Sing 2 – Die Show Deines Lebens

Ein Vorwort

Neben ihrem Dauerbrenner rund um die Minions versuchte Illuminations den Niedlichkeits- und Witzfaktor auch in anderen Filmen mit vielen Tieren einzubringen. Während Pets und das dazugehörige Sequel eher im Trailer als im Ganzen funktioniert hatte, war der erste Teil von Sing ein ganz netter Musikfilm rund um ein heruntergekommenes Theater, das es zu retten galt. Da das Einspielergebnis zufriedenstellend war, war es nur eine Frage der Zeit, bis es auch dazu ein Sequel gab. Das wir nun 6 Jahre warten mussten, dürfte wohl auch mit an der Pandemie liegen. Wie Sing – die Show Deines Lebens funktioniert, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung

Die Show „Alice im Wunderland“ im Moon-Theater ist fast jeden Abend ausgebucht. Nun erhofft sich Buster Moon von der Casterin Suki ausgesucht zu werden, um in Redshore City im Crystal Tower Theater aufzutreten. Doch diese erteilt dem Ensemble eine Absage. Als sich die Truppe dennoch in das Casting schleicht, sind es die abgedrehten Ideen von Gunther, die Musikmogul Jimmy Crystal überzeugen. Doch dafür muss Buster Moon die Rocklegende Clay Calloway auftreiben, der seit dem Tod seiner Frau komplett zurückgezogen lebt. Für das und für die komplett neue Show „Nicht von dieser Welt“ haben sie nur drei Wochen Zeit. Und einen Jimmy Crystal enttäuscht man besser nicht.

Meine Meinung

Nach dem ersten Trailer war ich eher abgeschreckt von dem Film. So richtig konnte ich mir unter der Handlung nichts vorstellen, außer, dass die Show in allen Bereichen größer und aufregender werden sollte, als die im ersten Teil. Zumal mir die große „Überraschung“ für das Finale bereits im Trailer weggenommen wurde. Doch dann häuften sich die sehr positiven Meinungen anderer Blogger*innen. 8-9 von 10 möglichen Punkten war keine Seltenheit. So beschloss ich dem Film doch eine Chance zu geben.
Sing 2 beginnt mehr oder weniger dort, wo der erste endete. Im Moon-Theater wird mit den üblichen Verdächtigen aus dem ersten Teil eine Show aufgeführt. Doch die Träume sind nach dem Erfolg der Show größer geworden. Es soll nach Redshore City gehen, einer Las Vegas nachempfundenen Stadt. Mit viel Witz und mehr Glück als Verstand bekommt die Gruppe eine Möglichkeit eine sehr große Show auf die Beine zu stellen. Ab dort wird die Handlung etwas wirr und unzusammenhängend, da immer wieder neue Probleme auftauchen. Da diese aber nicht zu dem großen Endproblem passen, werden sie praktisch wie nebenbei aufgeklärt.
Letztlich ist es vor allem eine Kritik an großen Musikmorgulen, die glauben mit ihrer Macht alles durchsetzen zu können. Während vorher noch gute Nebenhandlungen irgendwo zu erkennen waren, läuft es im großen Finale nur noch darauf hinaus. Das ist etwas schade, da mehr möglich gewesen wäre, aber dennoch bekommt der Film ein rundes und befriedigendes Ende. 
Am enttäuschendsten sind wohl die eher raren Musikeinlagen. Außer des Anfangs, dem obligatorischen Casting und nem großen Finale wird kaum gesungen, auch nur selten in Proben. Vielleicht habe ich es auch falsch in Erinnerung, aber ich würde sagen, im ersten Teil gab es da mehr.
Ansonsten ist auch der zweite Teil von Sing ein farbenfrohes und an vielen Stellen sehr witziges Abenteuer, springt aber letztlich nicht über seinen Schatten und bietet zu viel Vorhersehbares. So ist es schön ihn gesehen zu haben, aber der Lobeshymne kann ich mich nicht ganz anschließen.

Das Fazit

Eine würdige Fortsetzung, die viel Witz einbringt. Leider eine zu vorhersehbare und teilweise sehr durcheinander erzählte Handlung mit zu wenig Musikeinlagen, um über die magische Grenze von Gut zu springen. Dafür gibt es 07 von 10 möglichen Punkten.

Sing 2 – Die Show Deines Lebens läuft seit dem 20.01.2022 in den deutschen Kinos

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Venom – let there be carnage

Ein Vorwort

Nachdem Sony Spider-Man an Disney verkauft hat, allerdings nur mit einer begrenzten Wahl an Antagonist*innen, versuchten sie selbst ihr Franchise aufzubauen. Doch nach den vielen Problemen des ersten Teils, glaubte wohl kaum noch jemand an einen zweiten Teil. Aber das hält ja bekanntlich in Hollywood niemanden ab. Nur sah der Trailer wenig vielversprechend aus. Warum ich den Film nicht so schlecht fand, wie befürchtet, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Was bisher geschah

Hier werde ich kurz die zuvor erschienenen Filme zusammenfassen. Dadurch sind Spoiler leider nicht zu vermeiden. Du weißt bereits, was geschah? Dann überspring dieses Absatz einfach.

