seite der Senatorin gezogen, in dem sie sehr menschenfreundlich auftritt und der Gegenkandidat eine gewissen Distanz bewahrt. Da die Senatorin tatsächlich im Wahlkampf gewinnen könnte, versuchen die neuen Gründungsväter sie in der nächsten Purge verschwinden zu lassen, während die Senatorin rein an das Prinzip der Demokratie glaubt. So werden also beide schnell in die typischen Gut und Böse Klitschees gesteckt. Natürlich darf auch die Rebellengruppe nicht fehlen, die ebenfalls gegen die Purge ist, dies aber mit drastischeren Mitteln durchsetzen will.
The Purge – Election Year schafft es ebenfalls wie seine Vorgänger ein rasantes Tempo aufzubauen und den Zuschauer komplett zu bannen. Es gibt eine gute Balance zwischen Thematik und Action und auch an neuen Ideen mangelt es dem Film nicht. Doch auch der bestgemachteste Thriller steht und fällt am Ende mit der Handlung. Und Election Year baut leider ein sehr starkes Gut/Böse-Bild auf und kann dies aber nur mit einigen Klitschees und Logiklöchern halten. Darüber kann man in diesem Fall aber großzügig hinwegsehen, denn der Film bleibt auf einem hohen Level. Allerdings lässt er auch sehr viel Spielraum für Diskussionen übrig.
Der größe Kritikpunkt dürfte aber die übertriebene Darstellung der neuen Gründungsväter sein. Grundsätzlich stellen sie eine politische Partei dar, aber wenn man von den neuen Gründungsvätern spricht, meint man immer die Köpfe in der Regierung. Diese regieren die USA nun schon seit vielen Jahren und müssen daher ja ein größeres politisches Interesse haben, als nur die Purge. Trotzdem werden sie im Film mitunter als fanatische Irren dargestellt, deren ganzer Lebensinhalt nur die Purge sein soll. Das wirkt nun so stilisiert und übertrieben, dass es dem Film einiges an Überzeugung nimmt.
Das Ende des Films ist wieder stimmig, passt ins Bild und rundet die Trilogie gut ab. Aber natürlich konnten die Macher es nicht lassen, ein Hintertürchen einzubauen für eine erneute Fortsetzung.

Alles in allem ist The Purge – Election Year der brutalste und inhaltsvollste Film der Reihe, muss aber dadurch mit einigen Logikfehlern auskommen. Dafür gibt es 06 von 10 möglichen Punkten.

Captain America 3 – Civil War

Am 28.04.2016 erschien der dritte Teil der Captain America Reihe in den deutschen Kinos.

Wie weit dürfen die Avengers gehen und sollte es staatliche Einschränkungen geben? Mit dieser Frage werden die Avengers konfrontiert, nachdem eine Operation unter dem Kommando Captain Americas mit einer hohen Anzahl ziviler Opfer endet. Doch diese Frage spaltet jedoch die Avengers in zwei Lager. Nach einem terroristischem Anschlag, in den der Winter Soldiers alias Captain Americas alter Freund Bucky verwickelt sein soll, spaltet sich das Team und verfolgen unterschiedliche Ziele.