In Venom stürzt ein Raumschiff der Life foundation ab. An Bord vier Symbionten. Während drei eingefangen werden können, flieht der vierte, in dem er Besitz von einer Ärztin ergreift. Gleichzeitig hat der Journalist Eddie Brock ein Interview mit dem Chef der Life Foundation Dr. Carlton Drake. Als er sich jedoch kritisch ihm gegenüber äußert, lässt, dieser ihn entfernen. Brock verliert kurz darauf seinen Job und seine Verlobte, die ebenfalls ihren Job verliert. Sechs Monate später wird Brock um Hilfe gebeten. Eine Mitarbeiterin bei der Life Foundation ruft ihn wegen ethischer Bedenken an, da die Experimente mit den Symbionten auf Menschen ausgeweitet werden sollen. Bei einem gescheiterten Befreiungsversuch nimmt ein Symbiont Besitz von Eddie, der kurz darauf übermenschliche Kräfte an sich feststellt. Dies lässt er von dem neuen Freund seiner ehemaligen Verlobten Anne untersuchen, der ihm kurz darauf mitteilt, dass er von einer Art Parasit befallen sei. Da Drake inzwischen von Brocks Einbruch weiß, setzt er eine Söldnergruppe auf ihn an. Bei der Flucht kommt es wieder zu seltsamen Ereignissen und Eddie flieht schließlich in veränderter Gestalt vor der Polizei.
Wieder bittet er Anne und ihren neuen Freund um Hilfe. Sie schaffen es Venom, so hat sich der Symbiont vorgestellt, von Eddie zu lösen, dieser kann jedoch fliehen. Zeitgleich sterben die anderen zwei Symbionten bei der Life Foundation, doch der vierte, der beim Absturz fliehen konnte, ergreift Besitz von Drake. Dieser will nun ein Raumschiff fertig machen, um noch mehr Symbionten auf die Erde zu holen, wodurch jedoch das Leben auf ihr vernichtet wird. Venom will das verhindern und verbindet sich wieder mit Eddie. Es kommt zum großen Kampf zwischen den beiden Symbionten. Dabei wird Drake zusammen mit seinem Symbionten getötet. Eddie und Venom überleben. Anne und Eddie söhnen sich aus, dennoch verschweigt er ihr, dass Venom überlebt hat und noch immer mit ihm verbunden ist.
In einer Mid-Credit-Scene trifft Eddie wieder in seiner Form als Journalist auf den eingesperrten Serienmörder Cletus Kasady. Damit wird unmittelbar der zweite Teil angekündigt.

Die Handlung

Eddie Brock (Tom Hardy) lebt noch immer mit dem Symbionten Venom in einem Körper. Dies birgt einige Probleme. Doch als er ins Gefängnis gerufen wird, um mit dem Serienmörder Cletus Kasady (Woody Harrelson) zu sprechen, findet Venom den entscheidenden Hinweis, um Cletus der Todesstrafe auszusetzen. Bei der Henkersmahlzeit gibt es einen Zusammenstoß von Kasady und Brock, wodurch dieser kurz sein Blut testet. Kurz darauf kann Kasady fliehen. Doch nicht nur das. Er scheint seinen eigenen Symbionten zu besitzen: Carnage.

Meine Meinung

Der erste Film kränkelte vor allem daran, dass zu viele Regisseure daran herumgedoktort haben und so die Tonalität sich ständig geändert hatte. Nun wurde für den zweiten Teil Andy Serkis verpflichtet. Dieser hat sich als Schauspieler auf jeden Fall einen Namen gemacht, als Regisseur ist er noch eher unbekannt, auch wenn er vorher schon zweimal den Regiestuhl übernahm. Das hat dem Film insofern gut getan, dass er wirklich wirkt, wie aus einer Vision erschaffen.
Nach dem Trailer hatte ich nicht erwartet, dass der Film funktioniert. Ein bisschen witzige Dialoge zwischen Eddie und Venom, und übermäßig viel Action mit Carnage. Herausgekommen sind witzige Dialoge zwischen Eddie und Venom und übermäßig viel Action mit Carnage. Aber! Es gibt tatsächlich so einen Anflug von aufeinander aufbauender Handlung, Charakterentwicklung und Tiefe. Nicht wirklich viel, versteht mich nicht falsch, aber doch deutlich mehr als der Trailer erwarten ließ.
Schon von Anfang an merkt man, dass Eddie und Venom eher schlecht als recht miteinander klar kommen. Neben der Grundhandlung rund um Kasady und später Carnage, geht es auch um das Zusammenleben mit einem Symbionten und die Probleme, die entstehen, wenn man sich mit jemanden den Körper teilen muss. Hier scheint vor allem Venom so eine Art Pubertät durchzumachen und sich von seinem strengen „Vater“ zu lösen. Gerade diese eher kleinen Szenen sind es, die zeigen, was der Film hätte sein können.
Auch die Hintergrundgeschichte von Kasady kommt zunächst einfach viel zu kurz, um dann im Endkampf mal eben eingeworfen zu werden. Das war dann leider der falsche Zeitpunkt, um die Ethik hinter seinen Taten auszudiskutieren. Da hätte vorher ein kritischer Blick deutlich besser getan, hätte dem Film aber mehr geboten. Wobei das verrückte Duo aus Woody Harrelson und Naomie Harris unglaublich viel Charme hat. Man möchte den beiden zwar nie begegnen, aber ihr tragisch verrückte tödliche Liebe schafft es die vielen Actionszenen zu mehr zu machen und auch der Endkampf wird dadurch aufgewertet.
Letztlich schafft Serkis es nicht das Venomverse neu zu erfinden. Er orientiert sich von der Tonalität her stark am Vorgänger, lässt aber viel eigenes einfließen. So ist Let there be Carnage ein Film, den man nett mal weggucken kann, bei dem dann die Schwächen auch nicht so ins Gewicht fallen. Schade ist es, dass man das Potential spürt, dass aber hinter einer belanglosen Actionhandlung verborgen bleibt.
So ist das Sequel nicht die Katastrophe, die ich nach dem Trailer vermutet hatte. Letztlich bleibt auch die Frage, ob ein Antiheld-Actionfilm wirklich Tiefe braucht, oder ob die Skizzierungen dessen bereits reichen. Auf jeden Fall durften sich die Charaktere weiterentwickeln und es war Zeit für ein paar witzige Dialoge, vor allem zwischen Eddie und Venom.

Das Fazit

Venom 2 – let there be carnage schafft es aus dem Schatten des ersten Teils aufzusteigen. Stellenweise erahnt man das Potential einer tiefergehenden Handlung, die dann jedoch von einer Vielzahl von Actionszenen überschattet werden. Letztlich kommt er über ganz nett nicht hinaus. Dafür gibt es 05 von 10 möglichen Punkten.

Venom – let there be carnage läuft seit dem 21.10.2021 in den deutschen Kinos

A quiet place 2

Ein Vorwort

Da ist er! Der erste Kinofilm seit 01.11.20! Und dann gleich einen Film, der es nach einer langen Verschiebegeschichte endlich in die Kinos geschafft hat. A Quiet Place 2 knüpft an den Überraschungserfolg aus dem Jahr 2018 an und bietet wieder viel Stille. Was das Sequel kann, erfahrt ihr in meinem heutigen Beitrag.

Die Handlung

Nach den Ereignissen in Teil 2 gibt Familie Abbott die Farm auf und sucht abseits der bekannten Pfade nach Hilfe. In einem alten Stahlwerk treffen sie auf Emmett (Cillian Murphy), der ihnen hilft, aber als gebrochener Mann sie am liebsten sofort wieder loswerden will. Regan Abbott (Millicent Simmonds) empfängt schließlich ein Signal und glaubt, dass es einen sicheren Hafen gibt.

Meine Meinung

Nach dem Trailer war ich skeptisch, ob ein zweiter Teil des Films funktionieren kann, hat der erste Teil doch lange damit gespielt, dass die Gefahr zwar spürbar, aber nicht sichtbar ist. Zunächst wird daher dargestellt, was an Tag 1 passiert ist. Wie also die Welt mit den Monstern konfrontiert wurde. Das dient zwar hauptsächlich um die Figur des Emmett einzuführen und zu zeigen, dass er ein Freund der Familie war, schafft es aber gleichzeitig auch den Zuschauer in die richtige Stimmung zu versetzen.
Danach schließt der Film nahtlos an den ersten Teil an. Wir treffen auf die Familie Abbott, die sich nach den Ereignissen in Teil 1 neu orientieren muss. Mit der Begegnung von Emmett, erfährt man erstmals, wie es anderen Familien ergangen ist, nachdem sich zuvor rein auf die Abbotts konzentriert wurde. Durch diese Erweiterung der Welt können völlig neue Aspekte aufgenommen werden. So versteht sich A quiet place 2 wunderbar darauf die Stimmung wieder aufzubauen mit der unheimlichen Mischung aus Stille und bedrohlicher Musik. Man fiebert mit den Charakteren mit und hat doch bei jeder Bewegung Angst vor dem nächsten Geräusch.
Wie auch im ersten Teil nutzt der Film an einigen Stellen Jump-Scares, die einen zwar erschrecken – und ich bin da besonders anfällig – aber im großen und ganzen sind es vor allem die Stellen, wo man weiß, da könnte jetzt ein Geräusch entstehen, wo man atemlos innehält und hofft, dass alles gut geht. Zusammen mit der Musik  ist die erzeugte Stimmung dadurch so greifbar, dass man hinterher in der lauten Welt praktisch bei allen Geräuschen zusammenzuckt.
Auch mit der Handlung hat Regisseur John Krasinski es geschafft sich weit genug auf neue Wege zu begeben, um nicht einfach nur ein Abklatsch des ersten Teils zu sein, mit der Stimmung merkt man aber die Zusammengehörigkeit.
Etwas verwirrt hat mich dann das Ende zurückgelassen. Zwar ist es an einem Punkt, wo die wichtigsten Fragen geklärt wurde, doch scheint es noch so halb mitten in der Handlung zu sein. Entweder wurde sich hier wirklich Platz gelassen für einen möglichen dritten Teil oder man wollte mit dem Ende einfach mutig sein.

Das Fazit

A quiet Place 2 ist ein gelungener zweiter Teil mit gut erzeugter Stimmung, spannender Handlung und braucht sich nicht hinter seinem Vorgänger zu verstecken. Wer einen zwar stillen, aber nicht minder spannenden, Horrorfilm braucht, ist hier auf der richtigen Seite. Dafür gibt es 08 von 10 möglichen Punkten.

A Quiet Place 2 läuft seit dem 24.06.2021 in den deutschen Kinos

Pets 2

Ein Vorwort

2016 brachte Illumination einen Film fernab ihres Dauerbrenners rund um die Minions heraus. Dabei schafften sie es durch den wirlich gelungenen Trailer, der die Haustiere bei verschiedenen Aktionen in den Haushalten zeigt, was diese denn so treiben, wenn die Besitzer aus dem Haus sind, die Leute scharrenweise ins Kino zu locken. Doch die positiven Stimmen blieben aus. Denn die Geschichte wurde dann doch viel mehr zu einem billigen, langweiligen, undurchdachten Toy Story Abklatsch. Dennoch gibt Illuminations nicht auf und präsentierte uns nun den zweiten Teil. Warum dieser deutlich besser funktioniert als der erste Teil, erfahrt ihr in meiner Kritik.

Die Handlung

Die Hunde Max und Duke verstehen sich inzwischen und kriegen erneut Zuwachs. Diesmal jedoch in Form eines Babys. Gerade bei Max drehen die Beschützerinstinkte durch. Während Max und Duke in den Urlaub fahren, soll die Hündin Gidget auf Maxs Lieblingsspielzeug aufpassen. Sie verliert es jedoch an einen Haushalt voller Katzen. Snowball – das verrückte Kaninchen – ist inzwischen zahm geworden und fühlt sich in seinem neuen Umfeld sau wohl. Dennoch sieht er sich weiterhin gerne als großen Helden. Sein großer Auftritt kommt, als die Hündin Daisy ihn um Hilfe bittet, um den Tiger Hu vor einem bösen Zirkusdirektor zu befreien.

Meine Meinung

Nachdem die große Zusammenhängende Handlung im ersten Teil absolut gescheitert ist, die Macher aber anscheinend immer noch genügend Ideen hatten, wurden diesmal kleinere Episoden geschrieben und zusammengestückelt. Dies funktioniert deutlich besser, weil sie nicht irgendwie alle bekannte Charaktere unter Zwang in einen Erzählstrang gesteckt werden musste, sondern sie sich in ihren eigenen Geschichten frei entfalten konnten. Während die Geschichte rund um Max und Duke mit dem neuen Baby noch ein bisschen holprig wirkt, ist gerade die Geschichte rund um Gidget, die verzweifelt versucht eine Katze zu werden, um Maxs Lieblingskuscheltier wieder zu bekommen, das Highlight des Films. Denn die Geschichte ist clever, witzig, spielt mit den Vorurteilen über Katze und Hunde und macht einfach Spaß beim Ansehen. Doch die Episode war zu kurz, um den gesamten Film darüber zu drehen.
Die Episode rund um Snowball und die Rettung des weißen Tigers ist dann vergleichsweise brutal und sollte wohl die Spannung in den sonst sehr ruhig erzählten Film bringen. Leider überstrapaziert Illuminations hier einmal mehr das, was der Zuschauer zu glauben bereit ist. Denn während die Episoden von Max und Gidget im Entferntesten noch glaubhaft waren, ist diese Episode sehr abgedreht. Gerade der böse Zirkusdirektor ist etwas sehr überzeichnet. So hat er natürlich böse Wölfe, die für ihn alles erledigen müssen und immer eine Peitsche in der Hand, man könnte ja hin und wieder mal auf alle Tiere einschlagen. Dabei sticht die Episode so stark heraus und will sich nicht richtig in den restlichen Film einfügen.
Der Lach- und Spaßfaktor ist im zweiten Teil deutlich größer, als noch im ersten, weil zwar viele gute Witze im Trailer vorweg genommen wurden, aber eben nicht alle. Illuminations schafft es die bereits bekannten Charaktere alle wieder unterzubringen und ihnen teilweise auch nochmal mehr Tiefgang zu geben. Die Animationen sind im bekannten Stil gehalten und funktionieren auch weiterhin ausgezeichnet.