Der Film scheint auf dem ersten Blick lediglich die Marvel-Ausgabe des DC-Films Batman vs. Superman – Dawn of Justice. Auch hier wird die Frage nach Gesetzen und Regeln für Superhelden thematisiert. Auch hier treten die Helden in einer Schlacht gegeneinander an. Und auch hier gibt es trotz der Fülle dieser beiden Handlungsstränge noch einen Überbösewicht, der die Endschlacht anführt. Doch trotz dieser Parallelen bietet Marvel hier die ausgereiftere Variante.
Der Film setzt nahtlos an ‚The Avengers – Age of Ultron‘ an. Captain America und ein paar weitere Avengers sind in einer Mission unterwegs. Aber es gibt einen Zwischenfall, der viele zivile Opfer fordert. Von diesem Schock noch nicht erholt, wird ihnen mitgeteilt, dass der Weltsicherheitsrat vor hat die Einsätze zu genehmigen und zu kontrollieren. Das heißt, kein Avengers-Einsatz ohne Genehmigung. Ein paar der Avengers, allen voran Iron Man, stimmen dem Vorschlag sofort zu und wollen die Vereinbarung unterzeichnen. Andere sehen darin eine Gefahr, denn die Avengers haben sich durch ihre Unabhängigkeit ausgezeichnet. Hauptvertreter dieser Meinung ist Captain America. Doch bei der Unterzeichnung kommt es zu einem Anschlag. Dieser scheint vom Winter Soldiers ausgeübt worden zu sein. Eine weltweite Suche startet. Doch Captain America glaubt an die Unschuld seines früheren Freundes. Die kommenden Vorfälle spalten die Avengers nun vollständig und sorgen dafür, dass sie sogar gegeneinander in einen Kampf ziehen. Doch was hat Baron Zemo mit allem zu tun?
Auf dem ersten Blick wirkt der Film wie ein dritter Avengers-Teil und nicht wie ein dritter Captain America-Teil. Der Unterschied dürfte sein, dass „Standard“-Avengers, wie Thor und der Hulk, nicht mit dabei sind. Dafür werden aber neue Charaktere, wie Black Panther, vorgestellt und bekannte Marvel-Charaktere, wie Spider-Man und Ant-Man, werden in die Reihen der Avengers aufgenommen. Gerade das erste Drittel des Films weist aber wieder die Ernsthaftigkeit des ersten Captain America-Teils und kommt somit nicht so locker, wie man es von anderen Marvel-Filmen kennt, herüber. In diesem Teil steht das Thema der Verantwortung stark im Vordergrund. Was dürfen die Avengers und sollten sie vom Weltsicherheitsrat kontrolliert werden. Zur Erinnerung: Von eben dem Rat, der in ‚The Avengers‘ Manhattan mit einer Rakete angriff, was gerade noch von Iron Man verhindert werden konnte, und dem Rat, der in ‚Captain America – Winter Soldier‘ komplett vom Bösewicht Alexander Pierce geblendet wurde. Leider wird (wie schon in Dawn of Justice) nach einem Anschlag auf das Beschlussgremium diese Diskussion komplett vergessen. Die Avengers, die vorher gegen das Abkommen waren, sind nun Pro-Bucky und die Avengers, die vorher für das Abkommen waren, sind nun Kontra-Bucky. Dies scheint sehr bequem, funktioniert aber nur bedingt. Ab dem zweiten Teil, der mit dem Anschlag eingeläutet wurde, bleibt der ernste Grundton zwar erhalten, aber wird vorallem von den Charakteren Spider-Man und Ant-Man stark aufgelockert und wirkt wieder wie ein typischer Marvel-Film. Anstatt sich aber auf diese beiden Grundideen zu stützen und diese in den 2,5 Stunden Laufzeit anständig fertig zu erzählen, wird noch ein dritter Handlungsstrang eingeführt, der zur gänzlichen Undurchsichtigkeit führt und durch die dadurch entstehende Fülle der Handlung viele Handlungsteile ins Leere laufen lässt. Trotzdem ist zu sagen, dass sich hier doch mehr auf die Handlung konzentriert wurde, als lediglich auf viele optisch ausgestaltete Schlachten, die aber trotzdem mit Liebe zum Detail eingebaut wurden.
Optisch gesehen reiht sich der Film in seine Vorgänger ein. Auch schauspielerisch gesehen wurden hier durch die Reihe weg gute Leistungen abgeliefert. Die einzige Schwäche des Films ist die zu vollgepackte und nicht zu Ende gedachte Handlung des Films.

Alles in allem schön anzusehen, aber nicht der beste Marvel-Film. Dafür gibt es 07 von 10 möglichen Punkten.

Die Bestimmung – Allegiant

Am 17.03.2016 erschien der dritte Teil der Bestimmungs-Reihe in den deutschen Kinos.

Kurz zur Handlung: Tris und ihre Verbündeten wollen endlich die Welt hinter dem Zaun erkunden. Doch Fours Mutter Evelyn hat dies verboten und lässt den Zaun bewachen. Doch obwohl die Flucht glückt, warten hinter dem Zaun zwar Antworten, aber auch neue Fragen und Rätsel.