Das Fazit

Von drei Einzelepisoden macht eine wirklich Spaß, ist eine für den Tiefgang zuständig und eine leider zu abgedreht. Doch im großen und ganzen funktioniert Pets 2 damit besser als sein Vorgänger. Dafür gibt es 06 von 10 möglichen Punkten.

Pets 2 läuft seit dem 27.06.2019 in den deutschen Kinos.

Spider-Man: Far from home

Ein Vorwort

Nach den Nachrichten, dass Avatar (endlich) vom ersten Platz der erfolgreichsten Filme aller Zeiten (zumindest uninflationsbereinigt) gestoßen wurde, ist schon einmal eine gute Nachricht. Umso mehr freut mich, dass es Endgame geschafft hat. Denn damit wurden 11 Jahre Filmfranchise zu einem krönenden Höhepunkt geführt. Umso verwirrter wurde man, als Kevin Feige ankündigte, dass Phase 3 doch nicht mit Endgame ende, sondern eben erst mit dem zweiten Marvel-Spider-Man Versuch. Kann dies ein ebenso guter Abschluss für die dritte Phase werden?

Was bisher geschah

Hier werde ich kurz die zuvor erschienenen Filme zusammenfassen. Dadurch sind Spoiler leider nicht zu vermeiden. Du weißt bereits, was geschah? Dann überspring diesen Absatz einfach.

Peter Parker wird von Tony Stark aka Iron Man aufgesucht, damit dieser ihm als seine Geheimidentität Spider-Man hilft, um Captain America im Civil War aufzuhalten. Bei dem großen Kampf am Leipziger Flughafen hält er sich wacker.
Wieder zu Hause will er unbedingt ein Avenger werden und ruft Tony Stark regelmäßig mit Updates aus der Nachbarschaft an. Dieser ignoriert ihn jedoch geflissentlich. Als in seiner Umgebung jedoch Waffen mit Centauri-Technologie (wir erinnern uns an den großen Kmapf im ersten Avengers-Teil) auftauchen, macht er sich auf die Suche und trifft auf den Waffenhändler Adrian Toomes, der sich als The Vulture einen Namen gemacht hat. Da weder Stark, noch dessen Bodyguard Happy, ihn ernst nehmen, versucht Peter Toomes selbstständig zu fangen. Nachdem er dabei aber mehrere Menschenleben in Gefahr bringt, gibt es eine große Standpauke von Tony Stark, der ihm seinen Spider-Man Anzug wegnimmt. Beim Homecomingball trifft Peter wieder auf Toomes, der sich als Vater seines Schwarms herausstellt. Nach dem großen Endkampf will Stark ihn endlich als Avenger ankündigen. Peter hält das jedoch für eine Prüfung und beschließt lieber die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft zu bleiben.
In Avengers: Infinity War begleitet Peter eher unfreiwillig Iron Man und Doctor Strange in Thanos Raumschiff auf den Weg nach Titan, Thanos Heimatplaneten. Dort versucht er zusammen mit den Guardians gegen Thanos zu kämpfen. Am Ende fällt er Thanos Schnipsen zum Opfer und zerfällt zu Staub.
Erst im großen Endkampf am Ende von Avengers: Endgame taucht er zusammen mit den anderen „Gefallenen“ wieder auf, nachdem Hulk den Schnipser rückgängig machen konnte. Am Ende betrauert er den Fall seines großen Idols Tony Stark.

Die Handlung

Peter Parker (Tom Holland) versucht über den Verlust seines Idols hinwegzukommen und gleichzeitig die Erwartungen in Spider-Man zu erfüllen. Eine Studienfahrt seiner Klasse nach Europa soll die gelungene Ablenkung sein. Doch nachdem in Venedig ein Wasserungeheuer auftaucht und von dem geheimnisvollen Mysterio (Jake Gyllenhaal) bekämpft wurde, heuert Nick Fury (Samuel L. Jackson) ihn an, um die nächsten erdenbedrohenden Monster zu besiegen.

Meine Meinung

Meine Meinung über die im Vorwort gestellte Frage, ob Spider-Man auch ein guter Abschluss der vierten Phase sein könnte, stand eigentlich schon vorher fest: Nein, Endgame war an dieser Stelle nicht mehr zu übertreffen. Trotzdem bin ich versucht unvoreingenommen an die Sache herangegangen. Und auch, wenn man einmal akzeptiert, dass es diesmal kein Avengers ist, und eben auch kein Gänsehaut-Endgame, ist Far from home leider noch immer kein guter Superheldenfilm. Und das obwohl er durchaus einiges richtig macht.
Aber fangen wir ganz am Anfang an. Zunächst stellte sich die wichtigste Frage: Wann spielt der Film? Denn in Endgame sind zwischenzeitlich vier Jahre vergangen. Wurden die komplett zurückgedreht? Sind die wieder aufgetauchten Charaktere einfach mitgealtert? Diese Frage zumindest wurde gleich am Anfang aufgeklärt. Die vier Jahre sind vergangen und die Menschen, die nicht verschwanden, sind auch vier Jahre gealtert. Die anderen, eben nicht. Das führt zu einigen interessanten kurzen Dialogen, z.B über kleinere Geschwister, die auf einmal älter sind. Praktischerweise war aber wohl nicht nur Peter verschwunden, sondern auch sein bester Freund Ned und sein Schwarm MJ, so dass diese immer noch in die gleiche Klasse gehen.
Handlungstechnisch wurde also zunächst viel richtig gemacht. Die Zeitfrage wurde aufgeklärt und wir treffen auf einen zwiegespaltenen Spider-Man, der sich immer wieder mit der Frage um das Erbe seines Idols auseinander setzen muss. Nach den nervenraubenden Geschehnissen in Infinity War und Endgame schien uns nun auch MARVEL in die Ferien schicken zu wollen und lässt Spider-Man nun auf Klassenfahrt nach Europa fahren. Soweit, so gut. Wir kommen wieder in Berührung mit den alten Charakteren, es tauchen Neue auf und gerade die beiden Lehrer, die die Klassenfahrt begleiten, sorgen für einige Running Gags, die durchaus funktioniert haben.
Was leider nicht so richtig funktioniert ist alles, was danach kommt. Denn sobald das erste Monster und Mysterio auftauchen, gleitet die Handlung mehr und mehr davon. Das passierte bereits in Homecoming, doch während sich dort am Ende die Handlung wieder gefangen hat, was wohl vor allem mit einem gut spielenden Michael Keaton und einem nachvollziehbaren Bösewicht zu tun hat, weiß Far from home am Ende nicht mehr so richtig, was er nun eigentlich erzählen will. Es wird ein Nick Fury wieder eingesetzt, zusammen mit einer Agent Hill, die aber bald sehr untypisch agieren und so gar nicht im Film angekommen wirken. Stattdessen wird sich in die Geschichte rund um Mysterio verrannt, die aber schon bald nicht mehr interessant ist und die Entscheidungen eben diesem nicht so recht nachvollziehbar.
Und so bleibt ein Film zurück, der eigentlich die richtigen Fragen stellt, der eigentlich auch gute Witze hat und der eigentlich sich auch gut mit dem Thema Trauerbewältigung auseinander setzt. Aber eben nur eigentlich, denn den richtigen Bogen schafft er am Ende nicht. Und spätestens nach einer Illusion zu viel, dürfte der Großteil des Publikums abgeschaltet haben. Schade, denn Potential war da.

Das Fazit

Spider-Man: Far from home hat viele gute Ansätze, versucht die Marveltypische Spannung und Humor zu verbinden, scheitert aber letztendlich durch eine verworrene Handlung und einem unnachvollziehbarem Bösewicht. Damit zählt er zu den schwächeren Vertretern aus dem Hause Marvel. Dafür gibt es 06 von 10 möglichen Punkten.

Spider-Man: Far from home läuft seit dem 04.07.2019 in den deutschen Kinos

Iron Sky 2 – The Coming Race

Ein Vorwort

Im Jahr 2012 beschlossen ein paar Filmemacher, dass es eine wirklich gute Filmidee sei, wenn Nazis über die Jahre hinweg auf der dunklen Seite des Mondes versteckt wären und dann die Erde angreifen würden. Heraus kam ein absolut abstruser Film, der dennoch seine Momente hatte, vor allem als dann die UN zusammen kam, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Anscheinend hatte er im Nachhinein doch genug Erfolg, damit irgendwer auf die Idee kam, man könnte doch eine Fortsetzung drehen. Und wie sollte man Nazis auf der dunklen Seite des Mondes toppen? Genau: Nazis auf Dinosauriern!

Die Handlung

Nachdem die Erde bei dem Atomkrieg gegen die Mondnazis komplett verstrahlt wurde, sind die Überlebenden im letzten Raumschiff auf die dunkle Seite des Mondes geflüchtet. Dort leben sie nun in Überbevölkerung und erleiden Hunger. Nur ein paar wenig privilegierte, die Anhänger des Jobismus, können gut leben. Obi (Lara Rossi) die Tochter der Kolonieführerin (Julia Dietze), versucht die Basis mit allen Mitteln am Laufen zu halten. Eines Tages schafft es ein weiteres Raumschiff von der Erde zu fliehen. Mit an Bord als heimlicher Passagier, der ehemalige Führer Wolfgang Kortzfleisch (Udo Kier), der irgendwie überlebt hat. Er erzählt Obi von einem geheimen Vorrat einer Energiequelle, genannt der Heilige Gral, im Mittelpunkt der Erde, wo sich eine übergeordnete Spezies, zu der auch Hitler zählte, zurückgezogen hat. Mithilfe des Grals könnte Obi ihre Mutter heilen und ihr Raumschiff zur Evakuierung antreiben.

Meine Meinung

Als ich das Kino verließ, fragte mein Lebensgefährte mich, wie ich den Film fand. Mein spontaner Kommentar war „Irgendwie hatte der Film von allem zu wenig und zu viel von Nichts“. Daraufhin erwiderte mein Lebensgefährte, dass das den Film sehr treffend beschreibe. Und genauso würde ich den Film auch weiterhin beschreiben.
Denn zum einen ist die Handlung so einfach gehalten, dass ihr jeglicher Spaßfaktor, der noch im ersten Teil – der schon sehr trashig angelegt war – abhandenkam. Stattdessen verliert er sich in einzelnen Szenen, die überhaupt keine Aussagekraft hatten. Auch der Humor ist eigentlich fast vollständig abhandengekommen. Es gibt zwar zwischendurch immer wieder kleine Szenen, die gute Ideen haben, aber leider bilden sie nicht die Mehrheit. Schon allein die Idee Steve Jobs als Heiligen zu sehen und eine Religion, den Jobismus draus zu machen, ist herrlich übertrieben, wird dann aber doch zu sehr breit getreten.
Das Hauptproblem des Films ist wohl, dass er gar nicht so sehr auf die Trashelemente setzt. Stattdessen erzählt der Film seine Geschichte wie ein ernster Actionfilm. Hier fehlt das ironische Augenzwinkern, das Übertriebensein, einfach alles, was Iron Sky von einem schlechten Actionfilm zu einem guten Trashfilm gemacht hätte. Hier dachte wohl jemand, nur weil die Optik des Films durchaus gelungen ist, dass man es schaffen würde aus dem Trashgenre rauszukommen. Und genau das muss man Iron Sky auch wieder lassen: Optisch hat er sich einiges einfallen lassen. Und auch die Animation der paar Dinosaurier, die man sieht, ist sehr gut – da wurde bspw. ein Tabaluga wesentlich schlechter animiert und das war ein kompletter Animationsfilm.
Letztendlich hätte Iron Sky sich auf die „Stärken“ des ersten Teils mehr verlassen sollen. Ein bisschen mehr Nazis auf Dinosauriern. Mehr wollte doch niemand!