Man nehme eine starke Buchvorlage und… zerstöre alles, was gut daran ist, fülle den Film mit überflüssigen Handlungssträngen und Charakteren, lasse wichtige aussagekräftige Szenen weg, gebe Hauptcharakteren nur noch kleine Parts und natürlich spalte den Film in zwei Teile. Das Problem mit Buchvorlagen ist eben doch, dass sie bereits Fans haben, die mit Erwartungen an den Film gehen und das sie meist auf einen Film ausgelegt sind. Während der Trend Trilogien in vier Filmen zu verfilmen bei den Tributen von Panem oder auch bei dem 7. Harry Potter Buch noch funktionierte, erweist es sich hier als sehr überflüssig. Das Buch hat eine starke Handlung, die einen gebührenden Abschluss der Reihe darstellt. Einige wichtige Elemente wurden in den Film übernommen. Aber bei weitem nicht die, die zur Aufklärung der Thematik beitragen würden. Stattdessen wird erst einmal viel überflüssiges hinzugefügt. Gibt vielleicht ein besseres Bild, weil mehr Action eingebaut wurde, lässt aber viele Fragen unbeantwortet. Dann werden kurz ein paar Fragen abgearbeitet, fast nur nebenbei beantwortet, ohne jedoch, dass der Zuschauer die Zuammenhänge wirklich greifen kann. Wie ein Stöckchen, dass dem Zuschauer hingeworfen wird, damit er noch nicht völlig abschaltet. Aber dann geht es weiter mit dem Verwirrspiel. Zwar wird dieses auch im Buch gespielt, aber dort mit mehr Liebe, mehr Informationen, mehr Details, so dass es Spaß macht zu rätseln, was genau gespielt wird. Stattdessen werden im Film zwischendrin völlig abstruse Handlungsstränge eingeführt, die einzig und allein dienen, den Film zu strecken.
Versucht man den Film unabhängig vom Buch zu sehen, ist man vielleicht weniger enttäuscht, aber trotzdem nicht überzeugt. Der Film geht nahtlos vom zweiten Teil Insurgent in den dritten Allegiant über. Das Regime unter Jeanine Matthews ist gestürzt und Fours Mutter Evelyn hat sich nun zur Herrscherin über Chicago aufgeschwungen. Ihre erste Amtshandlung: Den Zaun, der Chicago von der Außenwelt trennt, weiterhin bewachen zu lassen, obwohl die Bewohner am Ende des 2. Teils dazu aufgerufen wurden, die Stadt zu verlassen. Gleichzeitig gibt es mehrere öffentliche Hinrichtungen ehemaliger Helfer Jeanines. Angewidert von diesem Verhalten macht sich eine kleine Gruppe auf den Weg über den Zaun – Tris, Four, Christina, Tori, Peter und Caleb. Doch dort finden sie nicht das vor, was sie erwartet haben.
Wie schon der zweite Teil ist auch dieser Film weniger auf die Handlung ausgerichtet, als vielmehr auf die Action. Dadurch will der Film aber nicht so richtig funktionieren, es bleibt vieles an Handlung offen und es wirkt stark konstruiert. Verschiedene Intrigen werden durcheinander gewürfelt, ohne nennenswerten Grund. Der Zuschauer wird stark im Dunkeln gelassen, welche Ziele genau verfolgt werden und verlieren schnell das Interesse irgendetwas aufzuklären. So plätschert die Handlung so vor sich hin, ohne wirklich etwas auszusagen und erst recht ohne Spannung aufzubauen.
Die schauspielerischen Leistungen sind wieder durchweg gut, allen voran Shailene Woodley, die souverän die Rolle der zwiegespalteten Tris spielt. Negativ fällt alleine Naomi Watts auf, der man weder die Rolle der Mutter noch die Rolle der Anführerin als Evelyn abkauft. Gegen die ansonsten starken Schauspieler wirkt sie sehr blass und kann einfach nicht mithalten.
Dem Franchise ist zu wünschen, dass der vierte Teil nun wieder die Kurve kriegt und sich wieder mehr auf die Buchvorlage besinnt. Im ersten Film (Divergent) hat dies sehr gut funktioniert, danach wurden die Filme zunehmend schwächer.

Alles in allem kann der Film nur stellenweise und vor allem durch einen guten Cast überzeugen. Dafür gibt es 05 von 10 möglichen Punkten.

Zurück in die Zukunft

Hallo ihr Lieben,

anlässlich des 21.10.2015 – dem Jahr, in dem Marty McFly in der Zukunft landete – wurde in verschiedenen Kinos ein Triple-Feature in einem Special-Screening gezeigt. Aber auch zu Hause wurden bei vielen die Filme geschaut. Ich kannte die Filme vorab nicht und hab mich von meinem Freund überreden lassen zu einer der Sonderveranstaltungen im Kino zu gehen. Also sah ich am vergangenen Mittwoch zum ersten Mal die Kultfilme.

Part 1:

Kurz zur Story: Marty McFly lebt ein sehr mittelmäßiges Leben. Nur seine Freundschaft zu Doc Emmett Brown sorgt für etwas Schwung in seinem Leben. Vorallem als dieser eine Zeitmaschine erfindet und in einen DeLorean baut. Durch einen Zufall landet er ohne Doc Brown im Jahr 1955. Nachdem er aus Versehen seinen Vater daran gehindert hat, seine Mutter kennenzulernen, trifft er auf die jüngere Version von Doc Brown. Während dieser einen Weg sucht, Marty wieder zurückzuschicken, muss dieser seine Eltern doch noch dazu bringen sich ineinander zu verlieben.

Part 2:

Kurz zur Story: Zurück im Jahr 1985, braucht Doc Brown Martys Hilfe. Im Jahr 2015 werden Martys Kinder in Schwierigkeiten geraten. Dies soll nun verhindert werden. Die Aufgabe ist schnell gelöst, außer das ihnen ein Fehler passiert sein muss, denn das Jahr 1985 hat sich verändert. Also reisen die beiden doch zurück in das Jahr 1955, um dort alles in Ordnung zu bringen.

Part 3:

Kurz zur Story: Doc Brown ist durch einen Unfall im Jahr 1885 gelandet. Marty ist im Jahr 1955 gestrandet. Wieder einmal muss er mit dem Doc Brown des Jahres 1955 eine Lösung finden, um ins Jahr 1885 zu landen. Dies gelingt auch und so versucht Marty Docs Leben zu retten und wieder zurück in die Zukunft zu gelangen.

Alles in allem haben mir die Filme richtig gut gefallen. Der erste hatte noch mit den meisten Witz und Charme, während der zweite doch eher geschwächelt hat. Der dritte Teil kam wieder eher an den ersten Teil heran, auch wenn mich die Liebesgeschichte (War das echt nötig?) wieder einmal gestört hat.
Also an alle die diesen Tag verpasst haben: Guckt euch die Filme trotzdem an, es lohnt sich 😉