Das Fazit

Iron Sky – The Coming Race hat zu wenig von Allem und zu viel von Nichts. Und warum nochmal habe ich meine angekündigten Nazis auf Dinosauriern nicht bekommen? Dafür gibt es 03 von 10 möglichen Punkten.

The Lego Movie 2 & Alita – Battle Angel – 2 Kurzkritiken

Durch meinen Urlaub bin ich für zwei Filme mal wieder ein bisschen spät dran mit den Kritiken. Da es mir auch für beide schwer fällt die richtigen Worte zu finden, versuche ich mich kurz zu fassen und euch doch meine Gedanken zu den Filmen mitzuteilen.

The Lego Movie 2

Die Handlung: Nach dem Einmarsch der Duplo Figuren, hat sich die Lego Welt in eine postapokalyptische verwandelt, ganz im Stile der Mad Max Filme. Doch eine neue Invasion steht bevor, bei der Emmetts Freunde gekidnapped werden. Nun ist es an ihm seine Freunde zu retten.
Meine Meinung: 2014 erschien der erste Lego Movie im Kino. Die Idee die beliebten Steine zu animieren und daraus ein Abenteuer zu machen, war da noch innovativ und so wurde der Film zum Erfolg. Inzwischen hat das Studio aber mit The Lego Batman Movie und The Lego Ninjago Movie nachgesetzt. Erste Ermüdigkeitserscheinungen bleiben da nicht aus, da es nun doch nichts neues mehr ist. Umso wichtiger wurde es, dass der zweite Lego Movie nun mit einer interessanten und durchdachten Geschichte daherkommt. Leider ist es genau das, was dem Film fehlt. Denn zum einen wird zwar die Geschichte aus dem ersten Teil logisch weitergestrickt, andererseits verliert sie sich an eine sehr frühen Punkt schon, so dass die zuvor liebgewonnenen Figuren auf einmal belanglos wirken und ihren Witz und Charme stark eingebüßt haben. Ein wenig scheint man sich hier auf dem gewonnenen Erfolg auszuruhen. So ist die Geschichte rund um Königin Wasimma Si-Willi sehr unausgegoren und wirr erzählt. Lediglich die Auflösung am Ende und kleinere Gags zwischendurch können den Film noch ein wenig retten. Doch so richtig witzig ist er nicht mehr. Dafür gibt es wieder einen schönen Ohrwurm…
Das Fazit: The Lego Movie 2 versucht auf der selbstgeschaffenen Welle weiterzureiten, säuft aber größtenteils ab. Trotz kleinerer schöner Ideen und Gags kann die Haupthandlung nicht überzeugen. Dafür gibt es 05 von 10 möglichen Punkten.

Alita – Battle Angel

Die Handlung: Der Cyborg-Arzt Ido (Christoph Waltz) findet auf dem Schrottplatz der letzten Himmelsstadt Zalem die noch lebenden Reste eines Cyborgs. Er nimmt sie mit, gibt ihr einen neuen Körper und einen Namen: Alita (Rosa Salazar). Sie kann sich jedoch an nichts erinnern, lernt nach und nach das Leben in Iron City kennen und trifft auf den Jungen Hugo, der ihr die Sportart Motorball zeigt. Ausgelöst durch eine Gefahrensituation, entdeckt Alita, dass sie eine veraltete Art der Kampfkunst intuitiv beherrscht. Nun versucht sie noch intensiver ihre Vergangenheit zu verstehen.
Meine Meinung: Alita – Battle Angel ist ein Film, der auf einer 9-bändigen Mangareihe basiert. Dadurch hat er sehr viel Stoff zu erzählen, die gefühlt locker in eine ganze Serie gepasst hätte. Stattdessen wird sehr viel Handlung in gerade einmal 122 Minuten gepresst. Dadurch kommt gerade die Erklärung der Welt ziemlich zu kurz. So weiß man am Ende immer noch nicht, was es mit Zalem und dem großen Krieg auf sich hat. Dafür spielt Rosa Salazar ihre Alita mit einer Hingabe, die viel Sympathie entwickelt. Begleitet wird sie von Christoph Waltz, der seit Jahren mal wieder eine neue Seite in seinem Spiel zeigen kann. Ebenfalls mit dabei sind mir sehr sympathische Schauspieler, wie Mahershala Ali, Ed Skrein und Jennifer Connelly, auch wenn sie nicht unbedingt sympathische Rollen spielen. Die Handlung springt zwischendurch leider ein wenig, was wohl dem vielen Stoff geschuldet ist. Gerade das Ende wirkt dann doch etwas übereilt und abrupt. Hier kann man sich nur freuen, wenn der zweite Teil dann irgendwann angekündigt wird.
Das Fazit: Alita – Battle Angel ist ein grundsolider Film, der sich ein bisschen zu viel vorgenommen hat und dadurch kleinere Schönheitsfehler hat. Doch ein guter Cast und eine interessante Geschichte kann das meiste ausbügeln. Dafür gibt es 07 von 10 möglichen Punkten.

The Equalizer 2

Ein Vorwort

2014 kam das Remake einer Fernsehserie aus den 1980er Jahren in die deutschen Kinos. The Equalizer war damit eine Mischung aus Rachethriller mit knallharter Action und ein Film über einen guten älteren Mann, der den Menschen in seiner Umgebung hilft, um sein gebrochenes Herz nach dem Tod seiner Frau zu heilen – und ja mir fiel dafür kein passendes Genre ein. Nachdem Russel Crowe für die Rolle des Equalizers ausschied, bekam Denzel Washington den Zuschlag, was auf jeden Fall eine gute Wahl war, denn der erste Teil bekam überwiegend positive Kritiken. Kann der zweite Teil an den Erfolg anknüpfen?

Was bisher geschah

Hier werde ich kurz die zuvor erschienenen Filme zusammenfassen. Dadurch sind Spoiler leider nicht zu vermeiden. Du weißt bereits, was geschah? Dann überspring diesen Absatz einfach.

In The Equalizer lernten wir den ehemaligen CIA-Agenten Robert McCall, der als frischer Witwer noch immer trauert. Während er tagsüber in einem Baumarkt arbeitet, kann er nachts nicht schlafen und arbeitet daher in einem Diner die Liste der „100 Bücher, die Sie gelesen haben sollten, bevor Sie sterben“. Dort freundet er sich mit Alina an, die als Prostituierte arbeitet. Als diese eines Abends krankenhausreif geschlagen wird, tötet McCall ihren Zuhälter. Dieser ist jedoch in die russische Mafia verstrickt, die es nun auf McCall abgesehen hat. Dieser versucht nun neben seinem Job im Baumarkt Menschen mit seinen Fähigkeiten zu helfen und gleichzeitig es mit der russischen Mafia aufzunehmen.

Die Handlung

McCall (Denzel Washington) arbeitet inzwischen als Fahrer. Auf seinen Fahrten lernt er nicht nur jede Menge interessanter Leute kennen, sondern leider auch Menschen, denen er helfen muss. Als eines Tages seine gute Freundin Susan Plummer (Melissa Leo) ermordet wird, versucht er ihren Mord aufzuklären. Dabei trifft er auf seinen früheren Partner Dave York (Pedro Pascal).

Meine Meinung

Wenn ein Film erfolgreich ist, ist es meist nur eine Frage der Zeit bis eine Fortsetzung gedreht wird. Das dies nicht immer eine gute Idee ist, bewiesen in letzter Zeit Fortsetzungen, wie Kingsman 2, der es nicht mit seinem Vorgänger aufnehmen konnte, aber doch eine halbwegs gute Leistung ablieferte. Nun versucht Denzel Washington erneut als Equalizer sein Glück auf der Kinoleinwand. Dabei orientiert sich der Film an den Dingen, die im ersten Teil gut funktioniert haben. McCall ist weiterhin die gute Seele, der jedem helfen möchte und auch jedem eine zweite Chance gibt. Schon am Anfang des Films gibt es wieder eine Szene, in der er eine ganze Gruppe halbstarker Männer auseinander nimmt, natürlich mit Countdown auf der Uhr gestellt. Dies ist ein schöner Einstieg und erinnert gleich wieder an die gut choreographierten Szenen aus dem ersten Teil. Weiter geht es mit weiteren Einzelschicksalen bis man zu McCalls Nachbarn Miles kommt, der eigentlich eine Kunstschule besuchen möchte, aber doch an eine Drogengang gerät. Hier investiert Regisseur Antoine Fuqua sehr viel Zeit, um Miles einzuführen, seine Beweggründe zu erörtern und wie McCall ihm helfen will. Dieser ganze Handlungsstrang entschleunigt den Film leider viel zu stark und das gute Anfangstempo ist schon bald dahin. Zusammen mit anderen Einzelschicksalen, die einen großen Platz im Film einnehmen, kommt der Film immer mehr von der Haupthandlung ab. Denn diese baut sich langsam und im Hintergrund rund um McCalls Freundin Susan Plummer auf, die zu einem Einsatz gerufen wird und schließlich selbst ermordet wird. Nun wird McCall zwar aktiv und versucht ihren letzten Fall zu rekonstruieren, trotzdem übertreibt es Fuqua mit der Trauerstimmung und verliert dabei auch noch den letzten Zuschauer, der bis zu diesem Punkt noch nicht abgeschaltet hat. Schließlich werden noch einmal neue Figuren vorgestellt, unter anderem McCalls früheren Partner Dave York, der von Game of Thrones Star Pedro Pascal verkörpert wird. Nachdem nun schon 3/4 des Films vorbei sind, setzt er endlich zum großen Finale an. McCall hat die Mörder Plummers gefunden und lockt sie nun in ein kleines Küstenstädtchen, das wegen eines nahenden Hurrikanes evakuiert wird. In diesem einmaligen Setting, kann sich Fuqua endlich austoben und mit Wind, schlechten Sichtverhältnissen und der drohenden Katastrophe spielen. Hier entfaltet The Equalizer 2 endlich alle seine Qualitäten und liefert ein einmaligen Finale ab, das positiv in Erinnerung bleibt. Der Haken an der Sache ist leider nur, dass jeder Zuschauer an diesem Teil des Films bereits vollständig abgeschaltet hat und das Geschehen auf der Leinwand nur noch halbherzig begutachtet. Hätte man vorher unwichtige Szenen – und davon gab es reichlich – gekürzt oder gestrichen und das ein oder andere Einzelschicksal weggelassen, dann hätte The Equalizer 2 ein gut gemachter und vor allem spannender Film werden können. Letztendlich war es einfach von allem zu viel des Guten.
Denzel Washington zumindest schafft es auch im zweiten Teil wieder den Wechsel zwischen netter alter Mann von nebenan und brutalem Ex-Agenten glaubhaft zu verkaufen und balanciert so gekonnt auf dem Drahtseil zwischen Unglaubwürdg und over the top. Ebenfalls gut an seiner Seite spielt Pedro Pascal und gibt dem Film noch einmal eine neue Richtung.

Das Fazit

The Equalizer 2 nimmt das Erfolgsrezept vom ersten Teil zur Hand, mischt aber von allen Zutaten zu viel hinzu, so dass der Zuschauer irgenwann aussteigt und das großartige Finale nicht mehr die Wirkung erzielt, die es erzielen könnte. Dafür gibt es 05 von 10 möglichen Punkten.

The Equlizer 2 läuft seit dem 16.08.2018 in den deutschen Kinos.

Mamma Mia 2 – Here we go again

Ein Vorwort

Im Jahr 2008 lief das ursprünglich als Broadway Musical konzipierte Stück Mamma Mia erstmals im Kino. Mit einer großartigen Handlung konnte der Film weniger punkten, als vielmehr mit viel Herz und guter Laune und natürlich den großen ABBA-Klassikern. Unter dem Motto „Here we go again“ kam nun der nächste Teil in die Kinos. Und es wird wieder Musik, Spaß und viel Herz versprochen. Kann der zweite Teil dieses Versprechen halten?

Die Handlung

Sophie (Amanda Seyfried) hat das halb verfallene Hotel ihrer Mutter Donna komplett renoviert und wartet nun auf die große Eröffnung. Mit an ihrer Seite ist einer ihrer drei Väter Sam (Pierce Brosnan). Ihr Verlobter Sky (Dominic Cooper) und ihre beiden anderen Väter Bill (Stellan Skarsgard) und Harry (Colin Firth) sind leider verhindert. Dafür reisen die beiden besten Freundinnen ihrer Mutter an Tanya (Christine Baranski) und Rosie (Julie Walters). In Rückblenden wird gezeigt wie die junge Donna (Lily James) das Hotel damals fand und sich in drei Männer verliebte, woraus letztendlich Sophie entstand.

Meine Meinung

Here we go again wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen die Geschichte rund um Sophie und die Hoteleröffnung, zum anderen die Geschichte wie die junge Donna in die Welt zog und die kleine griechische Insel Kalokairi fand. Die Geschichten sind beide ausgeglichen und werden durch gekonnte Übergänge verbunden. An sich ist die Handlung, wie schon im ersten Teil, sehr einfach gehalten. Trotzdem fährt sie wieder mit Witz und Charme auf, so dass einen der Film schon so durchgehend zum Lächeln bringt. Und dann kommen wieder die ABBA-Lieder hinzu. Natürlich darf der namensgebende Klassiker nicht fehlen. Ansonsten sah sich der zweite Teil gezwungen andere Lieder als im ersten zu verwenden. Während dort noch die fröhlichen Partylieder dominierten, sind nun eindeutig die traurigeren Lieder auf dem Vormarsch. Das mindert den Spaß aber nur geringfügig, weil doch immer ein Partylied wieder dazwischen geschoben wurde. Aber auch die melancholischen Lieder ändern nichts daran, dass ABBA einfach immer wieder Spaß macht. Allerdings merkt man der Handlung an einigen Stellen doch deutlich an, dass sie stark verbogen werden musste, damit wieder ein Lied auch passt.
Aber auch darüber kann man großzügig hinwegsehen, wenn man wieder das ehrliche Lachen in den Gesichtern der Darsteller sieht und merkt, wie viel Spaß sie schon bei den Dreharbeiten gehabt haben müssen. Und genau dieses Gefühl überträgt sich auch auf den Zuschauer. So ist es egal, wie viele Schwächen die Handlung aufweist, wie sehr sie verbogen werden musste, um das nächste Lied wieder einbringen zu können, Mamma Mia 2 kann mit dem ersten Teil deutlich mithalten und eignet sich perfekt für einen Fernsehabend mit Freunden, bei dem man dann auch endlich bei den Liedern laut mitsingen und mittanzen kann, was im Kino leider nicht so gut angekommen wäre. Er hat Witz und Charme und kann trotzdem auch traurige Momente gut rüberbringen.

Das Fazit

Wer den ersten Teil mochte, wird auch den zweiten Teil gut finden. Wer Lust auf ein spaßiges Spektakel mit ABBA-Lieder hat, findet sich trotz einiger Schwachstellen hier gut aufgehoben. Dafür gibt es 06 von 10 möglichen Punkten.

Mamma Mia – Here we go again läuft seit dem 19.07.2018 in den deutschen Kinos.

Neulich in der Sneak: Super Troopers 2

Ist es zu glauben? Mein Heimatkino versucht sich seit Neustem an einer Sneak. Aktuell ist sie für jede zweite Woche angekündigt. Hier präsentiere ich euch nun die Wahl für den Sneakauftakt. 

Ein Vorwort

Neulich in der Sneak lief: Super Troopers 2.
Bereits im Jahr 2001 lief der erste Teil Super Troopers in den deutschen Kinos. Aus der Feder der Comedytruppe Broken Lizard, die sich auch für den zweiten Teil verantwortlich zeigen. Während Jay Chandrasekha den Regieposten übernimmt, arbeiteten alle sechs Mitglieder am Drehbuch mit und übernahmen auch die Hauptrollen.

Die Handlung

Die ehemaligen Mitglieder der Vermont State Police werden von ihren neuen Jobs abgezogen, um einem neuen Auftrag zu folgen. Die Grenzsteine an der Grenze zwischen den USA und Kanada wurden noch einmal neu ausgewertet und ein Teil des bisherigen Kanadas soll nun zu Vermont, USA gehören. Dafür werden die sechs engagiert, um zusammen mit den Mounties den Übergang zu regeln. Doch das stößt nur bedingt auf freundschaftliche Absichten.

Meine Meinung

Bei Super Troopers 2 wird sehr schnell klar, dass es sich um einen Film handelt, den niemand gebraucht hätte. Während die erste Szene mit Gastauftritten von Seann William Scott (bekannt als Stifler aus American Pie) und Damon Wayans Jr. (bekannt als Coach aus New Girl) noch ein paar – zwar sehr trashige – witzige Momente vorweisen kann, hören diese nach ca. 5 Minuten auf. Alles was danach folgt ist eine Aneinanderreihung von uninspirierten und nicht lustigen Witzen im Pipi-Kacka-Humor, also absolut unter der Gürtellinie. Alle Charaktere sind viel zu überzogen dargestellt und das Niveau hat sich schon nach der Einblendung des Filmtitels verabschiedet.
Die Handlung selbst ist eigentlich nur Trug, um irgendwo wieder Vorurteile und unangebrachte Witze unterzubringen – ich wiederhole: keiner der Witze war lustig. Die Amerikaner und die Kanadier werden so stereotypisch überspitzt, dass sie nicht einmal als Karikatur durchgehen können. Der „Twist“ der Handlung war lange vorhersehbar, so dass der Zuschauer nicht einmal am Ende gepackt wird. Grundsätzlich ist von Spannung absolut keine Spur, die Handlung wird müde abgearbeitet und als Zuschauer ist man ständig damit beschäftigt über die sehr dummen Gags den Kopf zu schütteln.
Auch schauspieltechnisch ist dem Desaster nicht mehr hinzuzufügen. Die Darsteller scheinen sich in ihrer Blödelkomödie wohl zu fühlen und geben dabei auch nur das Mindestmaß an Schauspielkunst zum Besten.

Das Fazit

Super Troopers 2 ist ein Film, der keiner wollte, keiner brauchte und den auch niemand sehen muss. Abgesehen von einer gut trashigen lustigen Anfangsszene hat der Film absolut nichts zu bieten. Dafür gibt es 01 von 10 möglichen Punkten.

Super Troopers 2 läuft ab dem 12.07.2018 in den deutschen Kinos.